Beiträge von Cattledogfan

    Unabhängig von der hier geschilderten Konstellation gehört meiner bescheidenen Meinung nach ein Bernhardiner allein schon wegen der Größe nicht ungefragt an andere Leute und deren Hunde, weil selbst das friedlichste Exemplar gehörig Dreck und Sabber verteilen kann bzw. selbst nicht leinenpöbelnde Hunde oftmals vor dem Tier erschrecken, denn Hunde dieser Größenklasse trifft man nicht so oft, so dass einfach die Erfahrung fehlt.

    Ob man ihn nun zwingend anleinen muss oder nicht, sei dahingestellt, man kann einen Hund auch durch ein Kommando bei sich behalten. Und das sollte man auch deutlich signalisieren, dass der Hund unter Kontrolle steht - und zwar bei allen Personen, die mit ihm unterwegs sind.

    Ich würde auch zunächst das Gespräch mit der Frau suchen.

    Caterina

    Ich wohne auch in einem Landstrich, wo streuende Hunde keine Seltenheit sind, weil hier kaum jemand sein Grundstück einzäunt, so dass sowohl Rüden auf Brautschau als auch Hündinnen in Standhitze unterwegs sind.

    Die Folge sind teilweise völlig abstruse Mischlingswelpen und überfahrene oder beim Jagen erschossene Hunde.

    Mich wundert immer wieder, mit welcher Naivität die Besitzer davon ausgehen, dass die über Stunden völlig unbeaufsichtigten Hunde weder selber in Gefahr sind noch eine Gefahr oder zumindest Belästigung für andere darstellen.

    Bella, woher nimmst Du z. B. die Erkenntnis, dass sich Euer Hund nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr von der Alm zurück nach Hause traut? Oder dass er nicht jagt?

    Ich würde den Hund lieber heute als morgen kastrieren lassen, da ja offensichtlich sehr lange weg ist und somit die Chance, dass er ungewollt irgendeine Hündin deckt, in meinen Augen relativ hoch ist.

    Und das ist für mich eine medizinische Indikation.

    Caterina

    OT für alle Serienfreaks, die Spanisch können: El Ministerio del Tiempo. 21 Folgen, jede etwas über eine Stunde (d. h. man kann schon an Weihnachten mit der Glotzerei anfangen), ein absolut unterhaltsamer und niveauvoller Parforceritt durch mehrere Jahrhunderte spanischer Geschichte, alle abrufbar auf http://www.rtve.es.

    Macht süchtig.

    Ich oute mich als "ministérica", warte schon gespannt auf die 3. Staffel.

    Caterina

    @Gandorf, Efaun und wer sich sonst noch so angesprochen fühlt aus der Hundesportlerecke:

    Warum kommt eigentlich keine Antwort auf flying-paws mehrfach wiederholte Frage/Anmerkung nach dem Einsatz am Vieh? Es wurde auch von anderen darauf hingewiesen, dass man eigentlich bei jeder Rasse wissen sollte, woher sie kommt und welche Eigenschaften folglich zu erwarten sind und dass man die Entscheidung für oder gegen die jeweilige Rasse tunlichst mit diesem Wissen und Bewusstsein treffen sollte, um damit glücklich zu werden

    Auch der Hinweis auf Bordercollie-in-Not.de kam, d. h. aus welchen Gründen die Rasse Probleme machen kann.

    Vor allem Gandorfs Beiträge wirken auf mich recht zweidimensional, weil dieser Ursprung einfach ausgeblendet wird, auch wegen der Bemerkung, es gehe nicht um den Einsatz als Arbeitshund.

    Nein, geht es nicht - aber bei all dem Hundesport-, Hundepsychologie- und Konditionierungskram in Zeiten von Hundehaltung 2.0 bleibt mir doch der Aspekt der Genetik auf der Strecke.

    Denn egal wie groß die Löcher im genetischen Großlochkäse der heutigen und hiesigen Border Collies sein mögen, es ist immer noch Masse da, und die kann halt ungünstig kombiniert durchaus explosiv sein. Oder eben unproblematisch à la Mulder.

    Und worauf auch nicht eingegangen wurde: die Haltungsbedingungen. AnnetteV schreibt z. B. des öfteren, dass Rasse X in Großbritannien als Familienhund beliebt ist. Glaube ich gerne.

    Nur spielt m. E. auch die bei uns z. T. dichtere Besiedlung eine Rolle. In Frankreich sind z. B. Jagdhunde sehr beliebt, und wenn der wegen Schussangst für den JÄger unbrauchbare Braque français regelmäßig stiften geht oder der Beagle Nachbars Karnickel erwischt, ist das gerade auf dem Land oft kein Drama, so nach dem Motto, ist halt ein (Jagd)Hund.

    Wenn Schwarzi-Border hier, sicher verwahrt hinter 1,75 m Maschendrahtzaun, mit Mordsgetöse abgeht wie ein Zäpfchen hinter dem quietschenden Postauto (Briefkasten ist natürlich VOR dem Zaun mit Abstand), stört das niemanden und festigt das Gerede, wir hätten scharfe Wachhunde, aber wenn ein Hund auf das Geeiere des Dreirades vom Nachbarskind in der Einfahrt nebenan in einer Reihenhaussiedlung genauso reagiert, hat man ein Problem.

    Je mehr man sich einer Rundumansicht über die Haltung einer Rasse oder eines Hundetypus annähert, desto besser für eine gut durchdachte Entscheidung, finde ich.

    Caterina

    Ich persönlich habe die Meinungs- und Erfahrungsvielfalt und auch den Erfahrungsvorsprung, den andere in vielerlei Hinsicht haben, immer als sehr bereichernd empfunden und viel gelernt dabei.

    Wäre z. B. der ganze Input aus dem dogforum nicht gewesen, wäre bei uns jetzt kein Koolie-Zweihund da (weil ich die Rasse überhaupt nicht auf dem Schirm hatte) und kein Dritthund-ACD im Anmarsch (weil ich von dem Zwinger noch nie etwas gehört hatte).

    Wäre z. B. Antoni mit ihren begeisterten Schilderungen von Super-Cowdog Phelan nicht, würde ich mir z. B. nicht überlegen, ob ich mit Schwarzi-Border nicht doch noch mal Trainerstunden nehme.

    Warum kann man nicht einfach die Erfahrungen anderer Schreiber als das nehmen, was sie sind, nämlich ein Blick über den eigenen Tellerrand?

    Caterina

    Gandorf, unser Schwarzi-Border fühlt(e) sich nicht bedroht, er geht einfach ab wie Schmidts Katze auf Bewegungsreize und visuelle Reize. Dem Kind der Vorbesitzer brachte er z. B. eigentlich freundliche Neutralität entgegen, und bedrängt hat das Kind den Hund auch nicht. Es interessierte ihn nicht sonderlich. (Klein)Kinder interessieren ihn auch hier nicht..... aaaaber:

    Es durfte halt nicht krabbeln und abrupte Bewegungen machen.

    Und weil es mir nach 2, 3 Wochen zu doof war, dass sich der Hund - nur mal so als Beispiel - nach mehrmals angetippten Bremslichtern, nach irgendeinem Flatterband an verzurrter Ladung auf einem Pickup oder wegen einem flackernden Fahrradrücklicht vor mir schier umbrachte in seiner Anschirrung bzw. mich am Rad 10 Minuten im irren Galopp hinter einem längst verschwundenen Auto herzog (habe ich nur einmal ausprobiert, weil ich sehen wollte, was passiert), habe ich halt angefangen, ihn auf die Ersatzdroge Schleuderball zu konditionieren.

    Ging ratzfatz, funktioniert mittlerweile absolut perfekt, der Hund läuft fast nur ohne Leine - aber er ist halt weiterhin ein Suchtie...

    Wie gesagt, bei uns ist der Hund weitgehend unaufällig, fährt problemlos Auto und Zug, Hauptsache, er ist dabei, und dass er neue Synapsen in der Geschwindigkeit eines Springbrunnens ausrotzt, wenn er mit neuen Situationen konfrontiert wird, macht richtig Spaß. Er "kann" jede Menge unnützes Zeug wie Ortsbezeichnungen und Fragen ("Will der Hund noch -Straßennamen/Flurname- gehen? , Herrchen auf dem Trecker auf dem Acker suchen.

    Wir haben aber auch jede Menge Platz, an ca. 250 - 300 Tagen im Jahr einen regelmäßigen Tagesablauf von Montag bis Sonntag, die Hunde sind kaum je alleine und halten z. B. mit Herrchen Mittagsruhe, sie können bei Bedarf einzeln oder getrennt sicher weggesperrt werden, können ganz nach Lust und Laune rein oder raus, und man merkt sie nicht großartig.

    Woanders könnte es schon wieder komplett anders aussehen, und wer weiß, ob ich mit einem anderen Border Collie so - für meine Ansprüche - "gut" klarkommen würde.

    Caterina

    3. Gibt es auch BC die sich aus bestimmten Gründen nicht zum hüten eignen. Was soll man mit denen dann machen? (Hab das übrigens schon Schäfer gefragt die dann ganz doof geschaut haben und aufgehört haben mich anzupampen weil mein BC nicht hütet...)

    4. Ist es wirklich erstrebenswert dass jeder XY mit seinem Hütehund hütet nur damit der Hund "artgerecht" bespaßt ist? Für die Tiere die gehütet werden ist das nämlich kein Spaß immer hin und her geschubst zu werden....

    Klar für Argument 4 kann man sagen dann sollen sich nur Leute die Tiere zum hüten haben solche Hunde holen, aber das ist ja nunmal nicht die Realität. Zumal dann auch Polizisten auf ihre Schäferhunde verzichten sollten,etc .pp

    Der Denkfehler vieler BC-Interessenten liegt m. E. darin, dass sie meinen, das, was diese Rasse genetisch bedingt an Hüterüstzeug mitbringt, durch "Hundesport" oder "geistig anspruchsvolle Auslastung" befriedigen zu können, d. h., um es mal plump auszudrücken, Hüten = Hundesport.

    Nur: Hüten oder selbständiges Wachen wie z. B. von Herdenschutzhunden ist durch nichts zu ersetzen (im Gegensatz zu bestimmten Jagdsequenzen, was m. E. das sinnvolle Arbeiten mit Jagdgebrauchshunden einfacher macht), und egal, wie löcherig die Hütegenetik eines Showlinienhundes auch sein mag, Reste davon sind immer noch da.

    Und das muss man erkennen und sinnvoll kanalisieren können, um den Hund und sich selber glücklich zu machen.

    Und genau daran hapert es mangels Rasseerfahrung halt oft, da nehme ich mich selber nicht aus.

    Andere Hüterassen wie z. B. Aussies sind nicht so sehr auf "das Eine" gepolt wie Border.

    Wir haben nämlich einen Border (papierlos, aber aus hütenden Eltern), der bei Ersthundehaltern war, wo er die anspruchsvolle Arbeit als vierbeiniger Assistent eines Physiotherapeuten erlernen sollte, d. h. z. B. Schlaganfallpatienten zum Bällchenwerfen animieren und dergleichen mehr.

    Das sportliche frühere Herrchen ging außerdem mit dem Hund joggen, und zum "Auspowern" wurde noch Frisbee geworfen.

    Die Therapiehundekarriere scheiterte daran, dass der Hund abrupt zuckende Menschen fixierte und ein, zwei Mal auch abschnappte.

    Als dann noch das Krabbelkind abgeschnappt wurde, war seine Zeit dort beendet, trotz Hundetrainer.

    Bei uns ist er zu 95 % absolut problemlos - bzw. wir empfinden ihn so, muss ich ehrlicherweise schreiben. Toll finde ich seine brüllend deutliche Körpersprache und seine absolute Leichtführigkeit. Die restlichen 5 % sind seine Hardcore-Autojagerei, die ich der Einfachheit halber auf den Schleuderball umgelenkt habe, so dass er fast nur ohne Leine unterwegs ist, und dass er Menschen, die frontal und laut auf ihn zukommen (z. B. Herrchens Vater & Angestellter, seufz...), abschnappen würde; ein Grund, weswegen ich ihn in Fremdbetreuung gebe, wenn ich auswärtige Kundentermine habe.

    Er hätte Hütegelegenheit gehabt, ich hatte sogar angefangen, ein paar Stunden zu nehmen, habe es dann aber aufgegeben, weil er Angst vor Schafen hatte, vor den Rindern hier sowieso ("Hilfe, die gucken...!").


    Erst seit Hund Nr. 2 (Koolie) da ist, ist es, als ob ein Schalter umgelegt wurde, er treibt die Kühe gerade vor sich her wie eine Dampflok, kann aber leider jetzt im Winter nicht mit in den Stall, weil er multipler Allergiker ist, schon die Hauskoppel war problematisch. Als Melkhelfer wäre er ansonsten ideal.

    Caterina

    Ich habe zwei Billig-USB-Leuchtringe von Zooplus (ich meine für 7 Euro) und einen für 9 Euro von Hunter. Die geringe Leuchtdauer stört mich nicht. Wenn einer der Ringe nur noch schwach leuchtet, lasse ich ihn tagsüber so lange an, bis er von selbst ausgeht, und lade dann über Nacht nach.

    Schwarzi-Border hat für einen Langhaarborder ungefähr mitteldicken Plüsch, Spockie-Koolie ist kurzfellig und schokobraun, also beide per se schlecht zu sehen.

    Daher habe ich alle Leuchtringe in ihrer ursprünglichen Länge von 70 cm belassen und knote sie einfach locker am Halsband fest, bevor ich sie schließe, beim zierlicheren Spock sogar mit zwei Knoten, so dass ich an einer Seite einen dickeren Leuchtknubbbel habe - verständlich, was ich meine?

    Schwarzi-Border ist trotzdem manchmal schlecht zu sehen, je nachdem, wie er zu mir steht oder läuft. Daher würde ich empfehlen, selber eine Taschenlampe mitzunehmen (ich habe eine mit Schlaufe), denn wenn man einmal in die Runde leuchtet, reflektieren die Hundeaugen.

    Bei besonders schlechten Lichtverhältnissen wie Nebel und/oder Neumond und/oder regennassem Untergrund, der besonders viel Licht schluckt, hat Schwarzi-Border außerdem ein Reflektorhalsband um.

    Caterina

    Hier https://www.dogforum.de/index.php/Thre…cher/?pageNo=1& hatte ich ja vor ziemlich genau einem Jahr laut überlegt und sehr wertvollen Input erhalten, so dass wir zu Koolie Spockie kamen.

    Nun, es brachte mich auch jemand auf den Trichter, dass es in Finnland eine Cattledogzucht namens Iznogood gibt... und was soll ich sagen, es ist ein Interessent für eine rote Hündin abgesprungen, der Bauer war trotz seiner klammen Finanzen sofort Feuer und Flamme, obwohl uns der Spockie schon eine schöne Stange Geld gekostet hat und eigentlich dieses Jahr nichts mehr drin gewesen wäre, vertickte ein paar Rindviecher (um ein Haar auch meine Lieblingskuh!), und nun werde ich im Januar Iznogood Let it Burn, die wir Lotte nennen werden, aus Oulu abholen.

    Ach, Ihr Bösen, Bösen da draußen, was wisst Ihr auch alle so viel über Hunde!

    Caterina (voller Vorfreude)

    PS: Und das Allerschönste, Bauer plant schon weiter, denn da Spock ja sein Hund ist und hier in der Nähe im nächsten Sommer noch ein Wurf geplant ist, "brauche" ich auch noch einen eigenen ACD zu Schwarzi-Border