Beiträge von jansens

    Nera und Lillymaus: schön zu hören, dass wir nicht alleine sind :)
    Wie löst ihr das?
    Menschen mit Hunden sind auch weniger das Problem, wie gesagt nur, wenn diese ihn bedrängen. Es ist aber immer phänomenal, dass man darum bittet, den Hund nicht zu beachten und zwei Minuten später zücken sie einen Keks und sagen "na komm, ich tu dir nichts, ich habe auch keine Angst"

    Zitat

    Ich hoffe ich habe es nicht überlesen...
    Wie alt ist dein Hund? Noch recht jung, oder?
    Was heißt "Herdi-Mix" genau? Wo kommt der Hund her, wie ist er aufgewachsen?
    Natürlich bekommst du über Erziehung vieles hin und trainiere da bloß weiter, aber nem Herdenschutzhund klarzumachen, dass fremde Menschen keine potenzielle Gefahr sind ist schon ein sehr gewagtes Unterfangen...denn genau das Gegenteil war und ist das Zuchtziel...

    Er ist 9 Monate und kommt von privat, wurde in der Wohnung aufgezogen, mit Kontakt zu Kindern, Katzen und fremden Personen. Ich kenne die Mama, Boxer-Broholmer Mischling, und diese ist wirklich ein toller Hund, souverän, entspannt und offen für alles. Der Papa ist Kaukase und von da rührt eben scheinbar auch diese Skepsis gegenüber Fremden.

    Sleipnir, es stimmt, dass es eben genau das gegenteilige Zuchtziel war. Auf meinen Spaziergängen habe ich mittlerweile viele Herdis getroffen, auch reinrassige Kaukasen, Rüden sowie Hündinnen, selbst auf der Hundemesse in Dortmund liefen zwei Kaukasen rum, die absolut "cool" waren. Und irgendwie scheinen diese es auch geschafft zu haben, fremde Menschen als absolut belanglos zu sehen, genau das möchten wir auch erreichen.

    Wir haben schon so viel in kurzer Zeit erreicht, haben viele Komplimente bekommen, wie gut er erzogen ist und wie gut er auf uns hört. Es ist eben noch diese einzige Baustelle, die wir haben und ich möchte diese auch so wie die letzten mit ihm meistern. Mir fehlt einfach noch der Ansatzpunkt...

    ...lasse ich ihn zu fremden Menschen, die ich vorher instruiert habe?
    ..."verbiete" ich ihm den Kontakt, sodass er gar nicht in die Versuchung kommt?

    Beide Hundetrainer rieten uns, ihn immer abzurufen, wenn er von selbst zu Menschen geht, da eben die Gefahr, dass diese ihn ansprechen und streicheln wollen, relativ groß ist. Aber löst das unser Problem, sind fremde Menschen dann nicht weiterhin potentielle Gefahrenstellen für ihn?

    Liebe Foris,

    ich brauche Rat und möchte euch daher unser Problem schildern, anfangs kurze Erläuterung zu unserem bisherigen Werdegang.
    Butch (Herdi-Mix) haben wir seit Welpenalter. Er ist und war sehr leichtführig an der Leine, Hunde waren und sind kein Problem. Das Problem stellen fremde Menschen dar und mittlerweile bin ich wirklich an einem Punkt, wo ich nicht weiterweiß. Wir sind seit Beginn in einer HuSchu und hatten auch viele, viele Stunden Einzelunterricht. Das damalige Problem waren Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergänger. Er bellte und knurrte, fuhr sich regelrecht hoch. Wir haben ganz intensiv über Zeigen & Benennen geübt und heute könnte es fast nicht besser sein. Ich sage z.B. "Mensch", er sieht den Menschen und geht automatisch ins Sitz und wartet, bis die Person passiert ist. Dasselbe bei Joggern und Fahrradfahrern.
    Der Rückruf klappt sehr gut, er bewegt sich max. in einem Radius von 5 m um uns herum, er bleibt mittlerweile dauerhaft ansprechbar. Das Spazierengehen an sich ist mit ihm ein Traum, da er für seine gerade mal 9 Monate wirklich fantastisch hört.

    Nun kommen wir zu unseren aktuellen Problemen:

    1.) Fremde Menschen; nicht mehr, wenn wir sie sehen und einfach nur passieren wollen, sondern dann, wenn diese stehen bleiben und sich uns nähern, weil sie z.B. den Hund streicheln wollen. Ich sage immer "Nein, bitte nicht", aber oftmals fixieren sie ihn trotzdem mit den Augen, sprechen ihn an oder locken ihn sogar. Man merkt deutlich, dass er sehr unsicher wird. Ich löse es so, dass ich ihn aus der Situation rausnehme oder auch in der Situation Zeigen&Benennen mache und dann den Weg zurückantrete. Aber das Resultat ist eben ganz oft, dass er bellt, knurrt, den Weg nach vorne will, manchmal allerdings auch lieber den Weg nach hinten (der mir natürlich tausendmal lieber ist).

    Es ist nur so: ich möchte meinem Hund beibringen, dass fremde Menschen keine Gefahr sind, sodass ich gar nicht mit ihm in die Situation komme, dass er sich bedroht fühlt. Wie schaffe ich das?
    Er liebt andere Hunde und er liebt das Toben mit ihnen, ich kann ihn allerdings kaum noch mit anderen Hunden freilassen, da viele HH (auch wenn ich inständig darum bitte), den Hund "mal kurz" streicheln wollen. Im Grunde läuft es im besten Fall so, dass er mit Hunden spielt, er zu dem Menschen geht, kurz schnuppert und merkt, dass alles i.O. ist. Mittlerweile kann ich das aber nicht mehr machen, da die Gefahr zu groß ist, dass er wieder in seinen Film kommt und zur Furie wird. Er hat noch nie geschnappt oder gar gebissen, aber ich habe die Angst, dass seine Unsicherheit wächst und das evtl. irgendwann die Konsequenz sein kann.

    Ich möchte erreichen: a) fremde Menschen sind tabu, dh. er geht nicht zu den Menschen hin und lässt sie "links" liegen. b) fremde Menschen sind toll und er darf sich zu ihnen bewegen, da er WEIß, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Punkt b empfinde ich schwer umsetzbar, da sein Charakter teilweise so ausgelegt ist, dass fremde Menschen eher befremdlich sind.

    b.) unsere Nachbarn; vor einiger Zeit böllerte er am Zaun, was nur ging. Wir haben auch dies ganz gut in den Griff bekommen durch Zeigen&Benennen. In den letzten 3 Tagen geht das Spiel allerdings wieder von vorne los. Er stellt richtig den Kamm auf und bellt und bellt und bellt, teilweise richtig böse. Ich verstehe es nicht, sind es die Hormone? Ich markere natürlich was das Zeug hält und er kommt auch oft zu mir, ich lasse ihn wieder frei, wenn er ruhig ist. Gestern allerdings war er mit seiner besten "Hundefreundin" bei uns im Garten und diese ließ sich durch den Zaun vom Nachbarn streicheln, er sah es, wurde richtig giftig und ich hatte das Gefühl, er will sie beschützen.

    Das "Witzige" an der ganzen Sache ist, dass unsere Nachbarn vor kurzem selber einen Welpen ins Haus bekommen haben. Seitdem und wenn dieser da ist, sind die Nachbarn als akzeptiert abgestempelt und er ist absolut friedlich. Unser Nachbar war sogar mal bei uns im Garten mit ihrem Hund und Butch ließ sich sogar streicheln, war total entspannt. Ich dachte anfangs: "Cool, eventuell bringen die ihren Hund einfach mal öfters mit zu uns, sodass Butch diese mit Hund verknüpft", Pustekuchen, der andere Hund ist nun auch 7 Monate alt und kann unseren leider überhaupt nicht leiden. Butch will spielen, winselt und fiept, der andere wird richtig fuchsig, wenn er Butch sieht.

    Ich möchte erreichen: die Nachbarn sollen für ihn als "normal" empfunden werden, mit ihnen wird er nämlich noch eine ganze Zeit auskommen müssen. Ich habe vor, ihn nur noch mit Schlepp in den Garten zu lassen und noch bevor er versucht sich hochzufahren, zu mir zu holen, absitzen/legen zu lassen und erst dann wieder freizugeben, wenn er entspannt ist. Unsere Gärten sind durch Zäune getrennt.


    Es tut mir leid, dass es so lang geworden ist, ich wollte nichts auslassen, damit ihr euch ein Bild von der Situation machen könnt.

    Apropos: Er läuft nur noch an der Schlepp, sodass ich jederzeit eingreifen könnte.
    Wenn er Menschen kennt, ist er total friedlich, freut sich wie ein Irrer, dass er sich nicht einpinkelt, ist alles. Am liebsten würde er demjenigen auf den Schoß krabbeln.
    Dieser Grad zwischen "ICH LIEBE DICH" und "Ich kann dich überhaupt nicht leiden" ist so groß, es gibt nur Schwarz und Weiß.

    Wie löse ich das?

    Das hatten wir auch schon. Als Butch sich mal richtig hochgefahren hatte und ich ihn stoppte, keifte er auch mich an. Da musste man erst die Kugel richtig rollen sehen, bis er begriffen hatte, dass ich das bin.


    Schön gesagt und auf den Punkt gebracht. Es geht hier um Ausnahmesituationen, wo der Hunden einen drüber bekommt, nicht mit einem Baseballschläger oder sonstwas. Ich habe meinen Hund noch nicht geschlagen, aber ich habe ihn durchaus mal gröber angepackt, z.B. wenn er die Katze bedrängte und schnappte, weil Futterneid ihn zum Monster mutieren ließ. In manchen Situationen gibt es keinen Handlungsspielraum, sondern es muss sofort und jetzt gehandelt werden. Und dann lieber ein wenig massiver, sodass es ankommt und diese Situation nicht noch 10x auftritt und der Hund immer wieder hart angepackt werden muss.

    Ich bin generell kein Befürworter, nicht gegenüber dem Hund die Stimme zu erheben, und ihn durchweg zu beclickern. Er braucht Grenzen und wenn er über sein Ziel hinausschießt, wird er gebremst. Das klappt meiner Meinung nach nicht mit normaler Stimmlage und dem allseits zugänglichem Clicker und vorallem nicht bei Hunden, die ihre Grenzen gerne überschreiten und sich dementsprechend aufführen wie King Kotelett. Und wenn es dann mal brenzlich wird, kralle ich mir lieber unsanft meinen Hund, anstatt dass mein Kind mit Bisswunden herumläuft, ungeachtet ob dies unserer Bindung in den nächsten Wochen gut tut oder nicht.

    Hahaha :grin:
    Ich bestelle auch immer 2,3 Dosen TC bei einer Monatsbestellung mit und die gibt es dann, wenn ich ihm mal was richtig Gutes tun will. Butch steht auch voll drauf. Aber wir müssten auch unter der Brücke hausen, wenn ein 40kg Hund sich nur noch von TC ernähren möchte :grin:

    Aber mal ehrlich: was bist du für eine Rabenmutter, dass du deinem Hund so einen Schrott füttern willst. Man richte dem Herrn bitte eine anständige Nassfuttermahlzeit! :grin:

    Zitat

    Da brauche ich keine Schleife für. Sollte eine Selbstverständlichkeit das man einem fremden Hund/Halter ungefragt. nicht einfach so auf die Pelle rückt.

    Du siehst das so, ja. Aber ich denke, dass fast jeder schon Situationen erlebt hat, in denen man keinen Hundekontakt (eigentlich sollte der angeleinte Hund das ausschlaggebende Signal dafür sein) wünscht und dann doch der Hund, dessen Besitzer noch 30 m hinter dem Hund auf einen zusteuert, mal kurz schnuppern mag. Ich habe keinen unverträglichen Hund, aber einen, der schon 2x genau so attackiert wurde.

    Im Grunde eine schöne Idee, aber eine gelbe Schleife finde ich auf lange Sicht sehr schwer erkennbar. Schön wäre es, wenn publik gemacht werden würde, dass angeleinte Hunde keinen Kontakt wünschen. Und als Gegenzug gilt dann eben, den eigenen Hund kurz an die Leine nehmen und passieren. Man kann sich ja immernoch kurz verständigen, beide loszumachen zum schnuppern, spielen usw.

    Super, dass ihr die Situation so gut gemeistert habt. Danach ging man doch mit stolzer Brust des Weges, oder?
    Ich habe es heute gut verdaut. War mit beiden Hunden spazieren, das erste Mal nur an der Leine und ohne Freilauf, war eh schon eine Herausforderung mit knapp 2x40kg. Begeneten dann einer Gruppe von Bauarbeitern, die uns direkt ansprechen und feststellten, dass Butch relativ ängstlich ist. Ich also schön gemarkert und Hund Leckerchen suchen lassen. Dann wollte ich weitergehen und maule mich natürlich vor den Herren mit allen Vieren. Das gab Butch natürlich den Rest und er dachte, dass jetzt volle lotte Panik angesagt ist und bellte vor sich hin. Habe ihn zum Glück schnell wieder runterbekommen, aber hätte auch schöner laufen können, wo es so gut angefangen hat. Andere Personen, selbst eine laut jodelnde Hochzeitsgesellschaft wurden nur interessiert beäugt. :)