ZitatHans fragt nach dem theoretischen Teil, wer einen sehr problematischen Hund bezüglich Aggressionen, Jagen und ängstliches/unsicheres Verhalten hat(...)
Beiträge von kareki
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Kareki,
vielen Dank für den Übungstip.
Das werde ich so probieren. Mit dem Spieli lässt sie sich besser ablenken, da ist sie konzentrierter, aber das mit dem Leckerlie und "Schau" werde ich mal trainieren.
Wenn dein Hund lieber Spielzeug hat, dann nutze das. Du kannst es auch mit beidem auftrainieren. "Schau mal her!" als Umorientierungssignal soll ja immer ganz toll sein, damit es in diesen Situationen auch greift. Wenn es dann nicht funktioniert, liegt es wohl daran, dass der Hund bereits zus ehr aufgeregt ist.
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Ich lese hier schon seit der Eröffnung des Threades mit. Eigentlich wollte ich mich hier gar nicht äußern.
Bis zur Entstehung dieses Beitrages habe ich meinen Hund öfters bestraft - im Sinne von schimpfen (nicht schreien). Wir haben einige Baustellen zu bewältigen und ich kam bei manchen nicht wirklich vorwärts, obwohl Pia sehr lernwillig und klug ist. Zudem ist sie aber auch sehr sensibel und hat beim Schimpfen immer stark beschwichtigt. So wollte ich das auch nicht und außerdem schien sie das Schimpfen in vielen Situationen gar nicht zu verstehen.
Seitdem ich hier mitlese, habe ich meine Erziehungsmethoden sehr verändert. Zuerst einmal ermittle ich nun, warum Pia ein unerwünschtes (aus meiner Sicht) Verhalten tut und dann arbeite ich direkt an dem Auslöser und nicht am Verhalten (z. B. beim Verbellen von irgendwas ein Meideverhalten einführen). Ich möchte nicht, dass mein Hund irgendwas meidet, weil sie Angst vor der Strafe hat, selbst, wenn es "nur" Schimpfen ist. Ich möchte meinen Hund auch nicht so erziehen, dass sie überhaupt irgendwas nur deshalb nicht tut, weil Angst vor der Konsequenz meinerseits hat. Ich will, dass sie ein Verhalten nicht mehr zeigt, weil sie versteht, warum sie es nicht zu zeigen braucht.
Ich arbeite nun seit einigen Wochen nur über positive Verstärkung (nur im Notfall werde ich mal körperlich - z. B. wenn sie sich sonst in Gefahr bringen würde). Ich empfinde karekis Erklärungen über dieses Training als große Bereicherung für meinen Umgang mit unserem Hund. Ich kenne mich noch nicht so gut aus mit Trainingsmethoden. Pia ist mein erster, eigener Hund. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass einige mit positiver Verstärkung vielleicht nicht weiter kommen, aber ich weiß es nicht.
Auf jeden Fall ist Pias Vertrauen in mir seitdem noch um ein Vielfaches gestiegen. Wir meistern Situationen, die vorher kaum möglich waren. Sie zeigt auch keine Beschwichtungssignale mehr mir gegenüber. Das macht mich sehr glücklich. Ich bin auch noch immer dabei, mich in diese Trainingsmethode einzulesen, auch wenn ich schon vieles verstehe und anwende.
Mein Mann kommt mit diesem Training noch nicht so gut klar. Er denkt noch immer, dass Pia ihn manchmal nur ärgern will, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht auf ihn hört. Meistens verlangt er aber ein Kommando, wenn sie gerade absolut nicht empfänglich dafür ist. Dafür muss man auch einen Blick bekommen. Aber das werde ich ihm (meinem Mann) auch noch verclickern
Ich persönlich habe meinen Weg in der positiven Verstärkung gefunden und werde diesen Weg beibehalten. Anbei auch noch ein ganz großes Dankeschön an kareki. Ich bin froh, dass du alles so gut erklärst und dich immer wiederholst, wenn es mal jemand nicht versteht
Das freut mich sehr. Ich habe es auch damals als Offenbarung erlebt, als bei mir der Groschen fiel.
Ich habe ca. 6 Monate gebraucht, um alle aversiven Maßnahmen zu beerdigen, weil man noch nicht alle Werkzeuge auftrainiert hatte.
Dankeschön ♥
Ich freue mich, dass du schon so tolle Ergebnisse erzielen konntest!
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Weil sie schon die falsche Verknüpfung hat " ich grummle und bekomme dann Zuneigung".
Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob es noch Angst ist, oder ob es "nur noch" Unsicherheit ist.
Wenn es keine Angst mehr wäre, dann sind wir ja schon einen Schritt weiter in unserem Training.
Und das Problem dabei ist, wenn sie ihr "Feindbild" sieht, kann ich einen Kasper vor ihr machen, selbst mit Leckerlie vor der Nase hat sie eine Borste und grummelt. Sie konzentriert sich zwar zum Teil auf mich, aber sie hat ihr Feindbild immer noch im Hinterkopf.
Wenn der "Feind" dann vorbei ist, ist sie sofort wieder entspannt.
Mit den Leuten die uns hier so begegnen trainieren wir noch. Aber die meisten kennt sie ja nun und weiss, dass sie toll sind.
Uns fehlen da noch eindeutig Trainingspartner.
Unser Training: Der " Feind" muss Emmy ignorieren. Sie wird von mir abgelenkt. Spieli hilft ungemein dabei.
Wir nähern uns spielerisch. Wenn sie entspannt bleibt, nähern wir uns. Wenn sie unsicher/ ängstlich wird, gehen wir wieder zurück.
Schaffen wir es dann mal zum "Feind" und Emmy blieb entspannt, darf sie schnüffeln und ihren "Feind" kennen lernen.
Denn wenn sie erstmal jemanden kennen gelernt hat, findet sie diese Person ganz toll.Hast du schon einmal versucht, ihr das Spiel so beizubringen, dass du es in den Situationen abrufen kannst? Ich denke hier an eine Zeigen & Benennen Version "Light". Sodass sie sich mit dem Auslöser auseinandersetzt und du aber ruhiges Verhalten belohnen kannst.
Ganz einfach machst du es so: Du testest mal, wann sie überhaupt reagiert. Und bevor sie das tut, bekommt sie den Keks. Am besten sollte sie den Auslöser anschauen. So fütterst du schöln, ohne dass sie knurrt. Wenn man das mit "Wo ist der Mensch?" verknüpft, hast du ein schönes Umorientierungswerkzeug. Wenn dir das zu kompliziert ist, trainiere mit ihr "Schau mal her!" als Umorientierungssignal. Falls sie dann schon beim Knurren ist, kannst du sie damit abholen.
So stehst du dann nicht mehr da, wie ein Trottel, wenn sie rumgrummelt (ich kenne das Gefühl). Du kannst dann den Abstand vergrößern und schönfüttern oder schönspielen oder was auch immer. Das Ziel ist, dass der Auslöser mit was Schönem belegt wird.An sich ist die Verknüpfung, die sie hat nicht schlimm. Du überschreibst das erlernte Verhalten mit einer neuen Sache.
Im Endeffekt zählen nur ihre Gefühle.ZitatAlso wenn es nach deiner Definition von depriviert geht Kareki, dann habe ich auch einen deprivierten Hund hier. Und da kann ich nur wiederholen, der braucht eindeutige Grenzen und da er leider kein verhuschter Collie oder ein Mäuschen ist, muss ich diese Grenze deutlich setzen, was bei ihm nicht anders geht als per Körpersprache. Denn alles verbale, sei es nun Gequietsche oder Laut werden regt ihn nur auf.
Aber man dreht sich im Kreis.
Buddy-Joy, wann genau bietest du dein Mentaltraining nochmal an? Ich glaube mal, das wäre so das Tüpfelchen auf dem I, was uns noch fehlt.Nach welcher Definition? Ich habe keine Definition gegeben - lediglich einen Teil beleuchtet. Nicht jeder deprivierte Hund zeigt alle Symptome.
Und auch ich setze Grenzen, denn jeder Hund braucht die, aber nicht körperlich, nicht über Einschüchterung/Maßregelung.
ZitatDass unsicherer Hund mit unsicherem Hundehalter eine schlechte Mischung ist, lässt nicht folgern, dass ein unsicherer Hund mit sicherem Halter stante pede zu einem sicheren (oder gar nur problemlosen) Hund mutiert.
Diese Schlussfolgerung ist es, die abgestritten wird von einigen. Dass ein unsicherer Hundehalter nicht das Optimum für einen unsicheren Hund darstellt, bestreitet keiner.Ganz genau das!
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Das klingt prima! Viel Erfolg.
Hier allerdings wäre ich vorsichtig.
Ob wirklich "die Grenze" der Schlüssel ist. Nicht vielleicht doch die Zuverlässigkeit und Ruhe im Verhalten und ganz simpel: Kein Erfolg mit Attacke.Ich finde Grenzen bei "solchen Hunden" auch furchtbar wichtig (ich habe damit auch Erfolg). Aber nicht durch körperliche Einschränkung.
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der ball ist ein synonym für alles spielzeug bei mir..hab ich aber irgendwo schonmal geschrieben gehabt *soviel zum richtig lesen und so..
leckerchen spannend..oh alles was essbar ist spannend..aber ihr spielzeug war spannender und die hat das so verinnerlicht dauernd irgendwas zum spielen zu haben, dass sie noch 2 std. dahin ist, wo sie ihr spielzeug zum letzten mal gesehen/gerochen etc. hat.
schön gedacht..haben wir auch am anfang probiert. es brachte allerdings nicht.wie gesagt für mich zwei paar schuhe zwischen nem mäuseloch das draussen erstmal gefunden werden muss und spielzeug welches überrall rumlag..und die hat wirklich fast alles als spielzeug angesehen.
der boxerbub den ich hier hatte hat die ersten tage meinen mann angeknurrt und ist auch, wenn er nicht ausweichen konnte, nach vorn gegangen.
das hat genau 4 tage gedauert..und ja ohne das man den hund dafür windelweich prügeln musste.meine dicke würd auch heute noch weglaufen, sobald sie den nachbarshund sieht, der sie angeht. sie hat aber gelernt das frauchen dafür sorgt das dieser hund das laufen lernt, wenn er ihr zu nahe kommt.
war auch in paar wochen gegessen.die ersten 2 wochen ging sie keinen schritt in den hausflur..wir haben sie entweder da durch getragen oder sind hinten über die terrasse raus. war auch recht schnell gegessen (und sie hat da echt panisch reagiert sobald die tür aufging)
sie hat anfangs hunde angeknurrt und auch geschnappt, 20kg immer wieder hochheben wenn da einer entgegen kommt, war mir zu blöd. also hab ich entweder den anderen hund abgeblockt und irgendwann hat sie gelernt das in meiner nähe ihr nix passiert und sie die backen still zu halten hat, wenn wir an einem vorbei gehen.
auch wenn der andere sie anpöbelt, geht sie ohne probleme dran vorbei.gibt dutzende dinge die ich hier aufzählen kann, manche haben wir schön gefüttert und bei manchen hiess es einfach, da muss sie durch.
heute ist sie eine recht souveräne hündin und einfach nur ne coole socke.so falsch können also meine "methoden" nicht sein
Mäuselöcher buddelt der auch selber.
Mäuselöcher waren das spannendste für ihn (deshalb auch Top-Verstärker) - und genau deswegen muss man den anderen Dingen erst Bedeutung geben.
Wenn das nach vier Tagen einfach mal so verpufft ist, war es nicht reaktiv.
Lies doch richtig: Ich hebe ihn nicht immer und immer wiede rhoch, denn dabei lernt er nichts. Das ist mein absolutes Notfallmanagement, wenn gar nichts mehr geht. Aber ja, das habe ich gefühlte 100 Mal geschrieben
Die Methode schlicht am Erfolg zu messen, ist genau der Fehler, den ich immer wiede rversuche herauszuheben. Der Erfolg ist ja danna uch noch subjektiv. Cesar Millan hält sich auch für erfolgreich und deswegen tut er, was er tut.
Strafen haben übrigens den Effekt, dass sie über negative Verstärkung den Strafenden bestätigen. So nebenbei.Bei dem Pflegehund reicht es völlig, ruhig zu bleiben und einfach am Hund vorbeizugehen. Da hebt er nicht mal die Lefze. Aber das ist eine ganz andere Problemstellung als beim einem reaktiven Hund, der einfach reflexiv ist.
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Schönfüttern? Ne.. das will ich nicht.
Und warum nicht, wenn es dem "Kleinteil" helfen würde?
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schön gedacht..
du kannst mäusebuddeln schlecht mit ballsüchtig vergleichen. denn sie mag nicht nur bälle, sondern stücke, teddybären, beisswürste alles..aber auch wirklich alles was nach spielzeug aussieht oder sein könnte.
was soll ich ihr als alternative denn anbieten?du gibst ihr ein leckerchen, dass frisst sie und rennt danach weiter durch die wohnung und sucht nach irgendwas...
nach 2-3 tagen war das ganze gegessen..sie geht immernoch beim anblick vom spielzeug ab, allerdings wird sie ruhiger sobald mans weg packt und sie rennt nimmer in der gegen rum.
du und dein hund bildet keine ausnahme...
ich hab auch mehrere hunde mit ängsten gegen alles und jeden hier gehabt, komischerweise hab ich es geschafft jedem hund soweit die angst vor irgendwas zu nehmen das man nach mehreren wochen dran vorbei gehen konnte, oder der hund es ausgehalten hat (solang ich in der nähe war), kein problem.Doch, kann man durchaus. Ist nicht komplett gleich, aber ich würde ähnlich vorgehen.
Ja, du kannst von mir kaum eine Alternative erfragen, wenn du mir nur die Hälfte sagst. Erst hieß es, es war DER Ball.
Und ja, Leckerlis, wenn sie gerne genommen werden, wäre eine Alternative, die man erst spannend machen muss. Ich würde es auch nicht wegräumen und ihr dann Leckerlis geben. Aber ja. Du hast ja deine Methode gefunden. Zwar hilft sie nicht sonderlich viel, aber dir reicht das und das ist okay für mich.
Doch, scheinbar ist das die Ausnahme. Bei der Reakitivät ist das nicht so einfach. Außer man deckelt (der Hund brodelt halt innerlich vor sich hin).
Und das ist nicht nur bei Akuma so.Man muss es halt mal gesehen haben. Glaub mir, ich habe aus der Bekannschaft auch viele "tolle Tipps" bekommen, die deinen sehr ähneln. Sie haben es dann erlebt und schwiegen für immer. :)
Buddy-Joy
Siche rhat es eine Daseinsberechtigung, aber das uneingeschränkt und immer einfach mal vorauszustellen, ist ignorant. Du tust das ja nicht, aber Schopenhauer scheinbar schon. -
Ich bestreite nicht, dass Hunde Stimmungen und Gefühlslagen aufnehmen können...
Und ich habe gerade nicht Unsicherheit und Angst vermischt, sondern ich glaube nicht, dass man einen unsicheren Hund nur aufgrund irgendwelcher Sicherheit sicher macht. Da smag hier und da klappen, aber muss es nicht. Andersherum das gleiche Spiel.
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Wo auch immer du ein Wattebauschwerfer sein magst.
Ich nehme durchaus Ratschläge an, sonst würde ich immer noch aversiv "trainieren".
Aber ich glaube halt nicht das Märchen - "Hund unsicher, weil ich unsicher!"