Beiträge von Cattledogfan

    Wiesenpippau: Nach dem, was Du an Infos aufgeschrieben hast, klingt das aber schon sehr nach Speeddating:

    - Hund - der das Leben im Haus nicht kennt - ist erst eine gute Woche bei Dir

    - stehen noch ziemlich am Anfang

    - anfangs (!) den Fehler gemacht, die Alleinseinzeit zu schnell auszudehnen

    - schon nach ein paar Tagen 15 Min. alleine gelassen

    Klar hat der Hund Stress, der ist quasi auf einem fremden Planeten gelandet, und Du wirst den Stress auch nicht vermeiden können, wenn Du ihn mit der Kamera beobachtest. Dadurch wirst Du die Eingewöhnungszeit nicht verkürzen, denn man darf nicht vergessen, dass Du den Hund genauso wenig oder gut kennst wie er Dich.

    Ketzerische Fragen: Gesetzt den Fall, Du siehst per Kamera, dass er anfängt zu pinkeln, welche Schlüsse ziehst Du daraus? Woher weißt Du, was Du tun musst, um dem Tier den Stress zu nehmen? Außer zurückkommen, meine ich.

    Ich für meinen Teil könnte einen Hund nach so kurzer Zeit noch nicht so gut lesen.

    Ganz abgesehen davon ist "Alleinebleiben" in allererster Linie ein soziales Ding, nämlich dass der Hund das Vertrauen hat, Du kommst wieder. Bzw. dass Du jetzt die Person bist, die seine grundliegenden Bedürfnisse erfüllt.

    Und das Entstehen einer vertrauensvolle Beziehung braucht einfach Zeit.

    Die von Vriff beschriebene Konstellation ist in meinen Augen eine völlig andere.

    Caterina

    Hektorine: Ich finde das eine sehr aufschlussreiche Begegnung, weil sie das Zauberwörtchen für die Lösung sehr vieler angespannter oder problematischer Situationen enthält:

    "Entschuldigung".

    Oftmals sind die Örtlichkeiten halt eng und voll, und es kann immer mal vorkommen, dass der eigene Hund anderen Menschen zu nahe kommt oder sich irgendwie aufpumpt, weil ihm etwas unheimlich ist oder man selber gepennt und einen rechtzeitigen Rückruf verpasst hat, und es gehört sich einfach, wenn man sich dafür entschuldigt, genau so, als wenn ich jemanden versehentlich anrempele.

    Der öffentliche Raum ist für alle da, und mit ein bisschen Rücksichtnahme und Freundlichkeit kommt man entspannter durch den Alltag.

    Caterina

    Einstein51: Technik ersetzt keine soziale Bindung, kein Vertrauen und keine Gewöhnung an völlig neue Lebensumstände.

    Der Hund ist laut Eingangspost noch keine zwei Wochen im neuen Zuhause und kennt, so wie ich es verstehe, nur das Leben in einer Auffangstation. Er könnte genauso gut panisch oder apathisch auf geschlossene Räume reagieren.

    Ich würde nach so kurzer Zeit nicht im Traum an "Alleinsein trainieren" denken, sondern um Regelmäßigkeit, Routine und DAS Wundermittel schlechthin bemüht sein:

    Zeit.

    Caterina

    Meiner Meinung nach ist diese ganze technische Hochrüstung nur ein Feigenblatt für mangelnde Zeit, die ich einem neuen Hund gebe, um sein neues Zuhause, seine neuen Menschen und deren Gewohnheiten kennenzulernen. Ich finde auch diese Nebelwerfertaktik mit angedeutetem Weggehen (Jacke an- und ausziehen, Schlüssel nehmen, Tür auf, Tür zu) völlig fehl am Platz, weil sie nicht dazu beiträgt, dass neue Menschen für einen Hund berechenbar und verständlich werden und er nach und nach Vertrauen entwickeln kann.

    Lass das arme Tier doch erst mal ankommen! Was ist eine Woche für einen Hund aus einer Auffangstation? Das ist doch keine Zeit!

    Ich für meinen Teil bemühe mich immer, für neue Hunde berechenbar zu sein. Wenn ich eine Tür schließe, z. B. zur Toilette, gestehe ich einem neuen Hund durchaus zu, davor zu jammern, ich rede mit ihm durch die Tür, damit er weiß, ich bin da, er darf mir auf Schritt und Tritt folgen (das halten die meisten ohnehin nicht lange durch), und wenn ich ohne ihn in den ersten Wochen oder sogar Monaten die Wohnung/das Haus verlasse, soll er es wissen; ich versuche, das zu ritualisieren, z. B. Müll rausbringen.

    Gib Dir und dem Hund Zeit, einander kennenzulernen und Vertrauen zu entwickeln, das ist viel besser.

    Caterina

    Aber ja, teilweise grenzt diese Spezialisierung an Qualzucht.

    Ich würde es anders formulieren:

    Wenn man aus Spezialisten "Showlinien" herauszüchten will, besteht ein großes Risiko von Qualzucht. Wesensmäßig.

    Und wenn dann noch Lebensumstände hinzukommen, die an die Hunde völlig andere Anforderungen stellen als die, die sie von ihrer Genetik her erfüllen können, wird es grenzwertig.

    Caterina

    So'n Koolie kommt in Deinem Kopf für die Rinder nicht vor? =)

    Antoni: Nimm Dich bloß in Acht vor flying-paws genialen Ideen - genau so fing es bei uns auch an, und wo es hinführte, kannst Du u. a. in diesem Thread nachlesen... :pfeif::pfeif:

    Nathy: Du willst ja aus Deiner Midna auch einen Wurf ziehen, nicht wahr? Läufst Du mit ihr eigentlich Rindertrials?

    Aber mal ganz im Ernst: Ich finde die Kombination aus unterschiedlichen Rassen wirklich nicht schlecht.

    @Nala_Podencomix: Ich weiß nicht, wie Ihr wohnt, aber ich persönlich würde so ein Experiment nach der Erfahrung mit zwei dauerhaft unverträglichen Hunden in einem großen Haus (!) nie und nimmer wagen, denn:

    a) Der Hund wäre neu, d. h. die Menschen müssten ihn erst einschätzen und vor allem kontrollieren können. Ich wollte nicht in der Enge einer Wohnung zugreifen müssen, wenn der Hund meint, an einem Menschen, der den Katzenbereich betreten will, vorbei zu wollen. Oder wenn eine Katze doch in den nun für den Hund abgesperrten Bereich hineinschlüpft.

    b) Bei reiner Wohnungshaltung der Katzen würde deren ohnehin begrenzter Lebensraum noch weiter eingeschränkt, evtl. sogar dauerhaft, falls der Hund katzenunverträglich bleibt.

    c) In einer Wohnung kann man selten eine doppelte Sicherung in Form einer Schleuse einbauen, d. h. dass immer mindestens eine Tür zwischen den Tieren zu ist, so dass man auch, wenn man etwas von Raum A nach Raum B tragen will oder man Besuch hat, sicher sein kann, dass einem keines der Tiere durch eine kurz geöffnete Tier durchwitscht und dann direkt im Bereich des anderen ist.

    Caterina

    Bauer "Nein-die-Brille-brauch-ich-wirklich-nur-zum-Lesen" hatte offensichtlich eine Ohrmarke falsch abgelesen und nicht die richtige Kuh zum Kalben trockengestellt.

    D. h. die Kuh, die hätte trockengestellt werden sollen, kalbte in der Herde, was erst beim morgendlichen Melken bemerkt wurde, da sie keinerlei Anstalten machte, raus auf die Weide zum Kalb zu wollen.

    Bauer "Ja-beim-nächsten-Mal-setz-ich-dann-doch-besser-die-Brille auf" vermutete eine Totgeburt, schickte aber sicherheitshalber den Betriebshelfer zum Absuchen auf die Hauskoppel.

    Der fand nichts.

    Als die Kühe am Nachmittag wieder zum Melken reingeholt waren, ließ ihm das keine Ruhe, und er kam noch einmal zum Haus, um gemeinsam mit "Spo-hock!!" abzuziehen.

    Keine 10 Minuten später hatte Special Agent Spock das Kalb gefunden, schon ziemlich entkräftet in einem ausgetrockneten Graben.

    Jetzt kommt es wieder zu Kräften, bei einer Amme, einer frisch abgekalbten Färse, die eine schwere Zwillingsgeburt hatte und dieses als Nr. 3 erst mal mitversorgen darf, damit sie nicht noch abgemolken werden muss.

    Ich dachte übrigens, Spock fängt an zu meiden und die Arbeit zu verweigern, weil ich ja seit einem halben Jahr relativ oft nicht da bin, und wenn ich dann mitkomme zum Küheholen, ist er relativ schnell bei mir und Schwarzi-Border und lässt Herrchen und die Cattle-Kontrolleuse alleine weiterlaufen.

    Irrtum!!!

    Der Drecksack lügt nicht nur, indem er so tut, als sei draußen der schlimmste Feind zu verbellen, um dann drinnen Herrchen alleine anzubetteln oder den Platz auf dem Sofa für sich alleine zu beanspruchen, während die beiden anderen draußen über die Wiese schießen, und stiehlt wie ein Meisterdieb, nein, er ist auch FAUL!!

    Das Cattle-Kleinteil ist nämlich richtig, richtig gut geworden, pendelt so schön hinter den Kühen, läuft Flanken, die Koppel ist abgefressen und relativ übersichtlich, so dass der faule Spock-Sack nur noch mitläuft, wenn wirklich Laufarbeit anfällt, wenn z. B. frisch abgekalbte Färsen nicht mit der Herde mitwollen, denn er ist schneller und wendiger als sie, oder wirklich Outruns zu laufen sind, weil in irgendeiner schattigen Ecke noch Tiere liegen, die Herrchen nicht bemerkt hat.

    Das macht er dann, das muss ihm niemand mehr sagen.

    Caterina

    Ich gestehe, ich habe nicht alles gelesen, habe das Thermometer im Blick, und beim Wort "Stoffbox" sträuben sich mir die Nackenhaare.

    Sollte es also schon jemandem aufgefallen sein, bitte ignorieren.

    Ich würde nämlich bei 30 Grad plus weder einen erwachsenen Hund geschweige denn einen Welpen in irgendein Behältnis sperren und auf den irrigen Gedanken kommen, dieses Teil als Rückzugsort verkaufen zu wollen.

    Eine mit Sand und Wasser gefüllte Strandmuschel ist wohl zur Zeit passender.

    Caterina

    Cherubina : Also ich finde Deinen Hund und Deine Auswahlkriterien perfekt, denn ich meine, mich erinnern zu können, dass Du auf die Frage, warum ein Hund aus dieser Zucht, schriebst, Du fandest die Hunde generell nett und suchtest keinen Hardcore-Arbeiter.

    [Soll ich Dir verraten, warum wir einen Hund aus der Iznogood-ACD-Zucht genommen haben? Nicht nur wegen dem YouTube-Video "Australian Cattle Dog Rocky Herding" (Krötes Großvater), sondern auch, weil die Züchterin unumwunden zugab, dass die meisten ihrer Hunde gehörige Stinkstiefel sind.... und das der Typ Cattle Dog ist, der hier hinpasst wie A... auf Eimer.]

    Und nun packt Deine kleine Hündin ja doch ordentlich von dem aus, was sie im genetischen Handwerkskasten noch so zu bieten hat, hilft Dir ungemein im Alltag - und schneidet noch dazu auf dem Trialfeld passabel ab.

    Ich würde platzen vor Stolz auf das Kleinteil.

    Da wäre mir die Abstammung sowas von egal.

    Daher: herzlichen Glückwunsch zu dem Glücksgriff!

    Caterina