Beiträge von Camillo09

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    Es kann ja sein, dass "hinterhergehen" funktioniert, weil der Hund halt reagiert und nicht agiert, weil der HH zwischen Hund und potentiellem Aggressionsgegenstand steht oder sonst wie - aber das hat nichts mit Geh-Reihenfolge im Rudel zu tun.

    Wir machen das auch, das funktioniert hier aus dem Grund, dass Hund nicht mehr der erste ist, der bei was auch immer ankommt, sondern ich. Im Prinzip also schon " der Chef geht vor und klärt das". Außerdem verschafft es einem schlichtweg Zeit. Wenn der Hund hinter einem läuft, dann ist der Weg, bis Hund vorne in der Leine hängt, einfach weiter und er muss an mir vorbei, was ich so meistens verhindern kann. Bei Hunden, die nicht nach vorne auf irgendwelche Reize (aggressiv) reagieren, braucht man das natürlich nicht, aber für Hunde, die das eben tun, kann es eine echte Hilfe sein. Allerdings natürlich nicht mit Gewalt, das sollte sowieso klar sein.

    Im Freilauf darf mein Hund aber laufen, wo er will und beim Canicross darf er sogar an der Leine ziehen ;) .

    @kikt: mir hat mal ein Hundetrainer erzählen wollen, ich soll meinen Hund mit Leinenrucken am HB dazubringen, mich anzuschauen. Warum tut meiner das nie? Klar, er sieht mich nicht als Rudelführer, ist dominant und ignoriert mich. Dem hätte es auch nicht geschadet, sich mal mit Beschwichtigungssignalen zu befassen.

    Meine Eltern wohnen auch absolut ländlich und da ist das Leben mit Hund schon anders als hier. Ich wohne zwar auch in einem ländlichen Vorort, aber in einer sehr dicht besiedelten Region, wo sich alle Hunde auf dem bisschen Feld, Wiese und Wald treffen, was in der Nähe ist.

    Ich erlebe es so, dass es auf dem Land eigentlich keine Tut-Nixe gibt. Bisher bin ich kaum unangeleinten Hunden begegnet und meiner bleibt bei Hundebegegnungen (logischerweise) dann auch an der Leine. Wie sie ohne Leine sind, keine Ahnung, niemand will seinen Hund im Wald ableinen. Die meisten (70%) der Hunde im Dorf sind ausgebildete und eingesetzte Jagdhunde, die nie spazieren gehen. Ansonsten ist das Gebiet halt weiträumig genug, dass ich bei einem 2h-Spaziergang höchstens mal einen treffe. Da seh ich mehr Wild unterwegs. Ich gebe zu, dass ich nicht wüsste, ob ich dafür beispielswiese an Leinenaggressionen gearbeitet hätte. Das Geld für den Trainer kann man sich ja eigentlich auch sparen, so selten, wie man mal jemanden trifft. An meinem Wohnort ist das einfach nur nervig, weil man alle 100m jemanden trifft.

    Wir werden im Herbst (vorerst) zu meinen Eltern ziehen und ich glaube, dass das mein Hund super findet. Der will eh keinen Kontakt zu fremden Hunden und da kommt ihm das gerade recht. Das einzige, was schade ist, dass der Freilauf weniger werden wird, weil es einfach soooooo viel Wild gibt.

    Ich sehe das wie Lajla, das Problem ist für mich hier die frühe Kastration. Wenn Hunde wirklich fertig sind, aus der Pubertät raus etc. und man dann immer noch Probleme hat, die man nicht in den Griff bekommt, dann finde ich ne Kastration schon eine Option. Allerdings nicht schon mit ca. 1 Jahr, auch wenn das dann halt 2x Narkose bedeuten würde. Ich würde es trotzdem nicht machen lassen. Schlimmstenfalls muss er halt in ein paar Jahren noch mal in Narkose. Oder mit dem Tierarzt absprechen, den anderen Hoden auch erst später zu entfernen.

    Manchmal frage ich mich schon auch, woher die Schauergeschichten nach der Kastration eigentlich kommen. Ich kenne nicht einen solchen Hund. Ich weiß von einem einzigen Hund, der seit der Kastration Artgenossen nicht mehr leiden kann, allerdings kenne ich dazu keinerlei Hintergründe (Alter, Sozialisation...) Gut, unserer ist auch deutlich verfressener und ruhiger geworden. Aber er hat tolles Fell (dank anderem Futter), fett werden kann man ja übers Futter steuern und Muskeln hat er tatsächlich auch noch welche, es werden sogar noch mehr. Je nach Gegenüber wird er schon immer für nen Senior (gräuliche Schnauze, weil er sich nicht zwischen weißer und schwarzer Maske entscheiden konnte) oder nen Junghund gehalten.

    Es kommt immer drauf an, wie man all das trainiert. Sowohl UO als auch Longieren kann spaßig oder langweilig sein. Du musst es halt für den Hund spannend machen.

    Mir persönlich macht longieren mehr Spaß, man ist flexibler und kann UO-Elemente einbauen (Sitz, Platz auf Entfernung, aus der Bewegung etc. ;) ) oder auch mal Hindernisse, Tempo- und Richtungswechsel etc.

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    Warum versteht er die Methoden nicht, wenn sie doch wie ein Hund mit ihm arbeitet?
    Weiß er nicht, das er ein Hund ist?

    Bei solchen Aussagen bekomme ich immer die Krise!
    Menschen sind keine Hunde und können auch nicht auf Hundeart kommunizieren!
    Kein Wunder, wenn er es nicht versteht!

    Hunde kommunizieren beispielsweise über Fixieren, Blocken und Bewegungseinschränkung und das kann auch ein Mensch. Es scheitert nur bei vielen an der exakten Umsetzung, denn da sind Hunde nun mal Meister, Nuancen in der Körpersprache zu lesen.

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    Unsere hundetrainerin arbeitet so wie maja nowak im zdf. Auf ebene des hundes, ohne leckerlis. Drin soll er halt seinen ruheplatz haben und diesen nur verlassen, wenn wir es erlauben. Draußen sollen wir ihn mit ''blocken'' immer hinter uns geghen lassen, und den fremnden menschen und hunden abgewandt (also dass wir immer dazwischen sind), sodass er sich von uns geschützt fühlt :/

    Findest du die Arbeit gut? Willst du so arbeiten?

    Und hast du genau verstanden, was du wie umsetzen musst? Oder gibt es noch offene Fragen? Das ist natürlich die Grundvoraussetzung, dass du dich so verhalten kannst, dass es der Hund versteht.

    Wenn du nicht hinter dieser Methode stehst, dich damit nicht wohlfühlst oder es nicht richtig verstanden hast, dann kann das nichts werden. Dann schau dich, wenn ihr den Hund behalten wollst, nach einem anderen Trainer um. Nicht jede Methode passt zu jedem Halter und Hund, egal wie gut sie ist. Wenn du das Gefühl hast, alles wird nur schlimmer, dann lasst es, dann hat es keinen Zweck.

    Wir arbeiten mit dem gleichen Problem auch in dieser Art mit dem Hund und wir machen riesengroße Fortschritte. Ich will damit nur sagen, diese Art ist nicht schlecht und kann funktionieren, zumindest so, wie ich sie gelernt habe ;) , wie es genau bei euch laufen soll, habe ich ja nicht gesehen. Das heißt aber nicht, dass es DAS Patentrezept schlechthin für jeden Hund ist.

    Hunde lernen ortsbezogen. Hundeplatz ist Hundeplatz und Gassistrecke ist Gassistrecke. Da können sich Hunde total unterschiedlich verhalten. Bei meinem ist das auch nicht anders und ich habe es auch nicht geschafft, sein tolles Benehmen auf dem Platz nach draußen zu transportieren.

    Hattest du schon mal einen Trainer, der euch auf der Gassistrecke Trainingstipps gibt? Ich denke, das ist das einzige, was euch weiterhilft. Training auf dem Platz hilft im Alltag nur bedingt.

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    :D
    Zwei Methoden :lachtot:

    Es gibt noch eine dritte Methode: C.M. :D

    Gut, dass es TV gibt, ich würde die sonst gar nicht kennen und einfach so mit meinen Tieren zusammenleben.....

    Das sind alles Hundetrainer und die werden in den seltensten Fällen von Leuten zu Rate gezogen, die einfach problemlos mit ihren Hunden zusammenleben. Warum auch, es gibt ja kein Problem.

    Ich kannte auch keine Hundetrainer, weder Milan, noch Grewe, noch Nowak oder die HTS, bis ich selbst einen gebraucht habe. Wie oft wird hier im Forum zu nem Trainer geraten? Gefühlt in jedem zweiten Beitrag. Wie oft liegen Probleme in der mangelnden Führung?- etwa genauso häufig. Es gibt Leute, die Hunde eben einfach führen können, viel Erfahrung haben, einfache Hunde etc. Und es gibt eben andere. Bei uns liegt/lag das Hauptproblem auch genau da, unser Hund brauchte auch Führung, weil er selbst mit den Umweltreizen nicht gut umgehen kann, und ich wusste einfach nicht, wie ich das erreichen kann. Deshalb empfinde ich das auch nicht als Symptombehandlung, wenn ich ihm das nach vorne-gehen verbiete und klar mache, dass ich das regle. Ich werde es nie erreichen, dass mein Hunde fremde Menschen oder Hunde toll findet, das ist utopisch, aber ich kann ihm zeigen, wie er damit umgehen soll.
    Und da nicht jede Methode zu jedem passt, braucht es eben verschiedene Trainer. Anita Balser hat auf dem Seminar damals auch gesagt, auf die Frage, ob man das nun immer so umsetzen muss, nein, natürlich nicht, aber alle sind mit einem Problem hergekommen und sie hat eine Lösungsmöglichkeit gezeigt. Wäre so, wie man vorher mit den Hunden gelebt hat, alles toll gewesen, wäre man ja nicht zu ihr ins Training gekommen.

    Genauso ist das mit Nowak auch. Wenn man keine Probleme hat, braucht man sie und ihre Art nicht kennen. Hat man einen tollen Trainer, ebenso wenig. Hat man das aber nicht, könnte man sich das ja schon mal anschauen und überlegen, ob es zu einem passt. Ich finde viele ihrer Ansätze sehr gut, während mir Rütter und sein Futterbeutel nicht gefällt. Ansichtssache, ganz einfach. Deswegen ist nun keiner besser oder schlechter, es muss einfach passen.

    Sich "Hundeflüsterin" zu nennen, oder auch der restliche "Werbetext", finde ich auch übertrieben, aber man sollte nicht vergessen, dass das ne Doku ist und keine Do-it-yourself-Hundetrainings-Anleitung. Wenn man das Konzept nicht wirklich kennt, kann man das einfach nicht so umsetzen, weil man einfach nicht alle Nuancen sieht, dazu wird nun mal zu viel geschnitten. Ich denke schon, dass das auch bis zu einem gewissen Grad auf den Hund angestimmt ist, natürlich aber gibt es ein Konzept. Das hat aber jeder Trainer, da habe ich noch keine Unterschiede erkennen können. Es gibt gewisse Methoden und die werden eben dann angepasst. Mal ein Ssssht zu verwenden, bringt gar nichts, man muss schon wissen wie und das kann man mMn nicht, weil man da was im Fernsehen gesehen hat.

    Noch was zur Leckerlie-Sache: mir kam es so vor, als wäre die Frau damit auch überfordert, die Hunde so zu führen und das denen klar zu machen. Sie war selbst dazu einfach zu hektisch und chaotisch. Da brauchte es einfach ne andere Methode und das mit den Leckerlies war in meinen Augen was, was sie eben auch umsetzen kann, wenn das andere nichts für sie ist. Für mich spricht das nicht unbedingt gegen Nowak oder gegen ihre Methode, wenn es bei einem Gespann einfach nicht hinhaut und man dann was nimmt, was der Halter einfacher umsetzen kann.

    Ich versteh FlyingPaws so, dass du nur 2x spazieren gehen sollst und sonst eben so oft wie nötig kurz Pinkeln. Da brauchst du ja keine große Runde zu gehen.

    Das Verhalten, das du beschreibst (stehen bleiben, bestimmen wo es lang geht), macht sie das ohne oder mit Leine? Wahrscheinlich ohne, oder? Wenn ja, würde ich mal ne Schlepp dran machen und dann muss sie eben mit, ohne Locken, Rufen oder ähnliches. Belohnen zwischendurch, wenn sie von sich aus gut mitläuft und Kontakt zu dir sucht, ansonsten einfach mitnehmen, kommentarlos. Mein Hund bestimmt nicht, wie schnell ich wohin laufe, das ist immer noch meine Sache.