Beiträge von Cattledogfan

    Bevor nicht mal mit konsistem Trainingsprogramm-zwingend unter Anleitung eines guten Trainers!- angefangen wurde finde ich alle "Gib' den Hund ab"- Anregungen nun wirklich verfrüht.

    Nein, ich finde es absolut nicht verfrüht, über eine Abgabe nachzudenken, denn was ist, wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht klappt mit dem Trainer? Weil es z. B. zwischen den Menschen nicht harmoniert? Es hat bereits ein Trainer das Handtuch geworfen.

    Es sind schon über drei Monate verstrichen, ohne dass der Jungspund vernünftig aufgegleist worden wäre, er wird mit jedem Tag größer und stärker, und dem Mädchen fehlt es einfach an Erfahrung, um das Verhalten einzuschätzen.

    Und "Dobermann sicher in der Öffentlichkeit führen" ist keine Fleißarbeit wie ein Vokabeltest in der Schule, wo man Versäumtes durch ordentlich Büffeln nachholen kann. Irgendwo muss auch mal was von alleine kommen, man kann nicht alles auf einen Trainer abwälzen.

    Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sie den Hund schon bald über Kraft alleine nicht mehr halten kann - und dann? Wenn er in die Pubertät kommt und z. B. anfängt, andere Rüden überflüssig zu finden?

    Für Hunde dieser Größenkategorie braucht man m. E. eine Führtechnik, um sie sicher halten zu können, die umso besser sein muss, je unerzogener der Hund ist und je weniger er einen für voll nimmt.

    Was ist, wenn der Hund zu den Rassevertretern mit eher schwachem Nervenkostüm gehört, bei denen man zeitlebens viel Management betreiben muss, um sie sicher für sich und andere durch den Alltag zu bringen? Passt der Hund dann zu Jenny und ihrer Familie? Kann und will die Familie das leisten?

    Das sind so die Fragen, die mir in den Sinn kommen.

    Caterina

    Wenn man selber keine optimalen Bedingungen bieten kann, muss man eben Abstriche bei den eigenen Anforderungen an den Hund machen. Und sei es, dass man - erst mal - mit dem Hund keine Spaziergänge machen kann.

    Es gibt immer wieder verängstigte, traumatisierte Hunde, die mit einer normalen Wohnungshaltung komplett überfordert sind, die sich nicht anleinen oder anfassen lassen, und wenn man so einem Tier ein geschütztes Plätzchen bieten kann, dann wäre das doch eine tolle Sache.

    Wie oft liest man hier Anschaffungsüberlegungen mit ganz, ganz vielen zeitlichen und räumlichen Einschränkungen oder Unbekannten, und dann heißt es immer, guck nach einem Hund, der diese oder jene Bedingungen erfüllt.

    Nun, so sehe ich auch die Möglichkeit, sich einen Hund in reiner Außenhaltung anzuschaffen - wenn einem klar ist, dass man u. U. selber seine Erwartungen an den Hund deutlich herunterschrauben muss.

    Aber wie gesagt: Es muss dem Hund in der neuen Haltung besser gehen als vorher.

    Caterina

    Und was ist mit den Tierschutzhunden, die von sich aus keinen übersteigerten Wert auf Menschenkontakt legen, weil sie meinetwegen in einem überfüllten Auslandstierheim gesessen haben und froh wären, irgendwo einfach nur ihre Ruhe zu haben?

    Ich würde gezielt nach so einem Ladenhüter suchen, für den eine solche Haltung eine Verbesserung seiner jetzigen Lebensumstände wäre.

    Caterina

    Körperliche Hunde können auch ein gewisses Maß an Körperlichkeit vertragen - aber nicht als "Kampf mit dem Hund"! Weil ich selbst die Erfahrung gemacht habe, dass man mit einem pubertierenden (Gebrauchs-)Hund (und Deiner ist ja noch nicht einmal in der Pubertät) manchmal an seine Grenzen kommen kann, bitte ich dich schon einmal vorab, bitte keinerlei Gewalt an dem Hund auszuüben und dies auch von Trainern nicht zuzulassen. Sprich dies bitte mit Deinen Eltern ab, so dass ihr alle an einem Strang zieht. Ein Vater, der den Hund "sowieso für durchgeknallt" hält, ist da sicher keine große Hilfe - aber in dieser Hinsicht müsst ihr euch wirklich einig sein!

    Wie wahr, wie wahr!

    Der "Kampf mit dem Hund" kann aber auch auf vermeintlich sanfte Art stattfinden, indem man ihn in ein Leben presst (bzw. es versucht), für das er sich auf Dauer nicht eignet.

    Impulskontrolle & Co. zu trainieren, ist sicherlich bei einer Rasse, die so schnell von 0 auf 180 ist und mittlerweile auch den Ruf hat, die für Gebrauchshunde notwendige Nervenstärke verloren zu haben, sinnvoll - aber irgendwo muss der Hund auch dürfen, für was er über viele, viele Generationen selektiert wurde, nämlich innerhalb von Sekundenbruchteilen in den Schutzmodus (oder wie immer man es nennen mag, mir fällt gerade nix Besseres ein) umzuspringen und dies in eine für Mensch und Hund sinnvolle und kontrollierte Aktion umzusetzen.

    Und ich frage mich nach dem Lesen der Beiträge, ob das von der Infrastruktur her überhaupt möglich (vernünftiges Gebrauchshundetraining) bzw. erwünscht ist.

    Caterina

    Junimond: Als "schlechten Scherz", wenn Du so willst, empfinde ich eher, dass die arme Jenny dem gerade mal halbjährigen Junghund so hilflos gegenüber steht und offensichtlich kaum einen intuitiven Zugang zu ihm hat, und darum geht es m. E. in dem verlinkten Thread; Stichwort 2.

    Sonst würde sie nicht, wie eingangs geschrieben, Angst haben, dass nach Frust Aggression kommt.

    Methoden und Programme am Hund abzuspulen, die man sich in der Theorie angelesen hat, bringt ohne ein Minimum ein Einfühlungsvermögen dafür, wie der eigene Hund drauf ist, gar nichts.

    @Jenny.001: Ich würde mich wirklich fragen, ob Du zu Deinem Hund überhaupt einen Draht hast, ob Du überhaupt verstehst, was er will, wann er zu viel und wann er zu wenig Input von Dir bekommt.

    Und ob Du vorausschauend genug sein kannst, so einen großen, starken Hund, der an Kraft und Schnelligkeit noch zulegen wird, auch für Andere sicher durch den Alltag zu führen, denn alleine wirst Du Dich mit dem Hund immer im öffentlichen Raum bewegen.

    Caterina

    Wann kommt denn der Trainer wieder?

    Irgendwie ist dieser Thread vollkommen müßig...
    Du müsstest erstmal ein Gefühl für Hunde entwickeln, das fehlt völlig.
    Ich glaube zwar, dass du dir richtig viel Mühe gibst, aber ich hab da wenig Zuversicht, dass das was wird. Du bräuchtest dafür das Feeling, den Stress des Hundes nicht mehr weiter zu vergrößern. Du merkst das selbst gar nicht, da bringt es auch nichts, hinterher reflexiosfähig zu sein.

    Auffällig finde ich auch, dass hier im Thread die Menschen nicht schreiben, die richtig kompetent sind bei dieser Sorte Hund. Vielleicht gingen sie ja konform mit mir, wer weiß?

    Ich bleib bei meiner Meinung! Gib den Hund ab... du hast weder eine Aufgabe, noch eine rassegerechte Auslastung, noch ein Feeling für diesen Hund. Das kann nur schiefgehen und der Verlierer ist hinterher der Hund.

    Deswegen.

    Ich gehe nach dem, was ich bis jetzt über diesen Hund gelesen habe, völlig konform mit hasilein75, dass es einfach am Grundverständnis für das Tier hapert, und interpretiere jetzt mal, dass auch die Lebensumstände nicht passend sind. und das kann man nicht durch Methoden ersetzen.

    Das arme Mädchen arbeitet sich so, wie sich dieser Thread für mich liest, an dem Hund ab wie an einer Mathearbeit für den nächsthöheren Jahrgang.

    Und das meine ich absolut nicht negativ, sondern mir tun beide, Hund und Mädchen, sehr leid, weil sie offensichtlich nicht glücklich miteinander sind.

    Schade, dass man nur einmal "Daumen hoch" anklicken kann, denke ich mir immer wieder, wenn ich in diesem Thread stöbere. Tolle Leistung von Deiner jungen Hündin, Cherubina!

    Und von Phelan bin ich sowieso hin und weg.

    Schade übrigens, dass Du kein Rindertraining anbietest, Corinna, ich würde mir glatt Privatstunden bei Dir hier auf dem Hof buchen und Dich irgendwo nett in Ostseenähe einquartieren JJ

    Deine Hunde sind die beste Visitenkarte, die Du als Hütetrainerin und natürlich Züchterin haben kannst.

    Spockie hat gestern beim Küheholen übrigens Lotta zu Hilfe geholt, als er wieder von unseren beiden Krawallschwestern in die Zange genommen wurde: hügelabwärts in V-Formation Anlauf genommen und voll auf den Hund zu...

    Herrchen dachte erst, die Schissbüx läuft weg, aber nein, er holte die Lotte aus einer Senke ran, und gemeinsam brachten sie die Tiere zum Pulk Richtung Stall.

    Er wiederum bleibt immer stehen und guckt, wenn sie offensichtlich rabiat werden muss, weil der überhängende Mais aus dem Acker hinter der Koppel so lecker ist oder die Tiere nicht aus dem Schatten von der Tränke weg wollen, und wenn's not tut, springt er ihr bei.

    Caterina