Beiträge von Cherubina

    Ich finde "nicht beachten" bei so etwas nie zielführend. Meine Hunde bekommen durchaus gesagt, dass ich das nicht will. Wie man einen gescheiten Abbruch aufbaut, einen Hund korrigiert oder blockt, etc. das sind Dinge, die Meiner Meinung nach in einer gescheiten Hundeschule genauso beigebracht werden sollten wie Sitz, Platz und Rückruf.

    Wenn das bei euch nicht der Fall ist, dann suche dir vor Ort andere Unterstützung, eventuell auch in Form von ein Paar Einzeltrainings.

    Bis dahin würde ich wohl auch versuchen solche Begegnungen zu vermeiden, damit sich das Verhalten nicht weiter festigt.

    Gerne genommen:

    "Ach... Sie haben DREI Hunde.....?"

    äh.. Moment... eins, zwei, drei... tatsächlich :woozy_face:
    War mir gar nicht klar.

    Ich nehme mir schon lange vor auf meine 4 Hunde angesprochen zu antworten:

    "Vier? Wieso vier? Scheiße! Devil ist nicht da! Sie haben nicht zufällig einen freilaufend Rottweiler gesehen?" Das Ganze untermalt von einem leicht gehetzten Unterton und aufkeimender Panik in den Augen.

    Aber ich bin einfach immer zu nett.

    Ich begegne ja eher selten Menschen auf Spaziergängen. Wenn doch, dann bin ich es gewöhnt, dass irgendjemand etwas zu den vier Hunden sagt, meist entsteht auch ein kurzes Gespräch. Sätze wie "Boah, vier Stück! Das ist aber viel Arbeit." "Was ist das für ne Rasse?", "Die hören aber gut..." bin ich gewöhnt und ich habe meist schon die passende freundliche Antwort parat. Ich finde das wirklich immer ganz nett.

    Heute war es aber eine bemerkenswerte Begegnung.

    Wir waren zu dritt mit 6 Hunden unterwegs. Von vorne kam ein Pärchen im Rentenalter ohne Hund. Wir haben alle Hunde rangerufen und angeleint. Alle Hunde waren sofort da, es hat also vielleicht 30 Sekunden gedauert. Die zwei Pudel der anderen beiden wurden nicht weiter beachtet, aber zu mir sagte die Frau:

    "Vier Hunde! Das ist aber mal ne Aufgabe."

    Ich: "Das stimmt, aber eine wirklich schöne!"

    Sie: "Und dann auch noch im Freilauf! Haben Sie da keine Angst?"

    Ich (in Gedanken bei ...dass die weglaufen, dass die jagen gehen...): "Nein, nicht wirklich."

    Sie: "Ich meine, haben Sie keine Angst, dass die jemanden angreifen?"

    Ich (muss schmunzeln): "Nein, wirklich nicht.Die greifen niemanden an."

    Sie: "Ja, das sagen immer alle."

    Ich: "Sie würden schon gerne hinreißen und die Leute freundlich begrüßen und wenn sie dann hochspringen, dann werden Hosen schmutzig. Drum leine ich die ja auch an, wenn uns jemand entgegen kommt."

    Damit war es dann wohl OK für die Frau, die im übrigen überhaupt nicht ängstlich wirkte und ganz entspannt neben uns stehen blieb während wir sprachen.

    Meine Bestien standen derweil daneben und haben sich überlegt, wie die Frau wohl schmecken mag.

    Rywena Gute Besserung der kleinen Maus. Wenn das Zeug schon so weit gekommen ist, dann kommt es bestimmt auch alleine noch ganz raus. Hoffentlich frisst sie in Zukunft sowas nicht mehr.

    Minipin-Jack

    Es geht in der Medizin (egal ob Tier- oder Human) auch um eine gewisse Verhältnismäßigkeit. Wenn ich jedem Hund, der humpelt direkt eine Überweisung fürs CT in die Hand drücken würde, bei jeder Katze mit Fieber direkt nen Ultraschall machen und Blut untersuchen lassen würde und jedem Hund der mäkelig frisst ein Kontrastmittelröntgen verordnen würde... Ich könnte die Praxis wohl schließen.

    99 % der Hunde Hündinnen in dem Alter, die ihr Futter gerade mal stehen lassen, haben eben nichts, bei dem einem Röntgen weiterhilft. Nachdem die Symptome schlimmer wurden (immernoch nicht wirklich bedrohlich, aber eben ernstzunehmender), wurde weitere Diagnostik eingeleitet und es erfolgte relativ zeitnah eine Überweisung, wodurch die Ursache dann gefunden wurde.

    Wo genau meinst du denn, dass hier die TE ein Studium gebraucht hätte, um ihrem Hund zu helfen?

    Wir haben in der Praxis eine französische Bulldogge, die mir beim Krallen schneiden mal fast kollabiert wäre. Die regt sich dermaßen auf, hat beim Fixieren auf dem Arm ständig Atemaussetzer... Der Hund ist nach dem Absetzen taumelte gelaufen, hat sich dann hingelegt und minutenlang nach Luft gerungen. Es ist echt ein Trauerspiel.

    Krallen schneide ich bei diesem Hund nicht mehr. Das ist es mir nicht wert. Die Besitzerin hat natürlich viele Tipps zum Training für Zuhause bekommen, aber ich bin mir sicher, dass sie das nicht macht.

    Leider hat derselbe Hund eine chronische allergische Otitis. Eigentlich ist das ganz gut im Griff, aber ein paar Mal im Jahr kocht das mal hoch.

    Für die letzte Ohrreinigung gab es dann tatsächlich eine Sedierung. Diese wurde eindeutig besser verkraftet als das Fixieren, das nötig gewesen wäre.

    Ich bin mit Hunden groß geworden, aber es waren immer Einzelhunde.

    Der erste war ein Mix aus Dalmatiner und Afghane, völlig unverträglich, lief nur an der Leine. Ich hab den Hund geliebt.

    Danach kam ein Jahr ohne eigenen Hund, aber mit Gasthund, den ich (mit damals 12 Jahren) spazieren führen durfte. Er war immer nur stundenweise bei uns. Es war ein Border Collie und mein Vater und ich waren Hinrunde weg.

    Also zog eine Halbschwester dieses Hundes zu uns. Senta kam als Welpe und für mich fühlte es sich an wie mein eigener Hund, wenn meine Eltern auch darauf bestanden, dass es ein Familienhund ist.

    Schon damals war mir ein Hund oft nicht genug. Am liebsten habe ich mich mit einer Freundin und ihrem Hund getroffen oder ich habe verschiedene Hunde aus der Nachbarschaft mitgenommen (der fette Collie-Mix Nina, der brave Arbeitsborder Puck, die schwarze Mixhündin Otcha). Senta war nicht besonders erpicht auf Hundebekanntschaften, aber wenn sie doch mal gespielt hat, dann standen mir Freudentränen in den Augen. Ich fand die positive Interaktion immerschon toll.

    Mit einem freiwilligen Jahr in einer Schäferei nach der Schule zog mein erster wirklich eigener Border ein. Racki hat mich durchs ganze Studium begleitet und starb mit 17 Jahren.

    Danach hatte ich 1 Jahr Hundepause, aber das hab ich natürlich trotzdem mit Hunden gefüllt. Ich habe mehrmals die Woche die Hunde einer Pflegestelle ausgeführt. Mal 3, mal 5, mal 7 gleichzeitig. Viele an der Leine, manche im Freilauf. Eine tolle Zeit.

    Da blieb dann Kito an mir hängen, der Angsthund, der sich nicht anfassen ließ. Und da ich ihn mir nicht als Einhelhund vorstellen konnte kam Smilla dazu. Klein, quadratisch und einfach toll.

    Es fühlte sich tatsächlich nie nach etwas besonderem an. Sie waren einfach beide da und ich habs genossen wie sie sich ergänzt haben.

    Sumi kam dann geplant als Welpe dazu. Hier hatte ich tatsächlich Bedenken, ob das so klappt, aber sie war sofort Teil der Gruppe.

    Die Welpen kamen letztes Jahr und damit zwei Welpen, die bei mir blieben, Kito starb.

    Nun sind es also 4 und ich finde es total harmonisch. Ich empfinde es auch nicht als wesentlich aufwendiger als 3 oder 2 Hunde. Ja, Blickfang ist man, aber bei uns ist es recht einsam. Eine gewisse Dreckresistenz hatte ich schon immer und weigere mich nach wie vor standhaft täglich zu putzen. Besuch darf gerne die Schuhe anbehalten. :relieved_face:

    Weniger als zwei Hunde kann ich mir kaum mehr vorstellen, mehr als 4 oder 5 müssen es aber auch nicht sein.


    fst du mich nicht fragen.. Klar, es sieht beeindruckend aus, wenn da 1, 2 oder 3 Menschlein mit dieser Menge ( https://scontent-muc2-1.xx.fbcdn.net/v/t39.30808-6/…tYw&oe=61D085D9 ) unterwegs ist. Mehr positives faellt mir persoenlich dazu aber nicht ein..

    Nicht mal das finde ich positiv. Denen würde ich weder mit, noch ohne Hund begegnen wollen. |)

    Ich bin denen schon (selbst war ich mit 4 Tierschutzhunden unterwegs) begegnet. War unspektakulär.

    Wirklich weiterhelfen kann nur jemand, der euch zusammen erlebt und eure Situation einschätzt. Denn Gang zum VerhaltensTierarzt finde ich in dem Fall nicht verkehrt.

    Dinge über die du mal ganz für dich nachdenken kannst (denn ich kann nicht einschätzen, inwieweit das auf euch zutrifft):

    Border Collies tun sich leicht mit klaren Rahmen. Jetzt wird gearbeitet, jetzt nicht mehr. Was für den Hund schon Arbeit und Training ist, sehen ihre Halter oft gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass besonders Erstborderhalter aus dem "Ruhe Üben" einen aktiven Prozess machen und eben nicht die Abwesenheit von Training.

    Da wird ein Deckenkommando trainiert, die Box Schöngefüttert, geclickert was das Zeug hält. Für den Border also permanent Hirn an.

    Gleiches draußen:

    Statt einem entspannten Spaziergang übt man Leinenführigkeit, Rückruf und Radius... der Hund ist permanent auf Empfang.

    Dann muss ja mit dem Junghund schonmal trainiert werden... Du sprichst von Tricks, der er abspulen kann... es wird gespielt, du sagst er bringt dir Spielzeug, wenn er nicht zur Ruhe kommt...

    Wann ist wirklich Timeout?

    Du sagst, dass Fly dann am Besten zur Ruhe kommt, wenn er alleine Zuhause ist. Da würde ich drüber nachdenken.

    Ich hatte vor Weihnachten zwei Wochen lang eine meiner Nachzuchten hier zu Gast. Sie und ihre Schwestern kamen schnell gut miteinander aus und die Kleine hatte auch längst nicht sie Probleme, die du mit Fly hast, aber:

    Die Gasthündin hat viel Erziehung und Training genossen- in meinen Augen zu viel. Sie war draußen immer "an", ständig bereit ein Kommando von mir zu hören. Sie ist seltener einfach geschlendert, hat weniger geschnüffelt und war mit Trubel schneller überfordert.

    Meine zwei Youngster trainieren sehr wenig (etwa 2 x in der Woche für 10-15 Minuten), dann aber sehr intensiv. Auf Spaziergängen versuche ich tatsächlich nicht zu spielen, nichts zu fordern... Derzeit habe ich fast keine Stimme, das fällt kaum auf.

    Wie gesagt, dass sind alles nur Dinge, auf denen du mal herumdenken kannst. Ganz sicher keine konkrete Handlungsempfehlung, denn dafür kenne ich euch zu wenig.

    Über die Praxis habe ich es mit unzähligen Hundehaltern zu tun, Leute, die wohlüberlegt einen scheinbar passenden Welpen gewählt haben und die, die sich eben kaum Gedanken um die Rassewahl gemacht haben.

    Ich kenne eine Familie, die den völlig verhaltensauffälligen Großen Schweizer Sennenhund nach einem heftigen Beißvorfall in der Familie mit nicht mal zwei Jahr einschläfern ließ, die vermeintlich glücklichen Weimaraner Hundehalteranfänger, die den Hund nur angeleint und mit Halti spazieren führen, die junge Mutter, deren Appenzeller schon als Welpe vom Kleinkind drangsaliert wurde, mit 6 Monaten begann nach dem Kind zu schnappen und dann nicht wieder auftauchte...

    ...aber auch den Kleinpudel, der sein Frauchen blutig beißt, den Cockappo, der zur Erziehung ins Trainingscamp kommt, weil er den Besitzern auf der Nase rumtanzt und den Zwergpinscher, der seine Familie nicht mehr auf die Couch lässt.

    Ich freue mich über Menschen, die in diesem Forum nach Infos suchen und finde es durchaus positiv, dass sie eben auch die negativen oder komplizierten Seiten genannt bekommen. Was da jeder Einzelne draus macht... wer weiß.

    Also aus meiner Sicht ist es nicht schlimm, dass es da manchmal etwas ausufert. Es zeigt eben nur ganz viele neue Aspekte auf und wenn sich jemand nicht überzeugen lassen will, dann tut er das auch nicht.

    Sumi hatte heute mal eine echte Herausforderung. Eine Herde von 160 Schafen (überwiegend Lacaune und Ostfriesisches Milchschaf, nicht gerade für guten Herdentrieb bekannt) sollte über 2 km von der Weide in den Stall.

    Die Herde kennt Hunde nur wenig und das Ziehen gar nicht. Bisher wurden sie immer mit dem Hänger von A nach B gebracht. Ein Futtereimer sollte helfen, wurde aber völlig ignoriert. D.h. Sumi hatte ne Menge zu tun.

    Sie hat sie aber relativ problemlos über Wiesen und ann Feldern vorbei manövriert, zwei Straßenquerungen (gut gesichert) liefen auch super und hier auf dem Video kurz vor dem Ziel, hatten die Schafe endlich auch eine Tendenz uns hinterherzulaufen. Vorher musste Sumi echt jede Bewegung der Herde steuern.

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