Beiträge von Cattledogfan

    Ich finde drei schlaue Hunde extrem anstrengend, wenn ich den Kopf mit Arbeit voll habe. Ich würde mich am liebsten nur mit den beiden Rüden, Border & Koolie, aufs Rad schwingen und den Bregen lüften, denn die brauche ich praktisch nie anzuleinen - aber das Kleinteil, die Cattle-Kröte, weiß genau, wie man sich bei mir einschleimt und dann doch mitgenommen wird.

    Eigentlich mag ich mir an Tagen, an denen ich bis zu 12 Stunden am Schreibtisch verbringe, nicht auch noch Gedanken über Hundeerziehung und Timing machen. Blöde ist auch, dass meine Streckenauswahl mit der Hündin im Schlepptau extrem eingeschränkt ist, weil ich sie nur auf übersichtlichen Stellen leinenlos laufen lassen kann, denn so schnell, wie hier die Autos da sind oder ein Reh aus dem Gebüsch schießt, bekomme ich drei Hunde nicht sicher an die Seite geräumt.

    Außerdem ist es auch eine Platzfrage, weil die Straßen und Wege so eng sind. Zwei mittelgroße Hunde bekomme ich noch irgendwie schnell hinters Rad an die vom Auto abgewandte Wegseite platziert, drei nicht mehr, weil immer irgendeiner auf die andere Seite will, um so schneller an die Belohnung zu gelangen.

    Hinzu kommen die vielen ungesicherten Hofhunde, leider im näheren Umkreis meist - große - Hündinnen, und Einsicht seitens der Besitzer ist da nicht zu erwarten. Mit den unangeleinten Rüden bin ich schnell vorbei oder kehre im Zweifelsfall lieber um, die kennen das Procedere, aber mit der Kröte an der Leine würde sie gebissen und ich vom Rad fliegen.

    Außerdem ist unser Trio nicht so dolle leinenführig, weil ich zu faul bin, daran zu arbeiten. Wichtiger ist mir, dass sie leinenlos funktionieren, d. h. selbständig bei Autos, die ich je nach Gelände- und Witterungsverhältnissen (Gegenwind) nicht schnell genug sehen und hören würde, rankommen und an die Seite gehen, was bei den Rüden toll funktioniert, und dass sie gut abrufbar von Wild sind. Klappt bei den beiden Rüden auch ganz, ganz toll.

    Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Es sind ganz, ganz wunderbare Hunde, extrem führig, auch die Cattle-Kröte, schlau, lernwillig und voller Lebensfreude, und ich bin sehr gerne mit ihnen unterwegs.

    Caterina

    Ich ärgere mich immer wieder, wenn ich an Schrottzeug für Hunde gerate, das am besten schon nach dem 1. Gebrauch kaputt geht, wie vor einigen Jahren noch die batteriebetriebenen Leuchtanhänger und -halsbänder, wo meist die Batterie die Schwachstelle war, weil sie rausfiel. Beim ganz normalen Laufen, wohlgemerkt, im Dunklen wird bei mir nicht großartig getobt.

    Ich weiß gar nicht, wie viele von diesen hochgiftigen Dingern meine Hunde im Laufe der Jahre in der Botanik verstreut haben.

    Mein besonderer Freund in dieser Hinsicht ist die Marke, die mit T anfängt und mit ie aufhört: Retrieverleine, bei der der Lederstopper nach ein paar Wochen hinüber ist, d. h. wenn man sie weiter benutzt, riskiert man, dass einem der Hund aus dem Halsband schlüpft, oder weitenverstellbare Halsbänder, bei denen der Knebel hin- und herrutscht wie ein Lämmerschwanz.

    Laut eines Bekannten, der dort arbeitet, ist das Produktpolitik, um die Leute zum Kaufen von noch mehr Schrott zu animieren.

    Oder K...ie, wo die Griffe von Bürsten und Kämmen ebenfalls nicht halten.

    Für mich sind das Müllerzeuger, weiter nichts. Nicht nur der Schrott selber wandert ja dann in den Müll, sondern es fällt auch der Verpackungsmüll an.

    Da lobe ich mir Hersteller wie Hunter, wo bisher alles, was ich gekauft habe, einwandfrei war und viele Jahre hielt. Blöde ist halt, wenn man eine Marke nicht kennt.

    Caterina

    Zudem kommt seit neustem auch noch, dass sie auch Menschen anknurrt & bellt, sobald jemand Anfängt schneller zu laufen,rennt oder einfach hektisch ist, ist es das gleiche Spiel wie beim Gassi gehen mit anderen Hunden.

    BieBoss: "Mütchen kühlen" ist vielleicht nicht ganz passend ausgedrückt, aber ich sehe nach dem o. g. Satz vor meinem geistigen Auge einfach einen vor Energie platzenden Hund, der nicht weiß, wohin mit sich, und evtl. auch nicht so ganz verstanden wird.

    Für mich liegt die Lösung da, nämlich versteht die Threaderstellerin ihren Hund und seine Bedürfnisse, denn meiner Erfahrung nach ist diese Rasse nicht gerade als Sensibelchen bekannt und von der Genetik her als Bauhund durchaus auf Krawall gebürstet, und eine einmalige Beißerei dürfte die Hündin wahrscheinlich - beschwören kann ich es natürlich nicht - deutlich besser weggesteckt haben, als es die Halterin vermutet.

    Ich kannte mal eine Familie, die sich eine Rüsseline aus Hobbyvermehrerhand anschaffte, und schon ziemlich bald tanzte ihnen die kleine Terrieristin auf der Nase herum. Nach dem ersten Beißvorfall, was damals noch nicht gleich eine Anzeige nach sich zog, kam jemand auf die glorreiche Idee, wenn sie einmal Welpen hat, wird sie ruhiger...

    Das Ende vom Lied: eine komplett größenwahnsinnig gewordene Stinkstiefel-Mutter und 5 kleine Mistviecher (der Vater war natürlich der nächstbeste, dahergelaufene Russell-Rüde aus ähnlichen Verhältnissen; es lebe die Wesensfestigkeit!), von denen sie nur zwei loswurden...

    Die drei kleinen Giftzwerge blieben bei den flügge gewordenen ältesten Töchtern, die praktischerweise zusammen in einem Haus wohnten - und siehe da, die Mädel schafften sich richtig Terrierwissen drauf, fuhren eine knallharte Schwarz-Weiß-Linie erlaubt-verboten und machten richtig viel auf dem Hundeplatz mit dem Trio Infernale.

    Die Bande kam zwar mit Tschingderassabumm wie ein Karnevalsumzug daher, weil sie bei Hundesichtungen auf Abstand genommen wurden und buchstäblich das Maul mit irgendwelchem Gummi-Rasselkram gestopft bekamen, das unter grauenvollem Maulen und Knurren geschüttelt und durchgeknautscht wurde - "Guck her, Du A...loch, das machen wir mit Dir, wenn wir Dich das nächste Mal erwischen, schüttel, grrr!!" - aber sie waren ableinbar, rückrufbar, kooperativ mit ihren Frauchen, und, ja, ich fand sie TOLL!!

    Sorry für den Exkurs, aber ich bin nun mal ein Fan von diesen Großmäulern.

    Caterina


    Diese

    Bei einem Terrier wäre ich mir nicht so sicher, ob der wirklich aus Angst so aufdreht, das nur mal so nebenbei. Bei vielen Terrierrassen würde ich mich mit dem Erwachsenwerden von vorneherein auf Art- und/oder Geschlechtsgenossenunverträglichkeit einstellen und das schlicht über viel Abstand, voraussschauendes Laufen und den guten, alten Gehorsam managen - immer vorausgesetzt, ich sorge dafür, dass das Terriertier auch irgendwas zu tun bekommt, wobei es ganz offiziell die Sau rauslassen und als Sieger aus dem Ring steigen darf, wenn Du verstehst, was ich meine?

    Dass der Hund nun auch anfängt, sein Mütchen an Menschen kühlen zu wollen, ist für mich das typische Syndrom eines arbeitslosen Terriers, weil viele von den tollen, mutigen kleinen Hundekonzentraten heutzutage leider in Lebensentwürfe gepresst werden, in denen einfach kein Platz für die Reibung mit anderen Lebewesen ist.

    Caterina

    Hatte denn einer von Euch schon mal einen solchen Jagdhund? Morgens vor der Arbeit "über die Felder heizen" - klar hätte ein Viszla daran Spaß, vorzugsweise ohne Euch und mit Freiflugschein hinter allem, was da kreucht und fleucht, wenn die Grunderziehung nicht stimmt und man keine sinnvolle Kanalisierung für das angeborene Jagdverhalten findet, vor allem, wenn Ihr mitten im Feld wohnt.

    Die "Fährtensuche" sieht dann ggf. so aus, dass Ihr einen ziehenden, nicht ableinbaren Hund an der Leine habt, der Euch völlig ausblendet und entweder die Nase am Boden oder in der Luft hat, je nachdem, wo's besser riecht.

    Will sagen: Guckt Euch möglichst viele Rassevertreter an und überlegt Euch gut, ob Ihr einen evtl. sehr triebigen Jagdhund neben der Arbeitszeit so erziehen könnt, dass Ihr überhaupt Freude an dem Tier habt.

    Caterina

    Ich denke, letztendlich ist der Hund der beste, mit dem man selber am besten "kann".

    Bei uns ist der "Hilfsarbeiter" übrigens der Border Collie, aber einzig und alleine deswegen, weil ihm zu schnell die Sicherungen durchbrennen, da er nicht, wie die anderen beiden, von Welpe an die Selbstbeherrschung an lebenden Tieren gelernt hat.

    Er macht schon gute Sachen und ist z. B. genial, wenn es darum geht, Durchgänge abzusichern. Es reicht, wenn ich mein Rad irgendwo quer stelle, dann wirft er sich hin und geht alle Tiere an, die ihm frontal entgegenkommen. Wir hatten schon öfter die Situation, dass Herrchens Vater irgendwo ein Gatter offen gelassen hatte und dann neugierige Kälber oder Färsen auf der Straße unterwegs waren. Spockie geht dann fröhlich mit Herrchen zum Einsammeln mit, während der Border und ich die Straße absichern, die Kröte kommt zu so Aktionen momentan noch nicht mit.

    Antoni: Bei dem Verladevideo schreibst Du - ich kann aus irgendeinem Grund kein Zitat einfügen -, dass Du Phelan auf Abstand zu der renitenten Färse schicken musstest. Genau da stößt unser System des "Learning by doing" an seine Grenzen, bei unseren Hunden gerät es dann erst mal zum Duell Rind-Hund, bis es uns gelingt, den jeweiligen Hund vom Tier "abzubrüllen", anders kann man es nicht nennen, und dann gehen sie ja auch brav dahin, wo sie hinsollen, die Rinder, meine ich.

    Caterina

    Das ist doch Irrsinn pur, dieses ganze sog. "Wolfsmanagement"!

    Auf der einen Seite haben wir Landeshundegesetze, wo ein Hund schon als gefährlich eingestuft wird, wenn Menschen "in gefahrdrohender Weise" angesprungen, noch nicht einmal gebissen, werden, Jäger halten einem Standpauken, wenn man seinen gut hörenden Hund ohne Leine laufen lässt, praktisch überall herrscht innerorts Leinenpflicht für Hunde, und dann lassen wir so ein großes Raubtier praktisch ungehindert gewähren und durch Siedlungen streifen und verpulvern in Zeiten knapper Kassen auch noch Geld en masse für noch dazu streng reglementierte Zaunkonstruktionen, die sich alle irgendwann als nutzlos erweisen, anstatt parallel dazu die sie sondierenden Wölfe endlich wirksam zumindest mit Gummigeschossen zu beschießen, damit diese Viecher endlich lernen, dass sie von Menschen und seinem Vieh nichts Gutes zu erwarten haben.

    Ganz abgesehen davon schrieb @Chris2406 ja schon in einem anderen Thread, dass es keinen Zaun gibt, der eine von Wölfen gehetzte Rinderherde aufhält; das ist je nach Herdengröße so, als ob da zumindest ein Kleintransporter, wenn nicht gar ein Lkw durchgeht.

    Was ist, wenn die Wölfe anfangen, sich z. B. in schneereichen Wintern mit Dauerfrost an Mülltonnen oder Kadaverabholplätzen auf landwirtschaftlichen Betrieben zu bedienen?

    In der Mediathek des BR habe ich übrigens noch ein weiteres Video mit Herdenschutzhunden gefunden, wo auch der Wesenstest (!) für ein Rudel junger Mastines Españoles auf der Koppel gezeigt wird - ist ja Vorschrift in Bayern, sie stehen ja auf der Rasseliste...

    [Wobei ich mich, ehrlich gesagt, nach der Ethik des Tuns frage, wenn wir sehenden Auges in Kauf nehmen, dass sich Caniden im Ernstfall gegenseitig zerfleischen.]

    Aber das ist offenbar unser Umgang mit "Natur", die anscheinend nur noch in Form von "Projekten", "Ablaufschemata" und dergleichen mehr eine Existenzberechtigung hat.

    M. E. kommt mit steigender Wolfspopulation noch ein ganzer Rattenschwanz an Kollateralschäden auf uns zu, z. B. arbeitsrechtlicher Art.

    Caterina