Auch wenn es vielleicht nervt, dass ich von meinem Hund ausgehe (der aber die gleiche Problematik hat, Mali-Mix, Unsicherheit gepaart mit rassebedingtem Territorialverhalten, Schutz- und Wachtrieb): ich würde ihn damit kaputt machen, ganz sicher! Wenn er schon unsicher ist und nicht weiß, was er machen soll, ihn auch noch dafür bestrafen?? Ihm Schmerzen zufügen?? Er braucht eine klare Anweisung zu einer Alternativhandlung, er muss lernen, wie er sich verhalten soll und nicht nur merken, dass das, was er tut, anscheinend nicht gewünscht ist. Er WEIß NICHT, was er machen soll. Ihr müsst ihm das zeigen. Ihr müsst ihm Sicherheit geben! Er muss verstehen, dass er euch vertrauen kann und das kommt ganz sicher nicht dadurch, dass ihr ihm in solchen Situationen Schmerzen zufügt. Er lernt dann nur eines: ich habe Angst, weiß nicht was ich machen soll, und die beiden können mir auch nicht helfen, sondern tun mir weh. Denen kann ich also auch nicht vertrauen und sie sagen mir auch nicht, was ich machen soll. Da brauche ich also gar nicht auf irgendwas hoffen.
Genau diese Problematik habe ich von den Vorbesitzern meines Hundes als Päckchen mitbekommen. Ich arbeite seit Monaten daran, dass der Hund sich in für ihn schwierigen Situationen an mir orientiert, keine eigenen Entscheidungen mehr treffen muss und sich nicht nur vor mir wegduckt. Macht euch das Vertrauen nicht von vorneherein kaputt! Im besten Fall schafft ihr es, den Hund soweit zu deckeln, dass er sich nichts mehr traut und einfach nichts mehr tut. Im schlimmsten Fall habt ihr einen Hund, der nur lernt, alle Menschen sind blöd und ich kann niemandem vertrauen. Also muss ich mir selbst helfen und mich selbst verteidigen. Und dann viel Spaß.
Was nennst du, es zeigt Wirkung? Der Hund ist vielleicht ruhig, aber er hat absolut nichts verstanden, weil ihr seine Motivation nicht geändert habt. Irgendwann wird es ihn nicht mehr jucken, wenn ihr ihn zwickt, es ist dann normal für den Hund. Was kommt dann? Oder aber es juckt ihn eben doch und er geht nach vorne, gegen euch und gegen alle anderen.
Der Kontakt zu anderen Hunden wiederum, der ist . Meinem hilft das ungemein und er ist viel selbstsicherer geworden mit anderen Hunden.
Es geht nicht darum, niemals Strafe anzuwenden. Meiner kriegt auch mal nen Anpfiff oder nen Rempler, aber ganz sicher nicht in einer solchen Situation. Sondern nur dann, wenn er ganz genau weiß, was er falsch macht, er es mit Absicht macht, und weiß, was richtig ist. (z.B. Anknurren beim Füße abputzen o.ä.).