huhu,
ich hatte mit meinen beiden Hündinnen vor kurzem dasselbe Problem.
Wir hatten das schon einmal, als meine jüngere (EB 2,5 J., seit ihrem 5. Lebensmonat bei uns) das erste Mal läufig wurde. Da musste ich beide Hunde monatelang trennen, bis sich die ältere (Mops, 4 J., seit ihrem 4. Lebensmonat bei uns) unterworfen hat. Sie ist ja auch körperlich eindeutig unterlegen und zieht automatisch den Kürzeren.
Danach lief alles wieder super und harmonisch. Auch meine beiden kuscheln ständig zusammen usw.
Kurz vor Weihnachten gab es dann wieder 2 Raufereien (es ging vermutlich um einen Kausnack), bei der zweiten wurde mein Möpschen schwer verletzt, verblutete fast.
Ich habe natürlich sehr viel darüber reflektiert, was schief lief, und kam auf folgende Punkte:
1. In der Zeit vor dem Vorfall habe ich viel mit meinem Mops-Mädel gemacht, gekuschelt und viel mit ihr gespielt. (Sonst spielt sie eher die 2. Geige, weil die Bulldogge sehr vereinnahmend ist). Durch das Spiel wurde der Mops sehr selbstbewusst und hat sich evtl. dann in den beiden Situationen nicht untergeordnet, sondern sich gewehrt bzw. auch angegriffen. (Ich habe die Vorfälle nicht beobachtet, war in einem anderen Raum.)
2. Bulldogge war sehr gestresst, hatte eine schmerzhafte Ohrenentzündung, aufgrund eines Umzuges haben wir viel renoviert und wenig mit den Hunden gemacht. Sie ist ohnehin stressanfällig, und es kam vermutlich insgesamt zu einer Überforderung des Hundes mit gleichzeitig zu wenig Programm, wodurch sie Anspannung hätte abbauen können.
3. Beide Hunde bekamen auch bei mir zu wenig Grenzen, hatten eher "Prinzessinnenstatus".
4. Auch ich war in der Zeit sehr gestresst und unausgeglichen, was sich sicher auch auf die Hunde übertragen hat.
Gelöst habe ich es folgendermaßen:
1. In den Wochen/ Monaten nach dem Vorfall wurden beide strikt getrennt, sobald ich nicht 100% aufmerksam sein konnte. So z.B. auch während des Essens. Ich habe beide Hunde IMMER getrennt gefüttert und auch beim Familienessen bleiben sie getrennt, weil ich die Hunde dabei nicht im Blick behalten kann/ will.
Zwischen den beiden Wohnräume im EG hab ich ein Kindergitter angebracht. Sobald ich weg muss, und wenn es nur ins OG ist, werden beide getrennt, können sich aber durchs Gitter sehen und beschnuppern und auch beieinander liegen.
2. Beide Hunde werden grundsätzlich beobachtet, sobald es auch nur zu einem Ansatz von Anspannung kommt, greife ich ein, mahne oder trenne, damit sich gar nichts hochschaukeln kann. Denn nur, wenn ich rechtzeitig eingreife, kann ich eine Eskalation verhindern.
3. Wenn ich koche, werden BEIDE auf den Hundeplatz in der Küche geschickt, damit es keinen Streit um runterfallende Krümel geben kann.
D.h. insgesamt kontrolliere ich mehr und gebe mehr vor, wo die Hunde sich zu platzieren haben.
4. Ich habe trainiert, dass alles, was herum liegt, MEINS ist, und sie nicht ran dürfen, es sei denn, ich erlaube es.
5. Ich achte darauf, dass die "Stimmung im Rudel" entspannt ist, und dass kein Stress aufkommt. Ist Coco (Bulldogge) unausgeglichen, achte ich darauf, dass sie entspannt.
6. Ich achte darauf, mein Mops-Mädel nicht zu selbstbewusst werden zu lassen (weniger Spiel etc.), da sie sonst schnell übertreibt, "auf dicke Hose macht" und sich überschätzt.
Fazit: Meiner Meinung nach mögen sich meine beiden Kröten sehr, aber sie brauchen mehr Führung von meiner Seite und klarere Regeln und Strukturen.
Es gab bislang keine Raufereien mehr, alles ist friedlich.