So ein Auslandshund ist meist ein Überraschungspaket, und nach gerade mal zweieinhalb Monaten ist der Hund doch noch gar nicht richtig bei Euch angekommen - und Ihr kennt ihn doch noch gar nicht richtig... Das kann durchaus ein Jahr dauern, bis sich die gegenseitige Beziehung gefestigt hat und man den Hund richtig lesen kann.
So vom Lesen Deines Beitrages würde ich sagen, Ihr lasst dem Hund viel zu viel Freiheit. Bei mir dürfte ein neuer Hund, der a) aus Verhältnissen kommt, in denen Hunde ganz anders als bei uns behandelt werden, und der deswegen mit Menschen wahrscheinlich nicht die besten Erfahrungen gemacht hat, und bei dem b) Herdenschutzhund nicht auszuschließen ist, nicht in Eigenregie auf Menschen zugehen. Und auf andere Hunde auch nur bedingt.
Ich würde die Hündin künftig anleinen oder wegsperren, sobald andere Menschen dazukommen. Allerdings müsst Ihr da beide an einem Strang ziehen, d. h. nicht, dass Dein Freund sagt, bei mir tut sie nix, also lasse ich sie weiterhin frei und selber entscheiden. Und in öffentlichen Verkehrsmitteln wäre ein Maulkorb nicht verkehrt; Deine Bedenken sind wahrscheinlich berechtigt. Das Fixieren Deines Vaters nach dem Biss finde ich schon ein ernstes Anzeichen dafür, dass da nicht ein armes, bedrängtes Mäuschen in höchster Not zugebissen hat, sondern dass die Hündin genau wusste, was sie tat: Du gehörst da nicht hin, also weg mit Dir, und wehe, Du kommst noch mal so nahe, ich sehe Dich...!
Das lese ich zumindest aus Deiner Beschreibung heraus.
Für mich wäre das laut Deiner Beschreibung ein Hund, bei dem ich 100% aller Fremdbegegnungen mit Mensch und Tier kontrollieren würde, zumindest in den nächsten Monaten, bis Ihr ein besseres Gefühl dafür entwickelt habt, wie sich der Hund verhalten wird. Und ich würde mir auch nicht von Fremden dazwischen reden lassen, so nach dem Motto, ach lass sie doch, sie ist doch sooo lieb, sondern auf mein Bauchgefühl vertrauen.
Nicht auszudenken, wenn sie bei dem 9jährigen Kind zugebissen hätte!
Caterina