3. Gibt es auch BC die sich aus bestimmten Gründen nicht zum hüten eignen. Was soll man mit denen dann machen? (Hab das übrigens schon Schäfer gefragt die dann ganz doof geschaut haben und aufgehört haben mich anzupampen weil mein BC nicht hütet...)
4. Ist es wirklich erstrebenswert dass jeder XY mit seinem Hütehund hütet nur damit der Hund "artgerecht" bespaßt ist? Für die Tiere die gehütet werden ist das nämlich kein Spaß immer hin und her geschubst zu werden....
Klar für Argument 4 kann man sagen dann sollen sich nur Leute die Tiere zum hüten haben solche Hunde holen, aber das ist ja nunmal nicht die Realität. Zumal dann auch Polizisten auf ihre Schäferhunde verzichten sollten,etc .pp
Der Denkfehler vieler BC-Interessenten liegt m. E. darin, dass sie meinen, das, was diese Rasse genetisch bedingt an Hüterüstzeug mitbringt, durch "Hundesport" oder "geistig anspruchsvolle Auslastung" befriedigen zu können, d. h., um es mal plump auszudrücken, Hüten = Hundesport.
Nur: Hüten oder selbständiges Wachen wie z. B. von Herdenschutzhunden ist durch nichts zu ersetzen (im Gegensatz zu bestimmten Jagdsequenzen, was m. E. das sinnvolle Arbeiten mit Jagdgebrauchshunden einfacher macht), und egal, wie löcherig die Hütegenetik eines Showlinienhundes auch sein mag, Reste davon sind immer noch da.
Und das muss man erkennen und sinnvoll kanalisieren können, um den Hund und sich selber glücklich zu machen.
Und genau daran hapert es mangels Rasseerfahrung halt oft, da nehme ich mich selber nicht aus.
Andere Hüterassen wie z. B. Aussies sind nicht so sehr auf "das Eine" gepolt wie Border.
Wir haben nämlich einen Border (papierlos, aber aus hütenden Eltern), der bei Ersthundehaltern war, wo er die anspruchsvolle Arbeit als vierbeiniger Assistent eines Physiotherapeuten erlernen sollte, d. h. z. B. Schlaganfallpatienten zum Bällchenwerfen animieren und dergleichen mehr.
Das sportliche frühere Herrchen ging außerdem mit dem Hund joggen, und zum "Auspowern" wurde noch Frisbee geworfen.
Die Therapiehundekarriere scheiterte daran, dass der Hund abrupt zuckende Menschen fixierte und ein, zwei Mal auch abschnappte.
Als dann noch das Krabbelkind abgeschnappt wurde, war seine Zeit dort beendet, trotz Hundetrainer.
Bei uns ist er zu 95 % absolut problemlos - bzw. wir empfinden ihn so, muss ich ehrlicherweise schreiben. Toll finde ich seine brüllend deutliche Körpersprache und seine absolute Leichtführigkeit. Die restlichen 5 % sind seine Hardcore-Autojagerei, die ich der Einfachheit halber auf den Schleuderball umgelenkt habe, so dass er fast nur ohne Leine unterwegs ist, und dass er Menschen, die frontal und laut auf ihn zukommen (z. B. Herrchens Vater & Angestellter, seufz...), abschnappen würde; ein Grund, weswegen ich ihn in Fremdbetreuung gebe, wenn ich auswärtige Kundentermine habe.
Er hätte Hütegelegenheit gehabt, ich hatte sogar angefangen, ein paar Stunden zu nehmen, habe es dann aber aufgegeben, weil er Angst vor Schafen hatte, vor den Rindern hier sowieso ("Hilfe, die gucken...!").
Erst seit Hund Nr. 2 (Koolie) da ist, ist es, als ob ein Schalter umgelegt wurde, er treibt die Kühe gerade vor sich her wie eine Dampflok, kann aber leider jetzt im Winter nicht mit in den Stall, weil er multipler Allergiker ist, schon die Hauskoppel war problematisch. Als Melkhelfer wäre er ansonsten ideal.
Caterina