Beiträge von kareki

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    Aber womit hat Bindung denn dann zu tun?

    Habe ich doch nun schon mehrmals geschrieben.
    Der Hund fühlt sich uns verbunden, das ist Bindung, sagt das Wort doch alleine schon. Um es echt mal ganz einfach zu sagen.
    Wie er dies äußert, ist eine individuelle Sache.


    Und Alphahunde gibt es nicht... Eigenständige Hunde, die hinterfragen, habe ich auch schon gesehen und habe sie auch.

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    Hmmm.. ich suche ja schon länger nach so was wie einer Definition von Bindung, aber es scheint keine zu geben.

    Für mich bleibe ich dabei - ein Hund, der die enge Zusammenarbeit mit dem Menschen sucht und sich am Menschen orientiert hat für mich eine höhere Bindungsbereitschaft.
    Gerade Jagdhunde müssen eng mit den Menschen zusammenarbieten, also eine hohe Bindungsbereitschaft haben. (mal abgesehen von Meutehunden...)

    Ein eigenständiger Hund (da würde ich pers. aus meiner Erfahrung mit der Rasse den Berner auch dazu zählen) hat eine geringere Bindungsbereitschaft - wird eher mal sagen "ist mir doch egal" und eigenen Wege gehen.

    Ich glaube schon, dass auch Hunde mit einer nicht so starken Bindung ein sehr vertrauensvolles Verhältnis zu ihren Halter haben können. Aber z.b. die Verteidigungsbereitschaft des "Rudels" würde ich persönlich nicht als Zeichen einer starken Bindung werten, sondern als Zeichen einer hohen Eigenständigkeit (Job selbst erledigen wollen).

    Starke oder schwache Bindung muss ja nicht gleich gut oder schlecht sein. Der Begriff wird leider absolut wertend und normativ gebraucht, das halte ich für falsch.

    Nein - Bindung ist auf sozialer Ebene. Wie sie sich äußert, hat etwas mit dem Hund selbst zu tun. Ein Hund kann eine sehr tiefe und starke Bindung haben und sich fast nie freiwillig zum Hundehalter orientieren oder mit ihm kooperieren - auch ohen Bindung gibt es Hunde, die eng mit dem Menschen zusammenarbeiten. Da sind zwei Ebenen vermischt, die nichts miteinander zu tun haben.


    Quebec
    Auch Richtungsänderungen sind kein Indiz...
    Ich glaube hier werden Ausbildung, Erziehung, Bezeihung und Bindung einfach durcheinander geworfen.

    Ich kann mit einem Menschen eine Bindung haben, den ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Den muss ich weder füttern noch streicheln.

    Zitat

    Wie weit sich ein Hund vom Besitzer entfernt hat für mich auch nichts mit der Bindung zutun...

    Das hängt meiner Meinung nach eher mit dem Charakter des Hundes zusammen und/oder teilweise mit der Genetik. (die Hunde meines Züchters sind bekannt für ihren großen Arbeitsradius und ihre Selbstständigkeit).

    DAS alles hat ja aber nichts damit zutun, wie die Bindung ist...
    Und auch nicht damit wie gut der Hund erzogen ist ;) Ein top erzogener Hund darf doch gerne einen großen Radius haben - wenn er auf ein Signal hin sofort da ist.


    Das sag ich doch schon die ganze Zeit...

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    Hmm okay, ich kann ja anscheinend als Anfängerin mit einem 4 Monate alten Welpen nicht mitreden, weil ja alles auf Folgetrieb geschoben wird.
    Wie wäre es, wenn ihr mal explizit erklärt wodurch sich die Bindung zwischen euch und euren Hunden äußert? Hier versteht ja irgendwie jeder was anderes darüber. Definitionen sind schön und gut, aber ich kann mir die Dinge am besten anhand von Beispielen vorstellen. Also schießt los!!!! :)

    Hund hat eine Bindung zu seinen Menschen, wenn er ihn als Sozialpartner sieht. Das liegt am Individuum - sowohl Mensch als auch Hund äußern sie verschiedenartig. Irgendwelche Mängel in der Ausbildung/Erziehung können nicht auf die Bindung geschoben werden. Genauso wenig irgendwelche Erfolge.

    Diesen ominösen "Folgetrieb" gibt es ohnehin nicht. Es ist durchaus wahr, dass sich der Welpe gut und gerne am Menschen orientiert, garantiert ist das nicht.

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    Ich finde schon, dass Gesten lesen etwas damit zutun hat. Bestes Beispiel auf der Hundewiese: Der Hund einer Bekannten weiß, dass er nicht alles vom Boden fressen soll. Meine Bekannte hat in dem Moment nicht hingesehen, Hund versucht klammheimlich an seinem aufgesammelten Zeug rumzukauen. Meine Bekannte guckt hin, Hund kriegt super schlechtes Gewissen, duckt sich. Meine Bekannte hebt eine Augenbraue und guckt grimmig, der Hund spuckt aus.
    Die beiden haben eine super Bindung, weil Hund und Mensch sich gegenseitig wie ein offenes Buch lesen können.

    Das kann ich mit einem mir fremden Hund rein theoretisch ganz genauso, wenn ich ihn streng angucke und der Hund nicht völlig abgestumpft ist. Das ist übrigens positive Strafe (ein Teil der operanten Konditionierung). Spricht übrogens nicht für den Menschen und eigentlich überhaupt nicht für die Beziehung der beiden.

    Sie hat höchstens bewiesen, dass sie Aversivreize setzen kann und der Hund das sowieso nur mit ihr verbindet und mit Meideverhalten reagiert. Was daran eine gute Bindung sein soll... verstehe ich nicht.

    Bindung hat gar nichts damit zu tun, dass ein Hund einem nachdackelt oder gar in ablenkungsreichen Situationen zu einem kommt. Und ganz sicher auch nicht im Aggressionsverhalten. Manche glauben wohl, dass Bindung irgendwas mit Orientierung am Menschen zu tun hat. Das ist falsch und unfair.

    Auch ob der Hund "Gesten lesen kann" und man sich "nonverbal" ausdrückt, hat doch nichts mit der "Bindung" zu tun. Wie bitte kommt ihr darauf?

    Liv - stell dir vor, der deprivierte nordische Hund fühlt sich unwohl, wenn ich 20 Meter wegstehe und kommt sofort, von sich selbst aus. Der nicht deprivierte, sehr verträgliche, gutmütige Shiba hat einen seeeeehr weiten Radius und geht auch gern mal seinen eigenen Weg...


    EDIT
    Was naijra schriebt.

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    Kareki! Sie trinkt nicht viel und nur dann, wenn ich bei ihr und mit ihr in einem Raum alleine bin. Gefressen hat sie gerade, nachdem sie gestern komplett gehungert hatte. Die aktuell getrunkene Menge, dürfte jetzt bei ca. 600 ml, liegen. Ich muss immer dabei und mit ihr alleine in einem geschlossenem Raus sein, dann trinkt und frisst sie. Kann es sein, dass die Katzen sie irgendwie stören, oder verunsichert ist, wenn die genannten Vorraussetzungen nicht erfüllt sind?

    Das kann gut sein, dass sie sich eben unwohl fühlt... oder verunsichert.

    Luna77 - Nicht wenige Nordische betreiben so einen Futterstreik, sind dabei aber körperlich völlig gesund. Werwolf hat doch im anderen Thread geschrieben, dass sie wieder trinkt und frisst?
    Ich glaube nach wie vor, dass es sich um eine seelische Sache handelt.

    sbylle
    Bindung hat genau gar nichts damit zu tun, ob dein Hund oft zu dir schaut und zu dir kommt! Das bringt manche Halter wirklich an den Rand der Verzweiflung, weil sie glauben, dass ihr eigenständiger Hund keine gute Bindung zu ihnen hat!
    Es gibt sogar Rassen, die schons ehr früh nicht mehr "folgen".

    Grundsätzlich ist es so, dass Aufmerksamkeit nichts anderes als Verhalten ist, dass man fördern kann. Habe ich also einen auf Aufmerksamkeit konditionierten Hund, heißt das NICHT, dass ich einen Hund habe, mit dem ich eine gute Bindung aufgebaut habe.
    Ich kann mit Trainingshunden teilweise einen höheren Erfolg vorweisen, was Aufmerksamkeit betrifft, obwohl ich sie vielleicht gerade zwei Wochen kenne - als bei meinen EIGENEN Hunden. Das kommt auf den Hund an!