Beiträge von Cattledogfan

    Zwischen Schwarz und Weiß liegen ganz viele Grautöne.

    Will sagen: Es gibt wohl kaum "das" ultimative Hundezuhause, und nur weil man als Interessent für einen bestimmten Hund vom Vermittler oder Züchter oder wem auch immer abgelehnt wird, heißt das noch lange nicht, dass man keine guten Voraussetzungen bieten könnte.

    Aber mit Sicherheit sind die Voraussetzungen irgendwo noch besser bzw. werden von der vermittelnden Person als besser eingeschätzt.

    Z. B. eine Einzelhaltung.

    Ja, die Rahmenbedingungen, die hier genannt werden, klingen gut... für Hunde, die auf Artgenossen im eigenen Zuhause Wert legen...

    Ich für meinen Teil gestehe jedem, der einen Hund vermittelt oder verkauft, zu, den neuen Besitzer nach seinen eigenen Kriterien auszusuchen, und maße mir auch nicht an, diese beurteilen zu wollen, genauso, wie ich darauf bestehe, mich und mein Leben nicht übermäßig zu entblößen, wenn es "nur" um die Vermittlung eines Hundes geht. Meist bin ich dabei gut gefahren, und selbst wenn ich einige Hunde, die ich gerne gehabt hätte, doch nicht bekam, so habe ich doch überwiegend positive Erfahrungen gemacht und sehr nette Menschen kennengelernt, die genauso hundeverrückt sind wie ich.

    Ich glaube, ich würde lediglich noch hinschreiben, viel Glück bei der Vermittlung, und wenn es nicht klappt, dann können Sie sich gerne noch einmal melden JJ

    Caterina

    Den meisten Terrierrassen sagt man nicht unbedingt Art- und Geschlechtsgenossenverträglichkeit nach, und meiner Erfahrung nach sind sie auch sehr ernsthaft in ihren Auseinandersetzungen.

    Sofern Ihr nicht die Voraussetzungen habt, beide in Haus und Garten dauerhaft zu trennen, damit jede ihr eigenes Reich (auch mit eigener Bezugsperson!) hat, würde ich wirklich eine abgeben.

    Caterina

    Hallo Cherubina,

    ich würde sagen, das ist eher Rudeldynamik, denn die Trainerin, bei der ich es mit Schafen versucht hatte, kam auch auf die Idee, ihre Hündin im großen Pferch vor Schwarzis Nase die Schafe hin- und hertreiben zu lassen... hatte nicht den gewünschten Effekt.

    Der Koolie dagegen wohnt hier, und als Rüde ist er auch Konkurrenz.

    Das ist für mich die berühmte Dimension "x", die sich bei mehreren Hunden zusätzlich auftut.

    Und Trieb hat Schwarzi ja schon, halt bis dato ausschließlich auf Spielzeug gemünzt.

    Caterina

    Ich fände es auch wichtig dazuzuschreiben, wie man wohnt und wie lange der Hund alleine ist. Eine reine Wohnungshaltung, wo der Hund ohne Mensch keine Gelegenheit hat rauszukommen, ist m. E. eine völlig andere Hausnummer als ein Haus mit großem Garten, evtl. noch mit Menschen, die viel zu Hause sind, so dass der Hund allein schon durch die Anwesenheit Ansprache und auch was zu tun für den Grips hat.

    Als ich noch zur Miete wohnte, war ich selten weniger als 3 Std. täglich draußen, im Idealfall 4. Ich war aber auch schon immer selbständig, d.h. mein Arbeitsplatz war immer größtenteils meine Wohnung, und da will ich keine Nervbeutel haben. In der Wohnung passierte außer Füttern und Bürsten praktisch nichts.

    Hier auf dem Hof sind es im Moment mindestens 2, aber die Hunde können den ganzen Tag lang raus und rein, allerdings beschränkt auf das eingezäunte Areal am Haus, es sei denn, es nimmt sie jemand von uns mit über den Hof. Und ich arbeite derzeit sehr viel von zu Hause aus, d. h. es ist eigentlich die meiste Zeit jemand da.

    Zusätzlich gehen sie am Nachmittag mit zum Küheholen, der Koolie zudem meist auch noch einmal mit zum Umtreiben im Stall.

    Hundeschule oder so: nada.

    Ich merke aber, je weniger man draußen ist, desto weniger Gelegenheit hat man, bestimmte Erziehungssachen zu üben, und es dauert länger, bis sie sitzen.

    Caterina

    Hallo Cherubina,

    unser Schwarzi-Border (papierlos, aber aus hütenden Eltern) hatte sein Frühlingserwachen mit knapp 5 Jahren vor knapp 3 Monaten, seit Spockie-Koolie hier ist, und er hat seine erste Lebenshälfte ja woanders und völlig ohne Viehkontakt verbracht.

    Obwohl wir ihn seit der Weidesaison 2014 mit auf die Koppel nahmen, hatte er immer ziemliche Schiss vor den Kühen, und auch das Training an Schafen habe ich im letzten Jahr mit ihm gesteckt, nachdem er vor dem Trainingspferch den Rückwärtsgang einlegte.

    Aber seit der Koolie da ist, ist es, als ob ein Schalter umgelegt wurde.

    Caterina

    @Antoni, selbst wenn ich Schwarzi-Border abspritzen würde, wäre er immer noch nass und würde mit seiner allergiebedingten Fellverliererei filzen. Dieses fedrige Fell ist einfach nix für Gülle & Kuhfladen.

    Das Fell war ja auch der Grund, weswegen ich so zögerlich beim Aussie war, obwohl mir so ein Hund von Zilchs schon zusagen würde...

    Ich war übrigens vorhin während des Melkens mit Spockie durch den Stall gegangen, weil ich sowieso von draußen etwas holen wollte, als es plötzlich aus dem Wartebereich schallte "Holt mal Kühe ran, wenn Ihr schon da seid".

    Und genau das haben Spockie und ich gemacht - OHNE Leine!

    Ging richtig gut, die Kühe kennen den Hund ja schon, und nachdem er mit etwas zu viel Schwung in eine Spalte gerutscht war, blieb er schön auf den höheren Liegeflächen und trottete auf Kommando von Liegebucht zu Liegebucht, so dass sich die Tiere schleunigst erhoben.

    Caterina

    Mir persönlich war es eine große Hilfe, in diesem Forum quasi virtuell laut zu denken vor der Anschaffung eines weiteren Hundes, denn im Gegensatz zu reinen Ratgebern zu Hunden bekommt man über so eine Austauschplattform halt auch Feedback zu den Gedanken, die man sich so macht. Außerdem gibt es fast immer jemanden, der/die Situationen, die man sich zurecht legt, schon selber erlebt hat und einem dann Anhaltspunkte dazu liefern kann, wie realitätsnah bzw. machbar die eigenen Vorstellungen sind.

    Caterina

    Und noch ein PS:

    Ich finde es absolut genial, einen so kurzfelligen Hund zu haben! Bei Schwarzi-Border bin ich nur mit der Schere dran, um mistige Filzklotten unter dem Bauch wegzuschneiden, Pfoten und Rute kürze ich ohnehin immer wieder ein, seit er durch Spockie sein Frühlingserwachen hatte, weil er sich beim Reintreiben der Kühe natürlich immer hinwirft in diese geniale Mischung aus Modder und Kuhkacke.

    Ich müsste ihn eigentlich täglich shampoonieren.

    Auch Phelans Fell gefällt mir gut, wenn es auch deutlich länger als Spockies ist. Er ist stockhaarig, nicht wahr? Alles ist besser als dieses fusselige Federfell, sobald Gülle oder frische Kuhfladen im Spiel sind.

    Caterina

    Taraah!! Gestern war Premiere:

    Spockie war zum ersten Mal zum Umtreiben beim Melken mit im Stall, die hintere Hälfte des Wartebereichs leeren - an der Leine natürlich.

    Ich war nicht dabei, habe im Moment viel Arbeit, habe mir aber vom Praktikanten sagen lassen, dass es sehr gut ging. Hund war zwar erst zögerlich und wollte nicht mit Herrchen durchs Fressgitter zu den ganzen Kühen, ließ sich dann aber doch überreden und fand es toll, noch einmal Kühe treiben zu dürfen.

    Und der Junge war erstaunt, wie schnell sie diesen Stallteil geleert hatten.

    Heute hatte er Spockie ganz alleine abgeholt, ohne Herrchen, und wieder lief der Hund problemlos über die Spalten.

    Das sind natürlich erst ganz, ganz zarte Anfänge, das Umtreiben dauert mit Abholen vom Haus und wieder Zurückbringen höchstens 15 Minuten und ist eigentlich zeitraubender, als selber die Kühe aus den beiden Liegeboxenreihen hochzuscheuchen, ist aber sehr förderlich für Spockies Hof- und Stallgewöhnung.

    Die ganz hervorragend klappt.

    Caterina