Beiträge von Cattledogfan

    Vor zwei Tagen abends, ich noch am Aufräumen, Bauer schon auf der Couch, mit der linken Hand Schwarzi-Border kraulend, der lang ausgestreckt auf dem Rücken neben ihm und mit dem Kopf auf meinem (!) Kissen lag, und mit der rechten an Spockie, der auf ihm drauf lag, und Kröta, unser knapp 4monatiger ACD-Nachwuchs, der seit ca. 10 Tagen hier ist, auf Hinterpfoten vor der Couch, Herrchen küssend, um ihn davon zu überzeugen, sie auch auf die Couch zu heben, denn alleine schaft sie es noch nicht.

    Plötzlich sieht er mich voller wohlwollender Güte und Milde an und lächelt versonnen:

    "Dass ich im Leben noch mal sowas Schönes erlebe, hätte ich nie gedacht..."

    Und damit meinte er nicht mich...

    Als ehemalige Pudelhalterin kann ich nur betonen, was schon geschrieben wurde: Abschneiden reicht nicht aus, weil dadurch das Haar in den Ohren lediglich gekürzt wird, aber der noch vorhandene kurze Rest, vor allem dann, wenn er gelockt ist, immer noch beste Voraussetzungen bietet, damit Ohrenschmalz und Dreck von außen haften bleiben.

    Ich habe bei all meinen reinrassigen Pudeln und bei den Mixen gezupft, und da war es auch nötig. War ich z. B. in Urlaub und konnte es länger nicht tun (zu der Zeit, als die Hunde dann bei meinen Eltern waren), merkte man das an vermehrtem Schütteln und Kratzen.

    Caterina

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    Wenn man während der Läufigkeit nicht trennen kann, würde ich schlicht kein Pärchen nehmen sondern einen weiteren Rüden.

    Nur deshalb zu kastrieren, muss meines Erachtens nicht sein!

    Und genau das finde ich bei der Rasse keine gute Idee... Man stelle sich zwei JRT-Rüden im besten Rüpelalter vor, denn sie sollten ja altersmäßig nicht weit auseinandersein.

    Sicher gibt es Fälle, wo es klappt, aber gerade bei kernigen Terriern würde ich darauf nicht bauen.

    Caterina

    Ich würde noch viel früher als beim Trainer ansetzen, und zwar bei mir selber, und Bilanz ziehen, ob Du überhaupt genügend "Hundezeit" hast mit zwei Kindern und (Teilzeit?)Berufstätigkeit.

    "Hundezeit" ist für mich nicht nur Zeit, in der der Hund wie ein Meerschweinchen mit Futter versorgt und gepflegt wird, sondern in der man den Kopf auch frei hat für das Tier und seine Bedürfnisse, in der es einem Freude macht, den Hund in seinen hündischen Verhaltensweisen vielleicht einfach nur zu beobachten, in der man mit einem heranwachsenden Tier so nach und nach das Revier erweitert, andere Hunde abcheckt, gemeinsam Unbekanntes erforscht, eben so sinnfreies Zeug tut wie mit einem Kleinkind im Sandkasten spielen, laut kreischend im Schwimmbad die Rutsche herunterzurutschen oder Löwenzahnsamen durch die Gegend pusten.

    Einfach, weil einem dieses Lebewesen herzerwärmende Freude bereitet.

    Ich habe nach den Beiträgen hier allerdings eher den Eindruck, dass zwar durchaus Hunde-Zeitfenster vorhanden sind, dass der Hund aber nach einem eher verkopften Programm (ich meine, Turbofussel hätte das Wort gebraucht) versorgt wird und jetzt halt dummerweise nicht so funktioniert, wie er es mit dem Input, den er bekommt, eigentlich tun sollte.

    Meiner Erfahrung nach helfen Managementmaßnahmen und Methoden nur bedingt und sind Flickschusterei an Symptomen, wenn - aus durchaus verständlichen Gründen - die Bereitschaft nicht da ist, den Hund so anzunehmen, wie er ist, und sich auf das spannende Abenteuer einzulassen, zu einem Team zusamenzuwachsen.

    Caterina

    ...und warum wäre eine kastrierte Hündin keine Option gewesen? Du schreibst, Du wolltest Deinem Terrier - die meisten Rassen haben den Ruf, nicht unbedingt geschlechtsgenossenkompatibel zu sein, und da steht der Jagdterrier ganz oben auf der Liste - nicht mehr den Stress mit einer läufigen Hündin antun.

    Aber den (Dauer?)Stress mit einem ungeliebten Geschlechtsgenossen schon, oder wie?

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will einfach nur einen Denkanstoß geben, dies soll nicht heißen "Mann, bist Du blöd!", weil Du sicherlich aufgrund der Gegebenheiten - Terrier hatte vorher nie Probleme mit anderen Hunden, Probespaziergang verlief gut - die in Deinen Augen bestmögliche Entscheidung getroffen hast, nämlich, dass beide Hunde zueinander passen.

    Nun stellt sich aber heraus, dass dem nicht so ist, außerdem besteht durch den Größenunterschied zumindest in meinen Augen eine erhebliche Gefahr für den Terrier, falls sie sich wieder in die Wolle kriegen.

    Ich bin vor 6 Jahren mit einer Hündin zu meinem Freund gezogen, der ebenfalls eine Hündin hatte, und beide vertrugen sich nicht, was wir auch wussten und vor allem respektierten. Nur: Wir können hier einen großen Anbau, in dem ich mein Büro und eine komplette eigene Wohnung habe, durch zwei Türen vom Haupthaus trennen, und beide Königinnen waren auch viel mit "ihrem" Menschen unterwegs. Gemeinsame Spaziergänge gab's mit mir, die liefen ähnlich ab wie bei Dir, nur dass in unserem Fall meine sanftere und unterlegene Aussiehündin immer frei nebenher lief und die Cattledoghündin meines Freundes immer angeleint war. Wer die Verhältnisse nicht kannte, hätte nie geglaubt, dass die sich so spinnefeind waren wie Elisabeth I. und Maria Stuart.

    Aber das war reines Management und nur machbar mit viel Platz und Anwesenheit unsererseits, denn ich arbeite größtenteils von zu Hause aus, und mein Freund ist Bauer, und beide hatten nach meinem Umzug doch mehr Vorteile: Elisabeth I. regelmäßige Spaziergänge, die es vorher nur in Ausnahmefällen gab, und Maria Stuart 2 1/2 Hektar Hofplatz; vorher gab's nur eine Etagenwohnung.

    Ich weiß nicht, wie Deine Lebensumstände sind, ob Du außer Haus arbeitest und wie lange, aber einen der Hunde stets in die Box zu stecken, finde ich auf Dauer kein Leben. Was ist im Sommer bei großer Hitze? Was ist bei Krankheit, Unwohlsein?

    Nach dem, was Du schreibst, würde ich ernsthaft über eine Rückgabe des Dobermanns nachdenken, einfach wegen der Tatsache, dass die Hunde im eigenen Haushalt durch die Box dauerhaft in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden müssen.


    Caterina

    @ThunderSnoopy, danke, das beruhigt mich ungemein und lässt die Vorfreude ins Unermessliche steigen... würg!! Bin doch weder see- noch flug- noch achterbahnfest, mir wird bei Geschaukel immer speiübel. Und ja, ich fliege Finnair, allerdings von Hamburg aus, und ja, es geht nach Oulu. Ich war noch nie so weit nördlich, habe beruflich eigentlich eher mit südlicheren Gefilden zu tun.

    Unser kleiner Feger ist natürlich rot mit Augenklappe, wie Madame Cattle Dog selig, da setzte bei dem Bauern einfach der Verstand aus, als er Bilder von der Kleinen sah.

    (Zum Glück weiß er nicht, dass wahrscheinlich in diesen Tagen ganz in der Nähe ebenfalls Welpen geboren wurden - ein digitales Winke-Winke, hoffe, Mama & Welpen geht es gut -, sonst wäre wahrscheinlich Nr. 4 ebenfalls geplant.)

    Im Übrigen wird es wahrscheinlich genauso wenig oder viel zu berichten geben wie nach dem Einzug der beiden Jungs, Anfang 2014 Schwarzi-Border und Mitte Juni 2016 Spockie-Koolie. Natürlich ist es aufregend, wenn ein neuer Hund kommt, aber wir haben hier einfach ziemlich gute Voraussetzungen, da wir beide eigentlich fast immer da sind, wir haben Platz, ein eingezäuntes Areal, Dreck ist ohnehin aus anderen Quellen genug da, da kommt es auf die Hunde auch nicht mehr an, Gekläff und sonstige Lebensäußerungen von Hunden stören auf 2 1/2 Hektar Hofplatz mit über 20 Hektar Eigenland direkt hintendran ebenfalls keinen, und die Hunde können tun, was sie in den Genen haben.

    Caterina

    Na, dann will ich mich auch mal einreihen:

    Am Dienstag fliege ich nach Finnland, und am Mittwoch nehme ich aus bestimmt zwanzig Grad Frost unseren kleinen Cattle Dog-Neuzugang wieder mit zurück.

    Mir graut zwar vor dem Flug in so kleinen Furz-Embraer, der Kälte und nur ca. 4 Stunden Tageslicht, aber was tut man nicht alles für eine kleine Cattle-Lotta, die mit vollem Namen Iznogood Let it burn heißt und laut Züchterin wirklich ordentlich Feuer unterm Hintern haben soll. Genau sowas brauchen wir hier.

    Wer weiß, wie lange es dauert, bis sie tatsächlich Kalif anstelle des Kalifen ist.

    Ich finde den Zwingernamen für die Rasse einfach genial gewählt, und die Isnogud-Comics waren tatsächlich Lektüre meiner jungen Jahre.

    Caterina

    So, wie ich die Threaderstellerin verstanden habe, ist das Hauptproblem ihre Angst, und Angst ist irrational, die löst man weder mit markigen Sprüchen à la Dackelmann & RafiLe noch mit einer Anzeige, sondern im Gespräch.

    Und mit Angst vor einem anderen Hund, egal, ob nun begründet oder nicht, kann man den eigenen Hund auch nicht vernünftig durch brenzlige Situationen führen.

    Daher gehört für mich die Angst der Threaderstellerin ernst genommen.

    Ich muss sagen, ich kann beide Seiten verstehen,ich kenne es, mit unverträglichen Hunden unterwegs zu sein, die bei Unterschreitung einer gewissen Distanz absolut ausrasteten und wo ich einfach nur die Leine festhalten konnte, und ich kenne es, dass meine eigenen Hunde von immer denselben unerzogenen Terrortölen angeprollt werden.

    Es gibt nun mal neben den Hunden, die frei nach "ist halt ein Terrier, die kann man nicht erziehen" (in meiner Jugend waren es die Dackel...) schlicht unerzogen sind, auch solche, die aufgrund ihrer Vorgeschichte oder ihrer Lebensverhältnisse (Bsp. Kangal in der Großstadt) nicht oder nur sehr eingeschränkt artgenossenkompatibel sind, und meist haben die Leute, die dann die Leine des Terrortiers in der Hand halten, dies noch nicht einmal selber verbockt.

    Auch diese Hunde haben ein Existenzrecht.

    Mich wundert immer wieder, wie gering in Zeiten von Hundehaltung 2.0 die Bereitschaft und vor allem die Fähigkeit ausgeprägt ist, nicht den eigenen Hund zum Maßstab aller Dinge zu machen - ein Schelm, wer Böses dabei denkt -, sondern die (Hunde)Welt auch mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

    Und ein Schritt in diese Richtung ist nun mal das Gespräch.

    In dem sich vielleicht herausstellt, dass sich die Bernhardiner-Gassileute durch ein als hysterisch empfundenes "Hund an die Leine!" genauso genervt fühlen wie die Threaderstellerin beim x-ten Herz-in-die-Hose-Rutscher, wenn der Bernhardiner wieder mal eine Finte in ihre Richtung macht - nur mal so als Beispiel, keine Ahnung.

    In diesem Sinne allen einen guten Rutsch, vor allem den Panik-Hunden!

    Caterina

    Unabhängig von der hier geschilderten Konstellation gehört meiner bescheidenen Meinung nach ein Bernhardiner allein schon wegen der Größe nicht ungefragt an andere Leute und deren Hunde, weil selbst das friedlichste Exemplar gehörig Dreck und Sabber verteilen kann bzw. selbst nicht leinenpöbelnde Hunde oftmals vor dem Tier erschrecken, denn Hunde dieser Größenklasse trifft man nicht so oft, so dass einfach die Erfahrung fehlt.

    Ob man ihn nun zwingend anleinen muss oder nicht, sei dahingestellt, man kann einen Hund auch durch ein Kommando bei sich behalten. Und das sollte man auch deutlich signalisieren, dass der Hund unter Kontrolle steht - und zwar bei allen Personen, die mit ihm unterwegs sind.

    Ich würde auch zunächst das Gespräch mit der Frau suchen.

    Caterina

    Ich wohne auch in einem Landstrich, wo streuende Hunde keine Seltenheit sind, weil hier kaum jemand sein Grundstück einzäunt, so dass sowohl Rüden auf Brautschau als auch Hündinnen in Standhitze unterwegs sind.

    Die Folge sind teilweise völlig abstruse Mischlingswelpen und überfahrene oder beim Jagen erschossene Hunde.

    Mich wundert immer wieder, mit welcher Naivität die Besitzer davon ausgehen, dass die über Stunden völlig unbeaufsichtigten Hunde weder selber in Gefahr sind noch eine Gefahr oder zumindest Belästigung für andere darstellen.

    Bella, woher nimmst Du z. B. die Erkenntnis, dass sich Euer Hund nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr von der Alm zurück nach Hause traut? Oder dass er nicht jagt?

    Ich würde den Hund lieber heute als morgen kastrieren lassen, da ja offensichtlich sehr lange weg ist und somit die Chance, dass er ungewollt irgendeine Hündin deckt, in meinen Augen relativ hoch ist.

    Und das ist für mich eine medizinische Indikation.

    Caterina