Beiträge von Cattledogfan

    Noch ein Klugschiss, den ich mir nicht verkneifen kann:

    Der Hund muss nicht zwangsweise kupiert sein. Es gibt Rassen und Schläge, bei denen Stummelrutigkeit und/oder Teilruten natürlich vorkommen.

    Allen voran der Bobtail, der diese Eigenschaft schon im Namen trägt.

    Aber auch beim Australian Shepherd und beim Welsh Corgi Pembroke kommen Stummel- und Teilruten vor, und unter den Altdeutschen Hütehunden, die ja nicht als Rasse, sondern als Hundeschlag gelten, gibt es in allen Farb- und Fellvarianten die sog. Stumper.

    Ansonsten liest sich die Beschreibung gut.

    Caterina

    Da es bei uns eine kurze Nacht wegen einer Zwillingsgeburt bei einer Färse wird, kann ich auch noch einen weiteren Klugschiss loswerden:

    Und - hier werden mir sicher einige widersprechen - ich würde Hunde aus südlichen Ländern immer osteuropäischen Hunden vorziehen. Einfach weil in Osteuropa die Hundetypen anders sind, oft zum Bewachen oder Beschützen gehalten wurden. Ich finde sie tendenziell schwieriger als die Landschläge in südlichen Ländern.

    Das sehe ich ebenso. Und auch zu dem hervorgehobenen Satz fällt mir noch eine Forumsgeschichte ein:

    Nämlich die von einer Studentin in einer WG, die sich eine junge Hündin aus Kroatien (?), Schäferhundtyp, angeschafft hatte, die sich auf einer Pflegestelle der Tierschutzorga, wo sie mit anderen Hunden zusammenlebte, ich meine, in einem Haus mit Grundstück, immer freundlich gegen Menschen und Hunde gezeigt hatte.

    Doch in der WG ging sie die Mitbewohner an und stellte sie, so dass ein Aufenthalt im gemeinsamen großen Wohnzimmer, das auch Durchgangszimmer zu anderen Räumen war, purer Stress für Mensch und Hund war.

    Die Besitzerin hatte sich jede Menge hundepsychologisches Zeug angelesen und stand in regem Austausch mit der offensichtlich sehr bemühten Orga, und es kamen auch die üblichen methodenlastigen Tipps wie Hausleine, Maulkorb und Box, diese auch noch abgedeckt (!), allerdings ebenso kritische Stimmen, die schrieben, die Hündin passt mit ihrem offensichtlichen Wachtrieb nicht in so ein kleinräumiges Umfeld.

    Ich meine, die junge Frau gab den Hund dann auch ab, was sicherlich eine kluge Entscheidung war.

    Aber zurück zur Streuerhilfe:

    Schau mal auf die Seite mit den Hunden, die schon in Deutschland sind, da wirst Du einige finden, die auch unter den anderen Rubriken "Hündinnen", "Rüden", "Welpen und Junghunde" beschrieben werden, und dann lief es plötzlich doch nicht so einfach.

    Auffällig finde ich auch, dass einige der Hunde in einer Tierpension sind, wo sie eher weniger auf ein Leben in einem normalen Haushalt vorbereitet werden dürften.

    Ich will der Orga jetzt keine unseriöse Arbeit unterstellen, aber für mich sind die Hunde schon alleine von der Art, wie sie beschrieben werden, nur was für Leute, die wissen, auf was sie sich einlassen, nämlich auf ein Überraschungspaket, und die sich sagen, auch diese Hunde haben eine Chance verdient, ich kann sie ihnen geben und erwarte nichts weiter, als dass sie einfach erst mal nur da sind, und ich freue mich über jeden Entwicklungsschritt.

    Ich sehe in diesen Beschreibungen einfach nur zu viel Enthusiasmus, und das ist gar nicht mal so selten im Auslandstierschutz. Manchmal geht wohl das Helfersyndrom mit den vor Ort Tätigen durch.

    Caterina

    Noch eine Nein-Stimme, obwohl ich immer dafür bin, sich auch im Tierschutz umzusehen.

    Ich habe auf deren Website jetzt nur die Beschreibungen der Hündinnen quergelesen, und die sind mir viel zu süßlich und klingen nach "Leute, greift zu, sonst verpasst Ihr den Hund Eures Lebens"... Du verstehst, was ich meine?

    Hier mal ein Auszug aus der Beschreibung von Brownie, die fettgedruckten Hervorhebungen sind von mir:

    "Brownie hatte Anfang des Jahres das große Glück und durfte in ihr zu Hause nach 55116 Mainz ziehen.
    Der junge und aufgeweckter Jagdhundmischling hatte sein großes Glück gefunden - doch leider hielt dieses Glück nicht lange.
    Die ganzen Einflüsse in ihrem neuen Zuhause sind für Brownie zu viel. Aktuell muss Brownie mit in das Geschäft und lebt mit zwei Kindern und einer Katze in einer Wohnung.
    Wir suchen für die sensible Hundedame eine Endstelle oder Pflegestelle, wo es keine Kinder und weniger Einflüsse gibt.
    Brownie sucht Menschen, die ihr die notwendige Zeit zum ankommen geben und sie langsam an alles Neue heranführen und gewöhnen.

    Leider war der 4D- Test positiv auf Ehrlichiose und Anaplasmose, beides Krankheiten, die von Zecken übertragen und mit Antibiotikum behandelt wurden.

    Brownie ist sehr lebhaft und wir wünschen uns für sie junge, sportliche Menschen, die - nachdem Brownie sich einleben und ankommen durfte - viel mit dir draußen sind, ihr Dinge beibringen wollen und unbedingt einen rassegerechten Hundesport wie Mantrailing ausprobieren."

    Ich persönlich würde mir nur unbesehen einen Hund aus dem Ausland holen, wenn ich absolut keine Erwartungen an den Hund und obendrein viel Platz und Zeit hätte.

    Wenn er weder stubenrein noch leinenführig noch an ein Leben im Haus gewöhnt sein, geschweige denn innerhalb von X Wochen das Alleinebleiben "lernen" müsste.

    Wenn er weder Artgenossen noch Menschen, mich selber eingeschlossen, toll finden müsste, sondern einfach nur in Ruhe seine neue Welt erkunden und zur Not wochen- oder gar monatelang seine Geschäfte dicht am Haus, sprich im Garten, verrichten könnte, weil ihm die Welt außerhalb zu gruselig erscheint.

    Die o. g. Beschreibung finde ich typisch für viele Auslandsvermittlungen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, und manchmal interpretieren die Helfer vor Ort ein opportunistisches Verhalten der Hunde à la "tu Du mir nichts, dann tu ich Dir nichts" als freundlich und aufgeschlossen, obwohl es unterwürfiges Fiddeln ist.

    Diesen Kulturschock kannst Du auch nicht mit zig Hundetrainern und schon gar nicht mit einer Hundeschule ausbügeln, und das kann - nicht muss - richtig, richtig schief gehen. So gab es hier mal eine Geschichte von einem Direktimport aus Spanien, zu dem einige erfahrene Forenteilnehmer nach Sichtung der von der Orga eingestellten Videos schrieben, lass die Finger von dem Hund, der ist total ängstlich, aber die Interessentin vertraute den Beschreibungen aus Spanien und ließ sich den Hund bringen.

    Der dann aus einem normal eingezäunten Garten mit einem Hopps verschwand, und ich weiß nicht, ob er überhaupt wieder gefunden wurde.

    Unter den Anschaffungsüberlegungen kannst Du ja mal nach "Ein fescher Spanier zieht ein" suchen.

    Caterina

    Gefühlt ist das größte Problem ein unpassendes Umfeld bzw. die falsche Hundewahl. Dementsprechend gibt es schon viele Problemhunde, die Anforderungen sind aber auch wahnsinnig gestiegen.

    Den Beitrag von Vriff kann ich voll und ganz unterschreiben. Ich sehe heutzutage eigentlich eher Problemhalter, d. h. Menschen, die sich einen oder gar mehrere Hunde unter Umständen anschaffen, die wenig bis gar keinen Raum für Fehlertoleranz lassen und unter denen die Hunde möglichst sofort und noch dazu verdammt gut funktionieren müssen.

    Bestes Beispiel: Vollzeitberufstätige/r ohne Hundeerfahrung in der Mietswohnung im Mehrparteienhaus mit Welpenwunsch, möglichst noch von einer großen und/oder triebigen Rasse. Einlesen und sich informieren reicht nicht.

    Oder der Tierschutzimport direkt aus dem Ausland, Ersthundehalter mit Etagenwohnung in der Großstadt.

    Natürlich gibt es immer jemanden, bei dem es klappt, aber in meiner Kindheit und Jugend hätten die meisten nicht mal im Traum eine Hundeanschaffung unter diesen Umständen in Erwägung gezogen.

    Mein Eindruck von der heutigen Hundehaltung ist, dass viel zu oft die Erwartungshaltung herrscht, dass der Hund von Welpe an gefälligst in eine Art komatöse Duldungsstarre zu verfallen hat, wenn die Menschen ihn gerade nicht hundepsychologisch sinnvoll beschäftigen können oder wollen; Beispiel "Welpenblues".

    Man braucht sich ja nur anzusehen, wie hochgerüstet manche Hundehalter heutzutage sind. Aber Technik - z. B. Videoüberwachung von "Hund allein zu Hause" vom Arbeitsplatz aus - ersetzt keine Zeit und keinen Platz.

    Caterina

    @Frankyfan: Ja, stimmt, Sleipnir! Jetzt, wo Du es schreibst....

    Ich fand seine Beiträge deswegen interessant, weil er mit so vielen unterschiedlichen Hundetypen zu tun hat(te) und sich oft rückversicherte, ob er Situationen und Hundekonstellationen richtig interpretierte. Bzw. aus seiner Erfahrung mit diversen Hundekombis und -typen heraus Denkansätze parat hatte.

    Das ist auch der Grund, weswegen ich dieses Forum so mag: Weil hier viel profundes Wissen über diverse Hundetypen versammelt ist, und selbst, wenn ich selber z. B. zu Windhunden oder Huskies überhaupt keinen Draht habe, so lese ich doch gerne Beiträge von Kennern der entsprechenden Rassen, um meinen eigenen Horizont in Sachen Hundespleen zu erweitern.

    Oder von Leuten, die im Tierschutz unterwegs sind wie die erwähnte radikale Impfgegnerin. Ihre kruden Theorien zum Thema Impfen habe ich stets ausgeblendet, aber wenn sie sich zu Anschaffungen von oder Problemen mit Tierschutzhunden äußerte, hatte das meist Hand und Fuß.

    Caterina

    Ach ja, die Frühstücksgeschichten ... die waren toll, vor allem Walters Schilderungen seiner Frau. Erinnerte mich irgendwie an Ephraim Kishon, ganz nach dem Motto "die beste Ehefrau von allen".

    Wollte sie nicht mal einen Pudel? Und er trat ganz gewaltig ins Fettnäpfchen, als er fragte, was "wir" mit einem Pudel sollen? Als Cattledoghalter?

    Apropos Pudel:

    Ich dachte übrigens immer, @Lockenwolf sei die neue Forumsidentität von "Freddypudel", weil sie ja einen Großpudel im Avatar hat, und nun habe ich gelesen, dass "Freddypudel" gestorben ist. Also nicht nur der Hund, sondern auch das Frauchen.

    Und Walter? Auf seinen hütenden Cattle "Dogger" folgte ja wohl ein neuer Cattle Dog, und das letzte, was ich von ihm gelesen habe, war ein ironischer Beitrag darüber, dass er auch einen eigenen Rassezuchtverein gründet, nachdem jemand gefragt hatte, ob die "Allianz der Tempelhunde" (kein Witz, den Analphabetenverein gibt's wirklich: http://ath-ev.ibk.me/6.html) ein seriöser Verband sei.

    Schade, dass er offensichtlich nicht mehr dabei ist!

    Und es gab doch noch einen User, der gewerbliche Hundebetreuung anbot, oder? Er unterschrieb immer mit seinem Namen - der mir entfallen ist - "und seine Gassimeute".

    Doch irgendwann war Funkstille. Wahrscheinlich boomte da gerade sein Geschäft.

    Caterina

    War sie nicht danach nochmal aktiv?

    Ich meine der wursthund hat lange gelebt, ist glücklich gestorben und hat einen würdigen Nachfolger bekommen.

    Das wäre ja wirklich schön, wenn dem so wäre!

    Ach ja, der Arschloch-Hund ...

    Ich meine, nach den ganzen lustigen Geschichten gab es noch einmal eine ernste Rückmeldung, als Herr Arschloch-Hund den Vater gebissen hatte, der ihn regelmäßig mitbetreute. Keine Ahnung, wie es weiterging.

    tassut & Iluri: Vielen Dank fürs Ausgraben, ich habe die Geschichte gestern bestimmt 4 - 5 Male gelesen und jedes Mal wieder vor mich hingegackert.

    McChris, Deine Rindviecher haben nicht zufällig irgendeine behandlungswürdige Problematik, die Du ebenfalls mit Hausmittelchen à la James Harriot kurieren müsstest? :pfeif:

    Um dann postwendend im dogforum darüber mit wohlgesetzten (und bitte sehr lustigen!) Worten darüber zu berichten? :pfeif::pfeif:

    Und dann hätte ich bitte auch gerne ein Autogramm, ja? :ugly: Ich schlage Dich auch gerne für einen Literaturpreis vor.

    Caterina

    Woran ich mich am liebsten nicht mehr erinnern würde, sind die Geschichten, wenn jemand seinen schwerkranken und/oder alten Hund nicht loslassen kann und die armen Tiere länger leiden als nötig oder unter völlig würdelosen Umständen weitervegetieren.

    So wie die Yorkiehündin, die a) alt war und b) ein Hirnödem oder -hämatom nach einem Unfall hatte und wo sich das Frauchen an buchstäblich jeden Strohhalm klammerte, obwohl die arme Kreatur tagelang zwangswanderte.

    Das gehört nun mal zum Hundehalterdasein dazu, dass man auch den letzten Weg mit seinem Hund geht und die eigenen Befindlichkeiten so weit zurückstecken kann, dass man erkennt, wann es vertretbar ist, das Leben seines Vierbeiners zu beenden.

    Caterina

    Zuerst zum Brüllen lustig und zum Schluss mit - so nehme ich an - traurigem Ende:

    die Geschichten von Tonda, dem Wursthund, seines Zeichens ein großer, schwerer Molosser und nicht gerade die hellste Kerze auf der Torte, dem Frauchen mittels Wurst versuchte, diverse Sachen beizubringen.

    Als Frauchen ihre Wursthund-Geschichten schrieb, saß sie eigentlich an irgendeiner Studien- oder Diplomarbeit, und die Wursthund-Geschichten waren natürlich eine willkommene Ablenkung.

    Einige Jahre später dann ein weiterer Thread, Tonda mittlerweile alt und krank und Frauchen im Mehrgenerationenhaus mit der dementen Oma, die nachts umhergeisterte und schon mehrere Beinahe-Beißunfälle durch Tonda provoziert hatte.

    Sie dachte virtuell darüber nach, ihren Hund der Oma zuliebe einschläfern zu lassen, da seine Lebensqualität wohl schon sehr eingeschränkt war.

    Natürlich regte sich Entrüstung, wie sie überhaupt auf diese Idee kommen könnte, die Oma solle doch in ein Heim, dort würde sie "fachmännisch" betreut .... ähm ja... weil die Betreuung Demenzkranker auch so einfach ist und soviel kompetentes Personal zur Verfügung steht ... und es jeder Familie hoch anzurechnen ist, wenn die alten Herrschaften in ihrem Zuhause bleiben können.

    Wahlweise sollte der alte Hund mit den maroden Knochen nachts Maulkorb tragen.

    Ich fand diesen letzten Thread, den ich von Frauchen gelesen hatte, so unendlich traurig für alle Beteiligten, und ich habe des öfteren gedacht, hoffentlich hat die Familie für alle eine passable Lösung gefunden, ohne dass die arme, alte Frau noch von dem großen Hund gebissen wurde.

    Caterina

    "Silvester mit Schweinen" - ich habe Tränen gelacht und mir schier in die Hosen gemacht, so unglaublich lustig war die Geschichte, wie das arme Knallerschisser-Schwein mit Starkbier in einen seligen Dusel des Vergessens befördert werden sollte und am Ende nur die Besitzerin gehörig einen im Tee hatte.

    Keine Ahnung, wer die Geschichte aufgeschrieben hat und wo sie gelandet ist, sie ist schon einige Jahre alt.

    Liebe @Mods, :winken:sie wäre es wirklich wert, noch einmmal ausgegraben zu werden.

    Caterina