Liv, es gibt Hunde, die vertrauen nach 5 Jahren bester Behandlung und Gutdünken noch nicht vollständig. Da gebe ich dir absolut Recht.
funeasy, habe ich das behauptet? Aber lies doch mal bitte nach. Hier kommen von Menschen "Ratschläge" wie "Den würd eich vom Sofa werfen" - obwohl sie von ihren Hunden noch nie angeknurrt wurden. Es redet sich da immer ein bisschen leicht. Ja, wahrscheinlich würde dieser Hund nichts tun, wenn er vorher noch nie "auffällig" war. Aber gerade, wenn ich einen Hund habe, der noch nie geknurrt habe, würde ich mich ECHT fragen, was los ist. Er kann ja ganz einfach Schmerzen haben. Da hilft ihm nicht, wenn ich ihn am Halsband durch die Gegend werfe!
Labradora, natürlich wirst du mir gleich wieder vorwerfen, dass ich besserwisserisch bin, aber man kann auch "positiv" Grenzen setzen - Clicker und Leckerli sind dabei kein Muss. Meinst du etwa tatsächlich, dass ich die nächsten 11 Jahre nur Management berteiben will? Gerade die Ressourcenverteidigung ist längstens passé. Das war das "Problem", was sich am einfachsten lösen ließ. Ganz ohne eine "Grenzsetzung" in deinem Sinne. Und um das zu vervollständigen, auch wenn ichs ungern mache:
Vor einigen Monaten hat mich eine Dame angerufen, die seit drei Jahren aus dem Tierschutz einen Husky hat, der extrem futteraggressiv war. Das endete mit Krankenhausaufenthalt und anderen Geschichten. Sie war bei zig Trainern und hat sich bei XY Rat geholt. Sie hat also durch die Bank weg alles versucht, bis auf den "rein positiven" Weg. Sie betrieb in all der Zeit nur Management. Der Hund nur im Gehege (sogar beheizbar) draußen, aber die Fütterung jedes Mal ein Horror.
Was soll ich sagen? Der Hund nimmt nun am Familienleben teil, ist entspannt beim Essen, das Vertrauen wächst langsam. Der Hund war sogar im Urlaub dabei, wovor die Besitzerin immer Angst hatte. Dieser Hund hat sie übrigens niemals angeknurrt, weil der das schon unlängst übersprungen hat. Was passieren kann, wenn man es mit der Grensetzung übertreibt.
Der Hund hat bis heute noch keinen Clicker kennengelernt, weil es für die Frau nichts war.
Streite ich deswegen ab, dass du es nicht gekonnt hättest? Aber wozu muss ich Leuten "Grenzsetzungen" beibringen, wenn es ohne solche Herangehensweisen funktioniert, die so konfrontativ und damit potentiell gefährlich sind?
Und es heißt auch nicht, dass ich von mir sage, ich komme mit jedem Hund zurecht... aber nur weil ich scheitere, heißt das nicht, dass das Prinzip versagt.
Und ja, zum Vertrauen - was Liv schrieb.