Antoni: Dieses Hereinwachsen in die Arbeit ist durch nichts zu ersetzen, das sehen wir hier gerade bei ACD-Kröte und Spockie-Koolie, letzterer ja erst seit einem Jahr auf dem Hof. Dieses Lesenlernen der Tiere lernen sie halt am besten durch täglichen Umgang, selbst wenn sie nur dabei sind und "eigentlich" nix machen...
Was die Kröte mit ihren 8 1/2 Monaten von sich aus anbietet, ist ähnlich genial wie Phelans Umtreiben der Kälber. Sie hat sich z. B. alleine abgeguckt, wo sie beim Rantreiben zum Melkstand sichern muss, damit die Kühe nicht abbiegen Richtung Futtertisch, und wo sie selber relativ geschützt unter den Trennbügeln sitzt.
Sie kommt halt seit Anfang Februar jeden Tag mit zum Melken.
Spockie dagegen kommt erst jetzt wieder zum Umtreiben mit in den Stall. Das Frühjahr fing auch blöde an für ihn, denn seit März war er im Dauerhormonstress wegen läufiger Hündinnen, so dass man ihn nicht guten Gewissens über den Hof mitnehmen konnte, wenn man nicht wirklich permanent mindestens ein Auge auf ihn werfen konnte, weil er sich sonst zum Sabberschnüffeln auf den Fahrradweg vor dem Hof verkrümelte. Fressen wurde zur Nebensache.
Anfang April dann 9 Tage Deckeinsatz und Absamen (wir haben ihn ja mit Zuchtrechten der Vorbesitzerin erworben), und zurück kam ein dünner Hering, der allen Hündinnen erst mal die Schnauze unter den Schwanz steckte.
Eigentlich wäre es danach höchste Zeit zum Chippen gewesen (was wir nach Absprache dürfen, bis die Kröte in angemessenem Alter kastriert ist), aber ich wollte Mr. Magersucht, der zudem noch massiv Giardien hatte, erst noch gewichtsmäßig etwas aufpäppeln.
Natürlich waren wir zu spät zum Chippen, die Kröte wurde Anfang Mai schon läufig, und da war es ganz vorbei. Das einzige, was Spockie interessierte, waren Krötenspuren aller Art.
Ich hätte es gerne gehabt, dass beide abwechselnd beim Verladen zu Beginn der Weidesaison dabei gewesen wären, einfach nur zum Beobachten, zur Not irgendwo angebunden, um mit rauszufahren auf die Koppeln, wo man so wichtige Sachen wie die, dass der Draht mit Vieh dahinter unter Strom steht, lernt. Oder Treckerfahren.
Doch bis der Chip wirkte und Krötes Läufigkeit vorbei war, war schon alles Jungvieh draußen.
Die Kühe haben wir noch nicht draußen, weil eine Sammelleitung aus diversen Klärteichen, die unter der Hauskoppel verläuft, defekt war und wir einen... nun, nennen wir es: Tümpel mitten auf der Wiese hatten...
Ich schätze, am Wochenende ist es soweit. Ich werde, denke ich, mit Schwarzi-Border gehen, mir liegt das gerade Wegtreiben, das er anbietet, mehr als Spockies Outruns. Weil mein Freund jetzt angefangen hat, Spock und Kröte zusammen vor dem Melken umtreiben zu lassen (wobei die Kröte ihr Ding alleine durchzieht, nur Spock braucht Anleitung), meint er, er könnte beide mitnehmen... bin mal gespannt, es ist ja sein Vieh.
Wie jedes Jahr, so hatten wir auch in diesem Jahr schon wieder die ersten Ausbrecher... der Senior vergisst immer öfter, Gatter zu schließen.... seufz!
In der Woche vor Pfingsten Großalarm, ca. 10 Tiere auf dem Weg zum Autobahnzubringer.... Jeder, der irgendwie auf dem Hof greifbar war, sprang sofort in irgendwas Fahrbares, ich mit Schwarzi und der Anweisung, das Auto quer in den Weg zu stellen.
Wäre der Hund nicht gewesen, wären die aufgeschreckten Tiere allerdings im Galopp an mir und rechts und links am Auto vorbei auf die Straße gelaufen, ich hätte sie nicht gehalten. Schwarzi beißt übrigens ins Vorderbein und ins Flotzmaul zum Stoppen und Drehen. Die Kröte ist natürlich noch zu jung und zu unerfahren, aber ich freue mich schon darauf, irgendwann wieder mit Cattle Dog Durchgänge o. ä. zu sichern, da fühle ich mich total sicher, denn Anschweinen ist einfach deren Paradedisziplin.
Ist das bei Euch auch so, dass es meistens reicht, wenn der Hund einige wenige Tiere oder bei kleinen Gruppen nur ein einziges maßregelt, die anderen drehen dann schon von selbst bei?
Ich finde es