Beiträge von RuDako

    Bei kleinen Hunden tendenziell früh in diesem Abschnitt, bei großen spät.

    Zumindest für Dakota stimmt es - körperlich ausgewachsen (konstantes Gewicht & Größe) war sie erst mit 3,5 - 4 Jahren. Vom Kopf her wirklich erwachsen stimmt das zeitlich etwa überein. Mit 2 Jahren war sie noch ein ziemlicher Teen ... ;)

    Ich bin sehr gespannt, wie sich das bei Pepper verhalten wird - ich vermute aber, dass wir deutlich schneller sein werden. |)

    Habt ihr einen großen Garten?

    Nein. Auch keinen kleinen. Wir haben noch nicht einmal einen Balkon. :ka:

    Das ist (für uns) nicht optimal und wir suchen aktuell auch nach einem Häuschen mit Garten, aber darauf hätte ich vor acht Jahren nicht warten wollen (und würde es auch im Nachhinein nicht tun), denn an den Wegen, die wir hier gehen, hätte es auch nichts geändert (wenn das Haus hier stünde, was es damals müsste). Im Garten von meinen Eltern und dem meiner Schwiegereltern ist auch kein wildes Spielen erlaubt - das muss halt auch nicht sein. Wie es in unserem eigenen wird, hängt sehr davon ab, wie der angelegt ist und was er an Fläche bietet.

    Rennen, strecken, generell freie Bewegung wird meinen Hunden entsprechend mit etwas Aufwand ermöglicht - an der Schlepp (20m) und wenn ich raus fahre (Auto, Bus, Bahn). Gerade als Knirpse laufen sie aber ganz, ganz viel hier in der Umgebung an der Schleppleine - die ist aber eine sehr leichte (und sehr stabile) Paracordschnur - das hat m.W.n. beide nicht gestört.

    Meine Hunde laufen 99,9% des Alltags ohne Leine rum.
    (...)

    Aktuell wohnen wir sehr städtisch - hier gibt es keinen Spaziergang ohne Leine. Freilauf funktioniert hier erst, wenn der Rückruf so sicher wie irgend möglich sitzt, weil der Hund sonst für sich und für andere eine Gefahr wird. Davor oder bis dahin funktionieren hier nur Schleppleine / Flexi / Führleine, dementsprechend wichtig ist es mir, dass meine Hunde die Leine nicht als Strafe empfinden. Da wir auch dann, wenn der RR sitzt, viel an der Leine gehen müssen (an Straßen, großen Kreuzungen etc. pp.), wäre alles andere kontraproduktiv. =) Hier ist es also durchaus auch eine Not & Tugend Situation.

    Sina freut sich immer wenn ich sie anleine, denn nach dem Anleinen gibt es einen Keks.

    Das hilft dabei ungemein. Gibt es hier auch. :smile: Und viele Spiele und Tricks natürlich auch.

    Weiter oben steht doch auch wieder, dass der Hund geangelt wird. Ich kenne es nicht anders. Eigentlich nur zum Drauftreten oder Angeln.
    Ich kann es ehrlich gesagt einfach nicht anders und habe es nicht anders kennengelernt, es ist nicht meine Methode. Deswegen lasse ich es halt :tropf: Dass andere es schaffen sie anders anzuwenden, spricht doch für das Hilfsmittel :bindafür:

    Mir stellt sich nun auch ein bisschen die Frage, inwiefern sich die praktische Durchführung von Rückruf-erzwingen und Rückruf-absichern unterscheidet?

    Beim Rückruf absichern wird lediglich die Schleppleine festgehalten, also das weitere Weglaufen verhindert, ist das so gemeint? Durch den leichten Ruck, der erfolgt, wenn der Hund das Ende der Schleppleine erreicht, gibt es aber doch auch eine Konsequenz / Korrektur - hier ein leichter, negativer Reiz, der den Rückruf dringlicher gestaltet, oder?

    Nun muss der Hund nicht jedes Mal heran gezogen werden, das mache ich auch nicht. Aber wenn mein Hund den Rückruf weiter ignoriert, aus welchen Gründen auch immer, und auch auf ein leichtes (!) Zupfen, neuerliches Rufen oder ähnliches, nicht reagiert, dann nutze ich die Schleppleine auch zur konsequenten Durchsetzung meines Kommandos. Jetzt muss ich aber auch gestehen, dass ich weder Dakota, noch Pepper je in die Leine gestemmt zu mir ran schleifen musste ... |)

    Vielleicht habe ich mich da etwas zu drastisch ausgedrückt. :ka:

    Durchgeführt werden und Erzwungen bedeutet hier in erster Linie also:

    (a) Ende der Leine im Zweifel erreicht - leichter Ruck
    (b) Zupfen an der Schleppleine
    (c) Verhindern des Weiterlaufens
    (d) Schlussendlich den Rückruf erwzingen, zuerst durch sanften Zug, im Ernstfall deutlicher

    Und nicht:

    (e) Stumpf ranangeln, wie es etwa in der Flexileinen-Beschreibung steht ( xD - ernsthaft, lest die euch mal durch - ich weiß, keiner nutzt die wirklich so! :tropf: )


    Hat sie den jetzt nicht mehr?

    Mein Boxer passt ganz genau auf deine Beschreibung. Sie gerät (noch immer) in großen Stress, wenn sie nicht ihren großen Radius laufen darf. Aber da sie immer schlechter hört, kann ich ihr den einfach nicht mehr gewähren. Ergebnis ist eben Stress. Wird das besser, wenn man "durchhält"? Ich habe ein bisschen Angst, sie mit ihrem Stress alleine zu lassen, wenn ich ihr den 10 m Radius verordne.

    Wir haben sehr große Fortschritte gemacht, indem wir zu Beginn des Freilaufes eine konzentrierte Freifolge eingebaut haben - also lockeres Fußlaufen für einige (oder ein paar mehr) Meter. das hat viel Druck raus genommen. Außerdem hat Dakota außerhalb des Freilaufes die Möglichkeit bekommen zu Rennen, etwa durch Apportierspiele (kein kopfloses Ballspiel, klar). Auch das hat viel geholfen.

    Inzwischen hat sie das wilde, kopflose Rennen nicht mehr (aber sie ist im letzten Jahr auch viel ruhiger geworden, nun da der Zwerg da ist merklich). Auch jetzt sprintet sie noch gerne und rennt eine Runde - aber sie schießt sich nicht ab. Wenn sie aber aufgeregt ist (und das ist sie bei diversen Gelegenheiten), dann würde sie das wohl immer noch machen, da verbieten wir es ihr und zwingen sie langsam zu laufen. Das macht ihr Stress, aber sie hat wenigstens überhaupt die Möglichkeit sich zu regulieren, wild rennend schafft sie das nicht. :/

    Und wir können problems Teller auch auf dem niedrigen Couchtisch stehenlassen, auch wenn wir nicht im Raum sind.

    Das geht hier mit Dakota auch super. =) (Auch: Mit Inhalt. ;))

    Sie klaut überhaupt nicht, weder vom Cpuchtisch, noch von irgendeinem anderen Tisch oder Regal. Nicht einmal ihr eigenes Futter. Braves Mädchen. Beim Zwerg würde ich das hingegen nicht versuchen ... xD Der klaut aber auch nix vom Esstisch. Beim Couchtisch hat er bisher zumindest nur aus dem Wasserglas meiner Schwester gesoffen. |) :pfeif: Oops.

    (...) Danach kam die Flexi (...)

    Flexi ist ja nicht viel anderes, als eine festgehaltene Schlepp. Nur mit weniger Schmutz und dem Umstand, dass man den Karabiner lösen muss, wenn man nicht mehr festhalten will / kann / muss.

    Flexi kommt hier manchmal bei der Großen zum Einsatz, wenn ich mit beiden gemeinsam und alleine unterwegs bin. Das kommt an sich schon selten vor, daher auch der seltene Einsatz von der Flexi. Ich finde den Zug auf der Leine schon enorm, bei einem 26kg Hund, weshalb ich eigentlich die Schleppleine bevorzuge - nur der Schmutzfaktor spricht wirklich für die Flexi. :ugly:

    @RuDako Cool, danke für deine sehr ausführliche Beschreibung! Ich kenne so manchen Boxer, weil mein Verein auf deren Gelände trainieren darf. Deswegen auch meine Nachfrage, der einzige ESS, den ich kenne, ist SO vollkommen anders, dass es im ersten Moment tatsächlich stark verwundert Solche Entscheidungen und die Begründungen dahinter finde ich total spannend.

    Nichts zu danken, immer gerne. =)

    Pepper ist auch vollkommen anders als Dakota. Sanft, anhänglich, aufmerksam und freundlich, vollkommen aggressionsfrei. Wenn ich mit Dakota spiele, dann reißen und rupfen wir am Spielzeug und kämpfen um die Beute, das liebt sie (und ist dabei trotz alledem vollkommen nett). Dieses Spiel bevorzugt sie (neben dem Apport und Nachrennen, natürlich) und sie liebt dieses Spiel insbesondere mit Menschen. Pepper muss man mit Zerrspielen nicht kommen, der hält fest und trägt. Tragen und zeigen - DAS ist super. Er spielt einfach anders. Das ist ganz neu für uns - kein Geilo-ich-will-zerren-bis-dein-Arm-ausgekugelt-ist-Junkie. |)

    Sie sind echt ganz unterschiedlich, aber sie ergänzen sich gut. Nichtsdestotrotz - zwei unterschiedliche Hunde mit verschiedenen Wünschen und Ansprüchen. Das sind Gründe für die getrennten Spaziergänge, die ich nach wie vor hauptsächlich mache. =)

    Das ist halt momentan mein Punkt. Ich hab Felix über Jahre hinweg an der Schlepp gearbeitet - weil er eben so triebig war und ständig auf eigenen Wegen. Die Schlepp war anfangs Hilfsmittel, später nur noch Sicherung.
    Aber ich bin eben auch sicher, dass Schleppleinen-Freilauf kein echter Freilauf ist. Der Hund weiß das doch. Im Grund setzt man drauf, den Hund in der Jugend zu sichern und so lange zu trainieren, bis er "alt und vernünftig" genug ist, um nicht mehr ständig alles in Frage zu stellen.

    Kamali ist gerade an so einem Punkt, wo sie draußen überlegt, ob sie wohl hören muss oder lieber ihr Ding machen. Heute hab ich sie einfach angeleint als der Abbruch und RR nicht gleich klappte. Nach 100m Leine gabs wieder Freilauf. Sie war dann etwas runtergefahren und ich hab eben überlegt, ob sie das wohl verknüpft - Nicht hören/Leinenpause.

    Wenn ich kann, möchte ich die Schlepp eigentlich gar nicht erst nutzen. Momentan führe ich sie lieber sehr eng und belohne jeden Blick und jede Kontaktaufnahme besonders intensiv.


    Dakota war die ersten 1,5 bis 2 Jahre an der Schleppleine, danach saß der Grundgehorsam gut. Bis dahin blieb die Leine dran. Bei Pepper rechne ich im Zweifel mit derselben Zeitspanne, wobei ich die Schlepp aktuell zum Teil schleifen lassen kann, weil er einen sehr engen Radius hat und ich immer dran komme. Jede Kontaktaufnahme wird hier hochwertig belohnt (Futter, Lob, Spiel), auch wenn sie im Akkord kommt. Wenn Pepper seine Aufmerksamkeitsspanne überschritten hat, also sehr aufgeregt oder überdreht ist, dann darf er einfach nur an der (festgehaltenen) Leine laufen. Fängt er an wild zu rennen, dann bremse ich ihn ganz aus (kurze Leine). Noch ist der Zwerg ja nicht sauber leinenführig, deswegen haben wir die eine oder andere Übergangslösung. :tropf:

    Allerdings habe ich mich, als ich mich für den ESS entschieden habe, darauf eingestellt, dass ich schlimmstenfalls nicht ableinen kann, wenn ich das mit dem Rückruf versaue. |)

    Sabbern tun beide sowieso nicht, was ich ebenfalls nicht leide könnte.

    Vielleicht liegt es daran. xD Dakota kann Schaum, Bindfäden, Blässchen, wässrige Tropfen und regelrechten Regen - und das beidseitig! Sabbertechnisch ist sie wirklich hochbegabt, obwohl sie im Alltag (also ohne eine größere Erwartung an und auf Futter) ein trockenes Maul hat. Bei ihr war und ist es immer leicht zu beurteilen, ob sie ein gutes Fuß gezeigt hat oder nicht. Entweder war mein Oberschenkel nass oder eben nicht. |)

    Oder er steht am Tisch bettelt, sabbert, schüttelt den Kopf....ne, Hundesabber im Essen muss ich nicht haben.

    Das passiert dann nämlich auch schnell ... von wo wir schon alles Sabberflecken weg gewischt haben... :lepra: Nix. Nicht am Tisch.

    Ich laufe sehr umsichtig, so dass ich Reize möglichst vor dem Hund sehe und belohne jede Umorientierung hochwertig und agiere halt möglichst so, dass der Hund mich eh spannender findet (wie gesagt, ich hab Hütehunde, ich sage nicht, dass das bei jedem Hund so einfach fluppt).

    Neben der Schleppleine (die wirklich nicht jedermanns Sache sein muss), machen wir das natürlich auch. Jede Umorientierung wird belohnt, der Radius meiner Hunde ist klein (bisher, der Zwerg ist ja noch jung und jagt noch nicht) und die spannenden Dinge geschehen bei und mit mir, sofern möglich. Das Thema Jagen steht hier, wie gesagt, noch aus. Wenn möglich versuche ich eventuelle Fehler zu vermeiden, sodass der jeweilige Hund sich höchstwahrscheinlich für das Befolgen entscheiden wird - und seine Belohnung bekommt. Schleppleine & das unbedingte Durchführen von Rückruf & Co sind im Grunde der zweite Schritt - wenn eben die "Risiken" größer werden, die Ablenkung stärker etc. pp.