Beiträge von Cattledogfan

    RafiLe1985 : Wie geht es dem Hund jetzt? Ausgeheilt?

    Falls nicht, noch eine Idee:

    Ich würde auch fein zermahlenes Glas nicht ausschließen, hatte ich schon bei mehreren Hunden, so auch gerade jetzt: Nach dem Cattle Dog humpelt der Koolie…

    Das Tückische an zerdepperten Flaschen sind nämlich nicht die großen Splitter, die die üblichen Ballenschnittverletzungen verursachen, sondern das feine Glasmehl, wenn die Splitter durch darüber rollende Fahrzeuge zermahlen werden. Je nach Teilchengröße sieht man die Sch...dinger weder im Röntgen noch im Ultraschall.

    Ich habe vor einigen Jahren mal über 1.500 Euro beim Tierarzt gelassen, weil bei meiner Aussiehündin auch immer wieder ein Zeh dick wurde, bis sich schließlich ein deutlich abgegrenzter Entzündungsherd gebildet hatte, der dann operativ entfernt wurde. Und im Eiter fand sich... jawoll, ein winziges Glassplitterchen.

    Meine Tierärztin gab damals keine Medikamente, weil sie sagte, wenn nach dem ergebnislosen Röntgen eine Entzündung durch Fremdkörper - ich hatte auf die für uns damals leider nicht vermeidbaren neuralgischen Flaschenwurfstellen und das Glasmehl hingewiesen - ausgeschlossen werden soll, muss man abwarten, bis man die Entzündung aufmachen kann.

    Gute Besserung!

    Caterina

    Mal unabhängig davon finde ich die Ansprüche die ein Hund heutzutage erfüllen muss deutlich schwieriger. Die Umwelt ist weniger tolerant, die Hundedichte ist angestiegen und die Gesetze strenger. Das hat nicht mehr viel mit Hundehaltung früher zu tun.

    Wie wahr, wie wahr! Nur scheint das vielen Menschen gar nicht bewusst zu sein, was sie von so hochsozialen und eigentlich enorm bewegungsfreudigen Tieren erwarten, habe ich manchmal das Gefühl.

    Caterina

    Oha.

    Ketzerische Frage: Ganz sicher, dass das der richtige Hund für Dich und Deine Lebenssituation ist? Was sagt die vermittelnde Organisation dazu?

    Caterina

    PS an Vriff: Ich finde die Tatsache, dass es sich um einen Tierschutzhund handelt, der aus einem offensichtlich völlig anderen Umfeld kommt, von erheblicher Bedeutung, denn nach dem, was hier geschrieben wird, würde ich durchaus davon ausgehen, dass er u. U. deutlich weniger und evtl. auch unschöne Erfahrungen mit Menschen gemacht hat.

    Wiesenpippau: Nach dem, was Du an Infos aufgeschrieben hast, klingt das aber schon sehr nach Speeddating:

    - Hund - der das Leben im Haus nicht kennt - ist erst eine gute Woche bei Dir

    - stehen noch ziemlich am Anfang

    - anfangs (!) den Fehler gemacht, die Alleinseinzeit zu schnell auszudehnen

    - schon nach ein paar Tagen 15 Min. alleine gelassen

    Klar hat der Hund Stress, der ist quasi auf einem fremden Planeten gelandet, und Du wirst den Stress auch nicht vermeiden können, wenn Du ihn mit der Kamera beobachtest. Dadurch wirst Du die Eingewöhnungszeit nicht verkürzen, denn man darf nicht vergessen, dass Du den Hund genauso wenig oder gut kennst wie er Dich.

    Ketzerische Fragen: Gesetzt den Fall, Du siehst per Kamera, dass er anfängt zu pinkeln, welche Schlüsse ziehst Du daraus? Woher weißt Du, was Du tun musst, um dem Tier den Stress zu nehmen? Außer zurückkommen, meine ich.

    Ich für meinen Teil könnte einen Hund nach so kurzer Zeit noch nicht so gut lesen.

    Ganz abgesehen davon ist "Alleinebleiben" in allererster Linie ein soziales Ding, nämlich dass der Hund das Vertrauen hat, Du kommst wieder. Bzw. dass Du jetzt die Person bist, die seine grundliegenden Bedürfnisse erfüllt.

    Und das Entstehen einer vertrauensvolle Beziehung braucht einfach Zeit.

    Die von Vriff beschriebene Konstellation ist in meinen Augen eine völlig andere.

    Caterina

    Hektorine: Ich finde das eine sehr aufschlussreiche Begegnung, weil sie das Zauberwörtchen für die Lösung sehr vieler angespannter oder problematischer Situationen enthält:

    "Entschuldigung".

    Oftmals sind die Örtlichkeiten halt eng und voll, und es kann immer mal vorkommen, dass der eigene Hund anderen Menschen zu nahe kommt oder sich irgendwie aufpumpt, weil ihm etwas unheimlich ist oder man selber gepennt und einen rechtzeitigen Rückruf verpasst hat, und es gehört sich einfach, wenn man sich dafür entschuldigt, genau so, als wenn ich jemanden versehentlich anrempele.

    Der öffentliche Raum ist für alle da, und mit ein bisschen Rücksichtnahme und Freundlichkeit kommt man entspannter durch den Alltag.

    Caterina

    Einstein51: Technik ersetzt keine soziale Bindung, kein Vertrauen und keine Gewöhnung an völlig neue Lebensumstände.

    Der Hund ist laut Eingangspost noch keine zwei Wochen im neuen Zuhause und kennt, so wie ich es verstehe, nur das Leben in einer Auffangstation. Er könnte genauso gut panisch oder apathisch auf geschlossene Räume reagieren.

    Ich würde nach so kurzer Zeit nicht im Traum an "Alleinsein trainieren" denken, sondern um Regelmäßigkeit, Routine und DAS Wundermittel schlechthin bemüht sein:

    Zeit.

    Caterina

    Meiner Meinung nach ist diese ganze technische Hochrüstung nur ein Feigenblatt für mangelnde Zeit, die ich einem neuen Hund gebe, um sein neues Zuhause, seine neuen Menschen und deren Gewohnheiten kennenzulernen. Ich finde auch diese Nebelwerfertaktik mit angedeutetem Weggehen (Jacke an- und ausziehen, Schlüssel nehmen, Tür auf, Tür zu) völlig fehl am Platz, weil sie nicht dazu beiträgt, dass neue Menschen für einen Hund berechenbar und verständlich werden und er nach und nach Vertrauen entwickeln kann.

    Lass das arme Tier doch erst mal ankommen! Was ist eine Woche für einen Hund aus einer Auffangstation? Das ist doch keine Zeit!

    Ich für meinen Teil bemühe mich immer, für neue Hunde berechenbar zu sein. Wenn ich eine Tür schließe, z. B. zur Toilette, gestehe ich einem neuen Hund durchaus zu, davor zu jammern, ich rede mit ihm durch die Tür, damit er weiß, ich bin da, er darf mir auf Schritt und Tritt folgen (das halten die meisten ohnehin nicht lange durch), und wenn ich ohne ihn in den ersten Wochen oder sogar Monaten die Wohnung/das Haus verlasse, soll er es wissen; ich versuche, das zu ritualisieren, z. B. Müll rausbringen.

    Gib Dir und dem Hund Zeit, einander kennenzulernen und Vertrauen zu entwickeln, das ist viel besser.

    Caterina

    Aber ja, teilweise grenzt diese Spezialisierung an Qualzucht.

    Ich würde es anders formulieren:

    Wenn man aus Spezialisten "Showlinien" herauszüchten will, besteht ein großes Risiko von Qualzucht. Wesensmäßig.

    Und wenn dann noch Lebensumstände hinzukommen, die an die Hunde völlig andere Anforderungen stellen als die, die sie von ihrer Genetik her erfüllen können, wird es grenzwertig.

    Caterina

    So'n Koolie kommt in Deinem Kopf für die Rinder nicht vor? =)

    Antoni: Nimm Dich bloß in Acht vor flying-paws genialen Ideen - genau so fing es bei uns auch an, und wo es hinführte, kannst Du u. a. in diesem Thread nachlesen... :pfeif::pfeif:

    Nathy: Du willst ja aus Deiner Midna auch einen Wurf ziehen, nicht wahr? Läufst Du mit ihr eigentlich Rindertrials?

    Aber mal ganz im Ernst: Ich finde die Kombination aus unterschiedlichen Rassen wirklich nicht schlecht.

    @Nala_Podencomix: Ich weiß nicht, wie Ihr wohnt, aber ich persönlich würde so ein Experiment nach der Erfahrung mit zwei dauerhaft unverträglichen Hunden in einem großen Haus (!) nie und nimmer wagen, denn:

    a) Der Hund wäre neu, d. h. die Menschen müssten ihn erst einschätzen und vor allem kontrollieren können. Ich wollte nicht in der Enge einer Wohnung zugreifen müssen, wenn der Hund meint, an einem Menschen, der den Katzenbereich betreten will, vorbei zu wollen. Oder wenn eine Katze doch in den nun für den Hund abgesperrten Bereich hineinschlüpft.

    b) Bei reiner Wohnungshaltung der Katzen würde deren ohnehin begrenzter Lebensraum noch weiter eingeschränkt, evtl. sogar dauerhaft, falls der Hund katzenunverträglich bleibt.

    c) In einer Wohnung kann man selten eine doppelte Sicherung in Form einer Schleuse einbauen, d. h. dass immer mindestens eine Tür zwischen den Tieren zu ist, so dass man auch, wenn man etwas von Raum A nach Raum B tragen will oder man Besuch hat, sicher sein kann, dass einem keines der Tiere durch eine kurz geöffnete Tier durchwitscht und dann direkt im Bereich des anderen ist.

    Caterina