Interessanter Thread und interessante Fragestellung...
Ich persönlich bin der Meinung, dass Hundesport richtig aufgebaut und nach den Bedürfnissen des Hundes ausgewählt ist etwas Gutes und durchaus sinnvoll... sofern der Hundehalter nicht egoistisch handelt
Allerdings und das ist völlig wertfrei, sehe ich gerade in der Agiszene (seit fast 12 Jahren beobachte ich diesen Sport) Menschen, die aus purem Egoismus sich einen Hund holen, der absolut nicht in den Alltag passt und den sie dann auch nicht richtig ausbilden können.
Mit 18 Monaten muss dieser Hund dann sein erstes Turnier laufen und was man dann teilweise auf dem Parcour sieht tut einem richtig weh...
Solche Leute sind noch die Ausnahme, nehmen aber immer mehr zu... und dann finde ich Hundesport schädlich...
Solche Hundehalter gibt es aber nicht nur beim Agi, sondern in jeder anderen Sportart....
Unsere Hündin Laika fing mit 4 Jahren im Agility an. Bis dahin war sie reiner Familienhund. Wir lebten auf dem Land, drei kleine Kinder und viele Hundefreunde... ein Traum...
Sie war glücklich und zufrieden...
Als wir dann in die Stadt zogen und keinen Garten mehr hatten und darüber hinaus meine Mama wieder arbeiten ging war Laika frustriert und total unausgeglichen, also suchten wir eine Aufgabe, was ihr half.
Sie hatte Spaß dran war aber nicht so ehrgeizig....
Pepper kennt es nicht einfach und ist ohne Hundesport nicht glücklich... was aber daran liegt, dass in seiner Ausbildung viele Fehler gemacht wurden und er hochgepusht ist... Heute wissen wir es besser und auch er wird jetzt ruhiger gearbeitet. Dennoch wäre er ohne Sport unglücklich....
Zumindest ist das mein Eindruck...
Eliot hingegen, ein reinrassiger Border Collie, der ja normal einer der Arbeitshunde ist, der wäre mit reinem mitlaufen zufrieden.
Dort wo ich bin, ist er auch und zufrieden damit.
Dennoch mach ich Unterordnung und Mantrailing mit ihm.
Unterordnung, damit es für ihn besser wird in der Nähe von anderen Hunden zu sein
Er arbeitet ganz gerne mit... sollte er absolut keine Freude dran haben würden wir aufhören.
Trailen tun wir, damit er seine Angst vor Menschen verliert... und auch hier... sollte es ihm keinen Spaß mehr machen, würden wir auch hier aufhören...
Persönlich würde ich gerne noch ganz andere Sachen mit ihm machen, aber er hat da nicht wirklich Freude dran, also lassen wir es...
Mit 1,5 Stunden Spaziergang am Tag und kuscheln ist er einfach rundum glücklich...
Im Prinzip denke ich muss man das von Hund zu Hund abhängig machen, was für ihn gut ist...
Da muss man als Hundehalter dann einfach mal ganz genau beobachten und im Zweifel auch mal eine schwere Entscheidung treffen.
Pauschal kann man das denke ich nicht sagen, ob Hundesport nötig oder nicht nötig ist.
Generell kann man nur sagen, dass Hundesport nur dann schädlich ist, wenn man auf die Bedürfnisse des Hundes keine Rücksicht nimmt