Ich mache mir in der Praxis immer einen Spaß draus rassen richtig zu benennen und wenn ich richtig liege freuen sich die Hundehalter immer. So hat es in letzter zeit zum Beispiel bei einem Elo-Welpen, einem Border-Terrier und verschiedenen Aussies und Borders wunderbar geklappt (die ganz einfachen Rassen jetzt mal außen vor). Einen Mischling als Rasse zu bezeichnen schmeichelt den Besitzern meist, wie heute bei einem Siberian Husky - Mischlings Welpen, der nur etwas zu große Ohren hatte.
Bei offensichlichen Mischlingen zu raten und falsch zu liegen ist meist nicht schlimm. Letzte Woche hatte ich einen Hund 3/4 Deutsche Dogge 1/4 Berner Sennenhund, da habe ich auf Dogge x Dogo Argentino getippt. Man hat den Sennenhund aber auch wirklich nicht die Bohne erkannt. Bei einem Ridgeback x Labrador lag ich richtig.
Die falsche Rasse zu "erkennen" kann bei den Besitzern blöd ankommen - habe mal einen Eurasier mit einem Wolfspitz verwechselt. Der hatte aber auch eine Mähne und war eben schön grau. Noch schlimmer ist nur den Verdacht zu äußern, es könnte sich bei dem aus dem Urlaub mitgebrachten reinrassigen Hund um einen Mischling handeln - so passiert bei einem Border Collie mit doppelten Wolfskrallen.
Bei Listenhunden bin ich aber sowieso vorsichtig und frage immer erst nach der Rasse. Neulich war ein "Boxer-Mischlingswelpe" da, der für mich viel von einem Staff-Mix hatte. Ich habe dann gefragt, wo sie ihn her haben und ob sie die Mutter gesehen haben "Die nicht, aber den Vater und das war ein Boxer!".
Ich beharre dann auch bestimmt nicht auf meiner Idee, sondern sage lediglich, dass sie sich darauf vorbereiten müssen, dass da eventuell mal jemand genauer nachfragt...