Über die Diagnostik von Anaplasmose und Borreliose zerbrechen ich mir sehr oft den Kopf.
Das ist alles gar nicht so einfach!
Ich möchte etwas korrigieren (das heißt aber nicht, dass ich mich über dich, liebe TS, lustig mache!)
So einfach ist die Diagnostik wirklich nicht.....
ZitatJa, kann man durch einfache Blutabnahme machen, am besten eigenen sich PCR Untersuchungen,
Das ist so leider nicht richtig. Man könnte das machen, aber die Wahrscheinlichkeit Borrelien direkt im Blut nachzuweisen ist sehr gering.
Material wäre eher die Zecke selbst, Liquor, Gelenkpunktat, Gewebeproben.....
Und selbst dann müsste man einen ELISA hinterherschieben.
Der ELISA ist weiterhin der erste Test, der gemacht werden sollte. Selbstverständlich streiten sich die Experten gern darüber...deswegen schnell zu den Leitlinien gehüpft (ist allerdings Humanmedizin, aber Diagnostik ist Diagnostik)
Hier mal die leitlinienorientierte diagnostische Vorgehensweise bei V.a. Borreliose:
Frischer Zeckenstich:
- Serologie (Blut): Elisa als Suchtest, Westernblot als Bestätigungstest; seit 2011 wird von der Borreliose e.V. empfohlen beides sofort zu machen, Krankenkasse empfehlen aber erst einen ELISA zu machen und bei positivem Testergebniss einen Westernblot.
- Borrelien-PCR von der Zecke (nicht von dem Blut des Patienten!!!!), wenn positiv auch hier ELISA um die Ausgangssituation bestimmen zu können
Frühstadium:
ELISA, Westernblot; bei neurologischen Symptomen Hirnwasserentnahme
Spätstadium:
ELISA, Westernblot
PCR-Borrelien, Borrelien-Kultur: Material: Liquor, Gelenkflüssigkeit, Gewebeproben.....
Quelle: http://www.borreliose-gesellschaft.de/Texte/Leitlinien.pdf
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Ihr Lieben! Ich will hier nicht Klugschietern.
Es geht mir nur darum, euch zu zeigen wie schwer es eigentlich ist, eine sichere Diagnose zu erhalten.
( auch ich kann irren und freue mich über Korrektur! Borreliose IST und BLEIBT ein Chamäleon.)
Selbst wenn bestimmte Ergebnisse negativ oder positiv sind, muss man darüber nachdenken wie hoch Sensitivität und Spezifität der einzelnen Tests sind.
Problem ist auch, dass die serologischen Tests (ELISA; Westernblot) noch nicht standardisiert sind. Das heißt, man kann die einzelnen Titer nicht untereinander vergleichen sondern muss immer mit dem jeweiligen Labor korrespondieren.