Beiträge von Cattledogfan

    Es mag manch einem jetzt makaber erscheinen, was ich schreibe, aber ich will einfach nur 3 Tiere gut versorgt wissen, und zwar eine Katze und zwei Wellensittiche, doch zu den Piepmätzen in einer anderen Rubrik.

    [Hat sich gerade geklärt, die Wellensittiche sind vermittelt.]

    Ich sitze nun schon seit Anfang der Woche am Krankenbett meiner Schwester und verbringe teilweise auch die Nächte hier, und ich schreibe auch jetzt aus dem Krankenhaus, das meine Schwester nicht mehr verlassen wird.

    Zur Katze, die ein älterer Kater ist:

    Sie stammt eigentlich aus der Nachbarschaft meiner Mutter, zu der sie ganz abgewandert war, seitdem ihre Vorbesitzer nach einem alten, gemütlichen Collie erst einen und dann zwei Malinois anschafften, die nur unter Kommando das Katzenjagen lassen. Als der 1. Malinois da war, ging sie noch ab und an zu den Vorbesitzern, ab Nr. 2 gar nicht mehr.

    Ich meine, seit bestimmt 2 1/2 Jahren ist die Katze mit Wissen und Billigung der Vorbesitzer ganz bei meiner Mutter, und sie und die Vorbesitzerin haben sich immer mal wieder über ihr Wohlergehen ausgetauscht. Auch die 2. Katze dieser Leute kommt in Phasen, in denen die Hunde unausgelastet und dementsprechend aufs Katzenjagen fixiert sind, immer wieder zu meiner Mutter.

    Meine Mutter starb nun hochbetagt vor 2 1/2 Monaten, und in den letzten Jahren fanden so Sachen wie Tierarztbesuch nur noch mit Hilfe meiner Schwester statt, 2019 gar nicht mehr, weil meine Schwester schwer krank wurde.

    Schwester und Mutter bewohn(t)en ein Zweifamilienhaus, Schwester oben, Mutter im EG, ich selber über 700 km weiter weg ganz hoch in Norddeutschland.

    Die Katze wurde seit dem Tod meiner Mutter von meiner Schwester eher dürftig im EG versorgt, weil sie wegen der Infektanfälligkeit unter Chemotherapie wenig Kontakt mit ihr wollte. Die Katze ist Freigänger, aber bei ungemütlichem Wetter eigentlich die meiste Zeit drinnen.

    Wenn ich da bin, blüht sie richtig auf, weicht einem kaum von der Seite, und wegen "Mietzi" - so hieß auch schon Mutters früherer Kater - kam ich im letzten Jahr oft ohne Hund.

    "Mietzi" schleicht laut meinem Bruder, der um die Ecke wohnt, seit oft mauend ums Haus und will rein - aber es ist niemand da!

    Er selber kann sie nicht nehmen, weil meine Schwägerin und einer meiner Neffen katzenhaarallergisch sind, außerdem haben seine Mitmieter einen katzenunverträglichen Hund.

    "Mietzi" ins Tierheim? Mein Gefühl sagt nein.

    Daher Frage in die Runde: Wer kennt eine gute Katzenhilfe rund im Kreis GG, DA, HP oder benachbart? Ich bringe es nicht übers Herz, das nun bald ganz leere Haus - um das sich mein Bruder bis zum Verkauf kümmern wird - zu verlassen und "Mietzi" vor verschlossenen Türen zu wissen.

    In der Nachbarschaft will sie leider keiner, habe schon rumgefragt.

    Caterina

    hasilein75 : Ich denke, da ist jemand Zeitgeist-Opfer geworden.

    Die heutige Hundehaltung ist in meinen Augen so kopf- und methodenlastig und theoriebefrachtet, dass Leute mit keiner oder wenig Hundeerfahrung denken, sie müssten sich nur gut genug informieren und dann die richtige Methode finden, um so ziemlich jeden Hund in so ziemlich jeden Lebensentwurf pressen zu können, und zwar am besten von Tag 2 oder 3 an.

    Und nach dieser Supermethode muss man natürlich "arbeiten" und "trainieren", bis die Schwarte kracht.

    Und selbstverständlich braucht man dazu auch den "guten" Trainer, am besten schon nach ein paar Tagen; wie oft liest man nach 10, 12 Tagen "hat sich schon gut eingelebt"...

    [Das kommt mir manchmal - überspitzt ausgedrückt - so vor, als wenn sich ein frisch verliebtes Paar den Paartherapeuten neben das Bett stellt, der sie anleiten soll, wie es nun zur Sache gehen soll.]

    Oftmals geht es schon damit los, dass die Zweibeiner bei Licht gesehen gar nicht die Zeit bzw. - wie hier - den Platz für einen Hund haben und dass die Anforderungen an das Tier enorm hoch sind: Alleinebleiben, Büro-, Fremdhund-, Kinderkompatibilität, etc. pp.

    Ich persönlich vermisse in vielen geschilderten Konstellationen, so auch hier, die Fähigkeit und/oder Gelegenheit, sich auf den neuen vierbeinigen Mitbewohner in freudiger Neugier und ohne großartige Erwartungen einzulassen und einfach erst einmal miteinander zu... ja, "leben" trifft es m. E. am besten.

    Was natürlich nicht völlige Anarchie heißen soll, sondern eher als Einladung à la "Hey Du, guck mal, so geht's hier zu, gefällt Dir das?", d. h. den Hund da abholen, wo er steht.

    Caterina

    M. E. passt die Konstellation aus diversen Gründen nicht, die ja hier schon - auch von Dir - aufgezählt wurden; ich habe auch Deinen ersten Thread gelesen.

    Vor allem liegen die Schwierigkeiten ja bereits in den eigenen vier Wänden, wo weder Du noch der Hund wirklich zur Ruhe kommen können. Arbeiten und trainieren ist ja gut und schön - nur wenn es schon im eigenen Zuhause anfängt? Irgendwo brauchen Mensch und Hund einen Ruhepol, einen Rückzugsort, ein Nest, wo die Batterien wieder aufgeladen werden können, und den sehe ich nach dem, was Du schreibst, nicht.

    Wenn Du im eigenen Wohnzimmer mit der Leberwursttube hantierst, um mit dem Hund zu "trainieren"/"arbeiten", wann wohnt Ihr einfach nur?

    Und als Ersthundehalter fehlt einem zudem die Erfahrung im Management heikler Situationen.

    Außerdem finde ich es schon grenzwertig für die Mitbewohner, mit einem doch relativ großen Hund unter einem Dach zu leben, von dem man nicht weiß, wann er einem selber oder den Besuchern in den Hacken hängt.

    Ganz sicher, dass das die vielbeschworene "Unsicherheit" (vor so 15 Jahren war "angstaggressiv" das Modewort in Hundeforen) ist?

    Auslandshunde sind auch oft von ihrem genetischen Rüstzeug her Überraschungspakete, und ich persönlich würde auf die Deklaration "Schäferhundmischling aus Bosnien" nicht viel geben, wenn ich nicht zumindest einen Schäferhundelternteil gesehen hätte. Was ist, wenn der Hund einem dort gängigen Schlag angehört, der z. B. als Hütehund einfach schnappig ist? Wenn er deutlichen Wach- und Schutztrieb hat? Wenn er jetzt, wo er langsam erwachsen wird, anfängt, das zu tun, was in ihm steckt?

    Ich glaube gerne, dass er grundsätzlich menschenfreundlich ist, das ist mein Border Collie auch. Trotzdem ist er in bestimmten Situationen - bei den Vorbesitzern z. B. das krabbelnde Kleinkind - mit Vorsicht zu genießen, weil da seine Genetik durchbricht und er abschnappen würde, wenn ich nicht deckeln würde.

    Nur: Irgendwo muss ein Hund auch das dürfen, was in ihm steckt, und für mich lesen sich Deine Beiträge so, als ob der Hund ständig an die Grenzen dessen kommt, was für ihn an Nähe zu Menschen erträglich ist.

    Caterina

    Frage an all diejenigen, die ihre Hunde Zeitungspapier zerfleddern lassen: Ist Euch die Druckerfarbe egal? Es kann mir keiner erzählen, dass ein Hund beim Zerfleddern (und damit zwangsweise Ansabbern) von bedrucktem Papier oder bedruckter Pappe nicht auch Farbpartikel aufnimmt.

    Unter schlechtes Wetter fallen für mich übrigens nur Glatteis, bei dem ich nicht mehr sicher laufen kann, oder Sturm, vor dem es eine Wetterwarnung gibt

    Caterina.

    Ich vermute stark, dass es hier um reine Wohnungshaltung geht, oder?

    Und ich frage mich, wie viele Stunden das Spitztier drinnen sein muss, wenn von zwei Spaziergängen à 1 Stunde plus 20 Minuten die Rede ist.

    Selbst wenn ich 4 zusätzliche Löserunden à 15 Minuten dazurechne, sind das über 20 Stunden. Hunde schlafen und dösen bis zu 20 Stunden, sie müssen keine 20 Stunden schlafen und dösen.

    Kein Wunder, dass ein junger Hund da hohldreht, der hat ja kaum Möglichkeiten, die Welt kennenzulernen, Eindrücke zu sammeln und zu verarbeiten, wenn er in der Wohnung bespaßt wird.

    Und offensichtlich hat er auch nichts zum Bewachen.

    [Ich habe auch mal eine Zeitlang mit einem Großspitz geliebäugelt und sehr coole Hunde kennengelernt, die z. T. gar nicht vom eigenen Grundstück kamen, allerdings in einem sehr ländlichen Umfeld, d. h. auf Bauernhöfen oder bei Handwerkern o. ä.]

    In 20 Minuten bekomme ich z. B. keine großartig abwechselnden Runden hin, und wenn die eine Stunde morgens vor der Arbeit ist, dann sind jetzt in der dunklen Jahreszeit die Abwechslungsmöglichkeiten je nach Wohnlage auch eher reduziert.

    Ein Hund, der einen anregenden - nicht aufregenden - und für ihn berechenbaren Tagesablauf hat, der ist abends müde und nervt nicht nachts noch rum.

    Ich würde wirklich mal in die Richtung denken, auch wenn das gar nicht dem Zeitgeist der heutigen Hundehaltung à la "Gassi ist das neue Gift" entspricht.

    Ganz ehrlich, ich kann's verstehen. Ist auch genau mein Typ Hund, nachdem ich vor über 20 Jahren durch Zufall einen Hütehund aus dem Tierschutz erwischt habe, und erst, als mir jemand sagte, er hätte "solche Hunde" in Spanien beim Ziegenhüten gesehen, verstand ich gewisse Verhaltensweisen, und mit diesem Wissen hatte ich fast neuneinhalb wundervolle Jahre mit dieser wunderbaren Hündin.

    Als ich sie einschläfern lassen musste, war klar, "so einen" will ich wieder.

    ABER: Eben wegen der großen charakterlichen Bandbreite auch innerhalb der einzelnen Rassen würde ich ganz anders vorgehen.

    Ich würde mir weder einen Welpen noch einen Junghund zulegen, sondern in aller Gemütsruhe nach einem passenden erwachsenen Tier schauen, das am ehesten mit den Lebensverhältnissen der jungen Freu zurechtkommt. Ich habe mich damals in einem Bordercollieforum und einem Aussieforum angemeldet, meine Lebensumstände geschildert und gesagt, dass ich auf Hundesuche bin - und per PN kam die Nachricht, dass eine Züchterin sich von einer ihrer Aussiehündinnen trennen wollte - ihr Pech, mein Glück, leider nur für etwas über 5 Jahre, weil sie schon älter war.

    Das Alter war aber so gewollt, da ich noch einen schon älteren Rüden hatte. Die Hündin war top erzogen, ganz anders als ihre Vorgängerin, aber irgendwie doch aus demselben Holz geschnitzt.

    Mir wäre ein Welpe, auch aus seriöser Zucht, viel zu sehr Überraschungspaket.

    Caterina

    Meine völlig unwissenschaftliche, rein auf eigenen Beobachtungen von wehrhaften Hunden fußende These:

    Der trainiert sich Mut an, und wenn er älter und selbstbewusster wird, wird er sich wahrscheinlich "interessantere" Gegner suchen, um stets als Sieger vom Platz zu gehen.

    M. E. braucht ein Terrier, der noch so nahe am jagdlichen Gebrauch wie ein Fox ist, irgend etwas, wo er die Sau rauslassen und Mut beweisen kann, und ich habe es immer und immer wieder gesehen, dass solche Hunde, die im ernsthaften und durchaus lebensgefährlichen Arbeitseinsatz Unmengen an Adrenalin ausschütten, in einer städtischen Umgebung ohne ernsthafte Arbeit ihr Mütchen halt an Artgenossen oder Menschen kühlen.

    Ich würde, ehrlich gesagt, den Hundekontakt deutlich einschränken und ihm die Mobberei von Welpen schlicht und ohne großes Gedöns verbieten und mir statt dessen überlegen, wie Du diese Lust am Stänkern sinnvoll kanalisieren kannst.

    Und mich von dem Gedanken an dauerhafte Verträglichkeit verabschieden. Schau halt, mit was für Hunden es tatsächlich klappt.

    Was sich mit dem Älterwerden sicherlich noch einmal ändern wird.

    Caterina (heimlicher Terrieristen-Fan JJ)

    Rechtlich hat man als privater Hundehalter eine sog. Gefährdungshaftung, d. h. man haftet verschuldensunabhängig für alle Schäden, die der Hund anrichtet, es sei denn, den Geschädigten trifft eine Mitschuld, d. h. dass er erkennen konnte, dass ihm vom Hund evtl. Gefahr droht und er es trotzdem billigend in Kauf nimmt.

    Indem er z. B. nicht auf die Bitte reagiert stehenzubleiben, bis man den Hund gesichert (oder weggebracht) hat.

    Diese Gefährdungshaftung kann auch nicht durch ein Warnschild ausgehebelt werden.

    Woher ich das weiß? Weil unsere Hunde über die landwirtschaftliche Betriebshaftpflicht laufen, die Hundehaltung also gewerblich ist, und da entfällt die Gefährdungshaftung.

    Nichtsdestotrotz ist das kein Freibrief, die Hunde müssen trotzdem so gesichert sein, dass keiner an sie dran kommt.

    Der Getränke- oder Autohändler mit Wachhund(en) muss diese(n) also z. B. zu Zeiten, in denen Publikumsverkehr herrscht, so wegsperren, dass niemand gefährdet wird.

    Wer allerdings nachts einsteigt, hat Pech.

    Im beschriebenen Fall handeln die Halter über alle Maßen leichtsinnig, denn selbst wenn der Hund wegen eines Betriebes gehalten würde, hätte er so gesichert sein müssen, dass jemand mit ganz offensichtlich nicht kriminellen Neigungen nicht gefährdet wird.

    Caterina


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    @RafiLe: Niemand hier hat eine Glaskugel und kann Dich und Deine Hunde sehen, und man kann virtuell eigentlich nur Anstöße geben, um vielleicht mal über den - bisherigen - Tellerrand hinauszudenken.

    Ich zumindest habe von hier schon viele wertvolle Anregungen mitgenommen.

    Ich an Deiner Stelle würde mich z. B. fragen, ob Du Hunter und seine Bedürfnisse wirklich richtig lesen kannst, dito für Newton, und ob Hunter als Zweithund wirklich zu Deinen Lebensumständen passt, denn bei Vollzeitarbeit ist das Zeitfenster, das jetzt für zwei Hunde reichen muss, schon eng.

    Noch dazu leben sie bei Dir in reiner Wohnungshaltung, d. h. allein die räumliche Enge kann Konflikte noch zusätzlich anheizen und bietet - siehe Türdurchgänge - viel mehr Gelegenheit zum Mobben und Abdrängen.

    Ich bin nun kein Experte für diese Rassegruppe, die noch dazu in meinem Umfeld relativ selten ist, aber mein - zugegebenermaßen subjektiver - Eindruck ist, dass die Hunde schon deutlich triebiger und agiler als Labradore sind und dass die Zucht weg vom Arbeitseinsatz ihnen wesensmäßig nicht immer gut getan hat.

    Evtl. war die Entscheidung für einen 2. Rüden auch keine so glückliche... Gegengeschlechtliche Hundepaare sind meist einfacher zu halten.

    Und wenn ich die Züchterseite anklicke, sehe ich nur Schleifchenträger. Infos darüber, ob und was die Hunde arbeiten, finde ich nicht. Will sagen: Evtl. gibt es für Hunters Verhalten - mangelnde Frusttoleranz - neben dem alterstypischen Austesten gegenüber Geschlechtsgenossen auch eine genetische Komponente.

    Wenn ich an Deine Beiträge aus Newtons ersten beiden Lebensjahren zurückdenke, hast Du den Hund schon ziemlich durchreglementiert und warst ziemlich oft im kategorischen Imperativ - so und nicht anders hat der Hund zu funktionieren! - unterwegs.

    Ganz sicher, dass Du genügend Einfühlungsvermögen für einen offensichtlich ganz anderen Hundetypus hast, um hier die richtige und notwendige Reglementierung vorzunehmen?

    Ich denke da an die Kommentare u. a. von terriers4me, wo es in Deinem Ressourcenthread ("Lasst die Spiele beginnen" oder so) sinngemäß hieß, Du hast bei Newton viel geregelt, aber bei Hunter offensichtlich nicht oder das Falsche.

    Hast Du da mal drüber nachgedacht?

    Caterina