Auf einer ziemlich abgefressenen Weide stehen noch drei trockene Kühe, und da das voraussichtliche Kalbedatum bei allen noch mindestens eine Woche hin ist, sollten sie über eine Grundstückszufahrt auf die andere Seite umgetrieben werden zu weiteren zwei Trockenstehern, die noch mehr als genug Gras haben.
Ich bin schlecht im Schätzen, aber ich sage jetzt einfach mal, die Koppel ist einen guten Hektar groß und recht übersichtlich.
Herrchens Arbeiter, der normalerweise sehr ruhig und besonnen mit den Tieren umgeht und wenig Probleme mit ihnen hat, wollte sie gemeinsam mit seinem Enkel, der in den Herbstferien hier sein Taschengeld aufbessert, an einer trichterförmig zusammenlaufenden Stelle über die Zufahrt treiben - keine Chance!
Keine Ahnung, ob es an dem ihnen unbekannten Jungen oder an der Tatsache, dass sie die Koppel an einer unbekannten Stelle verlassen sollten, lag, sie drehten auf jeden Fall immer kurz vor dem Übergang ab.
Weil mein Freund keine Zeit hatte, fuhr ich schnell die knapp 10 Minuten mit Schwarzi-Border auf dem Rad hin, weil mir Spockie sehr schnell (im wahrsten Sinne des Wortes) zu viel Tempo macht, und immerhin sollen diese drei bald kalben.
Ungelogen, kaum war ich mit der Hund auf der Koppel, der von sich aus einen Bogen schlug und sich hinter den Tieren ablegte, ging es wie geschmiert, die Köpfe gingen hoch, sie legten die Ohren an, rotteten sich zusammen und ließen sich problemlos zum Trichter bugsieren und gingen über den Weg.
Der Hund musste nur einmal aufstehen und sich wieder ablegen, fertig. Nachtreiben kann man das wirklich nicht nennen.
Wir haben so oft solche Situationen, wo die Hunde einfach nur da sind, erst letzte Woche beim Aufladen von Schlachtkühen, als Herrchen schimpfend wie ein Rohrspatz reinkam und irgendwas von "Spock" und "Leine" vor sich hin raunzte.
(Zur Erläuterung: Die australische Supermimose setzt das erlauchte Popöchen nicht gerne der Nässe und der - relativen - Kälte aus und verkrümelt sich lieber wieder nach drinnen, wenn er irgendwo überwiegend auf einem Fleck verharren soll und sich nicht frei bewegen kann, d. h. man muss ihn an der Leine an den Ort führen, wo man ihn haben will.)
Der Hund war quasi als Katalysator einfach nur kurz an der Leine mit dabei, das reichte schon.
Caterina