Beiträge von Cattledogfan

    Ich schließe mich der Frage an: welche Rasse?

    Vom Deutschen Jagdterrier würde ich als Hundeneuling mit zwei so kleinen Kindern z. B. die Finger lassen, denn wenn der aus jagdlicher Zucht ist, heißt das, dass er ordentlich Trieb mit sich bringt.

    Bei einem Jack oder Parson Russell würde ich es mir evtl. überlegen, je nachdem, wie Euer Umfeld aussieht und ob Ihr ihn z. B. zuverlässig von den Kindern separieren könnt. Spielende Kleinkinder könnten unter diversen Umständen Beutereaktionen auslösen, und sei es nur, dass der Hund ihnen das Spielzeug abnimmt.

    Du schreibst ja, er versteht sich mit den Hunden Deines Schwagers nicht. Das ist recht typisch für die kernigen Vertreter unter den Terrierrassen. Könntest Du damit leben, einen weitgehend art- oder zumidnest geschlechtsgenossenunverträglichen Hund zu haben?

    Caterina

    Falls Ihr diese Anzeige vom 18.03. in deine-tierwelt meint, die ist aus Schwäbisch-Gmünd, was ja bekanntlich in Baden-Württemberg liegt:

    https://www.deine-tierwelt.de/kleinanzeigen/…cket-a84140146/

    Nichtsdestotrotz, äußerst dubios die Geschichte, vor allem, weil ich mich frage, wo der Hund her sein könnte, denn soweit ich weiß, ist die Produktion dieser Mischung in Bayern verboten.

    Könnte er aus Österreich sein?

    Caterina

    PS: Meine Vermutung "Österreich" deswegen, weil dort evtl. die Produktion erlaubt ist - keine Ahnung.

    Ganz sicher, dass es eine gute Idee war, als Hundeneulinge einen wahrscheinlich suboptimal aufs Leben vorbereiteten Junghund gerade jetzt anzuschaffen? Wo in Bayern Ausgangsbeschränkungen angeordnet sind? D. h. keine Hundeschule, kein Trainer, nix von außen.

    Ich schließe mich der Frage von ShaCo an: Woher kommt der Hund? Hatte er schon Vorbesitzer, oder wurde der Produzent den Hund als Welpen einfach nicht los? Wenn er schon Vorbesitzer hatte, haben die ihn ja nicht umsonst abgegeben, d. h. es kam schon einmal jemand nicht mit ihm zurecht (was ja nicht am Hund liegen muss), und Ihr als Hundeneulinge wusstet Euch auch keinen anderen Rat, als nach 5 Tagen schon zu dieser Hundeflüsterin zu fahren.

    [Ein Schelm, wer Böses dabei denkt: Warum hat Bayern wohl Ausgangsbeschränkungen beschlossen? Was soll man derzeit wegen Corona nicht tun?]

    Du weißt schon, dass Du Dir da ein Tier mit viel Krankheitspotenzial ins Haus geholt hast? Einfach wegen der einseitigen Selektion auf Masse?

    Selbst wenn American Bullies - ich nehme an, das ist mit "Bully Pocket" gemeint, d. h. die kleinste Variante dieses Hybrids (fällt der in Bayern nicht unter das Kampfhundeverbot?) - ruhiger sein sollen, so ist dieser Hundetyp doch recht grobmotorisch und in dem Alter auch noch bewegungsfreudig. Ich würde also damit rechnen, dass die Hündin auch weiterhin einiges umbolzt.

    Ein Hund an der Schwelle zum Erwachsenwerden ist immer blöde für Hundeanfänger, finde ich, einfach weil die Tiere im Kopf noch lange nicht "fertig" sind und sich ganz schnell falsche Verhaltensweisen herausbilden können, denn da verändert sich noch ganz viel.

    Wäre es nicht besser gewesen, die Hundeanschaffung zu einem anderen Zeitpunkt und mit kompetenter Beratung in Angriff zu nehmen? Wenn es schon diese Mischung sein soll, warum dann nicht ein bereits erwachsenes Tier?

    Aber jetzt ist das Kind ja bereits in den Brunnen gefallen, und ich kann mich dem Rat, Hund und Kind zu trennen, wenn Ihr Euch nicht sicher seid, was da gerade abläuft, nur anschließen.

    Und im Haus würde ich eine Hausleine dran lassen, damit Ihr die "Maus" notfalls ohne Anfassen aus komischen Situationen rauspflücken könnt.

    Caterina

    @Das Rosilein: Ich finde sehr wohl, dass man als Halter eines so großen und unerzogenen Hundes eine nicht zu unterschätzende Außenwirkung hat, weil der in ein paar Sekündchen ein riesiges Areal aufmischen kann, und wenn der im Hundeauslaufgebiet in der Kombination aus Gewicht (20 kg und mehr) und Schnelligkeit unglücklich in jemanden reinbrettert, sei es Hund, sei es Mensch, der muss noch nicht mal beißen, gibt das ordentliche Blessuren.

    Außerdem wurde die Annäherung an andere Hunde so beschrieben, dass ich daraus Fixieren ablese.

    Ich würde mir als erstes Techniken zum sicheren Führen zeigen lassen, nicht, dass die Hündin als nächstes Frauchen an der Schlepp hinter sich herschleift oder die Flexi aus der Hand flutscht.

    Ich hatte mich bisher einmal in meinem Leben - gehöre in die Kategorie "alte Schachtel", wie das jemand in einem anderen Thread so treffend schrieb, habe also noch die goldenen Zeiten ohne Hundeverordnungen und die ganzen Gängelungen erlebt - hundemäßig vergriffen und erwischte keinen kleinen Schäfer-, sondern einen kleinen Huskymix, und der war bei mir, nachdem ich wusste, was er so drauf hatte, nur an der Leine, und zwar am Rad.

    Bemerkenswert fand ich übrigens die Kreischerei und das Gezerre in dem verlinkten Video, da kam schön rüber, wie triebig die Hunde doch sind. Ich denke, da kann man den üblichen Leinenführigkeits-Tamtam à la "Es geht erst weiter, wenn die Leine durchhängt", vergessen.

    Aber wenn es an die Arbeit, sprich, ans Ziehen ging, funktionierten sie wie eine Eins.

    Ich habe vor 3, 4 Jahren hier im Wald mal zwei Rollergespanne, einmal mit einem, einmal mit zwei Huskies, beim Training erlebt, und es war faszinierend, wie hochkonzentriert die an mir und dem Border Collie, den ich hinter meinem Rad geparkt hatte, in ca. 1 m Abstand vorbeiliefen, gelenkt nur mit Richtungskommandos.

    Caterina

    Sie hat Angst vor Menschen. Weder mein Mann noch ich können sie anfassen oder dürfen ihr zu nahe kommen. Wenn man zu sehr in ihren persönlichen Bereich eindringt pinkelt sie auf den Boden, fängt an zu kreischen und im Kreis zu laufen oder legt sich flach auf den Boden.

    Das schließt m. E. alles in Richtung einer wie auch immer gearteten medizinischen Unterstützung aus. Wie will man bei so einem Verhalten dem Hund irgendwas verabreichen?

    Mich erinnert dieser Hund an zwei "Colliemix"-Schwestern aus - wenn mich nicht alles täuscht - der Türkei, über die jahrelang auf einer Collie-Notvermittlungsseite berichtet wurde, und die lebten tatsächlich bei jemandem, der die Möglichkeit dazu hatte, in einer Art Gehege draußen.

    Sporadisch gab's im Garten Kontakt mit dem oder den Collies der Familie, ansonsten ließ man sie komplett in Ruhe.

    Nach dem Tod der einen Hündin schloss sich die verbliebene irgendeinem Pflegecollie an und wurde, wenn mich nicht alles täuscht, sogar noch vermittelt.

    Ich bin nach dem Lesen ganz bei terriers4me. Auch für mich wirkt es so, als sei die Hündin ein bei Euch gegen seinen Willen im Haus eingeknastetes Wildtier, das nichts mit Euch Menschen zu tun haben will.

    Blöde Frage: Wo genau in Ungarn kommt sie denn her? Wie hat sie dort gelebt? Draußen in irgendeinem Auffanglager? Evtl. wäre es ja eine Möglichkeit, ihr bei Euch im Garten alleine ein Gehege zu bauen, und Eure Schäferhündin lebt ihr gewohntes Leben weiter, und sie haben halt nur sporadisch Kontakt im Garten.

    Immer vorausgesetzt, Ihr wollt so eine Hundehaltung überhaupt.

    Ganz spontan würde ich vorschlagen, evtl. auch Euer Pendant zu unserem Veterinäramt, zumindest aber ein kompetentes Tierheim, mit ins Boot zu holen, u. a. auch, um dem dubiosen Verein vielleicht die Vermittlung solch ungeeigneter Hunde zu untersagen und um Euch ggf. Anlaufstellen zu nennen, wohin Ihr diese Hündin geben könntet, falls Ihr sie nicht mehr halten könnt oder wollt.

    Das ist schon eine nicht zu unterschätzende Belastung.

    Caterina

    Zucchini: Danke, das sind tolle Beiträge und sehr einfühlsam geschrieben!

    Es ist immer schwer, in so hochemotionalen Situationen, in denen sich ein geliebtes Tier auf den letzten Metern seines Lebensweges befindet, einem völlig Fremden gegenüber die richtigen Worte zu finden.

    SternchenJune, ich möchte Dir noch einen weiteren Gedanken mitgeben, da Du offensichtlich sehr darauf bedacht bist, achtsam mit Deinem Hündchen in seiner letzten Lebensphase umzugehen, denn Du willst sie ja nicht mehr dem Stress weiterer Diagnostik aussetzen.

    Für mich ist es auch ein Zeichen der Achtsamkeit einem langjährigen tierischen Weggefährten gegenüber, dass ich ihn eben nicht den Leidenskelch bis zum letzten Tropfen leeren lasse, selbst wenn ihm noch Am-Leben-Bleibe-Zeit vergönnt wäre.

    Dieses hier möchte ich noch einmal hervorheben, weil ich finde, dass das ein sehr nützlicher Beitrag ist:

    stell.dich einmal am tag in ihre schuhe und bewerte, ob sie damit auch leben will. Ohne aussicht auf Besserung würde ich ein sehr offenes Gespräch über die Möglichkeiten der Lebensqualität mit dem ta führen.

    Selgian alspsychopharmakon wäre mir da definitiv nicht genug. Auch diazepam (valium) kann für einige Tage dem hund Erleichterung bringen. Bis mensch weiter entschieden hat. Und nur darauf käme es mir jetzt an.

    Der (von mir) fett markierte Satz machte mich irgendwie stutzig, weil Du schriebst, das Medikament, das ich bis dahin noch nicht kannte, "normalisiert den Gehirnstoffwechsel", und so habe ich mir aus Neugierde mal den Beipackzettel im Internet aufgerufen.

    Du kennst ihn, nehme ich an, weil Du auch von starken Nebenwirkungen schriebst?

    Ich zitiere mal aus der Sparte "Was ist Selgian?":

    "Hierdurch sind die Neurotransmitter länger wirksam und können auf diese Weise Verhaltensauffälligkeiten, die im emotionalen Bereich liegen, regulieren."

    Das bedeutet für mich, dass dieses Medikament im Prinzip nur ein weiterer Versuchsballon wäre, und ich würde mich nicht darauf versteifen.

    Caterina