Beiträge von kareki

    Da die Symptome vielfältig sind und die Grenzen leicht verwischen... nein. Relativ eindeutig ist das Lernverhalten. Zumindest hat man dann einen begründeten Verdacht, um einen "Profi" auzusuchen. So viele gibt es da nämlich nicht.

    Man kommt schneller und besser auf einen grünen Zweig, wenn man die Vorgeschichte des Vierbeiners kennt. Den Hund aber wattebauschig zu behandeln, schadet sowieso nicht :)

    + doch, die netten "Familienhunde" gibt es im Tierschutz gar nicht mal selten. Viel öfters als verhaltensauffällige oder kranke Tiere werden Hunde abgegeben, weil sie Arbeit, Dreck und ein Loch im Geldbeutel verursachen. Da sind vielleicht ein paar unerzogene Hunde dabei, aber auch viele "Urlaubs-Ausetz-Hunde" oder einfach nur weil sich Lebenssituationen ändern.
    Die gefährlichen oder kranken Tiere machen nicht den Großteil aus. Und was manch einer als "Überforderung" sieht, sehe ich mit einem müden Lächeln. In den richtigen Händen werden nicht wenige Hunde zu Goldstücken.

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    Das ist auch für mich der Knackpunkt, denn die 10 Jahre alte Tochter wird wohl außen vor bleiben müssen, was Gassigehen anbelangt. Außerdem werden sich ihre Schulzeiten sicher ändern, so dass sie in vielleicht 2 oder 3 Jahren auch nachmittags Schule hat. Wer ist dann für den Hund da? Denn Du schreibst ja "regulär halb 2, wenn keine Überstunden". Das klingt für mich so, als wären Überstunden eher üblich als eine Seltenheit.

    Zu den Arbeitszeiten kommen bei den meisten Arbeitnehmern noch die Fahrzeiten zum Arbeitsplatz und zurück. Außerdem diverse private Aktivitäten, wo ein Hund auch nicht immer dabei sein kann.

    Habt Ihr jemanden an der Hand, der sich um den Hund kümmern könnte? Nur dann sehe ich eine Möglichkeit bei Euch, vierbeinigen Familienzuwachs ins Haus zu holen.


    Ich weiß nicht, bei den Arbeitszeiten sehe ich persönlich überhaupt kein Problem - beim richtigen Hund. Der Verein, für den ich tätig bin, Gott sei Dank auch nicht. Denn das gehört zu den komischen Vorurteilen, die viele Menschen vor Tierheimen und dem Tierschutz zurückschrecken lassen...

    Haus mit Garten - Wohnung geht gar nicht, Kohle ohne Ende - aber bitte keine Berufstätigen, seit 80 Jahren verheiratet - aber bitte keine alten Menschen, Übergewicht No Go, usw.

    Und auch wenn Tierheime hier gerne verherrlicht werden, weil da ja Gassigänger und Ehrenamtliche vorbeikommen. Kein Tier sitzt gerne im Tierheim und hätte Beständigkeit wohl lieber als diese Zuneigung in kleinen Dosen.
    Hinzu kommt - ein erwachsener Hund hat ein Ruhebedürfnis von 16 - 18 Stunden. Meine Hunde sind fast nie alleine und genießen meine Anwesenheit auch, aber was machen sie die meiste Zeit? Schlafen und dösen. Dass der Hund 6 Stunden alleine bleiben soll, ist ja ein Witz. Da braucht es auch keinen Gassigänger. Der kommt ja dann nachmittags nach Hause! Und ist zudem auch eine richtige Bezugsperson!

    Ich würde das mit "Ja" beantworten. Gerade wenn ich Yoma und Akuma so vergleiche. Yoma kannte die Stadt zumindest bei den Vorbesitzern nicht und hatte Verfolgungswahn, relativ heftig sogar. Mit sanfter Gewöhnung (also immer nur ein bisschen) ist das jetzt passé. Bei Akumas Ängsten wird das so nicht besser.
    Außerdem fällt Yoma nicht ständig wieder extrem zurück, selbst wenn es eine herbe Negativerfahrung gibt!

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    Das stimmt nicht - ein Hund kann dir nicht dankbar sein, dafür das du ihn "gerettet" hat. Dankbarkeit ist ein Menschengefühl und wird gerne in Hunde reininterpretiert.

    Das wird zwar immer wieder behauptet - das Hunde, die man "rettet" egal woher und wovon - aber das stimmt einfach nicht und ich finde diese Aussage auch irreführend - denn es gibt leider viel zu viele Menschen, die das glauben und sich dann wundern, dass ihre Hunde es eben gar nicht sind.

    Ebenso ist es nicht zwangsläufig, dass ein Second Hand Hund zu seinem neuen Halter eine innige Beziehung aufbaut - entweder es passt oder passt nicht.

    Ich hatte bisher einen Hund aus dem TH - und sie war wirklich ein toller Hund, aber sie war mir nicht dankbar, dass ich sie aufgenommen haben und so was würde ich auch niemals von einem Hund erwarten.


    Nun ja, es wurde auch gerne behauptet, dass Hunde nicht zu sekundären Emotionen wie Schuld oder Eifersucht fähig sind. Neuere Studien beweisen das Gegenteil.

    Zwar sage ich nicht, dass Hunde romantisierte Dankbarkeit unbedingt empfinden können, aber sie blühen nun einmal in einer guten Umgebung sehr schnell auf und genießen das sichtlich. Hattest du schon einmal einen Hund aus schlechter Haltung oder dergleichen?

    Wenn sich so ein Hund dir öffnet, dann gibt einem das ein Hochgefühl - viel besser als "Dankbarkeit".

    Meine Hunde sind "gebraucht", und obwohl gerade einer davon "gestört" ist... für mich kämen keine Welpen in Frage. Es sei denn, es sind gerettete (in Deutschland!).

    Gute Welpen von guten Züchtern überlasse ich gerne denjenigen, die sich aus diversen Gründen für sie entscheiden. Bei mir kämen sie nicht unter.

    Ich habe nichts gegen Menschen, die sich gerne einen Rassehund vom Züchter holen. Ich persönlich finde, dass gerade die bereits erwachsenen, verstoßenen Hunde ein Zuhause brauchen.
    Natürlich sind sie keine unbeschriebenen Blätter, allerdings gibt es ja auch umproblematische Fälle im Tierschutz. Tolle Hunde, die durch veränderte Lebensumstände oder den Tod ihr Zuhause verlieren.

    Allerdings frage ich mich noch, warum du ein bisschen zögerst. Wenn du dich nicht wirklich in diesen Hund aus dem Tierheim verliebt hast, würde ich es persönlich bleiben lassen. Meine Erfahrung mit Tierschutzhunden zeigt, dass Menschen, die einfach nur einen Hund aufnehmen, weil er ihnen leid tut, bei den kleinsten Problemen gerne das Handtuch werfen.
    Hat man sich aber mit Leib und Seele einem Tier verschrieben, will man alles dafür tun, dass man es in den Gruff bekommt. Nicht so gute Rückrufbarkeit ist ein Kinkerlitzchen und kann dir bei einem Welpen ebenso passieren.

    Sage ich nicht - aber wenn man keine Ahnung hat, was da schiefgelaufen ist, kann man den Hund eben nicht "normal" erziehen. Weil er auf viele Dinge nicht so anspricht.
    Da dent man halt - "Hey, jetzt bin ich schon 1000 Mal mit dem über die Brücke gelaufen und er kapiert es immer noch nicht."

    Und wenn noch dazu die Welpengruppe und die Junghundegrupe sch... war wie bei Akuma... fördert man bestimmte Dinge. Dass der Hund beispielsweise nicht durch die Deprivation leinenaggressiv wurde, ist mir klar, habe ich auch betont - allerdings hat sie sich negativ darauf ausgewirkt.

    Bestimmte Dinge lassen sich dann auch mit guter Aufzucht nicht mehr beheben, das ist doch bloß eine Annahme deinerseits.

    Es geht beim Deprivationssyndrom und das Lernverhalten des Hundes, das ist nun einmal nachhaltig gestört. Jeder Deprivat ist zudem anders. Es gibt da reine Angsthunde, schlimmer als mein Akuma, es gibt welche, die bissig werden, es gibt welche, die fast normal wirken.
    Niemand schiebt irgendwas darauf, es geht darum, Betroffene aufzuklären, damit sie sich mit dem besonderen Lernverhalten auseinandersetzen können. Dazu gehört auch Verzicht auf Stafe. Ich weiß, hören manche hier nicht so gerne.

    Mit welchem Beweis? Mein Pflegling hat Angst, wenn man ihm über den Kopf fassen will. Ohne anderen Beweis hebaupte ich mal, dass er da schlehcte Erfahrungen gemacht hat. Man braucht keine Beweise. Und ja, man darf dem Züchter durchaus eine Schuld geben, wenn der seine Welpen nicht ordentlich aufzieht!

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    Danke für deine ausführliche Antwort.
    Ich wußte nicht das Shibas und Aktias anders ticken, da bin ich wohl auch dem "die sehen ja aus wie Mini-Akitas" aufgesessen (obwohl man es ja eigentlich besser wissen müsste).

    Ich weiß, hört man oft. "Mini-Akitas" oder auch "Riesen-Shibas". Unähnlich sind sie ja nicht.
    Der Shikoku z.B. ist ein ganz extremer Jäger, aber er möchte seinem Besitzer ein bisschen gefallen, mehr als die anderen japanischen Rassen.
    Eine jede Rasse ist also ein bisschen anders. :)

    Schon mal Beißereien udn Rangeleien zwischen Nagern wie Ratten gesehen...?

    Schon mal zwei Meerschweinböckchen kämpfen sehen...?
    Kann blutig enden.


    Aber ja... ich gebe dir sonst vollkommen Recht :)


    Akuma war heute der "Giftzwerg", weil er die zwei Hundedamen, die er mag, bei einem Welpen verbellt hat, weil die sich bellend auf den gestürzt haben... :roll:
    Ich fand es toll. Das war ja mal richtiges Schlichten.