Beiträge von Cattledogfan

    Special Agent Spock ist ja der Hund, wenn's brennt, sprich, wenn ein Anruf kommt, ist das Euer Vieh, das da und da auf der Straße läuft, oder da und da kalbt eine schwer.

    Dann schallt ein markiges "Spoohock!" von Herrchen über den Hof, und schwupps, ist Mr. Spitzohr drin im Betriebsauto und sitzt in Hab-Acht-Stellung auf dem Rücksitz. Meist muss er gar nichts machen, er passt einfach auf, denn oftmals ist es nicht Herrchens Vieh, und Geburtshilfe kann er ohnehin nicht leisten JJ

    Aber er passt im Auto auf, dass z. B. bei den Galloways die Herde nicht auftaucht.

    Nun, heute wird Raps gedroschen, und vorhin nach dem Küheholen kam wohl ein Anruf vom Mähdrescherfahrer, dass er sich nicht sicher war, auf welchem Acker er weiterdreschen sollte.

    Die Lotte hatte es sich schon in ihrem Kuschelkörbchen im Melkstand bequem gemacht, so dass Herrchen mit einer Hand die Autotür aufmachte - der Wagen stand vor dem Stall - und mit der anderen schnell die Tür zum Melkstand schloss. Er wollte den Fahrer zum richtigen Acker lotsen.

    Spockie, so dachte er, hätte ich reingeholt, weil ich gerade Wäsche abnahm, er läuft ja normalerweise von sich aus zum Haus zurück.

    Und ich dachte mir, holla, wo brennt's denn jetzt schon wieder, denn ich sah Mr. Spitzohr auf Posten auf dem Rücksitz, als das Auto vom Hof Fuhr

    Das Ende vom Lied:

    Erst als der Mähdrescherfahrer auf den Fahrersitz zeigte - der schlaue Hund hoppst nach vorne, wenn Herrchen aussteigt und für den Fall der Fälle die Tür auflässt -und "Das ist aber ein schöner Hund! Und so brav!" sagte, bemerkte Herrchen seinen blinden Passagier.

    Caterina

    Antoni: Blöde Frage: Was würde ein Huntaway zusätzlich können bzw. mitbringen, was Phelan nicht kann oder anbietet? Bellen, ja, aber das tun auch andere Rassen.

    Soweit ich weiß, sind Huntaways ja eher Hunde für weite Flächen und große Herden. Ich würde nun sagen, bei uns braucht man für Rinder eigentlich eher einen guten Hund für Stall- und Pfercharbeit, einfach, weil übers Jahr gesehen die Stalltage für Milchvieh deutlich mehr als die Weidetage sind.

    Caterina

    Vorhin klingelt mein Handy:

    "Spock ist mir über die Koppel weggelaufen, ich hole mit Lotta alleine Kühe, der wird gleich beim Haus... ?? Spooockiieee!! Der gute Hund bringt mir noch Kühe!!"

    Aha. Von wegen über die Koppel weglaufen...!

    Herrchen sollte endlich kapieren, dass Special Agent Spock das bessere Kuhradar hat und schon weiß, wenn hinter einem Busch in einer Senke noch Tiere liegen.

    Caterina

    Mit jedem Tag wird die Zusammenarbeit zwischen den Spitzohren routinierter, denn sie laufen nach Gutdünken selber die Hauskoppel zum Kühesammeln ab, weil sie ja wissen, wo die Tiere sein könnten, der eine zieht links, der andere rechts von Herrchen seine Kreise, der nur ein bisschen regulierend eingreift, um Kuhströme zu vereinigen, damit nicht wieder alles auseinanderläuft.

    Ich gehe auch nicht mehr jeden Tag mit zum Stall, damit der Border beim Reinschieben hilft, weil es nicht mehr notwendig ist, denn das erledigt meist die Kröte alleine.

    Wir wundern uns auch nicht mehr, wenn Spock vor der Kröte wieder beim Haus ist; er lässt sie und Herrchen dann mitnichten stehen: Er weiß einfach, dass sie es alleine schafft.

    Braucht sie aber Hilfe, hat er den 7. Sinn dafür und bleibt da und hilft, bis das Gitter zu ist.

    Hätte mir das einer noch im letzten Jahr erzählt, ich hätte es nie und nimmer für möglich gehalten.

    Caterina

    @sarah_87: Wichtig wäre auch, wie Ihr wohnt. Mietwohnung? im Haus mit wie vielen anderen Parteien? Wie welpengerecht ist Euer direktes Wohnumfeld? Einen Welpen seine Geschäfte in einer Gemeinschaftsgrünanlage oder im Garten ums Mietshaus verrichten zu lassen, kommt selten gut an beim Vermieter und/oder den Mitbewohnern.

    Caterina

    Gestern war Premiere:

    Zum aller-, allerersten Mal sprang die Kröte dem Koolie bei!

    Spockie Spitzohr war auf dem Weg über eine Anhöhe, um außer Sicht die Kühe von der anderen Seite hochzuholen, als eine von den frisch Abgekalbten, die sich ohnehin gerne mit den Hunden anlegen, von oben Anlauf nimmt und mit gesenktem Kopf auf den Hund zustürmt - und ihn genau einer weiteren Kuh zutreiben will, die ebenfalls Anlauf genommen hatte!

    Spockie, schnell, wie er ist, rettete sich hangabwärts, und als ihn die beiden Kühe, nun Seite an Seite, verfolgen wollten, schoss das Kleinteil cattletypisch brüllend los, und gemeinsam brachten sie die beiden Krawallschwestern zur Räson und in den Stall.

    Und sie ist noch keine zwei!!

    Wenn ich so etwas sehe, dann kann sich der ACD-Zuchtverein seinen Wesenstest... na, Ihr wisst schon...

    Dafür ist die Rasse gemacht.

    @Yolanda: Danke, dass Du dafür einen eigenen Thread aufgemacht hast, wenn auch aus einem ganz grauenvollen Anlass!

    Meinem Pudel, mit dem ich zum Studium ausgezogen bin, wurde noch ein Venenzugang gelegt, weil ich es damals nicht besser wusste; heute würde ich nie mehr einem Tier auf seiner letzten Reise bei Bewusstsein einen Venenkatheteder setzen lassen, sondern, wie schon mehrmals geschrieben, erst i/m, d. h. durch einen Pieks in den Oberschenkel, sedieren lassen.

    Er hatte einen schnellwachsenden Tumor, und ich musste ganz schnell entscheiden, ob ich ihn mit einer Depotschmerzspritze noch einmal mit nach Hause nehmen wollte oder nicht, aber da die Diagnose ohnehin klar war, war meine Entscheidung es auch.

    Als ich mit der nächsten Pudelmixhündin den letzten Weg antreten musste, war morgens um sechs nur die Frau des Tierarztes bereits in der Praxis, selber ausgebildete Tierarzthelferin. Auf meine Frage, ob ein Venenkatheter sein müsse, erklärte sie mir, sie könne auch gleich großzügig dosiert intramuskulär sedieren, wenn ich das wolle.

    Natürlich wollte ich, und ich hielt den Hund auf dem Schoß, während sie ihr ganz ruhig die Spritze setzte.

    Sofort entspannte der vorher vor Schmerzen gekrümmte Hund und wurde lang und länger auf meinem Schoß, und so hielt ich sie, bis der Kollege des Tierarztes eintraf. Gemeinsam legten wir den flach und gleichmäßig atmenden Hund auf den Tisch, und er erklärte mir, er würde noch einmal i/v eine Narkose spritzen, weil die Sedierung schon eine Weile her war; mir selber war gar nicht aufgefallen, wie die Zeit vergangen war.

    Auch das geschah ganz ruhig und friedlich, und der Atem der Hündin wurde noch flacher, bis sie nach dem Euthanasiemittel noch einmal einen tiefen Atemzug tat, und dann war das Leben leise aus ihrem Körper entwichen.

    Die nächsten Hunde "entschliefen" ebenso friedlich. Bei meiner Aussiehündin, die hier auf ihrem Lieblingsplatz auf die letzte Reise geschickt wurde, war nach der intramuskulären Sedierung nur noch eine Spitze notwendig, weil sie so starke Rhythmusstörungen hatte, dass das Herz ohnehin nur noch ganz schwach schlug. Ich konnte noch nicht einmal hören, wann sie ihren letzten Atemzug tat, ich sah einfach, dass sie tot war.

    Darum, was die Tierärzte spritzen, habe ich mich nie gekümmert, ich habe ihnen immer vertraut. Alle haben die Tiere immer noch einmal gründlich abgehört, z. T. mehrmals.

    Wie gesagt, meine Devisen sind:

    - keinen Venenkatheter bei Bewusstsein
    - erst i/m sedieren

    Ich hatte mal ein Hundepärchen, bei dem die Hündin 4 1/1 Jahre älter als der Rüde war. Sie war seine Königin, er vergötterte sie und ließ sich von ihr alles gefallen, und sie gab vor, wer Freund und wer Feind war.

    Konnte sie einen Hund - meist natürlich Hündinnen - nicht leiden, hätte er die verhasste Feindin am liebsten in Stücke gehauen.

    Mit den Jahren kamen natürlich die Zipperlein, und während ich den Zustand der Hündin noch als gut einstufte, Medikamente bekam sie schon seit längerem, fing der Knappe plötzlich an, alle anderen Hunde von seiner Königin wegzubeißen, auch ihre gemeinsamen Hundefreunde, von denen sie einige hatten, vor allem an Tagen, an denen die Hündin stiller als sonst war.

    Im Nachhinein würde ich das als "Ey, lass sie, sie will das nicht, sie kann nicht mehr spielen" interpretieren.

    Die übermütigen Freu- und Tobeeinheiten wurden tatsächlich seltener, und immer öfter versuchte der Knappe, seine Königin zum Spielen zu animieren, so nach dem Motto, guck mal, ich falle auch von alleine hin, Du brauchst mich gar nicht mehr anrempeln.

    Dann wurden die schlechten Tage mehr, das Humpeln verschwand trotz diverser Behandlungen nicht mehr, es war ihr immer öfter anzumerken, dass es ihr nicht gut ging.

    Nichtsdestotrotz, sie fraß gerne, bestand auf ihren Runden, wurde erfinderischer, um mit weniger Wegstrecke bestimmte interessante Ziele zu erreichen - und eines Tages hing der Rüde, seines Zeichens eine Jagdsau vor dem Herrn und daher fast immer angeleint, gelangweilt in der Leine, och Menno, geht's nicht bald weiter?

    Er widmete seiner bisherigen Königin immer weniger Aufmerksamkeit, die letzten Wochen gar keine mehr, und anstatt sie zu fragen, na, wie isses, kannst Du aufstehen, können wir raus, fing er von sich aus an, bei mir nachzufragen, wie es denn wäre mit dem nächsten Spaziergang.

    Da wusste ich, ich kann sie einschläfern lassen.

    Es dauerte dann noch einmal drei Monate, bis sie - natürlich außerhalb der Praxissprechzeiten - einen Kreislaufzusammenbruch hatte. Ich habe sie durch keinerlei Diagnostik mehr gejagt, tierarzt- und behandlungsmüde war sie schon seit längerem, sondern den schönen, stolzen Hund, der sie in den wenigen guten Momenten immer noch war, in Würde gehen lassen.

    Das Verhalten ihres ihr jahrelang treu ergebenen Knappen hat mir gezeigt, dass wir Menschen eigentlich immer zu lange warten.

    Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

    Caterina

    Ketzerische Frage:

    Du bist Dir sicher, dass der Welpe bei Dir mangels Hundeerfahrung keine schlechten Erfahrungen machen würde? Bist Du Dir sicher, dass Du immer erkennst, was das Tier für Bedürfnisse hat?

    Dass Du sein Verhalten richtig interpretierst? Dass Du durch Fehlinterpretationen keine falschen Verhaltensmuster beim Hund entstehen lässt?

    Glaube mir, die Vorstellung, alle Second-Hand-Hunde haben irgendwie eine Macke, stimmt so nicht, und seltsamerweise kommt dieser Kommentar eigentlich immer von Leuten, die noch nie einen Hund hatten und noch nie erlebt haben, wie anpassungsfähig die meisten Hunde sind.

    Caterina