Beiträge von RuDako

    Zitat

    Die Box kann dann helfen? Wie denn, wenn der Hund raus muß und nicht kann.


    Boxentraining = Platztraining. Welpen/Junghunde/Hunde generell sollten gewöhnlich vermeiden sich auf ihren Schlafplatz zu lösen. Durch einen zeitweise geschlossenen Schlafplatz, können Fehlalarme und unnötige Gassizeiten insb. Nachts vermieden werden. Der Hund meldet sich, wenn er muss bzw. der Welpe, sodass der Halter wach wird, wenn es notwendig ist und den Hund nicht zwangsweise alle 2 Std. rausschleppt - obwohl dieser womöglich schlich selig gepennt hat.


    Generell sollte ein 5 Monate alter Junghund 2 Std. einhalten können und auch keine Qualen leiden, wenn er sich nicht sofort und auf der Stelle, wenn er das jetzt will, lösen kann. Natürlich kann man dem Hund auch angewöhnen, dass er nur niesen muss und dann rauskommt - egal wie oft. Andererseits ist es sicherlich förderlich für das Zusammenleben, die Zeiten zwischen den Gassirunden, soweit zu dehnen, das Hund und Halter gleichermaßen zufrieden sind.


    Wenn der Kleine aufdreht, indem er spielt und sich deswegen danach lösen muss. Dann ist es sicher kein verkehrter Ansatz dem Knirps beizubringen, dass er Ruhe zu halten hat (und diese auch zu genießen), wenn er alleine ist. Und hier kommt die Box ins Spiel ... als Lernmethode und nicht als dauerhafte Unterbringung.


    Und nochmal:
    Boxen sind auch in Deutschland nicht per severboten, auch die zeitweilige, trainingsbedingte Unterbringung in derselben nicht! Siehe Polizeihunde, siehe Transport, siehe Turnier usw. usf. Der dauerhafte, auf den Tag gesehen mehrheitliche Aufenthalt (>50% = 12,01 Std.) in einem Zwinger unter 6m² ist nicht zulässig.


    Welcher Hundehalter auf diesem Niveau über Boxen diskutieren möchte, der darf sich dann auch Gedanken darüber machen, ob seine Wohnung zwingergerecht eingerichtet ist. Denn das wäre der Umkehrschluss!


    Nämlich das ein Hundezimmer einem Zwinger gleichkommt und damit die Wohnung, wenn der Hund sich überall aufhält (also überall Hundezimmer sind), auch. Und ein wichtiges Kriterium eines Zwingers ist z.B. die Unerreichbarkeit gefährlicher Gegenstände (z.B. Stromquellen = Steckdosen, Kabel u.a.) ... wer da keine Schuld auf sich lädt, der werfe den ersten Stein.


    Ob man Boxen und das Training mit ihnen nun mag oder nicht, sie als generell Tierschutzrelevant darzustellen ist einfach nicht richtig.


    Mit ihnen muss, wie mit allen Methoden, sorgsam und bedacht umgegangen werden, auch das Boxentraining bedarf eines guten Trainers oder entsprechender Erfahrung. Das ist es aber auch. Schließlich soll die Box als Hilfsmittel am Ende wieder abgebaut werden und keine Dauerlösung sein, im Endeffekt soll der Knirps durch die Box einen Zugewinn an Ruhe, Stressfreiheit und genereller Bewegungsfreiheit haben - und das ist durchaus möglich.


    Also lassen wir mal die Kirche im Dorf. ;)

    @ TS:


    Ich persönlich würde eine gut antrainierte Box zum Runterkommen für den Jungspund für 2 Std. als vollkommen i.O. betrachten, sofern die Box natürlich seiner Größe entspricht - Strecken sollte erlaubt sein. ;) Aber das ist wohl klar. Alternativ ein Zwinger, ob draußen oder drinnen (Hundezimmer), ist sicher Geschmackssache.


    Zwinger/Hundezimmer haben selbstredend den Vorteil, dass du dich nicht über das Unglück auf dem Teppich ärgerst, aber den Nachteil, das der Hund sich womöglich angewöhnt selbstverständlich dort sein Geschäft zu verrichten.


    Mit der Box ist es möglich ihr anzutrainieren, dass sie deine Abwesenheit als Ruhephase nutzt. Ein dicker Kong und Nagekram (aber nichts, was zum Spielen anheizt), tun da sicher ihr übriges. Falls ihr Verhalten auf morgendlichen Übermut zurückzuführen ist, wird die Box in dieser Zeitspanne vielleicht helfen. Es kann natürlich dennoch geschehen, dass sie nachdem deine Mutter da war, ebenfalls ihr Geschäft verrichtet - dann müsste ggf. eine andere Lösung her.


    Ganz allgemein stimmt es natürlich, das 10 Std. (zu) lang sind, aber wenn zwischenzeitlich Spaziergänge und Gartenrunden drin sind, dann sollte sie es überstehen. Zumindest wenn es sich um mehr als 5min Pausen handelt. Ich wünsche dir trotzdem, dass sich in der Zukunft eine schönere Lösung für euch beide ergibt. :)


    Zitat

    Kann ich dir sagen/schreiben :


    Ganz einfach, ich bin absolut gegen einsperren in Boxen. Da gehört kein Hund rein, egal welche Rasse, oder welches Alter.
    Diese Boxen sind ausschließlich für den Transport bestimmt, und nicht dafür den Hund da einzuferchen, damit er nicht in die Wohnung macht, oder was kaputt macht. Finde ich ganz schrecklich sowas!!


    LG Tina


    Zitat steht stellvertretend - eine Box schrecklich finden und sie gleich als verboten anzuprangern sind zwei verschiedene paar Schuhe. Fakt ist, dass Zimmerkennel nicht per se verboten sind und zu Trainingszwecken gebraucht werden können, wenn diese Methode Anklang findet. Dauerhafte Unterbringung in einer Box ist sicher nicht richtig, die zeitweise Nutzung der Box als erzieherisches Training, ist aber noch lange kein Grund nach Tierschutz zu brüllen. Auch sind Transportboxen, Zimmerkennel und Wie-sie-nicht-alle-genannt-werden z.T. von extrem unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit. Bzgl. der Box gibt's unendlich viele Threads, erst neulich wurde hier heiß diskutiert:
    https://www.dogforum.de/tapetenproblem-t171288.html


    Auch hier wird das Tierschutzgesetz angeführt, kann man also bei Interesse nachlesen, bevor hier die Schlacht weitergeht. In diesem Falle hatte ich auch keine Lust meine letzte Antwort komplett zu zitieren ... ;)


    Zwei Stunden sind nicht tierschutzrelevant, ausgehend davon, dass die Box (der geschlossene Schlafkorb) ein Zwinger ist. In diesem Falle könnte man allenfalls über die Größe diskutieren. Dann sollten aber 6m² ausreichen.


    Alle die hier kreischen, dass Boxen grausam sind, mögen sich bitte an Pferde, Kühe, Schweine, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen erinnern, die allesamt deutlich weniger Bewegung haben, wenn sie in ihren Ställen stehen. Hier kräht kein Hahn nach 2 Std. Stallunterkunft. Und es geht nicht um zeitweises Training.


    Auch ein Kleinkind, dass noch nicht auf sich achten kann, kommt in einen Laufstall. Zum Schlafen sogar in ein Gitterbettchen, damit es sich a) nicht verletzt und b) zur Ruhe kommt.


    Das zuerst angeführte Urteil ist auch ziemlich weit ausgeholt, da es sich um eine Unterbringung im Auto (!) über mindestens 8 (!) Stunden handelte. Keine Heizung, keine Klima, mindestens 8 Stunden, nicht als Training, sondern als dauerhafte Lösung 4 Tage die Woche.


    Also mal nicht mit Kanonenkugeln auf Spatzen schießen ... ;)

    Vieles wird mit dem Älterwerden kommen, dann nimmt die irrsinnige Freude anderen Hunden gegenüber von alleine ab. Wir hatten mit 7 Monaten ein ganz ähnliches Problem und sind es schlussendlich sehr pragmatisch angegangen:


    1. Wir haben nur gerufen, wenn wir wussten, dass sie kommen wird. Also niemals aus dem totalen Spiel heraus, sondern erst, wenn sie eine Pause eingelegt hat oder sich sowieso umsah. Das reduziert die Frustration und die Fehlschläge, die das spätere Kommando doch nur schwächen.
    2. Sie trug immer eine Schleppleine, wenn sie nicht gefahrlos toben konnte und/oder wir uns ein längeres Warten nicht leisten konnten/wollten, weil sie womöglich nicht hört.
    3. Wenn wir die Möglichkeit bekamen mit anderen Hunden zu üben, haben wir das insofern gemacht, dass alle Besitzer ihre Hunde abriefen - in der Regel ist ein Tier dabei, das älter ist und das Kommando ausführt, der ganze jugendliche Rest folgt dann. Natürlich gab es auch für diesen Herdentrieb was leckeres. ;)
    4. Wir leinen selten nach einem Abruf an, damit der Abruf etwas Spannendes bleibt und nicht notwendiger Weise auch den Abbruch des Spieles bedeutet.


    Es hilft, wenn du dir verdeutlichst, dass dein Mädchen dich wahrscheinlich gar nicht absichtlich ignoriert, sondern schlichtweg total versunken im Spiel ist. Als junger Hund kann sie einfach noch total im Spiel, in neuen Bekanntschaften und der aufregenden neuen Welt aufgehen. Als Boxer tendiert sie wahrscheinlich sowieso zu diesem wahnsinnigem Überschwang an Freude und Aufregung, der das alles noch sooo viel schwerer macht. :)


    Also nur Geduld mit deinem Jungspund. Sie lernt das noch und ein 100%iger Abruf aus einem super-super-tollem Spiel ist auch wirklich ganz hohe Kunst.

    Unsere Bestellung ist gestern angekommen. Zwar ist das Pastello-Zugstop etwas zu weit (Kopf zu dick, Hals der Kröte zu dünn), aber wir dürfen es einschicken und es wird geändert. :) Am gelangweilten Mädchen ... :



    G2 Pastello, Leine 120 cm und Zugstop



    Gurtband-Halsband Old Style Apple, Leine Stoneapple 120 cm



    Retrieverleine Blackapple XL 150

    Wow. Hier wird ja wieder extrem heiß gekocht , dass gleich das Tierschutzgesetz für Zwingerhaltung bemüht wird. Ist das nicht mit Kanonenkugeln auf Spatzen schießen, wenn es um eine vorübergehende Erziehungsmaßnahme geht, die zeitlich stark begrenzt ist?


    Alle, die hier schreien, weil sie den Hund in einen tierschutzrelevanten Zwinger verbannt sehen, frage ich, ob sie die ganzen Hundeshows, Ausstellungen, Turniere und Co ebenfalls tierschutzrelevant finden? Ob Fahrten zur Arbeit von 60min+ in er Transportbox tierschutzrelevant sind?


    Denn entweder geht es um den Raum (6 m² Fläche, wenn der Hund mindestens 51% des Tages, also etwas mehr als 12 Stunden außerhalb des Zwingers verbringt) oder es geht um das Alleine-Bleiben.


    Der Raum als Zwinger im Vergleich mit der Box als Zwinger:


    Der Hund ist im Flur, der etwa 6m² hat. Damit dieser Flur, wie übrigens streng genommen der ganze zugängliche Raum, hundesicher ist, sollte er u.a. frei von zugänglichen Stromquellen sein. Sprechen wir weiterhin von einem Zwinger, so muss er auch folgende Anforderungen erfüllen:

    §6(3) Die Einfriedung des Zwingers muss aus gesundheitsunschädlichem Material bestehen und so beschaffen sein, dass der Hund sie nicht überwinden und sich nicht daran verletzen kann. Der Boden muss trittsicher und so beschaffen sein, dass er keine Verletzungen oder Schmerzen verursacht und leicht sauber und trocken zu halten ist. Trennvorrichtungen müssen so beschaffen sein, dass sich die Hunde nicht gegenseitig beißen können. Mindestens eine Seite des Zwingers muss dem Hund freie Sicht nach außen ermöglichen. Befindet sich der Zwinger in einem Gebäude, muss für den Hund der freie Blick aus dem Gebäude heraus gewährleistet sein
    .


    Wer von euch, gewährt seinem Hund dauerhaft freien Blick nach draußen, wenn er alleine ist? Milchglas ist kein freier Blick (wie es viele Türen haben) und wer von euch hat vollständig gesundheitsunschädliche Materialien im Haus und an allen vom Hund erreichbaren Stellen?


    Der Flur müsste also, ähnlich eines Tierheimzwingers eingerichtet sein, also komplett gefliest oder betoniert z.B. und frei von allen schädlichen Materialien.


    §6 (4) In einem Zwinger dürfen bis zu einer Höhe, die der aufgerichtete Hund mit den Vorderpfoten erreichen kann, keine Strom führenden Vorrichtungen, mit denen der Hund in Berührung kommen kann, oder Vorrichtungen, die elektrische Impulse aussenden, vorhanden sein.


    Wer von euch hat nirgendwo stromführende Quellen im ganzen Haus, wenn er den Hund alleine lässt?


    Ich denke, dass wir uns einig sind, dass das weder ein Haus noch eine Wohnung zwingertauglich sind. Und auch, dass der geschlossene Flur die Bedingungen eines Zwingers in Räumen nicht ausreichend erfüllt.


    Wir sind uns also alle einig, dass der geschlossene Flur keine Lösung ist. Der Hund zeigt ja bereits für ihn schädliches Verhalten. Demnach wissen wir auch alle, dass etwas geändert werden muss.


    Das geht, (1) indem die Räumlichkeiten so geändert werden, dass der Hund sich dauerhaft nicht mehr verletzen kann. Entweder werden sie also zwingergerecht gestaltet, so dass der Hund dann, nach TierSchHuV 51% des Tages in dem Flur verbringen kann.


    Oder (2) das Verhalten des Hundes wird insofern korrigiert, dass er sich selber nicht länger gefährdet und wir die Diskussion bezüglich der Frage „Zwinger“ oder „Kein Zwinger“ ad acta legen können.


    Ich bin der Meinung, dass dauerhafte Zwingerhaltung keine Lösung und auch nicht erstrebenswert ist. Ebenso wenig propagiere ich dauerhafte Boxen“haltung“, weshalb ich mich ganz eindeutig davon distanziere, dass die Box als Zwinger aufgefasst wird. Wenn das nämlich der Fall ist, muss notwendigerweise auch der abgeschlossene und ungesicherte Flur ein Zwinger sein, mit den oben beschriebenen Folgen und Auflagen.


    Das Alleine-Bleiben als Problem


    Der Welpe muss drei Stunden alleine bleiben. Punkt. Daran ändert niemand etwas, es sei denn der Hund muss seine Familie verlassen. Das Alleine-Bleiben an sich wurde bereits geübt, der junge Hund schreit seinen Besitzern nicht mehr hinterher. Er ist sicherlich dennoch einsam, inwiefern er jedoch darunter leidet, könnte u.a. mit einer Kameraufnahme ermittelt werden. Womöglich langweilt er sich auch nur und sucht sich eine Beschäftigung.


    Es ist also klar, dass der Welpe (i) beschäftigt und/oder (ii) beruhigt werden muss, außerdem sollte er schnellst möglichst (iii) keiner weiteren Gefahr ausgesetzt werden (Tapete fressen).


    Nun sage ich wieder:


    Eine Methode, um das Verhalten des Hundes nachhaltig zu verändern, ist das Boxentraining (! Keine Boxenhaltung !). Bei diesem Training lernt der Hund, unter Verwendung von Raumbegrenzung, dass er die Zeit, die er alleine verbringt, als Ruhephase nutzen kann und soll.


    Ich sage nicht, dass der Hund dauerhaft oder über Monate und Jahre hinweg stundenweise in eine Box gesperrt wird. Sondern ich plädiere auf eine vernünftige, positive Verwendung eines geschützten Ruheplatzes, um dem jungen Hund das Konzept von Ruhe und Geborgenheit in Abwesenheit seiner Halter zu vermitteln.


    Dazu benutze ich einen Raum, der dem Hund bekannt ist und den er in Anwesenheit seiner Halter als Schutzraum, als Schlafplatz und Sicherheitszone kennengelernt hat. Dieser Raum bietet ihn, im Rahmen des Trainings, zunächst nicht viele Möglichkeiten, außer etwas zu Kauen als Beschäftigung und den Schlaf, so dass der junge Hund sich schlussendlich angewöhnt zu schlafen. Darüber hinaus ist der Hund auch kurzfristig vor sich selbst geschützt!


    Und noch mal ganz genau:


    (1) Die Box sollte dem Hund auch außerhalb des „Alleine-Bleibens“ als Ruheplatz dienen. Er soll sie positiv und sicher erleben. Dazu kann die Box z.B. als nächtlicher Schlafplatz etabliert werden. Wenn der junge Hund noch nicht absolut stubenrein ist, kann sie darüber hinaus dazu dienen nächtliche Unfälle zu mindern, da Welpen sich gewöhnlich melden, um nicht ihren Platz zu verschmutzen.


    (2) Der Hund soll nicht aus Ärger, Wut oder Hilflosigkeit in der Box weggesperrt werden! Er soll die Box nie als Strafe erleben. Trotzdem kann ein überdrehter Hund mit der Box beruhigt werden, indem er „auf seinen Platz“ (in seinen Korb) geschickt wird (was vorher unter positiver Bestärkung geübt wird!), nur in dem Falle in die Box. Will er dann immer wieder los hechten, kann die Tür geschlossen werden, ebenso, wie der Hund ggf. auf seinen Platz angebunden werden könnte. Auch das kurze Anbinden ist eine räumliche Begrenzung!


    (3) Der Hund soll nicht auf lange Sicht in der geschlossenen Box alleine bleiben müssen. Es ist keine Dauerlösung für ein ganzes Hundeleben. Aber die Verwendung der Box zeitweise, zur Sicherheit des Hundes und zum gefahrlosen Training des Alleine-Bleibens ist durchaus eine Methode.


    (4) Kennt der Hund eine Box, kann er Autofahrten in Boxen ruhiger erleben, kann er Zugfahrten derart gesichert besser verarbeiten, kann er in fremden Zimmern, in Hotels oder in fremden Wohnungen seine Box immer noch als gewohnten Rückzugsraum aufsuchen (denn die meisten sind transportabel, auch die stabileren). Darüber hinaus ist der Hund in seiner Box geschützt (Transport, andere Hunde, Kinder usw.) und andere Personen, Hunde und Tiere vor dem Hund.


    Zitat

    Wobei deiner ja noch ein Welpe ist und mit dieser Zeit wahrscheinlich noch ein Problem hat, was eben, meiner Ansicht nacht, nicht mit der Box gelöst werden kann.
    Dann überlegen wir doch gemeinsam:
    Ein so junger Wolf befindet sich mit seinen Geschwistern in der Höhle, beaufsichtigt von den anderen erwachsenen Rudelmitgliedern, Tante/Onkel und unter deren Aufsicht dürfen junge Wölfe die Höhle verlassen.
    Die Elterntiere haben den Ausgang nicht vergittert. :D


    Junge Wölfe werden alleine gelassen, es ist eine Mähr das immer irgendwer aufpasst. Manchmal gibt es sogar keine Onkel und Tanten, manchmal nicht einmal einen lebenden Vater. Junge Wölfe können sich gegen Gefahren wehren. Junge Wölfe sterben nicht selten, wenn sie alleine sind. Junge Wölfe dürfen erst mit steigendem Alter den näheren Radius der Höhle verlassen. Junge Wölfe werden extrem von Altwölfen beschränkt, auch und gerade in ihrer Freiheit, wie du schon sagst, dürfen sie die Höhle nicht alleine verlassen (tun sie manchmal dennoch, oder sie werden von etwas anderem in der Höhle aufgestöbert und vernascht). Sie brauchen kein Gitter, das Gitter ist die Lebensgefahr, die einem unreifen Wolfswelpen blüht.


    In unserem Falle hieße das:


    Lass ihn im Flur alleine, falls er die Tapete überlebt, ist es gut. Falls nicht, dann war er eben nicht intelligent genug. Genauso kannst du mit Stromkabeln, Möbeln, Plastikstücken und anderem Zeug verfahren. Wenn du da bist, dann kann er bei dir abgucken, was er sich nicht merkt, das muss er eben alleine herausfinden.


    Findest du der Vergleich hinkt? Genau. Ich auch. Das ist ein Welpe, kein Wolf. Wolfswelpen sind misstrauisch und vorsichtig. Hundewelpen oft genau das Gegenteil – vertrauensselig und furchtlos. Die Box ist eine Methode, um dem Knirps das gefahrlose Alleine-Bleiben zu lehren. Damit er bald die ganze Wohnung oder das ganze Haus nutzen kann.


    ---


    So, ich denke damit habe ich von meiner Warte aus alles gesagt. ;) Falls noch speziellere Fragen bzgl. Boxentraining aufkommen, schreib einfach eine PN liebe TS, wenn ich kann, dann beantworte ich sie gerne. Ansonsten würde ich dir, bzgl. des Trainings, zu einem Trainer raten, der euch hilft die Box positiv aufzubauen. Ganz, ganz viel Spaß euch noch mit dem Cocker-Knirps!

    Zitat

    Warum wird eigentlich jedes Problem mit einer Box gelöst?
    Der Hund hat ja meistens einen Grund warum er etwas zerstört. Sei es die Zahnung, sei es Trennungsangst oder was sonst noch so sein kann. Da ist doch eine Box keine Lösung sondern das Problem muss angegangen werden.


    Ich würde mal eine Kamera aufstellen und dann gucken warum zerstört wird. Dein Hund macht es ja nicht um dich zu ärgern. Versuch doch mal, wenn es an der Zahnung liegt etwas schönes zum kauen hin zulegen, oder einen gefüllte Kong oder so.


    Lg


    Auch wenn ich mich wiederhole:
    Die Box ist durchaus eine Lösung. Und zwar keine, die nur Symptome behebt. Allerdings muss sie dafür auch als langfristige Lösung aufgebaut und nicht als Gitterkäfig eingesetzt werden.


    Dazu gehört es, den Hund an die Box als Ruheplatz zu gewöhnen und zwar im positiven Sinne. So, wie ein Hund an seinen Korb gewöhnt wird. Dort soll er liegen, dort darf er zur Ruhe kommen und dort wird er nicht gestört. Es ist sein Rückzugsort. Ebenso kann mit der Box verfahren werden.


    Der Hund verbindet seinen Korb auch mit "schlafen" oder "Ruhe", weil er eben dies dort erfährt. Natürlich rauft ein Jungspung auch mal auf seinem Platz, aber er wird insbesondere dort schlafen. Ihm wird ja auch in der Nacht ein bestimmter Ort zugewiesen (ob nun das Bett oder ein Korb) und dort hat er zu schlafen und nicht zu spielen.


    Ich verstehe die große Aufregung bezüglich der Box nicht, wenn der Hund ohnedies bereits im Flur "eingesperrt" ist und dort auch "nichts tun soll". Wenn mein Hund alleine ist, dann muss ich ihm seine Möglichkeiten deutlich machen, ohne dass ich nachträglich einwirken kann. Das heißt, er muss von alleine erkennen, was geht und was nicht geht. Tapeten abnagen geht, weil sie da sind und niemand es ihm verbietet. Wenn du also nicht deinen ganzen Flur fliesen möchtest oder abwarten willst, was der Knirps macht, wenn er acht Monate alt ist und gelernt hat, mit was für lustigen Dingen man das Alleine-sein verbringen kann, dann sollte besagter Knirps lernen, dass alleine-sein am besten mit Schlafen verbracht wird.


    Gewöhnung und Gewohnheit sind hier die Stichwörter. Gewohnheiten sind mächtig.


    Auch Kindern muss man das Wachbleiben anfänglich verbieten. Auch Kleinkinder haben Gitterbettchen, damit sie nicht unbeobachtet auf Entdeckungstour gehen und sich womöglich verletzen. Auch Kinder beschäftigen sich über die totale Müdigkeit hinaus, wenn man sie lässt. Klar halten Tapeten und viel Spielzeug und Raum zum Toben einen Welpen wach - wie auch nicht?


    Er soll auch etwas zum Nagen haben, er soll ebenso Wasser zur Verfügung haben, aber er soll nicht so viel Bespaßung haben, dass er sich wachhält. Auch ein Hund, der auf seinen Platz verwiesen wird (weil Besuch da ist, weil das Essen auf dem Tisch steht, weil er auf seinem Platz liegen und nicht zwischen den Beinen herumrennen soll) schläft dort "über die Langeweile" ein. Es gibt keine 24/7 Bespaßung, das wäre auch im höchsten Maße ungesund. Und ein schlafender Hund ist absolut nicht gestresst. Wenn der Hund also lernt, dass eine leere Wohnung allenfalls Grund zum Schlafen ist, dann dürfte er schlussendlich auch sehr wenig Stress haben.


    Videoaufnahmen sind toll. Kong und Kaustange und Futter und Spielzeug und-und-und ebenfalls, aber das wird das Tapetenproblem im Zweifel ebenso wenig beheben, wenn Knirps nicht gerade zufällig herausfindet, dass Tapete mistig schmecken, irgendwann keine mehr an der Wand sind oder er sich was anderes als Beschäftigung zum Wachhalten sucht.


    Klar, es geht ohne Box. Es geht auch mit abgeschlossenem, gefliesten Flur oder einem Hundezimmer oder viel Glück, wenn Kong & Co ausreichen (was ja durchaus sein -kann-), um ihn müde zu machen. Im Grunde sind die Lösungen sich aber alle sehr ähnlich, sie zielen nämlich darauf ab, dass der Hund pennt. Tief und fest. ;)

    Zitat

    Woran merke ich denn, wann ich die Boxentür offen lassen kann bzw. die Box nicht mehr benötige?


    Auf dieselbe Weise, auf die du bemerkst, dass dein Hund endgültig stubenrein ist. :) Auch wenn es lapidar klingt. Du wirst es irgendwann ausprobieren (wenn du kurz weg bist) und feststellen, dass der Dann-Nicht-Mehr-Knirps seine neugewonnene Freiheit nicht zum Zerstören nutzt.


    Zitat

    Ich würde sie dann im Wohnzimmer aufstellen, dann hat er da neben seinem Körbchen auch noch eine Höhle als Rückzugsort (falls mal die wilden Nichten zu Besuch sind z.B.).
    Wenn ich die Box dann aber irgendwann offen lasse, kann er da jede Menge Schaden anrichten (Teppich, Vorhänge, Sofa) wenn wir nicht da sind.
    Das Wohnzimmer grenzt aber an seinen bisherigen "Aufenthaltsraum". Wäre es besser, die Box zum Alleinebleiben einfach die paar Meter in den anderen Raum zu verschieben?


    Was spricht dagegen die Box zeitweilen zum einzigen Schlafplatz zu machen? Boxen sind groß genug, um ein Körbchen hinein zu legen, so dass du später einfach dasselbe Körbchen nehmen kannst, nur dann ohne Box. Mehrere Schlafplätze können (müssen aber nicht) dazu führen, dass der Hund sich überall platziert, aber nicht einen Platz mit "Schlafen" verbindet. Nachts wird der Knirps ja auch "nur" schlafen, also warum nicht genau den Ort nehmen, den er sowieso schon mit "Schlafen" und "Ruhe & Sicherheit" assoziiert? Das impliziert auch eine gute Einführung der Box, denn er soll sie ja toll finden.


    Wir haben z.b. unsere Box im Schlafzimmer platziert, dort wo auch das Nachtkörbchen war. Die Box ist groß genug, damit Wasser darin stehen kann und ein Kauspielzeug darin liegt, außerdem ist genug Platz, damit der Knirps sich setzen, drehen, wenden und ausstrecken kann. Mehr sollte wiederum nicht da sein, er soll ja auch nicht die große Party feiern (die Boxen sind aber, da der Knirps ja wächst, am Anfang immer sehr viel größer und der Kleine kann darin spielen). Je nach Box kannst du sogar Wasser- und Futternäpfe am Gitter anschrauben (das haben wir getan, damit nichts umfällt und die Decken durchnässt).


    Zitat

    Im Moment haben wir auch das welpentypische Problem, dass er alles annagt. Momentan stehen wir eben gefühlte 10000000 mal auf, um ihn vom Teppichnagen abzuhalten. Wäre es dann o.k. die Box auch als kurzen "Zwischenstopp" für den gar so durchgeknallten Welpen einzusetzen oder würde das die Box negativ belegen?


    Habt ihr schon probiert dem Knirps in diesem Moment etwas anzubieten, an dem er definitiv nagen kann? Bei uns haben Kauknochen (für Welpen) geholfen. Allerdings haben wir unsere Motte auch räumlich stark begrenzt, d.h. am Anfang war schlichtweg fast nichts da, was sie annagen konnte. Wir hatten ein Gitter vor dem Kabeln und den Teppich weggeräumt (schon wegen der Stubenreinheit) und ansonsten nichts rumstehen oder liegen. Je weniger Möglichkeiten der Knirps hat, desto weniger tut er. Und irgendwann ist die Zahnphase vorbei, dann sind Möbel uninteressant. Wichtig ist vor allem (wie beim alleine bleiben): Eine Alternative anbieten. Teppichkauen ist witzig, wenn er es verboten bekommt, dann sollte er eine Alternative haben (aber keine Bespaßung damit, sondern einfach zurück in den Korb (oder die Box) setzen, Kauknochen reichen und ansonsten nicht groß beachten. Beachtung durch Zerstörung ist nämlich auch unglaublich witzig.)


    Was die Box aus Time-Out angeht: siehe oben. Wenn sie sowieso sein Schlafplatz ist, dann ist sie ja nichts anderes als sein Körbchen. Ihn da einschließen, würde ich aber nur, wenn er wirklich nicht zu bändigen ist (und das ist dann wirklich "zur Ruhe zwingen"), besser ist es, wie gesagt, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten: Also kein Zeug, was er annagen kann (und nicht soll), in seiner Reichweite. Wie bei einem kleinen Kind. Dann kannst du ihn auch mal 5 Sec. aus den Augen lassen, ohne dass es eine Katastrophe ist. ;)


    Zitat

    Morgen werde ich ihm mal so einen befüllbaren Ball geben. Habe ich gerade ausprobiert, steht er total drauf. Muss er sich dann eben einen Teil seines Futters erarbeiten.
    Aber die Box wird wohl bestellt, auch wenn mein Mann schon Mitleid mit dem Knirps hat.
    Aber schließlich ist ja der ganze restliche Tag Hundezeit, da wird er den Vormittag wohl überstehen...
    Ach ja, hätte nie gedacht, dass so ein Welpe einem so sehr ans Herz geht!
    Granita


    :gut: zu der Box. Und kein Mitleid haben, der Knirps wird es gar nicht schlimm finden. Warum auch? Ihr macht die Regeln, das hat seine Mama auch getan und die hat die Kleinen auch alle am Schlafwittchen eingesammelt, wenn die zu weit weg gelaufen sind. Räumliche Begrenzung ist vollkommen normal. Und sie vermittelt auch Sicherheit, denn es ist ein übersichtlicher, bekannter und absolut sicherer Raum. Wenn der Kleine die Box nur mit Ruhe verbindet, dann wird er die auch dort finden. :)


    Sieh es einmal so:
    Der Knirps kann seinen Mittagsschlaf machen, in Ruhe und ohne das er etwas verpasst (Kleinkinder muss man ja auch bisweilen dazu zwingen, weil Schlafen soooo öde ist) oder sich weh tun kann, wenn keiner da ist, um ihm zu helfen. Und wenn du wieder kommst, dann ist er ausgeschlafen und ausgeruht und du hast gute Laune, weil nichts zerstört wurde, weshalb sich der Knirps wohler fühlt, denn der bekommt mit, wenn deine Laune in de Keller sackt, weil du die zerstörten Tapeten siehst (was er ja gar nichts böse gemeint und vermutlich schon wieder vergessen hat).


    PS:
    Ein Weggehritual, das eine tolle Leckerei beim weggehen beinhaltet, ist sicher auch nicht verkehrt. Etwas Leckeres, das es eben nur gibt, wenn ihr geht. :) Das Alleine bleiben zu filmen ist für das eigene Seelenheil, aber auch zur Kontrolle sicher wichtig.



    Du könntest das Futter auch mit Leberwurst verschmiert reinfüllen oder aber mit etwas Wasser einfrieren (aber Vorsicht, zu viel Wasser und der Knirps stellt die Stubenreinheit womöglich zwangsweise in Frage ;)). Alternativ: Hüttenkäse, Magerquark. Je nachdem was er verträgt. (Vorher testen, falls er Durchfall bekommt.)


    Das mit der Bewegungsfreiheit:
    Hunde schätzen die Box, unserer Erfahrung nach und sehen sie mitnichten als Einschränkung. Zumal es nur eine Lösung auf Zeit ist, wenn der Knirps älter ist, dann kannst du die Boxentür irgendwann auflassen und danach dann die Box wegräumen. Wir haben sie als Training genutzt und kennen dies von einigen anderen Hundehaltern ebenfalls, sobald die Kleinen älter sind und die Ruhe haben auch vier oder fünf Stunden zu verschlafen, wurde die Box unnötig. Bis dahin diente sie aber allgemein als Ruheort.


    Da du ja möchtest, dass der Kleine schläft (;)), mache es ihm doch leicht, in dem er einen gewohnten, begrenzten Raum hat, in dem die einzige, vernünftige Wahl das Schlafen ist. Er hat seinen Kong, an dem kann er sich müde kauem und er kann schlafen, dann ist er fit, wenn du wieder kommst und ihr beide könnt etwas unternehmen.


    Die Alternative ist ansonsten ein Raum, in dem er nichts anstellen kann (Fliesen). Laubsägeholz splittert und die Bretter sind so leicht, das auch Welpen sie umstoßen können. Schwerere Bretter könnten deinen Knirps womöglich verletzen.


    Auspowern ist in dem Alter sicher noch nicht notwendig. ;) Jedenfalls nicht in der Art, eine Stunde Spaziergang für einen 16 Wochen Knirps ist schon ganz schön viel. Auch die Reizangel sollte nicht unbedacht benutzt werden, ebenso sind 15min Nasenarbeit für einen erwachsenen Hund schon ordentlich.


    Trotzdem - das Grundprinzip ist richtig:
    Erstmal etwas müde machen, spielen, eine kleine Runde drehen und vielleicht eine kleine Übung. Irgendetwas, was ihr sowieso schon macht. Der gefüllte Kong beschäftigt den Knirps, es gibt ihn auch extra für Welpen (weicheres Material, aber dennoch sehr stabil). Und ansonsten würde ich auch zu einer Box raten, ganz allgemein. Wenn ihm langweilig wird (und er wacht immer mal wieder auf und wird sich dann beschäftigen), wird er sich etwas suchen. In einer Box ist der Raum begrenzt, er kann also durch toben nicht unnötig aufdrehen, es ist etwas dunkler, das fördert die Müdigkeit und wenn er z.B. auch Nachts darin schläft oder am Tage, wenn ihr da seid, dann verbindet er die Box bald mit Ruhe.


    Schlechte Angewohnheiten, die einmal da sind, zu unterbinden, ist viel schwieriger, als sie von Anfang an nicht zuzulassen. Und wenn er sich gar nicht erst angewöhnen kann alles zu verwüsten (übertrieben gesagt, es ist ja "nur" die Tapete), musst du später nicht gegen alte Gewohnheiten ankämpfen.


    Ganz allgemein gefragt:
    Ist der Schlafplatz im Flur sein genereller Schlafplatz oder räumst du den dorthin, wenn er alleine ist? Dann könnte es sein, dass er dort ggf. noch nicht wirklich entspannt, weil es einfach nicht sein gewohnter Ruheplatz ist.