Beiträge von Cattledogfan

    Was erwartest Du denn? Eine Anleitung zum Weichspülen eines zum Großteil genetisch bedingten Verhaltens, um mal provokant zu fragen?

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man ein unerwünschtes rassetypisches Verhalten am besten kanalisieren kann, indem man selber es akzeptiert und gar nicht erst erwartet, dass - in Deinem Fall - der Kangal zum Labrador mutiert, sondern den Hund so, wie er von seinen Verhaltensmustern her angelegt ist, respektiert und ernst nimmt.

    Nur dann kann man nämlich auch glaubwürdig kommunizieren, dass man im Gegenzug vom Hund in bestimmten Situationen Wohlverhalten erwartet, dass er sich z. B. draußen an der Leine halbwegs gesittet benimmt. Ich würde die Anforderungen in Sachen Verträglichkeit quasi auf Null herunterschrauben und dem Hund Artgenossen nach Möglichkeit vom Hals halten, dafür aber ganz, ganz viel Gehorsam erwarten, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Hat der Hund denn Gelegenheit, irgendwas zu bewachen und zu beschützen? Aus irgendeinem Grund werdet Ihr Euch ja für diese Rasse entschieden haben?

    Caterina

    Ich habe inzwischen viele E-Mails geschrieben, die Verwandtschaft von Madame Cattle Dog hinten und vorne durchgegoogelt, viel telefoniert und sehr interessante, aufschlussreiche Gespräche geführt, u. a. mit Felix Hohmeyer, der mir erläuterte, warum er von ACD auf WK umgestiegen ist... z. T. aus denselben Gründen, wie sie flying-paws anführt: zu wenig führig, zu große Klappe, zu wenig dahinter...

    Und auch ein Tipp von pleistozaen wurde noch einmal durchdacht.

    Der Sondierungsprozess läuft noch, wir werden uns noch einige Hunde ansehen.

    Auf jeden Fall vielen herzlichen Dank für die Anregungen & schöne Weihnachten!

    Caterina

    Glaubt mir, die Rassewahl ist schon durchdacht. Einen kleineren, kurzfelligen Hund nimmt man schnell auf den Arm und hebt ihn auf den Trecker oder Radlader bzw. wieder runter, mit einem doch größer werdenden Harzer wird's schwieriger. Bzw. der passt auf die kleineren Trecker nicht mehr mit rauf. Und das lange, dichte Fell bringt doch mehr Dreck mit auf die Sitze als ein kurzfelliger ACD oder Corgi.

    Und so gibt es noch eine Reihe weiterer Faktoren, die eine Rolle spielen, u. a. der Senior und sein kotzbrockiger Terrier, der Angestellte, der Praktikant, die Felllänge (wegen der Gülle; der Hund soll mit ins Haus), und, und, und.

    Es ist uns schon klar, dass die Chancen, einen gut gezogenen ACD in Europa zu finden, recht klein sind; "luschig" ist das passende Wort... aber ich habe halt auch andere Exemplare kennengelernt, daher kam ich vor 10 Jahren überhaupt erst auf die Rasse. Doch das war noch eine Zeit, als nicht wenige direkt aus Übersee kamen oder halt ihre Eltern. Wir haben kompetente Unterstützung durch Eva Holderegger, Autorin eines Rassebuches, die mich damals schon beraten hatte und auch jetzt eine unschätzbare Hilfe ist, weil sie die Linien und viele Züchter aus USA kennt, und auch die Userin pleistozaen hatte mir wertvolle Infos gegeben - dafür nochmals danke!

    Und externes Training gäbe es für einen Cattle Dog erst mal keines, der würde von morgens Melkzeit bis abends Melkzeit bei Herrchen, zwischendurch - sobald erwachsen - Gassi mit mir & Border.

    Vorrang hat erst mal ein Bodyguard, wie der gewesene Hofdrachen einer war. Dazu eine kleine Anekdote aus meinem 1. Jahr hier:

    Bauer fährt mit Radlader los, um eine verendete Färse von einer neu in den Bestand gekommenen Koppel zu holen; Naturschutzfläche mit Auflagen; Jakobskreuzkraut zu der Zeit angeblich "harmlos", deswegen lag wahrscheinlich das Tier da.

    Nach ca. 20 Minuten ein Anruf, bring mir den Hund - der wegen Gasssizeit bei mir geblieben war - da und da hin.

    Was war passiert?

    Die belegfähigen Färsen sind die gesamte Weidesaison über mit einem Bullen auf Flächen, die so groß sind, dass nicht umgekoppelt werden muss, d. h. der Deckbulle lernt so richtig, den Macker raushängen zu lassen und seine Weiber zu bewachen.

    Und der Bulle hatte den Radlader attackiert, so dass ans Absteigen nicht zu denken war.

    Ich also mit beiden Weibern - damals lebte meine Aussie-Hündin noch - hingeradelt, Anruf, Hupen, lass den Hund einfach laufen, der kommt schon...

    Hund flitzt unter dem Gitter durch, jagt die neugierigen Färsen samt Bullen weg, Bulle dreht aber wieder um, Hund jagt ihn wütend kläffend richtig weit weg. Danach konnte ich den roten Punkt um Herrchen sehen und noch ein paar Ausfallattacken gegen das neugierige Weibervolk starten sehen.

    Caterina

    Das ist ganz einfach, flying-paws:


    weil mein Freund einen Cattle Dog will.


    Und er ist es, der im Zweifelsfall direkt hinter dem Vieh den Riegel vorschiebt, nicht ich. Er war in Lebensgefahr, nicht ich. Er würde sich am sichersten mit einem Cattle Dog fühlen.


    Weil er Cattle Dogs für das Nonplusultra an Rindern hält, weil ihm Madame Cattle Dog mehr als einmal den Allerwertesten gerettet hat - und weil ich mir nicht zutraue, einen Westerwälder, den er - jetzt - nicht haben will und von sich aus auch nicht mit zum Vieh nehmen würde, erst mal alleine so weit zu bringen, dass ich sagen kann, ey, guck mal, der treibt.


    Ich wüsste auch nicht, wer mir dabei helfen könnte. Mit dem eher mäßig talentierten Bordertier war ich bis jetzt 2x bei Kiki Arns, die Du sicherlich kennst und die ich persönlich sehr gut finde, für Aussies gibt es auch jemanden, der freies Training an Schafen anbietet, und bei einem von beiden könnte ich zweifelsohne auch mit einem Kelpie aufschlagen - aber mit einem Westerwälder?


    Wie gesagt, würde ich mir das zutrauen, würde ich mir spätestens jetzt einen suchen.


    Caterina


    PS an AnnaAimee: Wurde mir so von einem Züchter aus USA weitergegeben.

    Vielen lieben Dank für die ganzen Tipps!

    Ich bin auch inzwischen schlauer geworden in Sachen Hundeimport: Angeblich muss man einen Welpen, den man nicht selber aus den USA abholt (was bei uns wegen mangelnder Planbarkeit des Arbeitsanfalls eigentlich nicht möglich ist), seit neuestem über eine US-Agentur exportieren lassen, die das Procedere wohl noch nicht so ganz beherrscht; das sei "a nightmare"... Das Geld, das es zusätzlich kosten würde, wäre mir ja egal, aber die Vorstellung, einen Welpen irgendwo im Transit hängen zu haben, ist nicht nur mir nicht gerade angenehm.

    Daher Import nur, wenn es wirklich ein ACD aus arbeitenden Vorfahren ist (bzw. ein Züchter überhaupt dazu bereit ist, seinem Welpen einen solchen Stress anzutun). Corgis dürften auch in Europa zu bekommen sein; ich schreibe sicherlich Martina Albrecht und auch mal an, selbst wenn ich selber schon ein bisschen über "Corgis au troupeau" recherchiert habe, da mein Französisch um Klassen besser als mein Englisch ist, ebenso Felix Hohmeyer.

    Lancashire Heeler kannte ich noch nicht, ich gucke mal mit, Antoni!

    Corgis und auch Entlebucher haben den Vorteil, dass sie dem, was mein Freund in einem ACD sieht, am nächsten kommen, nämlich kurzfellig, stämmig, selbstbewusst, mutig und stinkstiefelig. Er will, wie er so schön sagt, "nicht noch einen Plüschhund", selbst wenn er den Plüschborder, den wir aus der Nothilfe haben, bis zum Saisonende meistens zum Küheholen mitgenommen hatte und ihn im nächsten Jahr wieder mitnimmt.

    Ich finde es wirklich schade, dass er sich so gar nicht für Westerwälder begeistern lässt, und alleine traue ich mir keinen zu. Für einen Shepherd, Border oder Kelpie hätte ich in der Nähe Trainingsmöglichkeiten an Schafen bei Border- bzw. Shepherderfahrenen, aber Altdeutsche sind schon noch mal eine andere Hausnummer.

    Danke übrigens für das Video, das zeige ich ihm heute abend gleich!

    Caterina

    Die Überschrift deswegen, weil es gar nicht mal so einfach sein wird, an einen ACD nach meinen/unseren Vorstellungen zu kommen. Ich habe z. B. gestern erfahren, dass bei zwei Züchtern, die ich von der Website her gut finde, von DISH befallene Hunde relativ jung eingeschläfert werden mussten.

    Ich fände es daher gut, eine Alternative zu haben, und so, wie ich Corgis und einige - nicht alle - Entlebucher kennengelernt habe, sind die vom Wesen her ähnlich.

    Und wenn ich jetzt auf irgendeinem Wege rausbekomme, dass evtl. näher als ein Cattle Dog aus den USA vielversprechende Corgis oder Entlis zu bekommen sind, dann kaufe ICH einen - weil ich es satt habe, darauf zu warten, dass vielleicht mal ein Bulle oder eine Mutterkuh besser trifft.

    Ich hätte z. B. im Oktober eine Junghündin von Sandra Zilch gekauft, wenn die nicht an jemand anderen gegangen wäre, einfach, um mal IRGENDWO anzufangen.

    Auch unsere viel betrauerte Cattle-Königin wäre nie auf den Hof gekommen, wenn ich nach einem ähnlichen Unfall vor über 10 Jahren nicht gesagt hätte, und DA kaufst Du jetzt einen Welpen, obwohl die Zucht als Sport- und Familienhundezucht beworben wurde.

    Und als sich dann herausstellte, wie gut die Hündin war, war es natürlich von Anfang an Bauers Idee gewesen... klar....

    Und ich garantiere Dir, wenn ein Vertreter einer anderen Rasse seine Sache gut macht, wusste ER auch wieder, dass die Rasse gut ist.

    Caterina

    Oh, so viele Antworten, danke, danke!

    Gammur, die Blue & Red Heeler SIND Cattle Dogs, das ist dieselbe Rasse, da sind wir mit Unterstützung von Leuten, die die Züchter z. T. kennen, am Kontakteknüpfen. Problem ist wohl, dass von Leuten wie Larry Painter oder Brett Spader die Hunde im eigenen Land weggehen wie warme Semmeln.

    Helemaus, immer her mit der Seite! Ich kenne die Corgiszene gar nicht, bin dankbar für Infos, darum habe ich ja gefragt.

    Caterina

    Nein, bei Facebook bin ich nicht.

    ICH bin für alle Rassen bzw. Individuen offen, die für Rinder geeignet sind, so auch für Westerwälder. Ich finde Altdeutsche generell gut, ich mag dieses Harte, Kompromisslose, das ein guter Hund hat.

    Wenn es nach mir ginge, hätte ich schon längst einen Shepherd von Sandra Zilch gekauft, weil ich denke, dass die Chancen, von ihr einen guten Rinderhund zu bekommen, relativ hoch sind... Oder einen anderen erwachsenen Hund, der schon Erfahrung mit Rindern hat.

    Das Problem ist, dass es nicht mein Betrieb und nicht mein Vieh ist und dass ich nur unregelmäßig mit zum Vieh kann, weil ich ja beruflich etwas anderes mache und entweder viel oder gar keine Zeit habe. Ich bin also nicht diejenige, die den Hund in Arbeit kriegen würde, sondern würde "nur" Grundversorgung, Grunderziehung und Gassi übernehmen.

    Ich kann es schon verstehen, dass man, wenn man so einen guten, klugen und mutigen Hund wie den gewesenen Hofdrachen hatte, wieder dieselbe Rasse haben möchte, und die am ehesten gangbare Alternative wäre sicherlich "ACD tiefergelegt" = Corgi.

    Caterina

    So, jetzt ist vor ca. 2 Wochen passiert, was ich ohne Hund an Herrchens Seite immer befürchtet hatte: Bulle dreht auf der Laderampe um und geht auf den Bauern los...

    Der Unfall ging zwar mit dem sprichwörtlichen blauen Auge aus, die Blessuren sind mittlerweile auch fast auskuriert, aber der Schock saß tief, und plötzlich heißt es, es muss wieder ein - arbeitsfähiger - Cattle Dog her, egal, was es kostet, d. h. auch US-Import (Kuawarri, K9). Kein Shepherd, kein Border (haben wir ja auch schon, ist nicht geeignet für Bullen), kein Working Kelpie, nein, ein ACD, am besten Hündin und Welpe.

    Da sind wir dran, haben auch kompetente Unterstützung von jemandem, der das Zuchtgeschehen auch in Übersee kennt.

    Gerade für diese gefährlichen Situationen auf engem Raum (d. h. Stall), wenn einer hinter dem Vieh den sprichwörtlichen Riegel vorschieben muss, muss m. E. ein kleiner, wendiger Hund her, der einfach nur in Haxen oder Flotzmaul nachfasst, wenn die Tiere nicht so gehen, wie sie sollen, denn so schnell kann man als Mensch gar nicht reagieren.

    Ich rechne mir zwar nicht viel Chancen aus, möchte aber trotzdem mal die Frage in den virtuellen Raum stellen, ob jemand Zuchten/Linien der o. g. Rassen kennt, die für Rinder geeignet wären. Oder evtl. selber einen solchen Hund am Vieh hat?

    Caterina