Beiträge von Cattledogfan

    Oh Mann, Sarah, wie cool ist das denn? Vor allem die Kälber... ich bin begeistert!

    Da merkt man einfach, dass der Hund auf dem Betrieb aufgewachsen ist. Wirst sehen, in ein paar Wochen brauchen die Kühe den Hund nur wahrzunehmen, dann gehen sie von alleine auf den Gang. Ein Hund ist schon sehr nützlich beim Rantreiben, und wie Du schreibst, Liegeboxenpflege geht dann automatisch, weil man nicht mehr großartig nachtreiben muss zum Melkstand.

    Bei Madame Cattle Dog selig sah das Raustreiben anders aus, die baute sich breitbeinig auf, kläffte, und wenn dann nicht alle, aber auch wirklich alle aufstanden und/oder losgingen, wurde sofort geschnappt.

    Hier die Hauskoppel hat nach dem Starkregen vom letzten Wochenende einige richtige Wasserlöcher, und wo es jetzt etwas wärmer ist, stehen die Kühe da teilweise bis zum Bauch drin... und drehen dem Bauern eine lange Nase, wenn sie rein sollen zum Melken.

    Der Spockie-Koolie geht ja nicht ins Wasser, der steht davor und kläfft. Schwarzi-Border hält stramm auf die Tiere zu, so dass sie sich dann doch herausbequemen. Vorhin ist er sogar durch eines dieser Löcher geschwommen, weil eine frisch abgekalbte Färse nicht raus wollte. Ich habe mir vor Lachen schier in die Hose gemacht.

    Das ist norddeutscher Sommer.

    Habt Ihr schon den 3. SChnitt drin?

    Caterina

    Für mich sind die fast überall geltenden innerörtlichen Anleinpflichten die größte Schikane überhaupt. Ich kenne noch die goldenen Zeiten, wo es das noch nicht gab, und möchte gerne selber entscheiden, wann die Leine ab und wann dran kommt. Ich irgnoriere Anleinpflichten so weit wie möglich, egal, ob inner- oder außerörtlich - wenn ich es kann, sprich, wenn der/die Hund(e) zuverlässig genug ist (und dazu gehört mehr als nur Gehorsam) und ich nicht riskiere, dass sich irgend jemand gestört, gefährdet oder belästigt fühlt.

    Bestes Beispiel Muecke: Warum sollen ihre Hunde am Sonntag in einem Gewerbegebiet nicht ohne Leine laufen? Wochentags in einem Wohngebiet zwischen 6 und 8, wenn alle zur Arbeit (bzw. Taxi Mama zur Schule) fahren, ist das etwas völlig Anderes, da sehe ich auch die Gefahr, dass jemand schnell aus der Einfahrt schießt.

    Caterina

    Eigentlich wollte ich immer mal weiterschreiben, weil es doch die ein oder andere lustige Begebenheit zu berichten gäbe - aaaber:

    Im Endeffekt ist alles unspektakulär, denn das Spock-Tier passt hierher wie der sprichwörtliche Arsch auf Eimer, hat mir beim Eintreiben von Gallowayochsen in unwegsamem Gelände ein plötzlich zwischen hohem Jakobskreuzkraut auftauchendes Tier abgebissen, so dass ich "nur" Prellungen hatte, verliert nach und nach die Angst vor den ganzen lauten Geräuschen, geht mittlerweile stolz wie ein Spanier auch mit Herrchen Kühe holen, bewacht "seinen" Hof mit viel Spektakel (will ich so haben, dann weiß ich immer, dass jemand Fremdes da ist, und gehe nachsehen), und ausgebrochenes Vieh hat er auch schon mehrmals mit eingesammelt.

    Und das Allerschönste: Der Bauer wusste schon immer, dass in Sachen Mut gleich nach Cattle Dogs Koolies kommen... Ich hätte echt nicht gedacht, dass er so schnell von sich aus sagt, gib mal den Hund, den nehme ich jetzt mit, z. B. einfach nur zum Gucken beim Vieh.

    Noch einmal danke, dogforum, vor allem flying-paws (und auch corgifan und Helemaus... ich muss gestehen, ich habe ein Faible für diese Hundekonzentrate... JJ), für die ganzen Denkanstöße!

    Kurzum, alles bestens.

    Caterina

    Milchkühe rufen oft nach ihren Kälbern, von denen sie ja normalerweise getrennt werden. Ansonsten brüllen die weiblichen Tiere, wenn sie bullig sind - und die Bullen brüllen, um Kühe anzulocken. Bullige weibliche Tiere hören sich übrigens nicht viel anders an als Bullen.

    Wenn die Färsen noch zu jung zum Belegen sind, kann die Brüllerei schon mal einige Tage dauern.

    Caterina

    Mir ist hier, ehrlich gesagt, ein bisschen zu wenig vom Hund die Rede, immerhin das Tier, das schon da ist.

    Was ist das überhaupt für ein Hund? Wie alt, wie gut erzogen, vieviel angeborener Jagdtrieb, körperlich überhaupt in der Lage, am Pferd zu laufen? Und wieviel Zeit pro Tag widmest Du Deinem Hund? Die Betreuung durch Deine Mutter finde ich eine prima Lösung, wenn man Vollzeit außer Haus arbeitet.

    Ich an Deiner Stelle würde mich wahrscheinlich erst mal darum kümmern, aus dem Hund einen vernünftigen Reitstall- und Reitbegleithund zu machen, bevor ich mir die Frage eigenes Pferd ja oder nein stellen würde.

    Und das braucht einfach Zeit, d. h. dass man evtl. einfach nur zum Reitstall fährt und mit dem Hund irgendwas übt, ohne sich großartig ums Pferd zu kümmern. Wir haben z. B. seit gut 2 Monaten einen neuen Hund, der mal am Vieh arbeiten soll - aber der von dem ganzen Trubel auf dem großen Betrieb hier erst mal völlig erschlagen und eingeschüchtert war.

    Mit dem machen wir hauptsächlich Hoftraining, z. B. einfach durch den Stall laufen, an laufenden Maschinen vorbeigehen, etc. pp. Verkehrssicher muss er auch noch werden. Er hat schon relativ viel von seiner ursprünglichen Angst verloren.

    Und dafür muss man einfach Zeit haben bzw. sie sich nehmen.

    Immer vorausgesetzt, Du behältst Deine jetzige Arbeitsstelle, würde mich mich fragen, wie sieht mein Tagesablauf überhaupt aus? Wann stehe ich auf, wann muss ich zur Arbeit, wie lange gehe ich vor der Arbeit mit dem Hund raus? Und danach? Wann würde ich zusätzlich noch "Pferdezeit" in meinen Tagesablauf einbauen können? Und wie sieht es bei schlechtem Wetter aus? Wenn man morgens und abends im Dunklen unterwegs ist? Was passiert dann noch Konstruktives mit dem Hund, bin ich dann mit dem Kopf beim Hund, lernt er Neues, festigen wir gemeinsam das, was "wir" schon können? Und was kann ich mit Glatteis, Schnee, aufgeweichtem Boden überhaupt noch mit dem Pferd machen?

    Und wann hätte ich - immer vorausgesetzt, ich ziehe tatsächlich aus - Zeit für Haushalt, Einkaufen, (Tier)Arzt, Friseur?

    Mich machte einfach der Satz, dass der Hund Stress im Stall hat, stutzig, denn daraus könnte man ableiten, dass schon jetzt zu wenig Zeit da ist.

    Aber das musst, wie gesagt, Du wissen.

    Caterina

    Antoni: Ich finde es faszinierend, Deine Beiträge über Phelan zu lesen, weil Du offensichtlich genau den Hund gefunden hast, der zu Dir passt. Für mich persönlich wäre ein Border Collie - dazu gleich mehr - deswegen nichts, weil ich einen Hund will, der kläfft.

    Wir haben nämlich vorhin Kühe reingeholt, und sobald der Koolie auf die Koppel kommt und "Los, los!" kläfft, gehen sofort die Köpfe hoch, und auf drei Flurstücken setzen sich die meisten Tiere gemächlich in Bewegung, lediglich die Färsen müssen extra aufgefordert werden.

    Das finde ich genial bei dem 15 ha-Flickenteppich, der hier Hauskoppel heißt und den die Kühe mittlerweile ganz zur Verfügung haben, weil die tieferen Stellen inzwischen purer Morast sind.

    Dummerweise sind 5 ha von den ursprünglich 20 mittlerweile Ackerland, so dass das Areal in etwa wie ein dreiblättriges Kleeblatt aussieht, dem man die Ohren langgezogen hat, und 15 ha jeden Tag durch die Modder und möglichst noch im Regen abzulatschen, kostet Zeit. Das eine 2,5 ha-Stück brauchen wir meist gar nicht mehr zu betreten, es reicht, den Koolie einmal auf dem Wall kläffen zu lassen.

    Und die Kühe können unterscheiden, ob der Hund im Arbeits- oder Spielmodus ist, denn wenn er Herrchen zum Spielen auffordert, gucken sie noch nicht mal.

    Die meiste Zeit ist das Spocktier allerdings wieder an der Leine, vor allem, seit das Gelände so vollgeregnet ist und die Kühe bestimmte Abschnitte in Ruhe passieren sollen, um nicht zu rutschen, aber es reicht, wenn er mitgeht und das letzte Stück vor dem Stall frei läuft, das ist schon eine große Hilfe, dass kein Tier mehr ausschert.

    Und zum Thema Border:

    Schwarzi-Border hatte mit fast 5 Jahren sein Frühlingserwachen und ist mittlerweile richtig gut zu gebrauchen, denn er läuft mit einem mit und treibt gerade weg nach vorne, d. h. er fixiert, duckt sich ab, und wer sich dann nicht in Bewegung setzt, wird schön tief abgeschnappt. Gehen die Kühe von sich aus, macht er nichts.

    Outrun? Noch nie was von gehört; wozu soll das gut sein? Er läuft vielleicht ein paar Meter vor und kommt dann sofort wieder ran.

    Ich freue mich schon, wenn Spockie so weit angelernt ist, dass er Outruns läuft, denn er möchte ja so gerne... aber im Moment habe ich noch keinen Plan, und der Bauer erst recht nicht. Das letzte Stück Freilauf vor dem Stall geht auch nur, weil er weiß, wo die Kühe hin sollen, und entweder seitlich mitläuft oder hintendran pendelt, und dadurch, dass die Einflugschneise so schlammig getreten ist, hält Mister Etepetete von sich aus schön Abstand; man könnte ja nass werden....!

    Das ist bei uns noch alles furchtbar dilettantisch mit teilweise angeleintem Spock, aber beide Hunde haben Spaß daran, mit auf die Koppel zu gehen, das Reinholen geht schneller, und selbst wenn das ein oder andere Tier abgeschnappt wird, so ist es auf lange Sicht doch kuhschonender, weil die Tiere lernen, die Hunde zu respektieren, und man einfach einen schönen Herdenzusammenhalt hat.

    Mir wird jetzt erst bewusst, was an Arbeit vor mir liegt, um aus dem offensichtlich gut veranlagten Spock-Tier einen vernünftigen Arbeitshund zu machen, aber ich freue mich auch darauf.

    Caterina

    Früher Nachmittag, ordentlich Verkehr für hiesige Verhältnisse, nicht zu knapp Reiseverkehr Richtung Ostsee: Der Hof liegt ja am A7-Zubringer, vor der Straße verläuft noch ein Radweg. Ich sitze in Arbeit vertieft am PC, Bauer weiter weg aushäusig unterwegs, Praktikant und Angestellter irgendwo auf dem 2 1/2 ha großen Hofplatz, Senior auch weg.

    Heute morgen waren zwei frisch abgekalbte Kühe von ihren Kälbern getrennt und zum Melken in die Herde integriert worden, und je nachdem, wie der Wind steht, sammeln sich die Mütter an einer Stelle der Hauskoppel, von wo aus sie ihre Kälber nach ihnen rufen hören.

    Ich dachte noch, heute hört man die aber besonders laut...

    Plötzlich schlägt Schwarzi-Border Alarm, ich lasse ihn raus aufs eingezäunte Areal - und sehe zwei Kühe, schnurstracks auf dem Weg vom Hof Richtung Straße...!! An der Markierung mit Viehstift konnte ich sehen, dass es die beiden frisch Abgekalbten waren.

    Handy, Leine, Stock & Spockie geschnappt, auf der Straße mehrere Autos mit Warnblinkanlage, d.h. die Kühe müssen schon dort umhermäandert sein, Praktikant angerufen, zusammen mit einem beherzten Autofahrer Kühe von der Straße in Bauers Gerstenacker gejagt, wobei der Spock dem Ganzen durch einen Hackenbiss noch etwas mehr Nachdruck verlieh, Arbeiter & Praktikant kommen mit dem Betriebsfahrzeug angedieselt und kümmern sich um die Ausbrecher... uff...

    Ich stehe noch auf dem Fahrradweg und rede mit einer weinenden Frau, die sich zu Tode erschrocken hatte, als ihr die Kühe vors Auto liefen.

    Plötzlich denke ich, ich sehe nicht richtig:

    Da kommen bestimmt 10 Kühe im Gänsemarsch aus dem Melkstand* (!) herausspaziert, setzen sich in Trab und wollen ebenfalls vom Hof... ich war wie vor den Kopf geschlagen.

    Wäre dieses kleine, mickrige bisschen Hund, das den Schwanz einzieht und sich verschreckt trollt, wenn man die Fliegenklatsche in die Hand nimmt, nicht gewesen, hätten sie es evtl. sogar geschafft. Er schoss sofort breitbeinig kläffend, Bürste wie ein Drachen, vom Fahrradweg auf sie zu, biss in ein paar Flotzmäuler, den Rest machte mein Gebrüll, und sie kehrten um Richtung Stallungen, wo sie der Praktikant geistesgegenwärtig in einen Kälberstall sperrte, wo sie schon die Ausbrecher festgesetzt hatten.

    Ich muss gestehen, mein Bedarf an Adrenalin ist für die nächsten Tage gedeckt, denn das hätte genauso gut ganz gewaltig schief gehen können und ist mit Sicherheit nicht zur Nachahmung empfohlen, aber Kühe auf dem Autobahnzubringer sind auch nicht gerade hitverdächtig.

    Caterina (um Jahre gealtert)

    *Übeltäter war der Besamungstechniker, der den Stall immer durch den Melkstand betritt und verlässt und gleich zwei Gitter offen gelassen hatte.

    Genau, die Zauberworte heißen "Zeit" und "Geduld".

    Angst vor Rindern hat das Spock-Tier nicht, ganz im Gegenteil, die interessieren ihn sehr!

    Er geht ja auch seit dem 2. Tag mit zum Küheholen (an der Leine, wohlgemerkt), das er ganz toll findet. Es ist das ganze Drumherum, das ihm Angst macht.

    Ich sehe aber schon die Gefahr, dass ihn mein Freund mit seiner zwar wohlwollenden, aber unsensiblen Art zum nächsten reinen Haushund macht. Ein etwas burschikoserer, draufgängerischer Hund würde besser hierher passen. So hatte Schwarzi-Border dem Bauern z. B. in der 1. Woche hier ins Gesicht geschnappt, weil ich abends auf dem Sofa eingeschlafen war, den von den ganzen neuen Eindrücken völlig erschlagenen Hund komatös neben mir, und er meinte, dem noch neuen Hund liebevoll über den Kopf streicheln zu müssen.

    (Wohlgemerkt: dem Hund, nicht mir! Man beachte die Prioritäten...)

    Zum Glück nehmen sich die beiden solche Missverständnisse aber nicht übel, Schwarzi liebt sein Herrchen über alles, weil er den besser manipulieren kann als mich, und Herrchen betrachtet ihm mit demselben milden Blick wie seine Enkel. Auchh von Spockie war er, der mir monatelang auf jeden Hundevorschlag immer wie ein trotziger Dreijähriger "IssabbahkeinCattleDog" vorgebetet hatte, hin und weg. Der bekommt Käse, Milch, ich werde geschickt, vom Barf-Shop schönes, fettes Fleisch zum Aufpäppeln für das magere bisschen Hund zu holen und auf seine Couch noch eine extra weiche Spockie-Schlafdecke hinzulegen, etc. pp.

    Ebenso wenig Einfühlungsvermögen zeigt er manchmal für den Spockie. So war ich die ersten Tage mit dem Praktikanten zum Küheholen gegangen und am Sonntag zum 1. Mal mit dem Bauern. Er wollte den Draht aushängen, ich sage noch, gib mir den Hund, ich halte ihn so lange, er sagt nein, nimmt die Leine beim Hantieren mit dem Draht aber ziemlich stramm, dass der Hund den Rückwärtsgang einlegen wollte, und anstatt ruhig in Formation mit mir Richtung Stall zu laufen und die Kühe dabei grüppchenweise über "Kühe weiter!", was sie kennen, mitzunehmen, fängt er an und schlägt Haken, so dass der Hund gar nicht wusste, wo es nun hingeht.

    Deswegen schrieb ich, dass ich da die Hand drauf habe, denn vom Gefühl her würde ich sagen, diesen absolut leichtführigen Hund muss man behutsam aufbauen, nur nichts überstürzen.

    Caterina

    Eigentlich bin ich/sind wir ja schon seit fast 4 Jahren auf der Suche nach einem Arbeitshund, und zwar seit dem Tod meiner Shepherdhündin, mit der ich hierher gezogen bin, doch die Hundekombination aus ziemlich unverträglicher ACD-Hündin und rüdenunverträglichem Terrier der alten Herrschaften (reiner Hofhund, die meiste Zeit sich selbst überlassen) war, mit Verlaub gesagt, bescheiden. Aus der Nachbarschaft streunte nämlich immer ein junger, großer Rüde über den Hof, der den Terrier mehrmals unter sich hatte, und seither ging der selber auf alles los, was nicht bei 3 auf den Bäumen war.

    Ich wollte ursprünglich einen Kelpierüden, Welpe, Letnetti.

    Schwarzi-Border war Anfang 2014 ein Kompromiss, immer mit der Maßgabe, ihn evtl. zumindest zum Küheholen anzulernen, ansonsten sollte er reiner Haus-, Büro- und Begleithund sein.

    Noch im Sommer 2014 schoss der Terrier wie ein geölter Blitz über die Koppel und ging auf Schwarzi los (und sprengte, nebenbei bemerkt, die Herde...), wenn wir mit ihm Kühe holten. Und auch am Maschendraht hinter dem Haus hing er geifernd, wenn Schwarzi draußen war, bis mir einmal der Geduldsfaden riss und ich ihm wortlos einen Eimer Wasser überkippte, mit dem ich eigentlich eine an Milchfieber erkrankte Kuh tränken wollte.

    Seither konnte ich auch unbehelligt die wenigen Schritte mit Schwarzi vom Grundstück gehen; über den Hof ging ich mit ihm gar nicht, denn immerhin hat(te) der Terrier die älteren Rechte.

    Auch im letzten Jahr noch mussten wir erst den Terrier einsperren, wenn wir mit Schwarzi über die Hauskoppel wollten, was aber nie eine Garantie dafür bot, dass der alte Herr ihn nicht doch wieder raus ließ, wenn er zufällig durch die betreffende Tür musste, weil er nicht daran dachte...

    Doch schon im Herbst 2015 war auffällig, dass der Terrier nicht mehr länger jedes Auto, das auf den Hof fuhr, kläffend umtänzelte, selbst das absolut rote Tuch, der Abdecker, wurde oftmals nicht bemerkt.

    Er hört mittlerweile sehr, sehr schlecht und hat enorm abgebaut ... und er ist richtig, richtig nett zu Schwarzi! Auch mit dem Spock klappt es.

    Corinna, ich gebe viel auf Dein Urteil, weil Du ja schon viele Hunde an Schafen gesehen hast (und vor allem nicht nur monothematisch auf Border Collies ausgerichtet bist) und ihre Arbeitsfähigkeit beurteilen kannst, und was ich an Videos von Deinen Hunden gesehen habe, spricht ja für sich, von daher dachte ich mir, angucken schadet ja nix.

    Auf dem Spockie werde ich aber noch eine Zeitlang die Hand drauf haben, weil erst mal ganz, ganz viel Hoftraining und Gewöhnung an die sprichwörtlichen Betriebsgeräusche angesagt ist. Ein paar Schafe auf der grünen Wiese in entspannter Atmosphäre bewegen, kann er sicherlich schon irgendwie, aber noch ist es z. B. ein Riesenproblem, einfach nur über den Futtergang zu gehen, wenn auf halber Länge der Bobcat steht, weil an der Stelle Futterreste abgeschoben werden sollen, und er dicht an den Kuhköpfen vorbei müsste - ich kehre um und gehe außen ums Gebäude.

    Oder allein die Tatsache, dass es nicht automatisch Aggression bedeutet, wenn sich Menschen anbrüllen (ich z. B. den Bauern neben der laufenden Güllepumpe, dass er jemanden zurückrufen soll).

    Noch zuckt er bei jedem krachenden oder ächzenden Eisengitter zusammen, das wird nächstes Jahr, bevor der zweimal täglich mit Herrchen zum Melken gehen kann.

    Caterina

    Jetzt ist der Spock schon über eine Woche da, und am nächsten Samstag endet die zweiwöchige Probezeit, die ich im Vertrag drin haben wollte, weil ich mir nicht ganz sicher war, ob der zwar Hunden sehr wohl gesonnene, aber nicht immer mit sonderlich viel Einfühlungsvermögen gesegnete Bauer mit diesem doch eher zarten Hund zurechtkommt.

    Ich komme gestern in die Küche, da steht der Milchpott auf der Anrichte anstatt im Kühlschrank, und bei den Temperaturen verdirbt Rohmilch noch schneller als ohnehin schon, ich also den Bauern angemeckert, kannst Du Dein Zeug nicht wegstellen, da kommt als Antwort:

    "Aus dem Kühlschrank ist die Milch doch viel zu kalt für das Spöckelchen!" (Spockie liebt die fette Rohmilch.)

    Neben dem Milchpott stand auch schon ein Blechschüsselchen parat.

    Abends dasselbe:

    Bauer aushäusig zum Billard, ich mit Schwarzi auf der Couch eingeschlafen, Bauer kommt ca. halb zwei zurück, das erste, was er von sich gab, war:

    "War das Spöckelchen noch mal draußen?" (Tonfall äußerst vorwurfsvoll...)

    Nein, natürlich nicht, Minna hat's verschlafen...

    Das Ende vom Lied: Bauer lässt Schwarzi-Border vor die Tür auf den eingezäunten Rasen und geht mit "seinem" Spöckelchen noch einmal eine Kontrollrunde über den Hof.

    Noch Fragen, wie die Probezeit ausgeht?

    Caterina