Beiträge von Cherubina

    Zitat

    Zum Spielen mit anderen Hunden:
    Die meisten Hundehalter machen den Fehler und stehen auf einer Wiese rum. Warum also sollte der Hund auf seinen Besitzer achten - der ist ja brav da.

    Wenn man vorher schon beim Spazierengehen geübt hat, dass der Hund belohnt wird, wenn er selbständig darauf achtet Anschluss zu halten (das geht auch bei Hunden, denen das nicht "gottgegeben" ist ;) ), dann habe ich eine gute Grundlage für den Freilauf. Und dann stehe ich nicht rum, wenn meine Hunde sich mit anderen beschäftigen, sondern laufe, so dass mein Hund immer mal wieder schauen muss wo ich bin und sich nicht völlig ausschalten kann. Ganz nebenbei führt das dazu, dass viel weniger Konflikte bei den Hunden untereinander entsteht, weil die auch nicht soviel Zeit haben sich irgendwo reinzuspinnen.

    Viele Grüße
    Corinna

    Ups, du warst schneller und hast es auch noch schöner geschrieben als ich ;)

    Einen Hund der zu 100 % kommt, wenn man ihn ruft ist ein sehr sehr seltenes Exemplar.
    Ich hatte lange einen Border Collie, mit dem ich an den Schafen gearbeitet habe, der super gehört hat und in fast allen Lebenslagen (nicht direkt an befahrenen Straßen) ohne Leine lief. Er hat nicht gejagt und ich konnte mich überall auf ihn verlassen - aber nicht 100 %ig! Wenn ich mit dem Ableinen gewartet hätte, bis er keine Fehler mehr macht, hätte er nie an der Herde arbeiten dürfen und wäre bis zum Alter von 10 Jahre nicht von der Leine gekommen. Ab da wurden die Fehler wirklich sehr selten...

    Auch dieser Hund fand manchmal was spannendes zu schnüffeln, auch dieser Hund ist zu fremden Hunden gerannt, wenn ich nicht schnell genug war etc.

    Ich finde wichtig:
    - Orientierung an dir bestätigen
    - Ein "hierlang" Kommando einführen - das steht für Richtungswechsel und Mitkommen und ist kein Rückruf
    - In sicherer Umgebung den Radius kennenlernen in dem sich dein Hund bewegt und diesen, wenn er dir zu groß ist einschränken.
    - Entspannen und nicht jede Bewegung des Hundes kommentieren
    - Nur rufen, wenn du dir halbwegs sicher sein kannst, dass dein Hund kommt!

    Wenn meine Smilla einen Hund vor mir sieht rennt sie auch hin. Das ist dann doof gelaufen, aber eben nicht mehr u ändern, auch nicht durch rufen brüllen oder wegrennen. Ich rufe also statt dem Rückruf ein lautes "Tut mir leid, ich war nicht schnell genug." und warte bei netten Kontakten und entspannten Menschen darauf, dass ihre Aufmerksamkeit vom fremden Hund weg geht, damit ich sie rufen kann, oder hole sie zu Fuß dort ab.

    Triff dich gezielt mit anderen Hunden in sicherer Gegend und bleibe nicht lange stehen, sondern gehe "normal" spazieren, damit der Hund überhaupt die Notwendigkeit hat zu schauen wo du bist. Und übe ansonsten mit Schleppleine ohne Ablenkung und andere Hunde wie die anderen schon geschrieben haben.

    Oh, ich habe ja gleich mehrere Kuschelexemplare. Nach dem Spaziergang genieße ich es immer noch eine Zeit mit der Bande auf der Couch zu sitzen.
    India (Podenco-Mix, ca 30 kg) ist ein richtiger Kampfschmuser. Sie freut sich ein Bein aus, krabbelt am liebsten halb auf den Schoß, nimmt schonmal Arm oder Hand ins Maul und lässt sich komplett durchknautschen - wenn sie nur nicht so haaren würde.
    Tessa (Galgo) rollt sich ganz eng neben einem zusammen und hängt dann ihren Hals über Bein oder Arm. Sie lässt sich lieber richtig streicheln als durchknuddeln, bei den langen dünnen Gräten auch verständlich.
    Smilla (Mix, ca. 5 kg) schmust in allen Positionen - auf dem Schoß oder daneben - zusammengerollt, auf dem Rücken oder seitlich. Besonders gern schreckt sich genüsslich ihren Hals und lässt sich unterm Kinn und am hals kraulen.
    Kito der Schisser entdeckt auch immer mehr das Schmusen für sich. Im Stehen lässt er sich gerne dem Popo schubbern und auf der Couch liegt er mittlerweile auch fast entspannt neben mir und lässt sich die Ohren massieren und die Wangen kraulen. Bei ihm mache ich viel in Richtung TellingtonTouch. Er scheint dem nicht abgeneigt zu sein und gewöhnt sich an Berührungen am ganzen Körper.

    Das tollste ist, wenn alle 4 mit auf der Couch liegen. Da wird der letzte Zentimeter ausgenutzt und ich muss mir eingestehen, dass 2 Hände einfach nicht genug sind. Zum Glück ist Winnie kein so großer Schmuser...

    Und dann gibts noch die alte Soffie. Die behinderte Malteserhündin (taub, sieht schlecht, läuft leicht ataktisch) zieht sich oft in ihre ruhige Ecke zurück, aber manchmal hat sie Schmusezeit. Dann setzt sie sich vor einen, wufft leise und wenn man sich ihr zuwendet, rollt sie sich auf den Rücken und lässt sich mit Begeisterung den Bauch streicheln.

    Ich treffe hier abends oft die gleiche Truppe von Leuten. Die Hunde und Menschen kennen und respektieren sich. Heute war eine Dame mit ihrem 40 kg Mix dabei, die ich selten sehe. Smilla kannte sie noch gar nicht. Ich habe das erst zu spät gemerkt und Kito und Smilla waren schon in gestrecktem Galopp auf dem Weg die Gruppe zu begrüßen.
    Smilla springt Menschen immer noch sehr gern an und die Truppe weiß inzwischen, dass sie das nicht beachten und sich wegdrehen sollen. Diese Dame hat Smilla quitschend begrüßt (das kenne ich von anderen Menschen schon) und sie dann auf den Arm genommen :muede: Passiert das anderen Kleinhundebesitzern auch? Ich fand das unmöglich.

    Wenig später erklärte mir besagte Dame, die gerade vergeblich versucht hatte ihren Mix zurückzurufen, der 50 Meter entfernt mit den anderen Hunden über die Wiese bretterte, dass sie von der Hundeschule den Auftrag hat die Schleppleine immer dranzulassen, damit sie ihren Hund im Notfall damit zurückholen kann, wenn er nicht hört. Blöd halt, wenn die Schleppleine nur 8 Meter lang ist :headbash:
    Da wundert es mich nicht, dass sie sehr verblüfft war, als Smilla schon beim ersten Ruf angeschossen kam.

    Ich mache mir gerade intensiver Gedanken über die Erziehung von Smilla, die ja in zwei Wochen endlich einziehen darf.
    Ein Abbruchsignal zu haben ist sicherlich wichtig, aber wie handhabt ihr das? Habt ihr nur ein Signal das heißt "lass sein was auch immer du gerade tust". Oder unterscheidet ihr zwischen "Das ist komplett verboten" (Beispielsweise Kauen an Möbeln, Anspringen etc) und "Höre jetzt damit auf" (Spielen, wenn es die Situation nicht erlaubt, Buddeln wo es nicht erwünscht ist...)?

    Ich hatte früher fast ausschließlich mit Border Collies zu tun und habe viel unterschieden. Spielzeug hergeben hieß "Gib", Spiel zu Ende "Aus", etwas ganz verboten "Nein"...

    Zitat

    Klingt so, also ob euer Hund schlichtweg nicht erzogen ist....
    Ich würde die Draussen Fütterung per Hand einführen. Es gibt also keine festen Essenszeiten mehr, sondern es gibt NUR(!) Futter, Leckerchen wenn ihr draussen gemeinsam unterwegs seit. Belohnt richtiges Verhalten, übt ein paar Tricks (kann auch Sitz, Platz etc. sein). Bemüht euch, dass der Hund mehr auf euch achtet.
    Ich glaube es fehlt schlicht an guter Bindung bei euch. Deshalb läuft er auch weit weg, wenn er die Möglichkeit hat. Jagt er denn auch? So oder so wäre eine Schleppleine zu empfehlen, damit ihr im etwas mehr Freiraum geben könnt und trotzdem auf ihn einwirken (da er ja nicht weg kann).
    Ich hoffe ihr nehmt das Problem ernst und versucht daran zu arbeiten. So könnte ihr noch tolle Jahre zusammen haben!
    Und Hundeschule wäre vielleicht auch keine schlechte Idee... ;-)

    Dem kann ich mich nur anschließen. Für die Hunde, die ich ausführe, ist der Spaziergang das Highlight des Tages, denn da passiert immer etwas. Sie treffen andere Hunde, fetzen über die Wiese und wenn das nicht möglich ist, dann gehen wir zumindest abwechslungsreiche Wege, ich lasse sie Leckerlis suchen, wir gehen an See oder Bach, sie schnüffeln und sind aktiv.
    Ich weiß natürlich nicht genau, wie es bei euch läuft, aber es klingt nach immer der gleichen Runde, immer an der Leine - da wäre ich als Hund auch zu Tode gelangweilt. Wenn auch noch das Spiel in den Garten verlegt wird - was soll der Hund dann noch draußen?
    Also, macht es euch und dem Hund draußen interessanter!

    @ silentic:
    Ich kann dich total gut verstehen. EInen Hund im Internet aussuchen wäre auch nicht mein Ding. Bei mir wäre es vor allem die Angst, dass es einfach nicht passt. Es gibt einfach Hunde, mit denen ich nicht viel anfangen kann und manchmal kann ich das gar nicht an etwas konkretem festmachen.

    Aber viele Vereine holen einen Teil der Tiere ja auch nach Deutschland, wo man auf Pflegestellen sehr wohl die Möglichkeit hat sie vorher zu besuchen und kennenzulernen. Diese Hunde kennen dann auch schon Leine und Leben im Haus.

    Über den Verein, bei dem ich mit den Pflegehunden trainiere kam erst letzte Woche ein Hund, den auf dem Foto keiner so recht wargenommen hat. EInmal hier hat es keine 2 Tage gedauert und er hat einen Platz bei einer Trainerin einer Rettungshundestaffel gefunden. Dieser Hund scheint wirklich einfach ein Sechser im Lotto zu sein.

    Bei diesem Verein sind die Hunde, die schon in Deutschland sind im Zerg-Portal mit einem "D" gekennzeichnet.
    Guckst du hier zum Beispiel Rubi und Candy (habe ich selbst kennengelernt):
    http://zergportal.de/baseportal/tiere/Hunde&Admin_Id==2084