Beiträge von Camillo09

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    Habe selbst einen Jagdhund aus Spanien, der jahrelang auf der Strasse lebte. Er würde nie einen kleinen Hund als Beute sehn, ihn sogar fressen. Was für ein Unsinn!
    Ein solcher Hund wäre für mich enorm verhaltensgestört.

    Kann man dieses Verhalten denn öfter bei Jagdhunden beobachten? Von Windhunden habe ich das schon öfter gehört, auch hier im Forum, man sieht hier ja auch Bilder von Windhunden mit Maulkorb im Freilauf, weil die wohl gerne mal ins Hetzen fallen.

    Ich wäre ehrlich gesagt auch nie auf die Idee gekommen, dass mein Hund einen anderen als Beute betrachtet, allerdings zeigt der auch kaum Jagdtrieb auf irgendwas anderes (auch nicht auf meine weglaufenden, quietschenden Meerschweinchen) und schon gar nicht auf Sicht.

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    Danke für die Antwort! Was ist mit rebound gemeint?

    Rebound ist die Phase, wo der Hund erst mal voll unter Testosteron steht, weil der Körper dagegen schießt, und alles erst mal schlimmer wird. Ich könnte meinen Hund im Moment jeden Tag an die Wand klatschen deswegen ;) . Aber es geht vorbei, hoffentlich bald.

    Ich habe 80€ bezahlt.

    Ich stand vor 4 Wochen mehr oder weniger vor dem gleichen Problem. Allerdings ist der Hund nicht in der Pubertät sondern schon älter. Ich habe mich dazu entschieden, ihn chippen zu lassen, weil ich hoffe, dass ich dem Hund damit HELFE.

    Hier im Forum sind sehr viele gegen Kastrationen, ich wollte auch drum rum kommen. Wir haben es mit Erziehung versucht, aber wir kamen nicht mehr weiter. Der Hund ist draußen gestresst, auf dem Hupla ist arbeiten kaum möglich, weil er so abgelenkt ist. Er leckt Pipi auf ohne noch irgendwas mitzukriegen, egal ob die Hündin kastriert ist, "normal" oder läufig, alles egal. Mich hat es auch genervt, extrem, ich wusste einfach nicht mehr, was ich noch machen soll, und ich glaube, es ist unnötiger Stress für den Hund. Dagegen in hundearmen Gebieten ist er ein anderer Hund. Er ist aufmerksam, Rückruf sitzt wunderbar (an Urinlachen nicht, vom Hasen schon), so wünsche ich ihn mir. Da fehlt ihm ja auch nichts. Man merkt auch, dass er dann viel entspannter ist und die Umwelt mal wahrnimmt, Menschen sind plötzlich nicht nur Gespenster etc.

    Mit dem Chip kann man es ja ausprobieren, was passiert, wenn man den Hund kastrieren lässt. Ich hoffe, dass er dann einfacher soweit weniger sexuelles Interesse hat, dass man mit ihm arbeiten kann. Es muss nicht alles aufhören, aber es wäre schön, wenn er mich wenigstens noch wahrnehmen würde. ;) Genauso wie den Rest seiner Umwelt.

    Im Moment wirkt der Chip noch nicht so, wie er soll, aber genau das Gegenteil. All das, was ich den Hormonen zugeschoben habe, ist jetzt noch schlimmer als vorher. Ich hoffe, dass sich das dann genau umkehrt.

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    Geht ihr sofort wenn der Hund anschlägt ?

    Ich mache es, allerdings deshalb, weil ich weiß, dass sich der Hund nur meldet, wenn er nicht mehr anders kann und schnell raus muss. Und dann sehr schnell, also nur fix anziehen und sofort raus. Gerade nachts hat er überhaupt keine Lust rauszugehen und wenn er dann doch will, dann muss er dringend. Er macht das nicht einfach so, auch tagsüber nicht. Wenn ich nen Hund hätte, der auch "einfach so" Bescheid sagt, weil er gerade Lust hat, ne Runde zu drehen, wäre es vielleicht auch anders.

    So wie es sich bei dir anhört, macht er es ja auch nicht einfach so. Deshalb würde ich das schon ernst nehmen Dass einmal nichts passiert ist, während es ihm schlecht geht, heißt ja noch lange nicht, dass der Hund dabei ist, dich zu erziehen und selbst entscheiden zu wollen, wann es raus geht und wann nicht. Sonst musste er ja immer wirklich. Wir wissen ja selbst, bei Durchfall muss man ständig bzw. hat oft das Gefühl, zu müssen.

    Mein Hund findet es schon so sehr, sehr schlimm, wenn er in die Wohnung machen muss (z.B. wenn er sich übergeben muss), den brauche ich nicht zu schimpfen dafür. Die Tatsache allein ist schon mehr als genug "Strafe". Hunde wollen ihr Zuhause ja nicht beschmutzen.

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    Jetzt erklärt mir doch mal einer, warum wird Zwingerhaltung als etwas ganz Schlimmes angesehen, während das Alleinlassen über 8 - 9 Std. in der Wohnung, als "normal" empfunden wird. Man muß ja schließlich arbeiten gehen ;)

    Ich empfinde schon einen deutlichen Unterschied, ob der Hund tagsüber 8-9h allein ist und sonst Gesellschaf hat, oder, abgesehen von Gassirunden, den ganzen Tag im Zwinger ist, incl. nachts. Die Zwingerhunde, die ich kenne, sind den ganzen Tag nur am Bellen. Die sind zwar mit Artgenossen zusammen, aber das stachelt er noch mehr zum Bellen auf. Die kommen nur für die Gassirunden raus und das wars mit Menschenkontakt. Unser Hund ist tagsüber auch allein (eher 5-6h), wie du schon richtig erkannt hast, muss man ja arbeiten. Aber wenn ich sehe, wie der Hund es genießt, abends noch mal zu spielen oder einfach nur ruhig bei uns im Schlafzimmer zu schlafen, will ich keinen Hund nachts draußen im Zwinger schlafen lassen.

    Allerdings hängt das sicherlich auch von der Rasse ab. Wenn man sich zum Bewachen nen HSH holt, kann der damit gut klar kommen. Oder vielleicht auch einige Meute-Jagdhundrassen. Menschenbezogene Rassen wie Retriever wohl eher weniger.

    Wir haben an Camillos 3. Geburtstag, ihn im TH besuchen zu gehen. Einige Wochen später ist er dann eingezogen. Ich glaube, das war in seiner Situation das beste Geschenk, was man ihm hätte machen können.

    Wenn er hier seinen Geburtstag hat, wird wohl nichts großes passieren.

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    Naja, bei Happy war ja komplette Umweltsicherheit, die sich in Aggro zeigt das Problem. Es gab erstmal fast garnix, wo "nichts passiert". Wir hatten ja schon riiiiiesige Fortschritte damit gemacht, nur momentan hat sie wieder so eine Phase, wo sie schon ohne Grund im leeren Wald rumkläfft und bei Auslösern abgeht wie Schmitzkatze...

    Das gibt es hier auch. Aber die Phasen werden kürzer und seltener. Nur Mut, ihr seid auf dem richtigen Weg :gut:

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    Wie ist das eigentlich mit so´nem Familienhund?
    z.B. Meine Mutter und ich, wir wollen ja n' Pudel, aber
    es heißt immer so kleine Hunde brauchen auch viel Bewegung
    und sind vvviiieeeeelllll pfiffiger.

    Viel pfiffiger würde ich nicht sagen, aber sie brauchen genauso Bewegung und Beschäftigung wie größere Hunde. Pudel, genauso wie Labrador und Golden Retriever, waren ursprünglich mal Jagdhunde, bzw. sind es teilweise noch heute.

    Was erwartet ihr denn von einem Hund bzw. was habt ihr mit ihm vor?

    Wir haben das mit "Zeigen und Benennen" gelöst. Kannst du im Forum mal suchen. Kurz gesagt haben wir ihn immer für ein ruhiges Verhalten belohnt, also die Annäherung immer nur soweit gemacht, wie ich wusste, dass er ruhig bleibt (das lernt man mit der Zeit zu erkennen), ihn belohnt und ihn dann aus der Situation genommen. Langsam kann man dann die Nähe steigern. Das macht Spaziergänge zwar manchmal nicht ganz einfach, aber hier hat es funktioniert.