Beiträge von Benji05

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    Lange Rede, kurzer Sinn: Gib nicht auf - lass dir evtl. nochmal helfen (CC kann ich da auch empfehlen, grad, wenn man Z&B nochmal "richtig" lernen will) - und versuche, auf die positiven Dinge in eurer Beziehung zu fokussieren. Evtl. schreibst du dir mal auf, was der Ben bei euch schon alles gelernt hat - das tut an "miesen" Tagen wirklich gut, sich das alles nochmal bewusst zu machen!
    Viele liebe Grüße,
    Anni


    Danke dir für deine aufbauenden Worte und da hast du auf jeden Fall recht, ich muss mir das vielleicht wirklich nochmal aufschreiben, was schon alles gut läuft!


    Mit Z&B habe ich ja auch gute Erfahrungen gemacht und Hundetrainerin Nr. 3 hat ja auch nach CC gearbeitet. Nachdem ich mit dem zweiten Kind schwanger war, hab ich das Training dann abgebrochen, ich wollte einfach pausieren und mir war es irgendwie alles zu komplex für meine Lebenssituation. Zu dem Zeitpunkt hat Ben ja auch nicht mehr oft an der Leine gepöbelt, also dachte ich es geht auch so. Ohne clickern und mit dem Blick auf „das muss jetzt auch mal so gehen“, haben wir uns dann allerdings recht schnell zurück auf Null gesetzt – Leinenpöbeln wieder vom Feinsten. Ich habe auch überlegt, ob ich einfach wieder anfange bei der CC Hundetrainerin und mit Z&B. Aber ich wusste halt auch, dass ich das im Alltag einfach schwer umsetzen kann.


    Daher hatte ich eigentlich nach einer Methode gesucht, wo ich irgendwann nicht mehr die volle Aufmerksamkeit beim Hund haben muss. Wenn uns ein anderer Hund entgegen kommt, dann habe ich einen KiWa vor mir und eine knapp 3-jährige am Laufrad vor mir, die ich auch noch einsammeln muss. Ich schaffe es da einfach nicht, permanent die Aufmerksamkeit beim Hund zu halten.
    Der letzte Trainer meinte eben, dass Ziel ist, dass sich der Hund an mir orientiert, keine Kekse, keine Ansprache etc. Ich gebe Sicherheit vor, der Hund läuft mit. Das war einfach sehr verlockend! 


    Und im Nachhinein vielleicht etwas naiv von mir - wenns so einfach wäre, hätten das wohl alle schon so gelöst, die mit der Leinenaggression bei ihrem Hund Probleme haben :D
    Insgesamt sind wir mit CC schon am Weitesten gekommen, auch wenn wir mit anderen Hunden im Freilauf unterwegs waren, dann hat Ben sich gut an mir orientiert - was vorher (und leider jetzt nachher) auch nicht der Fall war/ist. :pfeif:

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    Mein 1. "Problemhund" den wollte ich zu einem "mit allem und jedem kompatibel Hund" umerziehen....ganz zum Schluss habe ich gemerk wie bescheuert das ist.


    Genau so ist es bei mir auch – sorry an meinen armen Hund, das wird mir grade auch bewusst… Seit ich die Kinder habe, sind meine Ansprüche wohl auch nochmal gestiegen, der Hund muss nebenbei laufen und sich benehmen. Das er das nicht leisten kann und ich es schließlich bin, die sich für einen Tierschutzhund mit einigen Baustellen entschieden habe, das vergesse ich regelmäßig *schäm*.
    Ich bin auch sehr verwöhnt vom Anfang, da waren die Fortschritte, die er gemacht hat einfach unglaublich. Nach einem Jahr war der Hund wie verwandelt, keine Aggression gegen Menschen mehr, grundsätzlich sehr guter Grundgehorsam, Jagdtrieb im Griff – das war schon alles Wahnsinn. Daher dachte ich, das bißchen andere Hunde muss doch auch noch in den Griff zu kriegen sein…

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    Oh, falls Du denkst, dass ich mich in einem "Hunderziehungsextrem" bewege, liegst Du falsch. Ich befinde mich in der Mitte, mit Tendenz zum Positiven, würde ich sagen. Ich belohne und ich strafe. Aber in vielen Fällen erlebe ich, dass Dinge vom Hund verlangt werden, die ihm noch gar nicht (ausreichend) beigebracht worden. Das funktioniert dann nicht, und dann bewegt man sich ziemlich schnell im Bereich der Überforderung. Vielleicht unterscheide ich mich ein wenig von anderen dahingehend, dass die Trainingsschritte oft sehr klein unterteile und die einzeln etwas sorgfältiger trainiere.


    Außerdem sind die Ansprüche an unsere heutige Hundehaltung ganz schön hoch. Das mussten Hunde früher nicht leisten und darauf sind auch die wenigsten selektiert, geschweige denn seit ihrer Welpenzeit vorbereitet! Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen!


    Viele Grüße
    Corinna


    Ich dachte, weil du vorher etwas von den Trainern geschrieben hast, die meist über Strafe arbeiten, wenn sie nicht über Belohnung arbeiten :smile: Aber hab gesehen, dass war auf die Leinenführigkeit bezogen, dass du das nicht über Strafe machen würdest.
    So wie du es schreibst, würde ich mich grundsätzlich auch einordnen und im Schnitt bin ich damit auch sehr gut gefahren. Aber konkret auf das Training andere Hunde betreffend hab ich irgendwie mein Gefühl für die Dinge verloren. Ganz am Anfang hatte Ben die Leinenaggro ja noch gar nicht, er hat sich im Freilauf halt schon immer „daneben benommen“ (also fixieren, steif machen, dann plötzlich hinrennen etc.). An der Leine habe ich dann versucht, ihn relativ streng zu kontrollieren und habe eben auch geschimpft, wenn er mich ignoriert habe. Dann hatte ich nach sehr kurzer Zeit die Leinenaggression in der Tasche.

    Daher denke ich dass ich durch meine Strenge / Überforderung des Hundes die Leinenaggression (mit) verursacht habe, durch danach Kekse füttern bin ich aber auch nicht weiter gekommen. Seither hangel ich mich von Methode zu Methode, Bauchgefühl für „Strafe“ oder „Belohnung“, Timing etc. habe ich darüber komplett verloren. So würde ich das mal einordnen. Daher auch meine „Offenheit“ für die verschiedenen Trainingsmethoden. Wenn das eigene Bauchgefühl versagt, dann will man sich Hilfe suchen. Und im Moment hat das den Effekt dass ich einfach nur Orientierungslos bin.


    Daher denke ich auch, dass es am Besten ist wenn ich mich mal wieder auf Dinge konzentriere die gut laufen und dann – und da habt ihr recht – kleinschrittig (!) verschiedene Dinge trainiere. Wie Leinenführigkeit generell. Blickkontakt suchen und halten vielleicht. Impulskontrolle allgemein. Grundgehorsamsübungen auf Strecken, wo Ben sehr aufgeregt ist (bei uns im Wohngebiet z.B.). Solche Sachen hatte ich mir überlegt. Und einfach im Moment mal akzeptieren, dass er andere Hunde anbellt – so what.

    Danke Ihr Lieben, eure Beiträge treffen es alle irgendwie!!!


    Manu, danke dir - das mit der zu engen Zeitspanne ist sicher ein wesentlicher Punkt. Das muss ich mir auch selbst vorhalten, ich wollte jetzt einfach ein Ergebnis haben und das war einfach quatsch. Das Maßregeln hat mein Hund in der Situation sicher nicht verstanden, er war einfach überfordert. Und ich hab mir gedacht, er könnte doch einfach den Keks sein lassen, ist doch nur ein Keks.
    Ich hab mir vor allem deinen letzten Absatz als Sofortmaßnahme zu Herzen genommen und jetzt ist Ben auch wieder "wie immer". Es läuft ja alles in allem super mit ihm, im Vergleich zum Anfang - und alles kann man halt auch nicht erzwingen.
    Doppelten Rückruf habe ich schon mal versucht, war leider bei ihm nicht so effektiv (vielleicht hab ich auch was falsch gemacht). Das Problem ist bei ihm, dass er schnell und freudig zurückkommt, wenn er sich denn erstmal in Bewegung gesetzt hat. Leider hat er Tage, wo er beim Rückruf erstmal 1-2 Sekunden die Umgebung scannt, ob ein anderer Hund kommt, bevor er losrennt. Das Problem habe ich quasi fast nur wenn ich von uns direkt loslaufe, sobald ich ans andere Ende vom Ort fahre, kommt er fast immer ohne zu zögern.


    flying-paws, ich seh es ein, das war einfach nicht so harmlos, wie ich dachte. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, es gibt immer zwei Arten die Hundewelt zu erklären. Die einen sagen, das ist Aufmüpfigkeit/Ungehorsam/ Manipulation des Menschen, die anderen sagen, es ist Stress/Überfordeurng und deshalb kann der Hund etwas nicht umsetzen.
    Irgendwie denke ich, dass es etwas in der Mitte sein muss – oft ist mein Hund vielleicht wirklich überfordert. Aber oft versucht er auch einfach auf seine Art und Weise noch dahin zu kommen wo er hin möchte – und dann finde ich schon, dass man sich auch mal durchsetzen muss – natürlich nicht mit Gewalt. Aber bei meinem ist das ein schmaler Grad – was ist noch ok und was ist zu viel Druck? *Seufz*
    Ich glaube auch dass ich von ihm noch viel lernen kann - und vielleicht, dass es nur ganz ohne Druck und wirklich nur mit positiver Verstärkung geht. :rollsmile:


    @Liv, das seh ich auch so, ich glaube der Schlüssel klemmt echt. Ich mache mir auch schon die ganze Zeit Gedanken, was ich eigentlich meinem Hund gegenüber authentisch umsetzen könnte an Training. Er reagiert extrem sensibel auf meine Körpersprache und kann mich einfach super einschätzen (leider |) ) Das heißt, wenn ich hinter einer Trainingsmethode nicht zu 100% stehe, dann merkt er das höchstwahrscheinlich eben auch. Also muss ich vielleicht meine eigene Methode finden, mit unseren schwierigen Themen umzugehen und zu trainieren. Ich tu mich dabei nur so schwer, "meinen" Weg zu finden, ich weiß im Moment auch nicht warum das so ist. Anfangs habe ich ganz viel aus dem Bauch heraus gemacht und diese Themen haben wir heute auch alle nicht mehr.
    Aber im Moment glaube ich auch, dass es ein weiteres Training irgendwie nicht bringt. Ich werde also mal versuchen in mich zu gehen und zu überlegen, was uns wirklich weiter gebracht hat und mich auch wieder mehr auf das zu konzentrieren was gut läuft - z.B. viel Nasenarbeit mit ihm machen, das hat uns beiden immer Spaß gemacht und fördert sicher die Bindung wieder.


    Werde auf jeden Fall berichten, wenn mir noch irgendwas schlaues einfällt um meinen eigenen Ansatz zu finden oder wenn ich doch nochmal einen Trainer versuche =)


    Liebe Grüße und nochmal ein dickes Danke an euch alle bis dahin!
    Betty

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    Falls du einen fünften Versuch wagen magst: http://www.easy-dogs.net/
    Die dürften in deiner Nähe sein? =)


    Danke dir für den Tipp, ich glaub von denen hab ich schon mal (Gutes!) gehört. Wenn ich wieder Zeit, Nerven und Geld (meine Versuche in Richtung Hundeschule werden immer teurer - gute 50,- € pro Stunde find ich echt krass...) hab, dann geh ich es vielleicht nochmal an. :rollsmile:

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    Das ist tatsächlich ein Problem, vor allem bei zwei kleinen Kindern im Haus. Hast er das früher nie gemacht?
    Wie hat dein Mann denn versucht ihn runter zu schicken.


    Dass dein Hund sich auf dich konzentrieren kann und er ansprechbar ist, ist die Voraussetzung zur Lösung
    deines Hunde-Begegnungs-Problems. Es hätte aber sicher noch andere Möglichkeiten gegeben als ihn
    anzufassen.


    Doch, hat er. Wir haben ihn erst mit 4 1/2 Jahren bekommen und hatten das Thema Menschen anknurren (uns inklusive) im ersten halben Jahr massiv. Dann quasi nicht mehr.
    Mein Mann hat ihn einfach nur angesprochen und ihn mit einem Kommando und Fingerzeig vom Kissen schicken wollen. Wäre im Normalfall überhaupt kein Thema gewesen.
    Ich denke Ursache ist einmal der "Stress" heute Nachmittag und dann dass wir sein Kissen ja in den letzten Wochen immer wieder verlegen sollten. Um eben zu zeigen, dass die Entscheidung über die Ressource Kissen bei uns liegt. Da hat er sicher gedacht - jetzt geht das wieder los. :muede:

    Das ist genau das Problem, es wird natürlich gesagt: "wir arbeiten nicht über Strafe" - der Hund soll sich mir einfach anschließen. Und darüber haben wir heute auch lange diskutiert, weil ich genau der Meinung ja auch bin - irgendeinen Grund hat der Hund, dass er zu mir kommt.


    Aber ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll. Wenn mein Hund andere Hunde sieht, dann möchte er sie einfach nur kontrollieren. Kurz hin, kontrollschnuffeln, weiter. Futter ist ihm da völlig egal, verbales Lob ohnehin, wir haben lange geübt erst auf große Distanzen das ganze Thema "schön zu clickern", dann Abstand verringern etc.


    Drei Dinge habe ich trotz monatelangem Training nie geschafft: Abrufbarkeit auf kurze Distanzen, Abrufbarkeit bei seinen Lieblingsfeinden (er rennt dann auf mehrere hundert Meter hin und fängt eine Prügelei an) und vorbeilaufen an Hunden generell an der Leine. Absitzen lassen und der andere läuft vorbei geht, genauso andersrum.


    Ich hab zwei kleine Kinder, für mich sind das einfach Themen die mich im Alltag massiv einschränken. Schleppleine geht am KiWa nicht, soll ich einen lauffreudigen Dalmi-Mix nun nur noch an der kurzen Leine laufen lassen? Und es sind Gründe den Hund nicht gerne überall hin mitzunehmen, das heißt es ist ja auch für ihn weniger Lebensqualität. Ich weiß einfach nicht weiter.

    Erst ganz harmlos mit Vorübungen zur Leinenführigkeit - da sollten wir immer wieder mal während dem Spaziergang Übungen einbauen, wo man ganz viele unkommentierte Richtungswechsel macht. Sowohl an der Schleppleine als auch an der kurzen Leine. Dann kam letzte Stunde die Leinenführigkeit dazu. Da wird nach der Methode der Hund in einer bestimmten Reihenfolge an die kurze Leine genommen und soll sich dann ausschließlich nur noch auf den Menschen konzentrieren. Wenn er abgelenkt wird, soll man sofort den Hund mit der Leine am Rücken "anschwingen" - besser kann ich es nicht formulieren. Also nicht schlagen, sondern kurz anticken. Wenn er nicht reagiert, lieber etwas stärker, als dass es sich abnutzt. Der Gedanke ist, dass man die Aufmerksamkeit des Hundes wieder auf sich lenkt. Wenn der Hund sich zu einem umwendet, läd man körpersprachlich dazu ein in die andere Richtung zu gehen und vollzieht einen Richtungswechsel. So lernt der Hund, dass die Konzentration an der kurzen Leine nur beim Menschen sein soll.


    Das ist für meinen Chaoten sehr sehr anstrengend, weil er generell Schwierigkeiten hat sich lange zu konzentrieren. Wir haben heute die Übung unter Ablenkung gemacht, das heißt die Trainerin hat einen Keks hingehalten und ich sollte mit Ben dran vorbei, wobei seine Aufmerksamkeit bei mir bleiben sollte.
    Nachdem er immer wieder abgelenkt war, sollte ich ihm mit den Fingern in die Flanke fassen, also quasi zwacken, damit ich mal etwas deutlicher werde. Das war dann zuviel. Einmal hat er nur gequietscht, beim zweiten Mal hat er nach mir geschnappt. Dabei hat er sich unglücklicherweise in meinem Jackenärmel mit dem Zahn verhakt, ich war echt durch nach der Stunde. Die Trainer haben mir dann gesagt, dass ich den Maulkorb auftrainieren soll und wir die Übung nochmal machen sollten, weil es nicht sein kann, dass der Hund nach mir schnappt.


    Heute abend wollte mein Mann Ben von seinem Platz schicken, weil er das Kissen sortieren wollte, da hat er ihn angeknurrt. Das ganze Training ist einfach über seinem Level.


    Ich fand die Idee mit der Konzentration bei mir ja gar nicht so schlecht, vielleicht hätte es sogar geklappt, wenn ich ihm mehr Zeit zum Üben gelassen hätte und die Zeit Ablenkung langsamer gesteigert hätte. Aber das in die Flanke fassen - muss sich das ein Hund wirklich gefallen lassen?


    Ich habe ganz kritisch mit den Trainern diskutiert, das war schon ok. Aber die Aktion mit dem auf den Boden werfen geht halt spätestens für mich gar nicht. :/