Beiträge von Cattledogfan

    Meiner Erfahrung nach kommen Hunde mit Änderungen in ihrem Sozialgefüge am besten zurecht, wenn sich mit einem vier- oder zweibeinigen Neuzugang auch gleich die Regeln ändern, d. h. dass dem Hund sofort eine neue Stellung im Sozialverband zugewiesen wird.

    Ich habe es oft genug erlebt, dass die Probleme eigentlich erst dadurch entstehen, dass die Menschen aus einem schlechten Gewissen heraus herumeiern, so nach dem Motto, armer Hund, er wird vernachlässigt.

    Meine Taktik wäre, "das da" ist MEINS, Du hast "es" nicht anzubellen, egal, was "es" für Geräusche von sich gibt, und da gehst Du auch nicht dran, wenn Du Dich nicht benehmen kannst, ansonsten fliegst Du hochkant raus.

    Was aber nur funktioniert, wenn der Hund auch in seiner neuen Stellung mit - wahrscheinlich - eingeschränkten räumlichen Befugnissen seine Grundbedürfnisse nach Zuwendung und Beschäftigung erfüllt bekommt.

    Übrigens: auch von mir herzlichen Glückwunsch zum kleinen Menschlein!

    Caterina

    Natürlich spielt das Alter eine erhebliche Rolle, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden.

    Es würde wohl kaum eine(r) der Schreiber(innen) hier bestreiten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass beim Hund Zipperlein und ernsthaftere Erkrankungen auftreten, mit zunehmendem Alter steigt. Und bei Menschen ist es nicht anders.

    Was ja nicht heißt, dass es zwangsläufig so kommen muss.

    Aber einen Zusammenhang von vorneherein auszuschließen und gleich von Altersdiskriminierung zu reden, finde ich blauäugig.

    Wer alleinstehend im mehrstöckigen Mietshaus ohne eigene Lösemöglichkeit für den Hund wohnt, sollte sich schon Gedanken machen, ob die Hundehaltung auch im höheren Lebensalter noch so eine gute Idee ist, anders als jemand, der Haus und - hundgerechten - Garten zur Verfügung und Kinder und Enkelkinder in greifbarer Nähe wohnen hat, die auch Zeit für und Lust auf den Hund haben.

    McChris hat m. E. einen wichtigen Punkt erwähnt: eine jüngere Freundin...

    Denn je älter man selber wird, desto älter ist üblicherweise auch der Freundes- und Bekanntenkreis, sofern man kinderlos ist, d. h. dass man auch da nicht unbedingt darauf bauen kann, dass der Freund/die Freundin den Hund kurzfristig nimmt, wenn man selber z. B. bei Glatteis vor der Haustür ausgerutscht und nicht lauffähig ist (muss ja noch nicht mal was gebrochen sein), weil er oder sie selber Angst um seine Gräten hat.

    Je offener man meiner Erfahrung nach mit den Gründen umgeht, die dagegen sprechen, dass einem andere Menschen einen Hund anvertrauen, und je ernster man die Bedenken seines Gegenübers nimmt, desto mehr sind die Hundevermittler - egal, ob nun Tierschutz oder Züchter - bereit, einem zuzuhören und evtl. von ihren bisherigen Hundeüberlassungskriterien Abstand zu nehmen, wenn sie merken, dass man selber über dieselben Dinge gründlich nachgedacht hat.

    Caterina

    Sofern die Bedienung möglich ist, würde ich wirklich zusätzlich für die Anschaffung eines E-Mobils plädieren.

    Die Dinger gibt es gebraucht oft günstig, d. h. für ein paar Hundert Euro. Ich habe mir diesen Luxus mit 3 mittelgroßen Hunden (die zusammen auch ca. 65 gut bemuskelte Kilo auf die Waage bringen) z. B. für 350 Euro nach 2 großen OPs geleistet und inzwischen wieder verkauft.

    Probefahren kann man aber auch bei einem Händler und/oder Sanitätshaus, und Kundin eines Sanitätshauses bist Du ja wahrscheinlich notgedrungen, oder?

    Ein Rollstuhl, selbst ein elektrischer, wiegt normalerweise nur einen Bruchteil eines E-Mobils, und gerade, wenn die Erfahrung im Rollstuhlfahren noch fehlt, würde ich mir kein so leichtes Teil (und auch kein Handybike) zum austickenden Schäferhund antun, weil man seinem Gezerre nicht viel entgegenzusetzen hat, vor allem bei höherem Tempo.

    Bzw. E-Rollstühle sind, soweit ich weiß, relativ lahm. 6 km/h ist ein Witz für einen jungen Schäferhund.

    Ein E-Mobil hat normalerweise eine Motorbremse, und wenn es steht, steht es.

    Aber das geht natürlich nur, wenn Du in der Lage wärst, damit zu fahren und Dich mit der Idee anfreunden könntest.

    Alles erdenklich Gute und Liebe unbekannterweise!

    Caterina

    Wie mobil bist Du? Wärst Du auch in der Lage, ein vierrädriges Elektromobil, also einen Krankenfahrstuhl, zu bedienen? Sind Deine Arme voll funktionsfähig - von der Beweglichkeit her, meine ich?

    (Kondition ist m. E. immer ausbaufähig, Beweglichkeit evtl. nicht.)

    Die Dinger fahren bis zu 25 km/h schnell, brauchen dann zumindest in D ein Versicherungskennzeichen, sind aber nach meinem Empfinden deutlich straßentauglicher als Elektrorollstühle und bringen per se mindestens 100 kg Eigengewicht mit, was auch einen in die Leine springenden Schäferhund aushalten dürfte, und mit Motorbremse kann Dich der Hund auch nicht einfach wegzerren.

    Das fiel mir jetzt auf die Schnelle ein.

    Caterina

    Hier mal ein interessanter Link zum Thema Husky und aufs Wort hören:

    Sprinkles
    16. März 2020 um 16:27

    Ich kann mich nur all denjenigen anschließen, die schreiben, lerne erst mal verschiedene Hundetypen im echten Leben kennen.

    Ich frage mich, warum Ihr den Hund nicht in Frieden fressen und seine Knochen kauen lasst.

    Meiner Ansicht nach werden Hunde heutzutage schier zu Tode geregelt.

    Ihr habt kein Rudel Schlitten- oder jagdlich genutzte Laufhunde im Zwinger, die gemeinsam gefüttert werden und wo Fressen erst nach Kommando evtl. sinnvoll ist, damit jeder genug bekommt, sondern einen einzigen Junghund im Haus, warum muss der warten, bis sein Fressen "freigegeben" wird?

    Fressbares ist bei vielen Hunde eine wichtige Ressource, und es ist nicht außergewöhnlich, dass ein so hochsoziales Tier wie ein Hund mit feinen Antennen für soziale Gefüge sehr wohl unterscheidet, wer an diesem offensichtlich so wichtigen Knochen rumregeln darf und wer nicht.

    Ich würde es verbuchen als "dumm gelaufen, da müssen wir dazulernen" und den Hund künftig in Ruhe kauen lassen.

    Und auch diese dämliche Fressensfreigabe - sorry, aber so empfinde ich es, weil es dafür keinen vernünftigen Grund gibt - einfach lassen.

    Caterina

    Ich würde beim Tierarzt auch das Thema Zwergenwuchs ansprechen. Nicht, dass der Kiefer missgebildet ist und die Zähne nicht vollständig angelegt sind.

    Meiner völlig unwissenschaftlichen Erfahrung nach kommt Zwergenwuchs bei Yorkies öfter vor, und da Biewer ja einen relativ hohen Inzuchtquotienten haben wegen der Farbzucht, kann es sein, dass sich da was durchgeschleppt hat über mehrere Generationen.

    Caterina

    Nochmal ich; ich habe mir Deinen Eingangspost noch einmal durchgelesen, und so, wie ich ihn jetzt verstanden habe, muss Deine Freundin - die Ärmste! - erst durch eine Chemo, und das ist in der Tat "heftig"...

    Man darf nicht vergessen, dass Chemo und Bestrahlung quasi Krankheiten obendrauf sind, die einen im Alltag schon sehr einschränken, und die Nebenwirkungen sind nicht vorbei, sobald die Behandlung fertig ist, sondern begleiten einen evtl. für den Rest seines Lebens als dauerhafte Folgeschäden.

    Es können Strahlenschäden entstehen, bestimmte Zytostatika verursachen - wie in meinem Fall - Polyneuropathie, andere Osteoporose, die Folgebehandlungen mit stationären Aufenthalten notwendig machen, evtl. steht nach der Behandlung eine mehrwöchige Reha an..

    Es geht schon damit los, dass man zuhause nicht die ergonomische Einrichtung wie im Krankenhaus hat und nicht nach der Schwester klingeln kann, wenn man nicht kräftig oder beweglich genug für bestimmte Dinge ist, z. B. für so simple Sachen wie Bett aufschütteln nach dem Aufstehen, sich nach OPs duschen/waschen/baden, ohne die Wunde bzw. Narbe zu wässern, sich schnell anziehen, wenn man Arzt- und sonstige Termine hat, Geschirr oder sonstige Dinge aus Hochschränken holen, etc. pp.

    Ich sehe da, ehrlich gesagt, nur sehr eingeschränkte Kapazitäten für einen lebhaften Welpen, wenn der erst anfängt zu zahnen und alles anzunagen, allein vom schnellen Wegräumen und körperlichen Begrenzen her.

    Ich lag nach der 2. OP mit einer Brustkrebspatientin auf dem Zimmer, die zur Behandlung von Strahlenschäden (nach abgeschlossener Krebsbehandlung, wohlgemerkt) stationär aufgenommen wurde und die sich nach der Diagnose einen Junghund aus dem Tierschutz geholt hatte und überhaupt nicht mehr in der Lage war, mit dem Hund spazieren zu gehen, weil sie ihn nicht halten konnte und sich während ihrer stationären Behandlug niemand um die Erziehung gekümmert hatte.

    Und es war dummerweise auch noch ein ziemlich groß gewordener Hund.

    Caterina

    Wir haben 3 Hunde, mein Partner ist Viehbauer, und ich habe zum Glück gerade die Chemo hinter mir.

    Ganz ehrlich:

    Ich habe noch nicht mal gefragt, wie das mit den Hunden ist, weil mein Umfeld sowieso alles andere als keimfrei ist.

    Meine Schwester, die Anfang 2020 starb und bei der ich mindestens das halbe Jahr 2019 verbracht habe, größtenteils mit einem unserer Hunde, hatte auch nicht gefragt und sich während der Chemo sogar zu ihren Wellensittichen noch Nymphensittiche angeschafft, und mit der Katze unserer Mutter - Mutter und Schwester lebten zusammen in einem Haus - hatte sie auch immer Kontakt.

    Ich habe zwar keinen Brustkrebs, aber man unterhält sich ja mit den Mitpatientinnen, und je nachdem, wie genau die Diagnose aussieht, ob evtl. Lymphknoten entfernt werden müssen, welche Chemo genau gegeben wird, kann es problematisch sein, einen Hund an der Leine zu halten.

    Unser Trio ist erwachsen und relativ gut erzogen, wir wohnen ziemlich einsam, und ich habe noch aus dem Krankenhaus heraus nach der 1. OP - ich hatte zwei große Bauch-OPs - angeleiert, dass mein Partner mir ein E-Mobil, also einen Krankenfahrstuhl, organisiert; ein Rollator war von seinem Vater sowieso noch auf dem Hof.

    Die Hunde liefen ab Tag 1 eigentlich problemlos sowohl am Rollator als auch am E-Mobil mit.

    Bei einem Welpen weiß ich nicht, ob ich ihn behalten hätte, weil so eine Chemo - bei mir waren es "nur" 6 Zyklen im Dreiwochenabstand - schon belastend ist, denn es geht einem nach jeder einzelnen immer schlechter, und man kann eigentlich nicht sagen, was man genau am nächsten Tag noch schafft und welche Nebenwirkungen man genau bekommt.

    Ich leide z. B. immer noch an Polyneuropathie, d. h. teilweise tauben Händen und Füßen, so dass ich mich jetzt nicht mehr traue, meinem Partner mit Hund(en) beim Vieh zu helfen, weil ich auf unebenem Boden immer gucken muss, wo ich hintrete, denn wenn plötzlich die Rückmeldung von den Fußnerven fehlt, wo bzw. ob ich gerade stehe, fliege ich, mit Verlaub gesagt, auf die Fresse.

    Es wird zwar besser, vor allem in den Händen, und es gibt auch Mittel dagegen, aber ob ich jemals wieder volles Gefühl haben werde, weiß ich nicht, und eines der Zytostatika, das ich bekommen habe, wird auch bei Brustkrebs gegeben.

    Ich hatte und habe mehr Angst, mich mit Corona anzustecken als vor irgendwelchen anderen Infektionen, achte aber immer noch sehr auf Hygiene, d. h. nach jedem Mal Hunde anfassen im Haus Hände waschen, häufiges Waschen von Handtüchern und Bettwäsche, und wenn ich mit dem Dreckzeug meines Partners zu tun habe, trage ich immer noch Handschuhe.

    Die Brustkrebs-Mitpatientinnen, die ich kennengelernt habe, hatten alle ihre Behandlung ambulant, die OP natürlich nicht, aber Chemo und Bestrahlung, und diejenigen, die nicht erst Chemo zur Tumorverkleinerung machen mussten vor der OP, haben es eigentlich ganz gut weggesteckt. Eine von ihnen, ebenfalls in meinem Alter, also knapp vor 60, war mit mir fertig und ging auch nicht in Reha, da ebenfalls selbständig, und sie hatte auch weiterhin den Hund ihres Sohnes - allerdings klein und ableinbar - an mehreren Tagen in der Woche in Betreuung.

    Chemo vor OP ist dagegen eine andere Hausnummer, das wäre mir z. B. zu riskant mit einem Welpen.

    Und ich würde generell keinen Hund haben oder behalten wollen, wenn ich unter Chemo nicht wenigstens ein hundesicher eingezäuntes Grundstück zur Verfügung hätte. Ich muss einfach nur eine Tür aufmachen und kann die Bande rausschmeißen.

    Ja, (ein) Hund(e) kann/können einem Lebensfreude und bei den unvermeidlichen Befindlichkeitsstörungen - ich konnte manchmal gar nicht sagen, was mir genau war, ob übel oder Schmerzen, ich fühlte mich an manchen Tagen teilweise einfach beschissen - den berühmten Tritt in den Allerwertesten geben, dass man sich doch aufrafft und rausgeht und dann feststellt, es geht einem besser, als wenn man in der Bude geblieben wäre, aber es muss auch für das Tier eine gewisse Sicherheit da sein, dass seine Grundbedürfnisse erfüllt werden.

    Alles Gute unbekannterweise für Deine Freundin, ebenso natürlich für Dich!

    Caterina

    Auch von mir gute Besserung!

    Je nachdem, wie gehandicappt Du körperlich nach der Entlassung sein wirst und wie leinenführig bzw. ableinbar Deine Hündin ist, kann ich Dir nur wärmstens ein E-Mobil, d. h. einen Krankenfahrstuhl, empfehlen.

    Ich hatte Ende des letzten Jahres ungeplant zwei große OPs und konnte absolut keinen Zug ab, und wir haben 3 mittelgroße Hunde, von denen 2 so gut wie immer frei laufen, nur Nr. 3 ist größtenteils angeleint. Das sind aber auch gut 20 gut bemuskelte Kilo.

    Mein Freund hat mir so ein gebrauchtes Teil für 400 Euro organisiert, und ich bin nach einer Probefahrt mit jedem einzeln am nächsten Tag mit allen losgezockelt.

    Beim nächsten Mal würde ich für unser Trio ein etwas schnelleres Modell wählen, das garantiert 15 km/h schafft, aber es ging auch so.

    Und zum Laufen hatte ich einen Rollator, weil ich mich damit sicherer fühlte.

    Ich hoffe, Du bist bald wieder auf den Beinen, alles Gute!

    Caterina