Beiträge von Coucou

    Wenn der Kleine so ängstlich und umweltunsicher ist, dann würde ich ihn eine Weile einfach ganz in Ruhe lassen. Nicht spielen, kein Programm. NICHTS.
    Ich würde IHN auf mich zukommen lassen.

    Vielleicht fühlt er sich von deinem Engagement erdrückt und bedrängt?

    Huch das ging schnell!!!!! Nach 5 Tagen Pflegestelle hat Yimbo schon eine neue Familie gefunden.

    Der tolle Schatz wurde vorher abgeholt. Er durfte in eine Großfamilie mit langjähriger Boxererfahrung umziehen, in der immer jemand da ist, und wo er der Einzelprinz sein darf - was ihm sicher besser gefallen wird, weil er Frauchen und andere Ressourcen nicht teilen möchte.

    Hier sind erst einmal ein paar Tränchen gekullert ... :( Aber Yimbo hat es super erwischt, und wird ganz sicher ein tolles Boxerleben haben.

    Bye bye Yimbo! Alles Gute für Dich!!! :hallo:

    Zitat

    Najaaaaaaaaa - das würde ich nun auch nicht sagen. Es ist ja nicht so, dass ein Hund kein Recht auf Erfüllung seiner Bedürfnisse hat (meinst du vermutlich auch nicht).

    Na ja, aber mal ganz ehrlich, welches Lebewesen bekommt schon immer und unmittelbar sämtliche Bedürfnisse befriedigt? Ich kenne das nur von Babys. Bereits Kleinkinder müssen dann lernen, dass zwar Grundbedürnfnisse erfüllt werden, aber dass man auch mal warten, verzichten, zurück stecken muss.
    Und von uns Erwachsenen werden es die wenigsten hinbekommen, auch nur ansatzweise die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Sonst gäbe es nicht so eine große Menge an BurnOut-Patienten.

    Daher würde ich sagen: Die Grundbedürfnisse nach genug Futter, Zuwendung und Bewegung/ Beschäftigung sollten gedeckt sein. Aber darüber hinaus müssen alle Lebewesen und Familienmitglieder Abstriche machen und Kompromisse eingehen.
    Und 1,5 Stunden Bewegung am Tag, regelmäßig, finde ich für den Durchschnittshund jetzt nicht so katastrophal. Natürlich, mehr geht immer.

    Und idealerweise sucht man sich einen Hund aus, der zum eigenen Wesen passt. Und darum geht es hier ja auch in dem Thread ... Um eine Familie, die genau weiß, was sie leisten kann und will, und die nach einem Hund sucht, der in diesen Rahmen passt.
    Und ich würde sagen, da gibt es einige, die damit durchaus glücklich und zufrieden leben können.

    Paradisische Zustände müssen es meiner Meinung nach nicht sein. Die erleben auch die wenigsten Menschen für sich.

    Ich würde sagen, dass ist insgesamt "Jammern auf hohem Niveau".

    Ein Zuhause zu haben, den Napf gut gefüllt zu bekommen und nie hungern zu müssen, geliebt, gekuschelt und beschmust zu werden, 1,5 bis 2 Stunden am Tag mit seinem Mesche spazieren gehen zu dürfen und dann auch noch "immer dabei sein dürfen" ... Das wäre für den Größteil der Tierheim-,Ketten-, Hof- und Straßenhunde, die sicher die Mehrheit aller Hunde ausmachen, das absolute Paradies.

    Ich sehe diese Diskussion hier als hausgemachtes "Problem" einer Wohlstandsgesellschaft und ich weiß nicht, ob wir unseren Hunden einen Gefallen damit tun, dass wir unsere Gedanken so ekzessiv um deren Wohlergehen, perfekte Auslastung, Futter etc. kreisen lassen.

    Vielleicht kreiert gerade dieser Hype um den Hund so viele Auffälligkeiten und Probleme.

    Oft hat man den Eindruck, dass Hunde, die einfach in den Familien mitlaufen, ohne dass man sich groß einen Kopf macht, sehr viel "normaler" und vielleicht sogar glücklicher sind. Denn dort ist der Hund noch Hund, und muss nicht als Hobby, "Sportgerät" oder ständiger Lebensinhalt herhalten. :???:

    Ja, das ist hier auch so. Zumindest bei meinem Mops.

    Sie geht nur mit zum Gassi, um nicht allein zuhause zu sein, würde es sich aber sicher gern das eine oder andere Mal sparen.
    Sie würde auch gern stundenlang mit im Auto mitfahren ... Also ihr ist es egal, was wir machen, Hauptsache dabei.

    Solche Hunde gibt es zum Glück, und das ist auch der Typ Hund, der zu mir/ uns passt. Und sollte irgendwann noch ein dritter Hund hier einziehen, dann soll es unbedingt wieder ein "Sofahund" sein, einer der gern dabei ist, aber nicht unglaublich viel Action braucht.
    Wir gehen 2 mal am Tag ne Stunde, bei schlechtem Wetter auch mal weniger, aber 1,5 Stunden sind es in der Regel mindestens.

    Und das muss meinen Hunden reichen. Mehr Zeit möchte ich nicht investieren. Zuhause wird dann noch viel gekuschelt und gespielt, das war's.
    Ich möchte MIT meinen Hunden leben und nicht FÜR sie leben.

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    Manchmal ist es so, dass ein anderer Hund einfach besser passen würde und die Zuneigung zurückgeben würde.

    Ja, also davon bin ich auch überzeugt. Nicht jeder Hund passt zu jedem Menschen. Und diese besondere Art der "Magie" hat man sicher auch nicht mit jedem Hund.

    Bei mir war das mit jedem Hund anders. Obwohl mein Mops als Welpe kam, brauchte ich sehr lange, um mit ihr warm zu werden. Heute liebe ich sie sehr, aber anders, als z.B. meine Bulldogge. In sie war ich von der ersten Sekunde an verknallt, und bei ihr war es ähnlich. Sie hat mich sofort akzeptiert, die erste Nacht in meiner Armbeuge geschlafen, und es war sofort um uns beide geschehen. Bis heute hat sich das nicht geändert.
    Allerdings ist Coco jetzt auch kein schmusiger Hund ... wenn man so will "gibt" sie auf den ersten Blick nicht viel zurück. D.h. wenn ich mit ihr kuschel, dann tippt sie mich mit der Pfote an und hebt sie nach oben, damit ich ihr den Brustkorb streicheln kann. Höre ich auf, tippt sie wieder oder motzt, damit ich weiter mache.
    Sie fordert viel, ist aber kein Hund, der Schmuseeinheiten zurück gibt. Das ist einfach nicht ihre Art.
    Trotzdem weiß ich, dass sie vermutlich die treuste aller Seelen ist, und sie würde mich egal gegen wen mit ihrem Leben verteidigen.
    Andere Hunde die ich hatte, waren total verschmust, sind schier in mich hinein gekrochen, haben das aber bei jedem Besucher auch so gemacht.

    Also ich finde, man sollte nicht so viel denken, sondern dem Gefühl ruhig vertrauen. Ich bin mir sicher, dass Liebe und Beziehung auch mit der Zeit wachsen kann. Aber durch zu große Erwartungen kann man das auch blockieren.

    Ich würde versuchen, zu akzeptieren, dass es einfach so ist wie es ist und offen sein für das, was vielleicht noch entstehen kann.

    Übrigens bin ich auch Pflegemuter und bei Pflegekindern ist das ganz ähnlich. Man sollte meinen dass so ein kleines vernachlässigtes Kind jeder liebevollen erwachsenen Person Vertrauen schenken und sich "lieben lassen" würde. Das ist aber nicht so. Manchmal passt es einfach nicht, und dann lebt man u.U. über Monate oder Jahre mit dem Kind zusammen und bleibt einander trotzdem irgendwo fremd. Mit anderen hingegen passt es vom ersten Moment an, und eine große Liebe entsteht.
    Wenn das Kind sich nicht für uns öffnet und uns zu seinen Eltenr macht, so hat unsere Liebe keine Chance, das Herz des Kindes zu erreichen.

    Trotzdem denke ich, dass Hunde zum Glück nicht so kompliziert sind wie Menschenkinder, und dass es in jedem Fall gelingen sollte, dass ihr miteinander auskommt.
    Gib dem Kleinen Zeit, erwarte nicht so viel und höre auf "ständig alles für ihn zu tun". Lass ihn Hund sein, entspanne dich, lass ihn mehr nebenher laufen und dann wird er sich auch für dich interessieren.

    hey Jessi9000, bist du dir sicher, dass du nicht von meiner Bulldogge schreibst?

    Sie macht genau das ganz genau so. Und ich dachte immer, das liegt an der Bully-Sturheit. =)

    Also meine Dicke mag mich ganz bestimmt. Wir sind quasi ein Herz und eine Seele, ein Atemzug, ein Herzschlag ...

    Trotzdem will sie nicht nach Hause. Sie ist eben sehr unternehmungslustig und erlebt gerne was. Also will sie nicht nach Hause. Sie kommt aber dann gerne mit, wenn ich ihr sage: "Komm, wir gehen nach Hause und suchen deinen Ball." Dann trabt sie los.
    Sie braucht einfach immer etwas Action ...

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    Es stimmt, dass echt nicht jeder Hund der einen Garten zur freien Verfügung hat, mehr als 2 Stunden am Tag bespaßt werden muss, aber ein Hund der sonst in einer Wohnung lebt gehört für mich mindestens 2-3 Stunden an die frische Luft.
    Nur mal so als Einwurf :)

    Gilt aber auch nicht für jeden Hund. Wir haben einen riesigen Garten, und meistens lösen sich die Hunde na nur kurz, und dann wollen sie wieder rein zu Mama. ;0)
    Meine Bulldogge bleibt im Sommer manchmal ne viertel Stunde draußen, aber nie länger. Wenn ich nicht dabei bin, kommt sie bald wieder rein.
    Mein Mops möchte immer da sein, wo ich bin, und würde sich nie freiwillig allein im Garten aufhalten.

    Ich finde "unsportlich" auch das falsche Wort. Mein Mops z.B. ist durchaus sportlich, agil und sehr schlank. Also kein übergewichtiger Rollmops. Wenn wir draußen sind, rennt sie gerne und sie bewegt sich auch gerne und schnell.

    Aber sie braucht es nicht, sie fordert es nicht ein, sie wäre mit kurzen Runden absolut zufrieden. Sie ist einfach unkompliziert und genügsam, ruht in sich und kann sich mühelos an sämtliche Lebenssituationen anpassen, ohne zu leiden.

    Das eine hat daher mit dem anderen nichts zu tun. Ich denke, mit meinem Mops-Mädel könnte man durchaus sogar Hundesport machen (vielleicht kein Radfahren oder Ausdauerlauf) ... aber man MUSS es nicht, man braucht es nicht. Sie ist ein häuslicher Hund, freut sich immer wieder auf Zuhause und auf einen kuscheligen Platz auf dem Sofa.

    Nicht alle Hunde sind gleich, nicht jeder Hund braucht viel Auslastung.

    Also man kann es wirklich nicht verallgemeinern. Es gibt schon Hunde, denen das reicht, oder die von sich aus nicht sooo viel raus wollen und auch nicht das total Auslastungsprogramm brauchen.
    Abwechslung kann es ja auch zuhause geben, durch Besuch, Aktivitäten, Ausflüge, bei denen jetzt nicht der Hund im Vordergrund steht usw.

    Ich habe das jetzt nicht so gelesen im Eingangspost, dass die Leute mit dem Hund nie spielen wollen oder nie irgendwas mit ihm machen wollen. Sondern eher, dass eben NICHT das totale Auslastungsprogramm gefahren werden soll. Und solche Hunde gibt es durchaus.
    Ich laufe auch nur 2 Stunden am Tag mit den Hunden, 2 mal ne Stunde. Meiner Bulldogge ist es eher zu wenig, meinem Mops eher zu viel. Und so ist das eben die goldene Mitte. Die Bulldogge fordert aber zuhause dann noch viel ein, möchte ständig spielen. Sie ist generell einfach ein sehr verspielter Hund, kuscheln ist nicht so ihr Ding.
    Der Mops will hingegen auf den Schoß sitzen. Wenn Besuch da ist, ist mein Mopsmädel ausgelastet und im Glück, wenn sie jedem Besucher auf den Schoß klettern kann. Sie will dann gar nicht mehr mit raus, und ist am Abend eines solchen Tages rundum zufrieden.

    Also es gibt wirklich soo viele unterschiedliche Hunde mit jeweils unterschiedlichem Naturell. Da sollte doch auch für jeden Typ Mensch was dabei sein.
    Ansonsten gäbe es ja noch die Option, sich wirklich einen Hundeopi zu holen, der wirklich nicht mehr so viel laufen kann und will.

    Es muss einfach passen, und das Naturell des Menschen muss zu dem des Hundes passen. Dann werden alle Beteiligten glücklich damit.