Glaubt mir, die Rassewahl ist schon durchdacht. Einen kleineren, kurzfelligen Hund nimmt man schnell auf den Arm und hebt ihn auf den Trecker oder Radlader bzw. wieder runter, mit einem doch größer werdenden Harzer wird's schwieriger. Bzw. der passt auf die kleineren Trecker nicht mehr mit rauf. Und das lange, dichte Fell bringt doch mehr Dreck mit auf die Sitze als ein kurzfelliger ACD oder Corgi.
Und so gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die eine Rolle spielen, u. a. der Senior und sein kotzbrockiger Terrier, der Angestellte, der Praktikant, die Felllänge (wegen der Gülle; der Hund soll mit ins Haus), und, und, und.
Es ist uns schon klar, dass die Chancen, einen gut gezogenen ACD in Europa zu finden, recht klein sind; "luschig" ist das passende Wort... aber ich habe halt auch andere Exemplare kennengelernt, daher kam ich vor 10 Jahren überhaupt erst auf die Rasse. Doch das war noch eine Zeit, als nicht wenige direkt aus Übersee kamen oder halt ihre Eltern. Wir haben kompetente Unterstützung durch Eva Holderegger, Autorin eines Rassebuches, die mich damals schon beraten hatte und auch jetzt eine unschätzbare Hilfe ist, weil sie die Linien und viele Züchter aus USA kennt, und auch die Userin pleistozaen hatte mir wertvolle Infos gegeben - dafür nochmals danke!
Und externes Training gäbe es für einen Cattle Dog erst mal keines, der würde von morgens Melkzeit bis abends Melkzeit bei Herrchen, zwischendurch - sobald erwachsen - Gassi mit mir & Border.
Vorrang hat erst mal ein Bodyguard, wie der gewesene Hofdrachen einer war. Dazu eine kleine Anekdote aus meinem 1. Jahr hier:
Bauer fährt mit Radlader los, um eine verendete Färse von einer neu in den Bestand gekommenen Koppel zu holen; Naturschutzfläche mit Auflagen; Jakobskreuzkraut zu der Zeit angeblich "harmlos", deswegen lag wahrscheinlich das Tier da.
Nach ca. 20 Minuten ein Anruf, bring mir den Hund - der wegen Gasssizeit bei mir geblieben war - da und da hin.
Was war passiert?
Die belegfähigen Färsen sind die gesamte Weidesaison über mit einem Bullen auf Flächen, die so groß sind, dass nicht umgekoppelt werden muss, d. h. der Deckbulle lernt so richtig, den Macker raushängen zu lassen und seine Weiber zu bewachen.
Und der Bulle hatte den Radlader attackiert, so dass ans Absteigen nicht zu denken war.
Ich also mit beiden Weibern - damals lebte meine Aussie-Hündin noch - hingeradelt, Anruf, Hupen, lass den Hund einfach laufen, der kommt schon...
Hund flitzt unter dem Gitter durch, jagt die neugierigen Färsen samt Bullen weg, Bulle dreht aber wieder um, Hund jagt ihn wütend kläffend richtig weit weg. Danach konnte ich den roten Punkt um Herrchen sehen und noch ein paar Ausfallattacken gegen das neugierige Weibervolk starten sehen.
Caterina