Wenn Du das nächste Mal frei hast und zu Hause bist, stell Dir eine (!) Stunde lang vor, in irgendeiner Wohnung im Haus kläfft und heult ein junger Hund mit wenigen Unterbrechungen die ganze Tonleiter von aggressiv - sobald jemand durchs Treppenhaus geht - bis jämmerlich die ganze Tonleiter rauf und runter.
Dann stell Dir vor, Du gehst selber durchs Treppenhaus, um zu eruieren,in welcher Wohnung der Hund eingesperrt ist, und Du hörst bis in den Hausflur, dass er ganz offensichtlich dabei ist, die Einrichtung zu zerlegen.
Und dann stell Dir weiter vor, das könnte Dein Hund sein.
Und Du bist zur Arbeit und mindestens 4 Stunden aus dem Haus. Deine Nachbarn und bald auch Dein Vermieter werden Dich lieben!
Du schreibst, Du bist "mit Hunden vertraut", hast aber offensichtlich noch nie eigenverantworlich einen Hund gehalten, d. h. dass nur Du von A bis Z für den Hund verantwortlich warst.
Die Hundehalter, die Du kennst, wohnen die auch alleine in einem Mehrparteienhaus?
Und ob die Oma wirklich Lust hat, einen zahnenden Welpen vom Kaliber eines Schäferhundes zu beaufsichtigen, wage ich zu bezweifeln, ebenso, ob sie - wie einige andere schon mit Fug und Recht schrieben - einem rüpelhaften Junghund körperlich und mental gewachsen ist. Wenn der alles annagt, was ihm zwischen die Beißer kommt? Wenn der sie nicht für voll nimmt und z. B. selber bestimmen will, wer aufs Grundstück und ins Haus darf und wer nicht? Wäre Deine Oma willens und in der Lage, einen tobenden Schäferhund von der Garten- oder Haustür zu pflücken, zur Ruhe zu bringen und z. B. einen Handwerker gefahrlos hineinzulassen?
Und bist Du sicher, dass Du ewig in diesem Schichtmodell 2 x 4 Std. arbeiten wirst? Was, wenn Du einen weiteren Arbeitsweg hast und voll im Dreischichtbetrieb arbeiten musst?
Ein Hund ist kein Computer, bei dem man nur ein bestimmtes Programm abspulen muss, und schon wirft er "Alleinebleiben ok" aus wie einen Protokollausdruck, sondern ein hochsoziales Lebewesen, bei dem Vieles an Lernen und ERziehung über BEziehung funktioniert, und wenn Du, wie Du schreibst, selber mit Depressionen zu kämpfen hast, musst Du ziemlich aufpassen, dass Du die BEziehung zum Hund nicht versaubeutelst, weil Du z. B. wegen eventueller Stimmungsschwankungen für den Hund in Deinen Reaktionen nicht berechenbar bist und er so - nur mal so als Beispiel - nie lernt, dass er Dir vertrauen kann, wenn Du ihn alleine lässt, dass Du immer wieder kommst.
Caterina