Beiträge von kareki

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    Ein Hund, der einem anderen sagt, du gehst nicht an mein Futter, beansprucht somit keine Ressource für sich?

    Nein! Genau das ist klassische Ressourcenverteidigung. Ein Hund, der dich ins Krankenhaus beißt, weil du in seinem Gehege saubermachst und ohnmächtig wirst und umfällst zwei Meter neben dem (leeren) Futternapf, der verteidigt nicht seine Ressourcen.
    Futteraggression richtet sich immer gegen den Menschen und ist oft Ausdruck von Misstrauen gegenüber jenem diesen. Auch Hunde, denen man nie etwas weggenommen hat, können futteraggressiv werden, weil sie anderweitig das Vertrauen verlieren. Andersrum kann man manchen Hunden alles wegnehmen und sie werden niemals futteraggressiv.

    Ah ja, noch ein Unterschied. Ein Hund, der seine Sachen verteidigt, warnt vielschichtig vor. Ein futteraggressiver Hund reagiert meist "ohne Grund" übermäßig heftig. Dann ist das nicht mehr "natürlich".

    Wenn ich nun den Text als Ganzes sehe, dann ist der Sinn des Satzes folgender.

    Zitat

    Es geht doch darum, dass ein Lob nicht nur durch Futter oder Spiel die einzigen Belohnungen sind die es gibt.

    --> Das Lob sei eine Belohnung. Lob könne aber auch durch Futter oder Spiel geschehen.


    Sie hat vorher schon geschrieben:

    Zitat

    Lob mit Futter/Spiel ist doch nicht die einzige Art einen Hund zu loben


    Ich lobe meine Hunde nie durch Futter. Ich lobe Kinder auch nicht mit Bonbons.
    Wenn ich Lob und Futter nämlich so gleichstelle, komme ich schneller in die Argumentation, dass ich kein Futter brauche, weil es ja noch das "verbale Lob" gibt.

    Zitat

    Da hast du vollkommen recht. Bei adipösen Menschen wird das zu einem Thema, worüber man schweigt oder generell nicht sprechen darf.
    Aber bei sehr dünnen bzw. magersüchtigen Menschen ist es eben genau umgekehrt. Man drängt sie, mehr zu essen oder sagt ihnen immer wieder, sie seien zu dünn.
    Keine Ahnung woran das liegt :ka:


    Woran das liegt?
    Im Allgemeinen herrscht in den Köpfen
    Dünnsein = Krankheit
    Dicksein = Faulheit
    vor.
    Bei Krankheiten muss man natürlich mit seinen tollen Tipps helfen, Faulheit hält man anderen nicht vor.

    Natürlich gibt es auch noch andere Gründe.

    Dass das natürlich alles so nicht stimmt und man hageren Menschen damit genauso vor den Kopf stößt... ist den meisten nicht bewusst. Das alles lernt man gesellschaftlich so.
    Denkt mal an eure Schulzeit, wenn das Thema Essstörungen durchgenommen wird. Magersucht und auch Essbrechsucht wird sehr stark thematisiert (meist mit abschreckend dürren Körpern, auch wenn bei der Bulimie oft eher das Gegenteil der Fall ist), bei der Esssucht, die mit massiven Übergewicht einhergeht, hört der Imformationsfluss gerne mal auf.

    Futter ist kein Lob.
    Futter ist Belohnung und für viele Hunde ein unverzichtbarer Motivator.
    Hier wurde ja davon geschrieben, dass Hunde sich untereinander auch nicht füttern. Sie loben sich auch nicht mit "Feeeiiiiin" oder führen sich an der Leine spazieren. Der Punkt ist - unser Umgang mit Hunden ist nicht hundlich. Weil wir Menschen sind.

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    Arbeitest du auch fürn Nuller? Wie sonst soll der Hund verstehen, was das gewünschte Verhalten ist, als durch ein Lob mit Futter oder Spiel? Es geht nicht um Manipulation oder Bestechung, sondern um das gewünschte Verhalten durch Überlegen und Denken des Hundes zu bestätigen, wenn es richtig ist.


    Hier muss ich Schopenhauer völlig rechtgeben.

    Bestechung ist: ich zeige das leckerli vorher. Belohnen ist - Hund macht etwas Tolles und bekommt "aus heiterem Himmel" eine Belohnung, damit er das Verhalten öfters zeigt!

    Und warum soll ein Hund meiner "Leitung" vertrauen, nur weil ich so tolle mentale Fähigkeiten habe? Man manipulierst doch auch mit Körperblocks und Leinenrucke am Hund - und nicht, weil du so tolle blaue Augen hast.


    Bettybuh
    Lob und Streicheln (sowie Futter und Spiel) funktionieren nur dann gut als Belohnung, wenn der Hund es in diesen Momenten wirklich mag. Das erreicht man entweder dadurch, dass man sehr reduziert belohnt und jede Zuwendung vom Hund quasi aufgesogen wird (ist bei gehemmt erzogenen "Omegahunden" oft der Fall) - oder es passt situationsabhängig.
    Lob ist einfach ein sehr schwacher Verstärker im Normalfall. Besonders ein Hund, der die Belohnungspalette voll kennt, die auch Umweltbelohnungen miteinbezieht. Bedürfnisorientiert zu belohnen, muss man erst einmal lernen.

    Grundsätzlich - ja. Kennen sich zwei Hunde oder sind sie zwei zusammenpassende Typen, nicht unbedingt. Und lieber empfehle ich zwei Hunde zu trennen, die die Rollen nicht tauschen, als mich darauf zu verlassen, dass die Besitzer den Unterschied sehen.

    Man merkt es doch deutlich hier.


    Und manches Mal kippt ein Spiel so schnell, dass man es vorher gar nicht mehr unterbrechen kann. Aber auch da kann man die Kompetenz des Hundes fördern, sich zurückzuziehen oder sich zurückzunehmen, selbst wenn es mal kippt. Ich finde es grundsätzlich falsch, Hunde ihre sozialen Fähigkeiten gar nicht einsetzen zu lassen.

    Zitat

    Diese Trennung ist fachlicher/biologischer Unsinn. Genauso wie Tauschen häufig das Verteidigen von Ressourcen fördert, gerade bei Junghunden.

    Ich kann zum Thema folgendes Webinar empfehlen: http://www.dog-ibox.com/market/catalog…?products_id=92

    Nein, das ist kein Unsinn.
    Futteraggression hat mit Ressourcenverteidigung erstmal gar nichts zu tun. Es geht nicht darum, Ressourcen für sich zu beanspruchen. Futteraggression kann alleine durch Vertrauensbruch ausgelöst werden, obwohl keine Futtersituationen vorher waren.

    Habe ich gesagt, dass Tauschen Ressourcenverteidigung fördert?

    Futteraggression ist Misstrauen. Ressourcenverteidigung selbst ist das Natürlichste der Welt.

    Ich habe Erfahrungen mit Hunden, die ihr Fressen "verteidigen" bis Blut bei Menschen fließt (bei einem so weit, dass der Mensch im Krankenhaus LAG). Vom Shiba bis zum Husky.
    Und keiner von denen war ein Drecksack. Und sanfte Methoden haben nichts mit Programmierung zu tun.