Beiträge von kareki

    Bitte hör nicht auf Ausführungen wie, "Der Hund hat das Zepter übernommen". Damit kommt ihr nur in die Schiene, "Wir müssen den Hund dominieren, sonst dominiert er uns!".


    Du bist für den Hund eine wertvolle Ressource, die er verteidigt. Und genau wie bei anderen Ressourcenverteidigungsprobleme erreicht man keinesfalls eine Besserung durch Strafe! Knurren niemals verbieten, sonst bekommst du einen Hund, wie ich ihn aus dem Tierschutz habe - einer, der ohne Warnsignale schnappt/beißt (und das zu beheben ist anstrengend und aufwändig!).
    Dem Hund darf Streicheln niemals aufgezwungen werden! Egal ob nun deiner oder sonst ein Hund. Niemals! NIEMALS!


    Da der Hund dich offensichtlich als Ressource vor den anderen verteidigt, darf seine Warnung nicht übergangen werden. Ihr werdet auf kurz oder lang die Situation verschärfen, wenn sich deine Familie einfach so hinwegsetzt.
    Ich bin auch der Meinung, dass ihr einen Hundetrainer (http://www.clickntrick.de/ gewaltfreie Trainerin Anja Jacob - Landsberg am Lech - Grüße, meine Geburtsstadt) braucht, allerdings kann man jede Ressourcenverteidigung nur damit beheben, dem Hund die "Angst" zu nehmen, dass ihm die Ressource weggenommen wird. Das hat nichts mit Fürhungspersönlichkeit zu tun oder nicht! Ressourcenverteidigung wird jedem Hund zugesprochen.
    Es ist Humbug, dass es mit nicht vorhandender Führung zu tun hat! Es hilft nicht, wenn du das Zepter in die Hand nimmst und deinen Hund dazu drängst, dass er dich nicht zu verteidigen hat. Die Lösung wird darin liegen, ihm zu helfen, dass es kein Unannehmlichkeit bedeutet, die Ressource zu teilen.


    Du kannst dich auch weiter als sein "Buddy" benehmen. Der Hund orientiert sich doch an dir, das reicht völlig. Du muss nicht sein Herr sein, damit sich dieses Problem lösen lässt. Du gibst ihm sein Essen, du entscheidest, wann ihr rausgeht, wann ihr spielt. Das reicht an Macht, die du über ihn hast.
    Lass dich nicht verunsichern. Du kannst Kumpel sein, der Orientierung gibt. Das reicht einem Hund völlig. Noch einmal - auch ein "Rudelführertyp" kann verteidigt werden. Allerdings straft er solches Verhalten sofort ab. Hemmt/Underdrückt es. Deswegen ist das Verhalten aber nicht behoben. Es ist noch da und schlummert vor sich hin!

    Belege doch ihren Namen positiv. Sag ihn und gib ihr was Feines. Damit hast du schon mal ihre Aufmerksamkeit. Alles andere würd eich kleinschrittiger aufbauen. Sie ist ja an allem draußen interessiert. Fang doch drinnen an...

    Ich muss das Ganze hier erstmal nachlesen, das sind so viele Beiträge, die sich teilweise selbst aushebeln, dass ich mich da erst durcharbeiten muss und ich bin momentan wenig motiviert dazu.


    kaham bekommt definitiv eine Antwort.

    Zitat

    Grenzen geben Sichereit und die finde ich beim Z&B nicht. Zumindest nicht für diesen Hund. Da hab ich eher das Gefühl sie in ihrem Film allein zu lassen.


    Ich glaube, du hast Zeigen & Benennen nicht richtig verstanden. Natürlich gebe ich Grenzen und Sicherheit dabei. Ich zeige dem Hund, was er STATT Ausrasten tun kann. Und ich ändere die Wahrnehmung des Hundes, desensibilsiere ihn gleichzeitig, um dem Auslöser allmählich näher zu kommen.


    Ich verwende es bei leinenaggressiven Hunden, die Abstand wollen und Frustpöblern. Es klappt ganz wunderbar. Der Hund arbeitet aktiv mit. Es ist so schade, dass ich das Ergebnis nicht ordentlich dokumentieren kann. Was alles nun möglich ist.


    Ist der Hund "im Film" war ich ZU NAH. Ich kann mich nicht einen Meter vor den Auslöser stellen und erwarten, dass der Hund seine reaktive Schiene nicht fährt.

    Zitat

    Und wenn das auch nicht mehr zieht? Und jede sonstige Einwirkung auch nicht mehr durchkommt, sondern eher bewirkt, dass der Hund nach vorne geht, weil er sofrt in seinem Film ist bei Hundesichtung?


    In der wirklich schlimmen Zeit der Reaktivität meines deprivierten Hundes, bin ich IMMER mit dem Geschirrgriff
    https://www.dogforum.de/post10…t=Geschirrgriff#p10615933
    durchgekommen. Wenn nicht mal der mehr wirken würde, tut es ein gewaltsames Eingreifen auch nicht (zumal er sofort gebissen hätte --> rückgerichtete Aggression). Das Einzige, das dann wohl noch helfen würde, wäre ihn totzuschlagen.



    Ansonsten kann ich mich nur wiederholen - das ist alles Notfallmanagement. Lässt er sich nur noch mit roher Gewalt abbrechen, dann ist man zu NAH AM AUSLÖSER und oberhalb der Reizschwelle. Das ist der falsche Ausgangspunkt.

    Das kommt immer... ich antworte dir später noch im anderen Thread.
    Du hättest das mal an meinem Rüden versuchen sollen, an dem wurde das praktiziert - der hat es NICHT verstanden. Alleine der rückgerichteten Aggression wegen, hätte ich gerne gesehen, wie du heil hinbekommen hättest, was du da machst.


    Übrigens lernt der Hund dabei gar nichts, außer sein Verhalten zu unterdrücken.

    Ich meinte mit hoher Erregung nicht "über der Reizschwelle". Aber ein gut konditioniertes "Sitz", das generalisiert wurde, funktioniert beim Hund auch noch in hoher Erregungslage und zwar überall. Außer er erkennt eine Gefahr oder andere Gründe, warum das Sitz nicht durchführbar ist.


    Den Rest muss ich noch lesen und werde ihn (hoffentlich) bald beantworten. Aber ich verabschiede mich nun ins Wochenende.


    Eine Sache noch: Ich lese viele Dinge auf Englisch. Fast alles, um genau zu sein. Ich habe nachgeschaut und im Deutschen wird von der "Instinkt"theorie geschrieben, wobei Instinkt dort so wiedergegeben wird wie "drive" (=Trieb) bzw. unterscheidet selbst nicht so genau. Und auch hier definieren sehr viele Jagdtrieb als Jagdinstinkt wie Lorenz das Ganze formuliert.
    Bei uns ist es schon angekommen, dass es keine Triebtäter gibt (nur die Regenbogenpresse liebt den Begriff). Es gibt auch sonst keine Triebe. In der Neurobiologie gab es keine Hinweise, die solche Theorien beweisen. Es wird dort von Motivation gesprochen und die ist emotionsbasiert.


    Es ist ganz einfach. Futter löst bei Hunden in der Regel ein gutes Gefühl aus und ist damit Primärbestärker (ein Bestärker, der ohne Konditionieren bestärkend wirkt). Redet ihr von Futterinstinkt oder Futtertrieb?

    Mein deprivierter und unsicherer Rüde hat dieses gekauerte Anschleichen auch gemacht (allerdings ist er ja ein Shiba) und mindestens die Hälfte der Hunde, die ich getroffen habe, fühlten sich nicht bedroht, obwohl es eindeutig bedrohlich gemeint war. Er ist dann aus dieser Haltung den Hunden entgegengesprungen, hat kurz die Zähne gefletscht udn geknurrt, bis er hinten schnuppern konnte.


    Das hat schon lange gebraucht, um das aus ihm rauszubekommen (bzw. down zu shapen). Bei sehr großen Hunden, vor denen er Angst hat, macht er das immer noch, wenn diese auf uns zuschießen.


    Um mal noch genauer zu sein. Sie hat ihn ein paar mal gewarnt, sie immer wieder beschwichtigt.
    Und das ist nur der Höhepunkt des Ganzen. Er war vorher schon bei ihr und hat sie immer wiede rkörperlich zurechtgewiesen und sie hat es sich bis dahin auch gefallen lassen.
    Futteraggression kenne ich von den Hunden, mit denen ich zu tun habe, VIEL schlimmer. Die beißen dann ohne Warnung beim ersten Mal zu.
    Die lassen sich nicht drangsalieren.
    Und dann nimmt er sie in sein Boot-Camp mit, nach Monaten ist immer noch keine wirkliche Verbesserung zu sehen (außer, dass er es so anstellt, dass sie Angst vor Menschenhänden bekommt!) und später ist sie der Härtefall, dr mit einem Shock Collar herumrennt. BRAVO.