Sag mal, hat Dich die Tierschutzorga im Vorfeld denn überhaupt nicht informiert, was da auf Dich zukommen kann?
Doch, wir haben schon kurz darüber gesprochen. Ich hatte auch schon mal kurz einen Auslandspflegehund, allerdings war der damals nicht annähernd so von der Rolle. Der kam aber auch per Flugzeug, war sediert und hat den Stress der Fahrt daher wohl nicht ganz so mit bekommen.
Natürlich sind die Hunde nach der langen Fahrt oft total durch den Wind. Wenn ich dran denke, wie viele der Hunde transportiert werden (aufeinandergestapelte Boxen in einem dunklen Transporter, die Boxen oft nur mit etwas Zeitung oder einem Handtuch ausgelegt) wundert das doch auch gar nicht.
Ja, genau so sah es in dem Transporter aus ... Die Hunde drum herum waren zum Teil total gestresst und haben ständig gejammert und gekläfft.
Ebenso wenig, dass die Hunde sich an IHRE Menschen binden oder die Annehmlichkeiten wie Couch und vollen Futternapf genießen. Würden wir Menschen ja vermutlich auch so tun :-)
Ja, aber dass ein Hund diese Ressource gleich nach einer halben Stunde verteidigt, das hat mich dann schon überrascht ....
Ruhe, Geduld und Zeit. Das ist es, was Du brauchst. Unter Umständen viel davon, vielleicht aber auch weniger.
Wenn Du merkst, dass der Rüde immer wieder auf die Couch geht, schubs ihn nicht herunter, sondern rufe ihn entweder mit seinem Namen (sofern er den kennt) in Verbindung mit einem "RUNTER" oder "AB" und belohne das Runterspringen mit einem Leckerli. Oder hänge an sein Geschirr ein kurzes Stück Wäscheleine oder einen langen Schnürsenkel, so dass Du ihn herunterführen kannst. Je nachdem, wie sehr er die Couch liebt, wirst Du das mehr oder weniger oft machen müssen 
Denn das, was bei Euch im Haushalt bzw. im Zusammenleben später gelten soll, kann durchaus von Anfang an umgesetzt werden.
Beim Füttern würde ich anfangs die Hunde trennen. Gerade, wenn er ausgehungert ist, könnte er futterneidisch sein. Zum Päppeln würde ich einfach immer eine Handvoll Haferflocken aufweichen und mit in den Napf geben.
Wie sicherst Du den Hund draußen? Es scheint, dass er nur ein Geschirr samt Schleppleine trägt? Ich finde es ob der vielen entlaufenen Hunden am allerwichtigsten, den Hund in den ersten Tagen/Wochen doppelt zu sichern, wenn man mit ihm draußen ist. Das heißt, eine Leine ans Geschirr, die andere Leine an ein Zugstopphalsband, dass sich im Notfall auch so eng zuziehen darf, dass der Hund sich keinesfalls herauswinden kann. Das ist viel wichtiger als Laufen an der Schleppleine, auch wenn ich verstehen kann, dass Du ihm so viel wie möglich Auslauf bieten möchtes. Dass er bei Dir bleibt, wird nicht immer so bleiben :-) So zumindest kenne ich es. Sie werden nämlich von Tag zu Tag und von Woche zu Woche selbstbewusster und mutiger.
Ok, gut zu wissen, dann werd ich da gut acht geben müssen.
Bitte lasse ihm auch IMMER, also wirklich rund um die Uhr, ein Halsband dran, an dem die Tassomarke oder eine Marke mit Name und Telefonnummer hängt. So viele Hunde, die gerade bei den Pflegefamilien ankamen, sind schon durch die Haustüre oder über den Zaun entwischt und konnten mangels Halsband viel schwerer oder gar nicht eingefangen werden.
Ich wünsche dem Vierbeiner und Euch eine schöne Zeit.