Was ich gestern vergessen hatte:,
In unserem Fall hatten beide Hündinnen trotz der Tatsache, dass sie die jeweils andere am liebsten vom Hof gejagt hätten, Vorteile:
Der Hofdrachen - mein Freund hat einen Milchviehbetrieb - bekam regelmäßiges Gassi, und mein ach so zartes Aussie-Mädi mutierte plötzlich zum Wachhund und hatte ein Areal draußen zur Verfügung. Davor hatte ich stets in Mietwohnungen gelebt, wo Wachen nicht erwünscht war.
Außerdem hatte jeder von uns auch einzeln beide Hunde unter Kontrolle, denn die Hunde kannten uns schon vor dem Zusammenziehen und hörten auch auf den jeweils anderen - nun, immer natürlich nicht; ich erinnere mich noch zu gut daran, wenn Madame Cattle Dog mich mit einem Blick à la "Bist Du Herrchen? Hast Du mir was zu sagen?" bedachte, wenn ich ihr z. B. verbieten wollte, fremdem, neugierig unter dem Draht hervorschleckendem Jungvieh ins Maul zu beißen.
Die Regel "Mädi wird nicht gefressen" wurde aber stets befolgt - wenn wir guckten... was wir natürlich tunlichst taten JJ
Zudem hielten sie zusammen, wenn sie von fremden Hofhunden angegriffen wurden. Auch die verhassten Tölen von Herrchens Schwester wurden Schulter an Schulter verbellt, wenn sie bei Herrchens Eltern im Altenteilerhaus zu Besuch waren.
Und ich hatte einen Anbau ganz für mich und Mädi alleine, zu dem der Hofdrachen schon vorher keinen Zutritt hatte, weil Herrchens Neffe dort gewohnt hatte, bis er wegen des Studiums wegzog. Wenn der Hofdrachen mit Herrchen frei über den Hof lief, zeigte sie der verhassten Rivalin höchstens den hündischen Stinkefinger, so nacch dem Motto, Herrchen und ich, wir gehen jetzt melken/Kühe holen/Trecker fahren oder was auch immer, und Mädi hielt auch respektvoll Abstand.
Mein Mäuschen orientierte sich auch am Hofdrachen, wenn Bedrohungen wie neugierig hinterher hoppelndes Jungvieh auf beiden Seiten des Weges, wo rechts und links Weiden sind, auftauchten. Alleine hätte ich sie da nie durchbekommen, doch weil "die da" mit hochgerecktem Kopf und Sichelschwanz voran ging und nur darauf lauerte, dem Jungvolk ins Flotzmaul zu beißen, traute sich die Aussie-Schissbüx in ihrem Kielwasser doch den Weg entlang.
Ich sehe halt hier nicht so recht, welche Vorteile die Hunde vom Zusammenziehen hätten.