Beiträge von Cattledogfan

    Zudem kommt seit neustem auch noch, dass sie auch Menschen anknurrt & bellt, sobald jemand Anfängt schneller zu laufen,rennt oder einfach hektisch ist, ist es das gleiche Spiel wie beim Gassi gehen mit anderen Hunden.

    BieBoss: "Mütchen kühlen" ist vielleicht nicht ganz passend ausgedrückt, aber ich sehe nach dem o. g. Satz vor meinem geistigen Auge einfach einen vor Energie platzenden Hund, der nicht weiß, wohin mit sich, und evtl. auch nicht so ganz verstanden wird.

    Für mich liegt die Lösung da, nämlich versteht die Threaderstellerin ihren Hund und seine Bedürfnisse, denn meiner Erfahrung nach ist diese Rasse nicht gerade als Sensibelchen bekannt und von der Genetik her als Bauhund durchaus auf Krawall gebürstet, und eine einmalige Beißerei dürfte die Hündin wahrscheinlich - beschwören kann ich es natürlich nicht - deutlich besser weggesteckt haben, als es die Halterin vermutet.

    Ich kannte mal eine Familie, die sich eine Rüsseline aus Hobbyvermehrerhand anschaffte, und schon ziemlich bald tanzte ihnen die kleine Terrieristin auf der Nase herum. Nach dem ersten Beißvorfall, was damals noch nicht gleich eine Anzeige nach sich zog, kam jemand auf die glorreiche Idee, wenn sie einmal Welpen hat, wird sie ruhiger...

    Das Ende vom Lied: eine komplett größenwahnsinnig gewordene Stinkstiefel-Mutter und 5 kleine Mistviecher (der Vater war natürlich der nächstbeste, dahergelaufene Russell-Rüde aus ähnlichen Verhältnissen; es lebe die Wesensfestigkeit!), von denen sie nur zwei loswurden...

    Die drei kleinen Giftzwerge blieben bei den flügge gewordenen ältesten Töchtern, die praktischerweise zusammen in einem Haus wohnten - und siehe da, die Mädel schafften sich richtig Terrierwissen drauf, fuhren eine knallharte Schwarz-Weiß-Linie erlaubt-verboten und machten richtig viel auf dem Hundeplatz mit dem Trio Infernale.

    Die Bande kam zwar mit Tschingderassabumm wie ein Karnevalsumzug daher, weil sie bei Hundesichtungen auf Abstand genommen wurden und buchstäblich das Maul mit irgendwelchem Gummi-Rasselkram gestopft bekamen, das unter grauenvollem Maulen und Knurren geschüttelt und durchgeknautscht wurde - "Guck her, Du A...loch, das machen wir mit Dir, wenn wir Dich das nächste Mal erwischen, schüttel, grrr!!" - aber sie waren ableinbar, rückrufbar, kooperativ mit ihren Frauchen, und, ja, ich fand sie TOLL!!

    Sorry für den Exkurs, aber ich bin nun mal ein Fan von diesen Großmäulern.

    Caterina


    Diese

    Bei einem Terrier wäre ich mir nicht so sicher, ob der wirklich aus Angst so aufdreht, das nur mal so nebenbei. Bei vielen Terrierrassen würde ich mich mit dem Erwachsenwerden von vorneherein auf Art- und/oder Geschlechtsgenossenunverträglichkeit einstellen und das schlicht über viel Abstand, voraussschauendes Laufen und den guten, alten Gehorsam managen - immer vorausgesetzt, ich sorge dafür, dass das Terriertier auch irgendwas zu tun bekommt, wobei es ganz offiziell die Sau rauslassen und als Sieger aus dem Ring steigen darf, wenn Du verstehst, was ich meine?

    Dass der Hund nun auch anfängt, sein Mütchen an Menschen kühlen zu wollen, ist für mich das typische Syndrom eines arbeitslosen Terriers, weil viele von den tollen, mutigen kleinen Hundekonzentraten heutzutage leider in Lebensentwürfe gepresst werden, in denen einfach kein Platz für die Reibung mit anderen Lebewesen ist.

    Caterina

    Hatte denn einer von Euch schon mal einen solchen Jagdhund? Morgens vor der Arbeit "über die Felder heizen" - klar hätte ein Viszla daran Spaß, vorzugsweise ohne Euch und mit Freiflugschein hinter allem, was da kreucht und fleucht, wenn die Grunderziehung nicht stimmt und man keine sinnvolle Kanalisierung für das angeborene Jagdverhalten findet, vor allem, wenn Ihr mitten im Feld wohnt.

    Die "Fährtensuche" sieht dann ggf. so aus, dass Ihr einen ziehenden, nicht ableinbaren Hund an der Leine habt, der Euch völlig ausblendet und entweder die Nase am Boden oder in der Luft hat, je nachdem, wo's besser riecht.

    Will sagen: Guckt Euch möglichst viele Rassevertreter an und überlegt Euch gut, ob Ihr einen evtl. sehr triebigen Jagdhund neben der Arbeitszeit so erziehen könnt, dass Ihr überhaupt Freude an dem Tier habt.

    Caterina

    Ich denke, letztendlich ist der Hund der beste, mit dem man selber am besten "kann".

    Bei uns ist der "Hilfsarbeiter" übrigens der Border Collie, aber einzig und alleine deswegen, weil ihm zu schnell die Sicherungen durchbrennen, da er nicht, wie die anderen beiden, von Welpe an die Selbstbeherrschung an lebenden Tieren gelernt hat.

    Er macht schon gute Sachen und ist z. B. genial, wenn es darum geht, Durchgänge abzusichern. Es reicht, wenn ich mein Rad irgendwo quer stelle, dann wirft er sich hin und geht alle Tiere an, die ihm frontal entgegenkommen. Wir hatten schon öfter die Situation, dass Herrchens Vater irgendwo ein Gatter offen gelassen hatte und dann neugierige Kälber oder Färsen auf der Straße unterwegs waren. Spockie geht dann fröhlich mit Herrchen zum Einsammeln mit, während der Border und ich die Straße absichern, die Kröte kommt zu so Aktionen momentan noch nicht mit.

    Antoni: Bei dem Verladevideo schreibst Du - ich kann aus irgendeinem Grund kein Zitat einfügen -, dass Du Phelan auf Abstand zu der renitenten Färse schicken musstest. Genau da stößt unser System des "Learning by doing" an seine Grenzen, bei unseren Hunden gerät es dann erst mal zum Duell Rind-Hund, bis es uns gelingt, den jeweiligen Hund vom Tier "abzubrüllen", anders kann man es nicht nennen, und dann gehen sie ja auch brav dahin, wo sie hinsollen, die Rinder, meine ich.

    Caterina

    Das ist doch Irrsinn pur, dieses ganze sog. "Wolfsmanagement"!

    Auf der einen Seite haben wir Landeshundegesetze, wo ein Hund schon als gefährlich eingestuft wird, wenn Menschen "in gefahrdrohender Weise" angesprungen, noch nicht einmal gebissen, werden, Jäger halten einem Standpauken, wenn man seinen gut hörenden Hund ohne Leine laufen lässt, praktisch überall herrscht innerorts Leinenpflicht für Hunde, und dann lassen wir so ein großes Raubtier praktisch ungehindert gewähren und durch Siedlungen streifen und verpulvern in Zeiten knapper Kassen auch noch Geld en masse für noch dazu streng reglementierte Zaunkonstruktionen, die sich alle irgendwann als nutzlos erweisen, anstatt parallel dazu die sie sondierenden Wölfe endlich wirksam zumindest mit Gummigeschossen zu beschießen, damit diese Viecher endlich lernen, dass sie von Menschen und seinem Vieh nichts Gutes zu erwarten haben.

    Ganz abgesehen davon schrieb @Chris2406 ja schon in einem anderen Thread, dass es keinen Zaun gibt, der eine von Wölfen gehetzte Rinderherde aufhält; das ist je nach Herdengröße so, als ob da zumindest ein Kleintransporter, wenn nicht gar ein Lkw durchgeht.

    Was ist, wenn die Wölfe anfangen, sich z. B. in schneereichen Wintern mit Dauerfrost an Mülltonnen oder Kadaverabholplätzen auf landwirtschaftlichen Betrieben zu bedienen?

    In der Mediathek des BR habe ich übrigens noch ein weiteres Video mit Herdenschutzhunden gefunden, wo auch der Wesenstest (!) für ein Rudel junger Mastines Españoles auf der Koppel gezeigt wird - ist ja Vorschrift in Bayern, sie stehen ja auf der Rasseliste...

    [Wobei ich mich, ehrlich gesagt, nach der Ethik des Tuns frage, wenn wir sehenden Auges in Kauf nehmen, dass sich Caniden im Ernstfall gegenseitig zerfleischen.]

    Aber das ist offenbar unser Umgang mit "Natur", die anscheinend nur noch in Form von "Projekten", "Ablaufschemata" und dergleichen mehr eine Existenzberechtigung hat.

    M. E. kommt mit steigender Wolfspopulation noch ein ganzer Rattenschwanz an Kollateralschäden auf uns zu, z. B. arbeitsrechtlicher Art.

    Caterina

    Es macht mich extrem traurig, wie viel seit der Rückkehr der Wölfe schiefläuft. (Weide-)Tierhalter werden nicht ernstgenommen, nicht richtig unterstützt, es gibt irgendwelche verrückten Vorgaben, vieles scheitert an Bürokratie (zumindest kommt es mir so vor). Es läuft so vieles schief, dass ich total den Überblick verliere.

    Das ist es ja, was zumindest mich so wütend macht, diese Paragraphenreiterei, dass erst amtlich durch viel zu wenige Gentestmöglichkeiten festgestellt werden muss, da ist ein "Problemwolf", anstatt zeitnah, unbürokratisch und - hoffentlich - wirksam zu vergrämen. Warum fangen sich z. B. nicht mehr Wölfe, die sich in Ortschaften oder an Ortsrandlagen zeigen, Gummigeschosse oder von mir aus auch Schrotkugeln für Feder- oder sonstiges Kleinwild ein?

    Wie einige mit Fug und Recht schrieben, das ist ein großes Raubtier ohne natürliche Feinde, das noch dazu in Rudeln jagt...


    Was bei mir das Fass zum Überlaufen gebracht hat, ist Landwirtschaftsminister Albrecht, der sich im Oktober medienwirksam beim Aufstellen von 1 m (!) hohen E-Zäunen auf Eiderstedt fotografieren lassen wollte und aufgebrachten Schafhaltern - zu dem Zeitpunkt gab es über 40 Risse, von denen gut die Hälfte seit Mai, d. h. innerhalb von 5 (!) Monaten, zweifelsfrei Wölfen zugeschrieben werden konnte - u. a. entgegnete, das müsse man wegen des Schutzstatus des Wolfes "ein Stück weit hinnehmen".

    Ich frage mich, wo bleibt da der gesunde Menschenverstand.

    Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass innerhalb von fünf Monaten knapp 20 Risse durch Hunde vorkommen?

    Caterina

    Wölfe kommen also nicht "zurück", sondern neu in einen grundlegend veränderten Lebensraum - und wir dürfen im Moment da alle an einen großen Freilandexperiment teilnehmen.

    Das trifft es genau! Im Prinzip waren alle Annahmen über das Verhalten von Wölfen in unserer Siedlungsstruktur und daraus abgeleitet die empfohlenen Schutzmaßnahmen doch nichts wie Vermutungen in den blauen Dunst hinein, an allererster Stelle das Märchen vom scheuen Wolf.

    Und wenn dann noch die Mühlen der Bürokratie anfangen zu mahlen in Form von Gentests, die Wochen dauern, während derer munter weiter Schafe o. ä. gerissen werden, oder die Anzeige gegen den Jäger, wird mir persönlich anders.

    Ich habe jetzt nicht alles nachgelesen, aber auf Eiderstedt wurde doch sicherlich Bezug genommen?

    Meiner Meinung nach gehören Wölfe genauso scharf bejagt wie Wildschweine (weil es doch immer wieder heißt, auch durch die kommen Menschen zu Tode, was ja durch Wölfe in unseren Breitengraden Gott sei Dank noch nicht passiert ist), und wenn es dann welche schaffen, Überlebensnischen zu finden, weil sie gelernt haben, Menschen aus dem Weg zu gehen, bitte sehr - aber wie man einem so großen Beutegreifer praktisch ungehindert das Angebot an Speis und Trank im 21. Jahrhundert sondieren lassen kann, ist mir ein Rätsel.

    Caterina

    Die letzten Seiten zeigen m. E. das allergrößte Dilemma, auf das niemand eine Antwort hat:

    nicht nur die Sicherheit für Nutztiere, sondern auch für den Menschen.

    Was passiert z. B. hier bei uns mit dem Waldkindergarten, wenn sich Wölfe ansiedeln? Wie viele Eltern werden ihre Kinder noch guten Gewissens einer Einrichtung überlassen, deren Credo es ist, den Kindern so viel Zeit wie möglich draußen in der Natur (d. h. im Wald) zu ermöglichen? Wer will als Erzieher/in mit einer Horde Kleinkinder im Schlepptau das Risiko auf sich nehmen, Wölfen zu begegnen? Bzw. kann der Kindergartenträger von seinen Beschäftigten verlangen, dieses Risiko einzugehen?

    Werden die Pfadfinder weiterhin im Sommer ihre Übungsstunden im Vereinshaus mitten im Wald abhalten?

    Diejenigen, die sich hier und in anderen Threads für den Wolf ausgesprochen haben und ihm "ein paar Prozent" unserer Weidetiere "gönnen", immer mit dem Verweis auf andere Länder, wo das Zusammenleben mit großen Beutegreifern angeblich funktioniert, vergessen leider, dass dort Wolf & Co. im Zweifelsfall eine Kugel (oder Speere oder was auch immer) in den Pelz bekommen (dürfen), wenn sie dem Menschen und seiner tierischen Nahrungsgrundlage zu nahe kommen - und dass anderswo die Bevölkerungsdichte und die Siedlungsstrukturen nicht mit unseren vergleichbar sind.

    In dem Thread "Warum nicht mehr Herdenschutzhunde?" verwies z. B. @rinski auf ein Beispiel von Bloch, wo in der Slowakei Wölfe in unmittelbarer Nähe zu Rindern leben, ohne diese zu reißen, was sie laut Bloch "lernen" können.

    M. E. wird aber bei uns durch diesen übertriebenen Schutzstatus von Wölfen alles dafür getan, dass dieses Lernen eben nicht stattfindet, weil ein unmittelbarer Lerneffekt in Form von Kugeln, die entweder töten oder richtig weh tun, durch den bürokratischen Aufwand ziemlich unmöglich gemacht wird.

    Caterina