Die klassische Konditionierung kann man als Mensch oftmals ÜBERHAUPT nicht steuern. Noch viel mehr als die operante findet sie unbewusst statt!
Eine kleine einfache Eselsbrücke ist:
Klassische Konditionierung findet im Bereich Gefühle statt
Operante Konditionierung (die ein JEDER von uns bemüht, ein JEDER!) findet im Bereich Verhalten statt.
Konditionierung hat nichts mit "Programmierung" oder "Dressur" zu tun, auch wenn man sie für Letzteres braucht.
Wie einige schon schrieben. Konditionierung selbst ist nichts anderes als Lernen. Und selbst wenn Hunde natürlich fähig sind beispielsweise am Modell zu lernen, festigt sich eine Verhaltensweise, die sie sich abschauen, auch wieder über Konditionierung.
Die klassische Konditionierung findet immer statt... man kann sie nicht abschalten.
Beispiel. Freue ich mich, wenn ich meinen Hund sehe und erwidert er die Freude, speichern wir das unbewusst als schöne Sache ab, dabei verknüpfen wir die Umgebung, die anwesenden Menschen und Hunde. Ganz ohne, dass wir etwas dabei "vorhaben". Gerade Hunde als Kontextlerner tun dies sehr intensiv. So kann es sein, dass der Raum "der Freude" grundsätzlich ein positiver Ort für den Hund wird. Gleichzeitig habe ich über Belohnung operant konditioniert. Der Hund wird sich gerade an diesem Ort wahrscheinlich immer öfter freuen. Auch wenn ich vielleicht nur eine Minute draußen war.
Selbiges ist umgekehrt.
Schimpfe ich meinen Hund auf dem Hundeplatz, wird er nicht nur sein Verhalten womöglich mindern (also weniger Bellen z.B.), sondern er wird den Hundeplatz allmählich doof finden. Dies kann sich auswirken auf den gesamten "Gehorsam" (also die Motivation) des Hundes. Vielleicht verweigert er sich dann auch ganz.
Das sind Beispiele für mögliches Sichtbarwerden der klassischen Konditionierung.
Signale wie "Platz" empfinde ich auch meist als absolut unnötig, aber nicht, weil ich nicht konditionieren will.
Übrigens schärft ein Hund seine Sozialkompetenz auch unter Hunden durch Konditionierung. Es geht gar nicht anders. Selbst wenn ich die "Hunde es unter sich machen lasse", werden sie konditioniert.
Bestes Beispiel sind Hunde, die besonders rüpelig oder gar aus Angst rumprügeln, obwohl sich andere Hunde vielleicht ganz höflich verhalten. Die Erfahrung mit anderen Hunden hat diesen Prügelhunden gezeigt, dass Hunde nichts Gutes bedeuten. Sie wurden kalssisch und operant kondiitioniert. Sie fühlen sich schlehct in der Umgebung von fremden Hunden und verhalten sich dementsprechend.
Das wissen um Konditionierung kann man eben genau dafür nutzen - zum sogenannten "Gegenkonditionieren". Ich will also das Erlernte mit dem Gegenteil überschreiben.
Wer dieses Prinzip einmal verstanden hat, weiß auch, warum ich zwei von vier Quadranten zumindest zum Großteil weglassen kann. :)