Beiträge von Cherubina

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    hm, aber, entsteht beim Hecheln nicht immer eine Falte an den Maulwinkeln? oder ist sie beim Stresshecheln anders/stärker ausgeprägt?


    Ich frag so genau, weil bei dem Junghund von Bekannten heute eine Falte sichtbar war (nicht so extrem wie beim Goldi auf dem Bild), in einer Situation, die ich aber nicht als stressig für ihn gedeutet hab, und auch die sonstige Körpersprache nicht darauf hindeutete...



    Die "Stressfalte" alleine hilft nicht bei allen Hunden wirklich weiter. Ich kenne auch eine Hündin, die beim normalen Hecheln so eine Falte hat.
    Wie du schon selbst sagst gehört eben auch die restliche Körpersprache dazu (abwenden des Blicks, zittern, speicheln, Rutenhaltung...natürlich nicht immer alles auf einmal). Auffallend ist einfach, dass oft die Mundwinkel ganz weit nach hinten gezogen sind. Wenn du deinen Hund kennst, erkennst du deutlich den Unterschied.
    Das "Gegenteil" dieser sehr weit nach hinten gezogenen Mundwinkel als Zeichen einer defensiven Stimmung sind die sehr weit vorne liegenden Mundwinkel, wie man sie sieht, wenn der Hund offensiv droht.

    Deine Schilderung erinnert mich sehr stark an die von mir sogenannte "schizophrene Phase" meines Seniors. Er zeigte genau diese Panik, die ich sonst nur bei Gewitter von ihm kannte und das die ganze Nacht und große Teile des Tages. Der sonst völlig problemlose Hund hat als ich ihn in der Zeit mal alleine lassen musste vor Panik eine Tür zerkratzt, ein Telefonkabel zerbissen und in die Wohnung gemacht.
    Sehr auffällig für mich: Racki konnte draußen entspannen. Als ehemaliger Kettenhund hat er sich draußen sowieso immer sehr wohl gefühlt und hat im Haus relativ sensibel auf Geräusche reagiert (Fußgetrappel über uns etc).


    Nach vielen Untersuchungen (Blut inklusive Schilddrüse, Herz, Blutdruck), schlaflosen Nächten und zahlreichen Theorien, die ich wieder verworfen habe, nach Valium und Baldrian, war ich völlig übermüdet und wusste nicht mehr weiter.
    Dann hat es von heute auf morgen wieder aufgehört. Zwei Wochen hat es gedauer und dann war alles wieder normal und er lebte noch 2 weitere Jahre.


    Meine heutige Theorie, die ich natürlich nie beweisen konnte: Er hatte eine Art Hörsturz. Hat etwas wahrgenommen (Rauschen, Pfeiffen etc) was ihn maßlos beunruhigt hat. Ich bilde mir auch ein, dass er nach seiner "schizophrenen Phase" deutlich schlechter gehört hat.


    Ich drücke dem alten Knaben die Daumen.

    Wir beide sollten eine Selbsthilfegruppe gründen :D


    Mit Kito habe ich am gleichen Punkt begonnen (einziger Unterschied er lebt im Haushalt einer Pflegestelle - hielt dort aber immer viel Abstand und ließ sich keinesfalls berühren) und habe es innerhalb eines halben Jahres dazu gebracht, dass er in Haus und Garten an der Leine folgt und sich am Kopf streicheln lässt. Zur Zeit trainieren wir das Überziehen eines Geschirrs, denn ohne das werde ich mit ihm nicht rausgehen und er kriegt die Panik in den Augen, wenn ich ihm etwas über den Kopf ziehen möchte.


    Was Kito tatsächlich sehr hilft ist die Anwesenheit eines souveränen Hundes. Wenn er beginnt sehr angespannt zu wirken und meine Aufmerksamkeit nicht mehr haben kann, beschäftige ich mich mit dem anderen Hund und er kann sichtlich aufatmen. Wie ist Willi denn mit anderen Hunden und hast du eine Möglichkeit einen anderen Hund mitzubringen?
    Womit ich auch ganz schöne Erfolge erzielt habe ist das Clickern. Zu Beginn waren es kurze Blicke in meine Richtung (Blickkontakt zu ertragen war eine der ersten wichtigen Übungen), die ich geclickert habe, dann Annäherungen, dann Berührungen durch mich. Jetzt sind wir beim Berühren meiner Hand durch seine Schnauze, was wir dann für das Geschirrtraining verwenden können.


    Ich bin sehr gespannt wie es bei euch zweien weitergeht!


    LG Cherubina

    Mein Hund ist viel ohne Leine gelaufen, aber gebraucht habe ich sie dennoch:
    a) an befahrenen Straßen, weil ich am Ende doch nicht sagen kann ob neben mir plötzlich einer aus dem Hoftor stürmt und mein Hund vor Schreck einen Satz zur Seite macht, etc.


    b) für den Fall das mir Leute entgegenkamen, für die es (aus welchem Grund auch immer) wichtig war meinen Hund angeleint zu sehen.


    Ich weiß nicht wieviele Leinen ich verloren habe und irgendwann habe ich dann nur noch Leinen in einer Stärke verwendet, die halbwegs bequem in die Hosentasche passen. Ganz ganz selten habe ich die Leine mal ganz vergessen (oder gerade wieder irgendwo verloren), dann konnte ich aber zur Beruhigung der Menschen immernoch ins Halsband greifen.

    Ich empfehle zur Eingabe von NSAIDs, also Schmerzmitteln wie Metacam, Rimadyl oder auch Weidenrinde zusätzlich Omeprazol. Dieses Medikament aus der Humanmedizin hemmt die Säureproduktion im Magen und wird von unserer Uniklinik immer zusammen mit Schmerzmitteln verschrieben, auch als Dauergabe.


    Ansonsten habe ich selbst schon sehr gute Erfahrungen mit Akupunktur bei meinem Hundesenior gemacht. Leider entstehen dort wieder nicht unwesentliche Kosten.


    Wenn du mit Mitteln, die Teufelskralle, Grünlippmuschelextrakt oder Glykosaminoglykan enthalten gute Ergebnisse erzielen kannst, umso besser! Mit letztgenanntem ist die Hündin meiner Eltern 4 Jahre lang um Schmerzmittel rum gekommen, bevor es dann doch zu stark wurde mit der Arthrose.


    Ansonsten würde ich bei so einem jungen Hund wirklich nochmal alle operativen Optionen mit dem Tierarzt durchsprechen...

    In dem Zusammenhang eine spannende Begebenheit, die so meiner Cousine passiert ist.


    Sie fuhr nachts mit dem Fahrrad nach einer Party nach Hause. Sie ist von Dorf zu Dorf auf einer schmalen landstraße gefahren, als sich von hinten ein Auto näherte. Statt zu überholen wurde das Auto aber langsamer und fuhr immer dichter auf. Meine Cousine hat es mit der Angst zu tun bekommen und hatte nur noch Fluchtgedanken. Sie wurde langsamer, das Auto auch und als das Auto direkt hinter ihr fuhr ist sie vom Rad gesprungen, hat dieses im Graben liegen lassen und ist von der Starße weg ins Dunkle in ein Dickicht gesprungen.
    Das Auto hielt an, ein Mann stieg aus und trat an den Straßenrand. Mit klopfendem Herzen hat sie im zugeschaut, wie er ein paar Schritte in ihre Richtung ging, das Fahrrad anschaute und schließlich doch weiterfuhr.


    Wochen später saß sie mit Freunden und Bekannten zusammen und einer der Männer am Tisch erzählte von einer interessanten Begebenheit:
    Er fuhr nachts auf der Landstraße entlang. Vor ihm tauchte ein Fahrrad auf. Da er sowieso 100 Meter später abbiegen wollte und die Radfahrerin nicht schneiden wollte, hielt er sich hinter ihr. Diese wurde aber immer langsamer und plötzlich sprang sie vom Rad und verschwand. Er wollte noch schauen, ob man ihr helfen kann, aber es war nur noch das Rad da...


    :rollsmile:

    Pipi auf Kommando hat mein Hund nebenbei gelernt. Es hieß bei uns "na mach" und ich habe es nie gezielt trainiert. Wie übrigens ganz viele Kommandos (rüber, stopp, da lang, geh auf deinen Platz...). Racki konnte sogar spielen auf Kommando - ok ich gebe zu in Spielstellung einen Hund anbellen und dabei immer wieder zu mir rüberschauen zählt nicht ganz als spielen, aber ich habe es bei Hunden eingesetzt, die er gut kannte und daraus hat sich oft dann ein richtiges Spiel entwickelt (ein bisschen doof ist es schon , ich gebs zu :headbash: )


    Was aber auch sehr nützlich sein kann, besonders bei Wasserjunkies: Schütteln auf Kommando
    Damit kann man der sonst unvermeidlichen Dusche nach dem bad entgehen...

    Du sprichst davon einen kleinen Hund auf ein Katzenklo zu trainieren?


    In meinen Augen spricht dagegen, dass die Gefahr besteht, dass der Hund eine Untergrund- oder Ortspräferenz erlernt, die es ihm schwer macht sich an anderer Stelle zu lösen. Hunde brauchen um ihr Geschäft zu verrichten kein weiches Substrat zum einbuddeln. Man trainiert den Hund also an das Katzenklo als richtig anzuerkennen, gleichzeitig ist aber das Plätzchen direkt daneben falsch. Ich persönlich möchte keinen Hund haben, der nur (wirklich ausschließlich) auf Katzenstreu macht. Es ist schon nervig genug einen Hund zu haben, der sich nur auf Gras löst, aber wer will schon überall eine Tüte Katzenstreu mitschleppen.
    Zweites Problem kann sein, dass der Hund nie wirklich stubenrein wird. Besonders in kleinen Wohnungen und wenn das Klo irgendwo im Wohnraum steht. Ein Hund möchte ja gerne seinen "Wohn-und Schlafbereich" sauber halten. Wenn er lernt, dass das nicht so wichtig ist kann es schwierig werden.


    Meinen eigenen Hund habe ich erst mit 7 Jahren aus reiner Draußenhaltung mit ins Haus genommen. Er hat nur ein einziges Mal ins Haus gemacht und dafür ist er in den Keller gegangen, also möglichst weit weg! Der Standort des Klos würde also eine nicht unwesentliche Rolle spielen.


    Insgesamt treffen aber die zwei Aussagen, die du nicht hören möchtest für mich zu! ;)