Beiträge von kareki

    Das wirkt sich nur im Verhalten aus, aber nicht an der Gefühlslage. Der Hund wird deshalb keine Steigerung seiner Angst haben - er wird aber ggf. so reagieren wie die Gruppe.

    Zitat

    Das würde ich eher mit der Hundehaftpflichtversicherung klären, als mit dem OA. Die klären dann nur, ob du Leinenpflicht und Maulkorbzwang brauchst und schicken dich ggf. zum Wesenstest. Die klären nicht die Haftung bei ner Beißerei.

    Bei welcher Beißerei?
    Hunde beißt er nicht, die zwickt er nicht mal...

    Der Link zum Dokument ist entfernt worden, aber hier ist es noch zu finden:
    http://www.polizei.bayern.de/news/recht/index.html/11022

    "Im § 1 Absatz 3 der Verordnung ist festgelegt, dass ein Hund auch aufgrund seiner Ausbildung mit dem Ziel einer gesteigerten Aggressivität und Gefährlichkeit zum Kampfhund werden kann. Er muss also bewusst und gezielt "scharf gemacht" worden sein – Hunde die im Hundesport (Schutzdienst) gearbeitet werden oder die sich aus sonstigen Gründen (Deprivationsdefekte, physiologische Erkrankungen usw.) aggressiv zeigen, sind hier nicht erfasst"


    ***

    Bissiger Hund? Das sind Hunde, die gehemmt oder gar ungehemmt beißen. Am besten noch ohne Warnsignal.
    Deprivierer Hund biss blutig zu, jedes Mal. Aber er verbiss sich in der Regel nicht.
    Pflegehund schnappt eher ab, hat mich aber beim ersten Mal (beim Anleinen) auch blutig erwischt.

    Ah ja... zwar geht es nicht um Bellen an der Tür, aber beim Bellen, wenn jemand im Hausflur unterwegs war...

    Ich kannte die Problematik beim Ersthund nicht, aber er ist generell sehr leise. Der Zweithund jedoch nicht. Er hat alles gemeldet. Ich fand das auch sehr nervig, weilich es nicht gewöhnt war. Die Nachbarn waren mir aber eher egal, denn ich bin, trotz Hunde, einer der Leisesten im Haus (die anderen Hundebesitzer hier haben bei Weitem lautere Hunde, die Kinder sind noch lauter und die Partygänger...).

    Gut, mich selbst hat es gestört, dann habe ich mich in die Thematik eingelesen, denn eine "Ansage" hat überhauot nicht geholfen.
    Irgendwann bin ich nach Beobachten zu dem Schluss gekommen, dass er mir sagen will, dass da jemand ist. Ich habe ihn dafür belohnt und mich drum gekümmert, ihm gezeigt, was er stattdessen machen kann und ihm immer das Gefühl gegeben, dass er mich nicht warnen braucht. BEI IHM (!) hat das geholfen.
    Mittlerweile kein Thema mehr. Da kann selbst Nachbars Lumpi im Hausgang bellen.

    Allerdings, und ich finde es faszinierend, meldet er in bestimmten Situationen immer noch. Wir haben hier eine sehr alte Tür, die manchmal nicht richtig ins Schloss fällt. Ist dann jemand im Hausgang, gibt er sofort ein Warnbellen. Anfänglich dachte ich mir, "NEIN, NICHT SCHON WIEDER!", aber ich habe mich besonnen... "Warum macht er das? Ich gucke nach."
    Die Tür steht einen Spalt offen.
    Und erst vorher hat er wieder gemeldet, die Tür war nicht ganz richtig verschlossen, zwar zu, aber nicht eingerastet.

    Ich bin ihm dankbar. Warum sollte ich ihn für - aus seiner Sicht - richtiges Verhalten abstrafen. Er kann ja sogar sehr fein unterscheiden. Ich bin froh, ihn nicht gestraft zu haben.

    Zitat

    Was ist das denn für eine Aussage? Das ist absoluter Blödsinn. Vielleicht ist Dir oder manchen anderen hier das einfach nicht so wichtig.
    Ich wohne in einer relativ großen Wohnanlage, für mich war immer ganz wichtig, wir wollen hier nicht auffallen, und erst recht nicht durch unnötiges Gekläffe. Mein Hund hat von klein auf die Ansage bekommen, Bellen geht hier gar nicht. Und sie hat es kapiert. Sie hat bei Klingelsituationen einfach hinter mir zu bleiben und ruhig zu sein und kommt jemand Fremdes hat sie auf ihren Platz zu gehen, auch ohne Leckerchen. Dafür hat es noch nie ein Leckerchen gegeben, das sind einfach einfache Verhaltensregeln, die sie lernen mußte. Und das geht auch. Ich habe einen Hund mit recht hohem Schutztrieb, vielleicht bin ich auch deshalb schon anders an die Sache rangegangen. Diese Aussage ist für mich ein absolutes No-Go, das spricht nur für Deine Unfähigkeit. Wie kann ich so ein Verhalten ignorieren, wenn ich es nicht will. Ignorieren heißt, ich bin einverstanden mit dem was Du machst. Vielleicht hilft da auch mal eine klare Ansage.

    Für den Hund ist es kein unnötiges Gekläffe. Es hat für ihn einen Sinn, und wenn es "nur" selbstbelohnend ist.

    Ignorieren kann ein Weg sein, dem Hund zu sagen, dass man es nicht okay findet. Dazu muss man sich aber bemühen, herauszufinden, WARUM ein Hund bellt, seine Motivation.
    Je nach Motivation würde ich eine andere Strategie wählen.

    Zitat

    Natürlich kann ich die Angst des Hundes vergrössern, wenn ich mich selber in Panik auflöse - der ist ja schliesslich emotional recht eng an mch gebunden, je nach individuellem Hund. Wenn Hund Schiss hat, und Cheffe noch viel mehr Schiss hat, wird Hund sicher nicht cooler werden dadurch!

    Was nicht geht, ist mit für den Hund angenehmen Tröstungsmassnahmen die Angst des Hundes verstärken - wird aber schwierig, wenn der HH selber vor Angst schlottert. Und nicht jede "Tröstung" empfindet der Hund als angenehm.

    Das vergrößert die Angst nicht. Da uns der Hund nicht als "Cheffe" ansieht. Allerdings verbessert es die Situation nicht und sie wird als sehr negativ abgespeichert.

    Zum Rest brauche ich nichts sagen.

    Deprivationsschäden sind nicht nur dann welche, wenn sie extremer sind, als das, was du von Akuma annimmst. Es bedeutet lediglich, dass ihm gewisse Dinge fehlen, die er nie nachträglich vollends erwerben kann.

    Eine Sache, die immer wieder durchkommt, ist BEISPIELSWEISE, dass er lerntechnisch aus heiterem Himmel wieder zurückfällt und zwar unangekündigt. Allerdings ist seine Beißerei durch mangelndes Vertrauen (bzw. zerstörtes) entstanden, weswegen es zumindest berechenbar ist.
    Was er z.B. nicht kann, mit Hunden eindeutig kommunizieren, auch bei Menschen hat er das Problem, dass er sich sofort bedroht fühlt, bewegt sich der Mensch "komisch". Das kriegt man auch nicht aus ihm heraus. Ich hab mir das nicht ausgedacht.

    Er hat nicht nur einfach keinen optimalen Lebenslauf genossen, er wurde zu früh von der Mutter isoliert, hatte keine Geschwister und auch sonst keinen Kontakt zu Hunden, zu Menschen nicht und alles, was er kannte, war ein Hof. Wie beim Deprivationssyndrom üblich hat sich das erst in der Pubertät offenbart. Dies verschlimmert bzw. begünstigt seine Reaktivität ungemein. Er kann auch nicht einfach gedeckelt werden, seine Schmerzgrenze ist hoch, er kann nicht ertragen.

    Zitat

    Je nach Wohn- und Gassigegend geht das schon.
    Man darf sich aber dann nicht zu schade dazu sein, sich für Außenstehende total beknackt zu verhalten. :D
    (Z.B. ein für Menschen seltsames Fluchtverhalten an den Tag zu legen, um mal einen Punkt zu nennen.)

    den deprivierten hund können fremde mittlerweile anfassen. aber anfänglich habe ich ihn gehütet, wie meinen augapfel.
    und so handhabe ich das beim pflegehund auch (immerhin warnt er vor - das hat mein rüde nicht mehr gemacht) - zumal ich weiß, wie, wann und weshalb.

    und ja, es war immer ein spießrutenlauf. hund war futteraggressiv, leinenaggressiv und hat aus misstrauen gebissen. übersprungshandlung kann noch ein thema sein.
    einen block hätte ich mir nicht leisten können, sonst biss.

    Zitat

    Ich würde nie öffentlich zugeben, bissige Hunde zu haben. Schon aus rechtlichen Gründen nicht. Denn wenn doch mal was passiert, dann bist du dran, weil du gewußt hast, dass sie bissig sind. Dann mußt du mit Maulkorb sichern.

    Das ist wie mit den Türschildern:“ Vorsicht bissiger Hund!“, auch hier wird im Vorfeld schon zugegeben, dass man einen bissigen Hund hat. Daher nie solche Türschildern hinmachen!

    Entweder du hast bissige Hunde, dann Maulkorb dran oder du hast keine, dann aber auch nicht sagen, du hättest welche.

    Pass auf, falls deine dochmal zubeißen, dann nicht wundern, wenn jemand sagt, aber sie wußte es doch, im Forum stehts doch.


    in der bayerischen hundeverordnung gibt es ausnahmen für deprivierte hunde. tatsächlich.
    da beim deprivierten hund diese problematik nicht MEHR besteht, meinte ich das natürlich so, dass ich immer wieder mit bissigen hunden zu tun habe.