Beiträge von Cattledogfan

    Ich habe Deinen anderen Thread gelesen, wo Du die Spannungen in der Familie beschreibst, dass Dein Mann den Hund ablehnt, und ich würde sagen, lass ihn ziehen. Gib ihm die Chance auf ein hundegerechteres Leben, wenn Du schon das Glück hast, nette Leute gefunden zu haben, die sowohl gewillt sind, ihn trotz seiner Verhaltensproblematik und auch mit den gesundheitlichen Baustellen aufzunehmen.

    Caterina

    Natürlich "wird es nicht gehen", wenn das Grundverständnis für diesen Hundetyp fehlt, und das ist das, was einige - u. a. ich - versuchen, @kira.95 zu sagen.

    Weil sich ihre Beiträge so lesen bzw. ich sie so verstehe.

    Wie Die Swiffer ganz richtig schrieb, Handlungsanweisungen übers Internet sind fahrlässig, wenn die Situation schon so verfahren ist.

    Mir stellt sich halt einfach die Frage, inwieweit es selbst mit einem aussieerfahrenen Trainer - und alles andere hat meiner Erfahrung nach keinen Zweck - gelingt, sich genug Wissen, Verständnis und Einfühlungsvermögen anzueignen, um sich selber und dem Hund ein halbwegs erträgliches Leben zu ermöglichen.

    Bedenke, Achtfastneun, wie oft sich @kira.95 angegriffen fühlte, obwohl die Beiträge gar nicht so gemeint waren.

    Caterina

    Hmmm, schwer, noch etwas zu schreiben, ohne dass es als In-die-Pfanne-hauen rüberkommt, auch wenn es völlig wertfrei gemeint ist.

    Caissa: Ich habe nämlich in diesem Thread das Gefühl, die Erde ist eine Scheibe...

    Will sagen: Die TE beschränkt sich darauf, in Anführungszeichen "simple" Handlungsvorschläge wie die Schleppleine im Garten aufzugreifen. Es gibt immer Beiträge, die nicht unbedingt zielführend sind, weil auch den Antwortenden die Tragweite und, wie hier, die Tragik des geschilderten Problems nicht bewusst ist.

    Weil, wie Gammur in meinen Augen zutreffend schrieb, es an Basiswissen fehlt. Und an Wissen über Aussies und ihre facettenreichen Wesensvarianten.

    Es kamen z. B. keinerlei Infos dazu, was sie bisher mit dem Hund gemacht hat, wie sie wohnt, wieviel Zeit sie für den Hund hat, wie sein Tagesablauf aussieht, ob sie zum Arbeiten außer Haus ist, wie die Gassigebiete sind, etc. pp.

    Ich habe das Gefühl, ihr ist gar nicht bewusst, wie vielschichtig die Problematik dieses Hundes wahrscheinlich inzwischen ist und evtl. von Anfang an war, weil sie auf so fundierte Beiträge wie von flying-paws, die "Aussie kann" und "Aussie kennt", mit keinem Wort eingeht.

    Auch Mehrhund hat zuerst einen wichtigen Aspekt angesprochen, nämlich Euthanasie. Diesen Weg sind einige Aussies mit ähnlichem Lebensweg gegangen, u. a. der Pflegehund, den ich vor über 10 Jahren von Gabi Soenius bekommen hatte und dessen neue Besitzer nicht erkannten, dass der Hund in ihrer Familie nach einer einschneidenden Veränderung begann, völlig am Rad zu drehen, und so oft zubiss, dass die Einschläferung m. W. sogar vom Ordnungsamt angeordnet wurde.

    Ich kann es aber nicht mehr mit Sicherheit sagen, wie es nun genau war.

    @kira.95, Du schreibst, dass sich viele Schreiber nur um den Hund sorgen und nicht um Dich.

    Was glaubst Du wohl, weswegen hier nicht wenige zur sofortigen Abgabe raten, zur Not ins Tierheim? Ich z. B. würde die Verantwortung für einen Hund, von dem ich mir nicht sicher wäre, ob er mich nicht wieder beißt. sofort auf die nächstbeste kompetente Verwahrstelle geben, egal, ob auf eine private Pflegestelle oder ins Tierheim, und ich finde überhaupt nichts Verwerfliches daran, wenn Du es tust.

    Denn das ständige Zusammenleben mit einem Hund, vor dem man Angst hat, ist in meinen Augen eine Zumutung, und im Endeffekt versauert der Hund lieber im Tierheim, als dass er Dich oder jemand anderen noch einmal beißt.

    Caterina

    ich würde an deiner Stelle wirklich sofort anfangen auch nach einem platz zum abgegeben suchen. Und damit meine ich auch Tierheim. Nicht jedes x beliebige. Vl mag Sofawolf was dazu sagen. Auch per pm. Ich lese hier viel leid. Für dich. Und für den hund. Und ich habe das Gefühl das wird in dieser kombi nicht besser.

    @Lurchers, Du sprichst mir aus der Seele! Wie flying-paws in ihrem letzten Beitrag sinngemäß schreibt, da müssen mehrere Stellschrauben gedreht werden, nämlich körperliche Bewegung, geistige Beschäftigung und was zum Bewachen.

    Meiner Erfahrung nach bekommen Anfänger das alleine gar nicht und selbst mit einem guten Trainer nur in Ausnahmefällen hin, weil einfach so viele Faktoren eine Rolle spielen, angefangen mit der Wohnsituation - Etagenwohnung? Viele Menschen vor der Nase, möglichst schon im eigenen Hausflur? - über die Genetik - mangelnde Frustrationstoleranz, weil seit Generationen nicht mehr am Vieh gearbeitet, aber trotzdem noch ein gerüttelt Maß an Wehrhaftigkeit und Wachtrieb, der bzw. die irgendwo hin müssen - bis hin zu passenden Beschäftigung und ausreichend Bewegung.

    Und diese Faktoren bzw. ihre Auswirkungen auf den Hund muss man lesen und richtig umsetzen können. Bzw. verstehen, was der Trainer einem mitgeben will, und in der Lage sein, in Abhängigkeit davon, wie der Hund gerade so drauf ist, flexibel an verschiedenen Stellschrauben zu drehen.

    Es gab in einem anderen Hundeforum, dem polar-chat, mal über Jahre einen Thread einer Hundetrainerin, der "Problem-Aussie trotz Hundeschule" oder so ähnlich hieß, der stammte zeitlich aus der von flying-paws eingangs zitierten "Aussie-Schwemme" (deren Genetik immer noch da ist), und es ging darum, dass Trainerin und Kunden, ebenfalls Hundeanfänger, absolut nicht die gleiche Sprache sprachen und der Hund immer tiefer in eine Spirale der Unkontrollierbarkeit abrutschte.

    @kira.95: So, wie sich dieser Thread für mich liest, ist das hier auch der Fall. Diese Aktionen im Garten kannst Du Dir m. E. komplett schenken, egal, wie viel Du filmst. So ein paar Meter an der langen Leine sind lächerlich für einen Hund, der voll in Saft und Kraft steht. Der muss raus, Input für die Birne kriegen, sich körperlich auch mal verausgaben, ohne in hysterische Aktionen zu kippen.

    Caterina

    Schon beim Lesen des Eingangsbeitrages war mein allererster Gedanke, so schnell wie möglich raus da mit dem Hund und auf eine aussiekompetente Pflegestelle à la Gabi Soenius, d. h. zu jemandem, der sich auch mit Aggressionen bei der Rasse auskennt, wo die räumlichen Verhältnisse passen (d. h. Platz für gesicherten Freilauf durch eine entsprechende Umzäunung).

    flying-paws hat die Rasseproblematik treffend beschrieben. Wenn eine entsprechend labile Genetik auf suboptimale Aufzucht und unerfahrene Halter trifft, potenziert sich jeder Fehler.

    Ganz ehrlich, eine schnelle Vermittlung halte ich für utopisch, ebenso, dass Du das mit einem/r Trainer/in à la Stadtkojoten hinkriegst, weil Du wahrscheinlich ohnehin erst mal lernen müsstest, Hundeverhalten zu 100 % richtig zu deuten - und das muss man m. E. bei einem Hund, der sich gegen den eigenen Halter richtet und ansonsten alles auf 2 und 4 Beinen angehen würde.

    Caterina

    Zeit lassen und ein gutes Zuhause suchen für den Hund.

    Eben nicht. Das geht nicht so einfach.

    Mehrhund hat hier schon viel Kluges geschrieben, u. a., dass der Hund kompetenten Aussie-Leuten vorgestellt werden sollte.

    Und dass die Besitzerin eine Entscheidung treffen muss.

    Bald.

    Denn wie immer sie sich entscheidet, es wird sowohl dauern, den Hund passend zu vermitteln, als auch, ein entsprechendes Training unter Anleitung durchzuziehen.

    Die Hündin ist in ihren besten Jahren, auf dem Höhepunkt ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, da muss zügig was passieren.

    Ich schätze z. B. flying-paws sehr und halte sie für äußerst kompetent; jemand wie sie wäre sicherlich ein absoluter Glücksgriff als Trainerin, wenn sie denn in derselben Gegend wohnen würde - aber jemand, der mehr in der Aussie-Szene drinsteckt, könnte halt auch bei der Vermittlung helfen oder eine geeignete Pflegestelle auftun.

    Was evtl. auch hineinspielt: die Wohnlage. Manche Hunde sind nicht unbedingt etagenwohnungs- und stadtkompatibel.

    Caterina

    Diesen Hund "gut" zu vermitteln, dürfte sich mehr als schwierig gestalten, das nur mal so am Rande, denn der Kreis derjenigen, die sich freiwillig einen Hund ans Bein binden, der im eigenen Haus für die Besitzerin unberechenbar zugebissen hat, hält sich mit Sicherheit in Grenzen.

    Es gibt Leute wie Gabi Soenius (die noch dazu die Aussie-Züchter- und Vermehrerszene sehr gut kennt), die das können, aber meist haben die schon Hunde ähnlichen Kalibers im Haus.

    Und im Tierheim sitzt er wahrscheinlich wie Blei.

    Meine Notfallbeschäftigung für die Hündin wäre übrigens Radfahren, um ihr wirklich gesicherte Bewegung zu verschaffen. Ein Aussie ist mit +/-20 kg nun nicht so schwer und stark, dass man ihn als Frau nicht halten könnte.

    Dazu braucht man aber ein passendes Rad, damit man sich nicht selber die Gräten bricht: Damenrad, Rücktritt, Sattel so tief, dass man mit den Füßen bequem auf den Boden kommt.

    Und eine doppelte Leinenabsicherung an Geschirr und Halsband.

    Plus genügend Hartnäckigkeit, damit der Hund nicht ins Rennen verfällt, sondern trabt.

    Und natürlich auch geeignete Strecken, auf denen zu bestimmten Zeiten wenig los ist.

    Caterina

    Wenn der Kater Freigänger ist, besteht immerhin die Chance, dass er abwandert. Katzen sind ja bei Veränderungen in ihrem Zuhause sehr eigen.

    So kam z. B. meine Mutter nacheinander zu zwei Katern. "Miezi" Nr. 1 tolerierte "nur" den neuen Partner der Frau nicht, "Miezi" Nr. 2 zog wegen einer frechen Jungkatze halb zu meiner Mutter, und als die Besitzerin dann noch einen Malinois anschaffte, blieb sie ganz bei meiner Mutter.

    Und noch ein Klugschiss zum Maulkorb:

    M. E. vermittelt der eine trügerische Sicherheit, weil er zwar - immer vorausgesetzt, er sitzt überhaupt richtig - das Zubeißen verhindert, nicht jedoch Anspringen, Rammen, etc.

    Wenn der Schäferhund den Kater dumm in eine Ecke drängt, kann er ihm auch mit Maulkorb schwere Verletzungen durch Rammen zufügen.

    Mir sprang vor Jahren "nur" ein mit Maulkorb gesicherter Aussie in den Rücken, und das gab ordentlich blaue Flecken.

    Ich kann nur noch einmal Gabi Soenius in den virtuellen Raum werfen, die Erfahrung mit so massiven Aggressionsproblematiken hat, die sich gegen Mensch und Tier richten, auch wenn sie im Raum Bonn-Siegburg wohnt.

    Aber Gabi ist nicht nur simple Hundetrainerin, sondern Aussie-Mensch durch und durch; sie bezeichnete das mal als "monothematisch". Ich hatte vor Jahren einige Monate lang einen Pflegehund von ihr, ebenfalls mit einem Aggressionsproblem, daher habe ich sie als äußerst kompetent und engagiert kennengelernt.

    Keine Angst vor der Kontaktaufnahme, sie zückt mit Sicherheit nicht gleich den Quittungsblock.

    Ansonsten rufe ich mal Gammur als erfahrene Aussie-Halterin.

    Caterina

    Ich kann Dir nur empfehlen, Dich an Gabi Soenius zu wenden, die für mich mit zu den kompetentesten Aussie-Leuten gehört, die ich kenne. Du findest sie über Facebook, ich glaube, auch unter ihrem früheren Züchternamen Black Birch, denn sie hat auch mal gezüchtet. Sie fungiert(e) immer mal wieder als Pflegestelle für Not-Aussies.

    Bei dieser Problematik finde ich Handlungsanweisungen über ein Forum viel zu riskant. Du kannst sie zunächst unverbindlich telefonisch oder per E-Mail kontaktieren.

    Caterina