Eigentlich bin ich/sind wir ja schon seit fast 4 Jahren auf der Suche nach einem Arbeitshund, und zwar seit dem Tod meiner Shepherdhündin, mit der ich hierher gezogen bin, doch die Hundekombination aus ziemlich unverträglicher ACD-Hündin und rüdenunverträglichem Terrier der alten Herrschaften (reiner Hofhund, die meiste Zeit sich selbst überlassen) war, mit Verlaub gesagt, bescheiden. Aus der Nachbarschaft streunte nämlich immer ein junger, großer Rüde über den Hof, der den Terrier mehrmals unter sich hatte, und seither ging der selber auf alles los, was nicht bei 3 auf den Bäumen war.
Ich wollte ursprünglich einen Kelpierüden, Welpe, Letnetti.
Schwarzi-Border war Anfang 2014 ein Kompromiss, immer mit der Maßgabe, ihn evtl. zumindest zum Küheholen anzulernen, ansonsten sollte er reiner Haus-, Büro- und Begleithund sein.
Noch im Sommer 2014 schoss der Terrier wie ein geölter Blitz über die Koppel und ging auf Schwarzi los (und sprengte, nebenbei bemerkt, die Herde...), wenn wir mit ihm Kühe holten. Und auch am Maschendraht hinter dem Haus hing er geifernd, wenn Schwarzi draußen war, bis mir einmal der Geduldsfaden riss und ich ihm wortlos einen Eimer Wasser überkippte, mit dem ich eigentlich eine an Milchfieber erkrankte Kuh tränken wollte.
Seither konnte ich auch unbehelligt die wenigen Schritte mit Schwarzi vom Grundstück gehen; über den Hof ging ich mit ihm gar nicht, denn immerhin hat(te) der Terrier die älteren Rechte.
Auch im letzten Jahr noch mussten wir erst den Terrier einsperren, wenn wir mit Schwarzi über die Hauskoppel wollten, was aber nie eine Garantie dafür bot, dass der alte Herr ihn nicht doch wieder raus ließ, wenn er zufällig durch die betreffende Tür musste, weil er nicht daran dachte...
Doch schon im Herbst 2015 war auffällig, dass der Terrier nicht mehr länger jedes Auto, das auf den Hof fuhr, kläffend umtänzelte, selbst das absolut rote Tuch, der Abdecker, wurde oftmals nicht bemerkt.
Er hört mittlerweile sehr, sehr schlecht und hat enorm abgebaut ... und er ist richtig, richtig nett zu Schwarzi! Auch mit dem Spock klappt es.
Corinna, ich gebe viel auf Dein Urteil, weil Du ja schon viele Hunde an Schafen gesehen hast (und vor allem nicht nur monothematisch auf Border Collies ausgerichtet bist) und ihre Arbeitsfähigkeit beurteilen kannst, und was ich an Videos von Deinen Hunden gesehen habe, spricht ja für sich, von daher dachte ich mir, angucken schadet ja nix.
Auf dem Spockie werde ich aber noch eine Zeitlang die Hand drauf haben, weil erst mal ganz, ganz viel Hoftraining und Gewöhnung an die sprichwörtlichen Betriebsgeräusche angesagt ist. Ein paar Schafe auf der grünen Wiese in entspannter Atmosphäre bewegen, kann er sicherlich schon irgendwie, aber noch ist es z. B. ein Riesenproblem, einfach nur über den Futtergang zu gehen, wenn auf halber Länge der Bobcat steht, weil an der Stelle Futterreste abgeschoben werden sollen, und er dicht an den Kuhköpfen vorbei müsste - ich kehre um und gehe außen ums Gebäude.
Oder allein die Tatsache, dass es nicht automatisch Aggression bedeutet, wenn sich Menschen anbrüllen (ich z. B. den Bauern neben der laufenden Güllepumpe, dass er jemanden zurückrufen soll).
Noch zuckt er bei jedem krachenden oder ächzenden Eisengitter zusammen, das wird nächstes Jahr, bevor der zweimal täglich mit Herrchen zum Melken gehen kann.
Caterina