Noch eine Nein-Stimme, obwohl ich immer dafür bin, sich auch im Tierschutz umzusehen.
Ich habe auf deren Website jetzt nur die Beschreibungen der Hündinnen quergelesen, und die sind mir viel zu süßlich und klingen nach "Leute, greift zu, sonst verpasst Ihr den Hund Eures Lebens"... Du verstehst, was ich meine?
Hier mal ein Auszug aus der Beschreibung von Brownie, die fettgedruckten Hervorhebungen sind von mir:
"Brownie hatte Anfang des Jahres das große Glück und durfte in ihr zu Hause nach 55116 Mainz ziehen.
Der junge und aufgeweckter Jagdhundmischling hatte sein großes Glück gefunden - doch leider hielt dieses Glück nicht lange.
Die ganzen Einflüsse in ihrem neuen Zuhause sind für Brownie zu viel. Aktuell muss Brownie mit in das Geschäft und lebt mit zwei Kindern und einer Katze in einer Wohnung.
Wir suchen für die sensible Hundedame eine Endstelle oder Pflegestelle, wo es keine Kinder und weniger Einflüsse gibt.
Brownie sucht Menschen, die ihr die notwendige Zeit zum ankommen geben und sie langsam an alles Neue heranführen und gewöhnen.
Leider war der 4D- Test positiv auf Ehrlichiose und Anaplasmose, beides Krankheiten, die von Zecken übertragen und mit Antibiotikum behandelt wurden.
Brownie ist sehr lebhaft und wir wünschen uns für sie junge, sportliche Menschen, die - nachdem Brownie sich einleben und ankommen durfte - viel mit dir draußen sind, ihr Dinge beibringen wollen und unbedingt einen rassegerechten Hundesport wie Mantrailing ausprobieren."
Ich persönlich würde mir nur unbesehen einen Hund aus dem Ausland holen, wenn ich absolut keine Erwartungen an den Hund und obendrein viel Platz und Zeit hätte.
Wenn er weder stubenrein noch leinenführig noch an ein Leben im Haus gewöhnt sein, geschweige denn innerhalb von X Wochen das Alleinebleiben "lernen" müsste.
Wenn er weder Artgenossen noch Menschen, mich selber eingeschlossen, toll finden müsste, sondern einfach nur in Ruhe seine neue Welt erkunden und zur Not wochen- oder gar monatelang seine Geschäfte dicht am Haus, sprich im Garten, verrichten könnte, weil ihm die Welt außerhalb zu gruselig erscheint.
Die o. g. Beschreibung finde ich typisch für viele Auslandsvermittlungen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht, und manchmal interpretieren die Helfer vor Ort ein opportunistisches Verhalten der Hunde à la "tu Du mir nichts, dann tu ich Dir nichts" als freundlich und aufgeschlossen, obwohl es unterwürfiges Fiddeln ist.
Diesen Kulturschock kannst Du auch nicht mit zig Hundetrainern und schon gar nicht mit einer Hundeschule ausbügeln, und das kann - nicht muss - richtig, richtig schief gehen. So gab es hier mal eine Geschichte von einem Direktimport aus Spanien, zu dem einige erfahrene Forenteilnehmer nach Sichtung der von der Orga eingestellten Videos schrieben, lass die Finger von dem Hund, der ist total ängstlich, aber die Interessentin vertraute den Beschreibungen aus Spanien und ließ sich den Hund bringen.
Der dann aus einem normal eingezäunten Garten mit einem Hopps verschwand, und ich weiß nicht, ob er überhaupt wieder gefunden wurde.
Unter den Anschaffungsüberlegungen kannst Du ja mal nach "Ein fescher Spanier zieht ein" suchen.
Caterina