Hallo Leute,
ich stehe gerade noch etwas unter Schock und habe immernoch einen datterigen. Ich möchte mir die Sache einfach von der Seele schreiben, da ich gerade nicht weiß wohin mit meinem Frust.
Unser 7 Monate alter Herdi-Mix ist bereits seit längerem im Training bei einem sehr kompetenten Trainer, da er sehr unsicher gegenüber Fremden ist, dies äußert sich in Stress, Bellen, Fluchtverhalten. Wir konnten wirklich schon Erfolge erzielen und ich bin stolz, dass er so gut mitarbeitet, aber heute haben wir glaube ich einen riesigen Rückschritt erlitten.
Wir waren in unserem Garten, der komplett eingezäunt ist. Er ist durch seine Genetik natürlich territorial veranlagt und gerade Fremden auf dem eigenen Grundstück sehr skeptisch gegenüber. Wenn ich jedoch weiß, dass wir Besuch erwarten, lege ich ihm das Geschirr und Leine um und trainiere über Zeigen und Benennen. Er entspannt sich in der Regel sehr schnell und akzeptiert den Besuch relativ flott. Heute saßen wir also im Garten und plötztlich steht ein Mann in unserem Garten, der durch das Gartentor kam. Ich war im ersten Moment geschockt, da unser Hund in unserem Garten eben kein Geschirr trägt, sofern wir niemanden erwarten. Ich war wirklich so perplex, dass ich die ersten 2 Sekunden gar nicht handeln konnte, unser Hund scheint meine Unsicherheit gemerkt zu haben und stürmt also bellend auf den ungebetenen Gast (der übrigens über unser Grundstück auf das Nachbarsgrundstück gelangen wollte) zu.
Unser Garten ist ziemlich groß und der Hund im Sausetempo auf den Mann zu, sodass ich keine Chance hatte, vor oder zeitgleich mit ihm anzukommen. Ich sah von weitem also folgendes:
unser Hund bellt "nur", der Mann nimmt dies als "witzig" und nimmt Angriffsstellung ein, unser Hund wird natürlich nur noch lauter und dann schreit (!) der Mann unseren Hund in einer bösartigen, herrischen Lautstärke an, dass wir mir schon fast schwarz vor Panik wurde. Unser Hund war in dem Moment so unglaublich unsicher, seine Reaktion, er springt den Mann bellend an und versucht abzuschnappen. Es ist nichts passiert, bis auf einen kleinen Kratzer am Arm von den Krallen. Ich holte den Hund direkt zu mir und behielt ihn bei mir, entschuldigte mich mehrmals.
Ich weiß, dass es nicht optimal gelaufen ist und das mein Hund eigentlich abrufbar sein müsste, aber wir sind gerade im Training gegen sowas und ich konnte wirklich nicht erahnen, dass plötzlich jemand in unserem Garten steht. Er hätte ihn auch nicht angesprungen, wäre der Mann nicht so frontal "aggressiv" aufgetreten.
Butch war nach dem Vorfall so gestresst, das ganze Gesicht lag in Stressfalten, er würgte mehrmals, hechelte wie verrückt, sodass ich ihm seit 2 Stunden seinen Erholungsschlaf gönne.
Was sagt ihr zu der Situation? Wird sie uns sehr zurückwerfen? Bald haben wir unseren Trainertermin zuhause, der uns bestimmt Tips geben kann, damit eine Situation nicht mehr auf diese Weise eskaliert.
Ich bin gerade echt fix und fertig, zum einen dass der Mann von ihm so angesprungen und angegeifert wurde und zum anderen, dass wir bisher nur Positives erleben durften und nun das. 
Das musste einfach von der Seele, freue mich über ein paar Worte.
Danke für's Lesen!
PS: Was ich noch sagen wollte. Unsere Nachbarn, zu denen der Besuch gehört, wissen über sein Territorialverhalten Bescheid. Ich hätte es wenigstens ganz nett gefunden, wenn man uns darüber informiert, dass jemand durch unseren Garten wandert. Wir haben eigentlich ein gutes Verhältnis, und Butch hat lange gebraucht um sich an die Beiden zu gewöhnen, aber das klappt mittlerweile hervorragend. Vielleicht haben sie dies unterschätzt und dachten, dass mit der Akzeptanz von ihnen auch sein Territorialdrang verflogen wäre...