Ich würde die Entscheidung auch davon abhängig machen, wie "hundekompatibel" Ihr wohnt. Je dichter besiedelt Euer Wohnort nämlich ist, desto anstrengender wird es, sich mit Hund und zwei Kleinkindern im öffentlichen Raum zu bewegen, in städtischen Parks z. B., wo sich bei schönem Wetter viele Menschen und Hunde tummeln. Was ist, wenn Euer Hund von einem oder mehreren Tutnixen in die Zange genommen wird, die Kinder erschrecken sich, der Hund braucht Beistand gegen die aufdringlichen Fremdhunde...?
Oder liegt der "große Garten" z. B. an einer stark frequentierten Straße und verbellt der Hund Passanten oder ist der Zaun nicht hundesicher, kann es Ärger geben, wenn sich Leute erschrecken.
Wie sind Eure Nachbarn so drauf, sofern Ihr direkte Nachbarn habt? Gerade jetzt im Sommer, wo man sich mehr draußen aufhält, können Hundehaufen durchaus als unzumutbare Geruchsbelästigung (wenn der Hund z. B. wegen kranker Kinder mal ein, zwei Tage nicht ausgeführt werden kann) oder ein am Grenzzaun das Bein hebender Rüde als Sachbeschädigung empfunden werden.
Es gibt hier genug Beiträge darüber, dass Hundebesitzer gezwungen sind, ihre Tiere im eigenen Garten stark einzuschränken, weil sich irgend jemand dadurch belästigt fühlt.
Und eine Stunde Spaziergang mit zwei Kleinkindern, die in ihrem Rhythmus die Welt entdecken wollen, deckt sich nicht immer mit dem, was ein Hund beim Spaziergang interessant findet bzw. an Lauftempo wünscht. Auf Spielplätze dürfen Hunde in der Regel nicht mit.
Ich würde auch mal in einer typischen Woche durchspielen, ob Euer beider Tag tatsächlich noch "Hundezeit" hergibt. Du schreibst, Du könntest vor der Arbeit 30 - 60 Minuten mit dem Hund spazieren gehen. Je nach Wetter/Umgebung/Hundefell musst Du evtl. noch Zeit um Umziehen und Hund abtrocknen/Streusalz abwaschen bzw. Dreck wegputzen einplanen. Bringt Ihr eure Kinder in den Hort oder Kindergarten? Wie konzentriert muss Dein Mann im Home Office arbeiten? Ich arbeite auch größtenteils vom heimischen Schreibtisch aus und muss gestehen, teilweise nervt es, mit einem Ohr und/oder Auge bei einem neuen Hund sein zu müssen, während man eigentlich volle Konzentration für das braucht, was man gerade auf dem Schreibtisch hat.
Das ist jetzt sehr schwarz gemalt, ich weiß, aber ich finde, man sollte vor der Anschaffung eines Hundes auch Worst-Case-Szenarien durchspielen, und wenn man sich sagt, ja, schaffe ich, ja, nehme ich auch in Kauf, dann kann man loslegen.
Und was ich auch auffällig finde: Solche Anschaffungsüberlegungen kommen relativ häufig, wenn die Tage wieder länger werden. Erinnere Dich an die Zeit vor Weihnachten. Hättest Du auch da Lust gehabt, wegen eines Hundes ca. 1 Stunde früher aufzustehen?
"Tierschutz" ist übrigens nicht nur das örtliche Tierheim, sondern es gibt auch rassespezifische Notvermittlungen oder private Vereine. Mit zwei Kleinkindern und doch relativ vielen zeitlichen Einschränkungen würde ich allerdings die Finger von Hunden aus dem Auslandstierschutz lassen, die oftmals unter völlig anderen Verhältnissen gelebt und nicht immer gute Erfahrungen mit Menschen gemacht haben. Da sollte man schon flexibel und Kummer gewöhnt sein.
Es gibt auch Hundeschulen, die Unterstützung bei der Auswahl eines geeigneten Hundes anbieten, vielleicht habt Ihr so etwas ja auch bei Euch in der N#he?
Caterina