Sorry, dass ich deinen Beitrag hier so rauspicke, aber – hier sieht man mal, wie unterschiedlich die Definition von "verträglich" sein kann und warum es so schwierig ist, über dieses Thema zu diskutieren:
Meine Hunde müssen z.B. keinen Kontakt zu "verschiedenen Gruppen" von Hunden haben, die ihnen durch ihre Anatomie bedrohlich erscheinen; ich sorge beispielweise dafür, dass sie im Freilauf nicht auf Hunde treffen, die beim Atmen röcheln. Meine Hunde finden das gruselig und reagieren entsprechend. Vielleicht verstehe ich dich falsch, dann korrigier mich gerne
, aber mein Ziel ist es nicht, dass jeder fremde Hund geliebt wird. Und deshalb muss ich meine Hunde auch nicht an alles "gewöhnen"; die dürfen durchaus Vorlieben und Abneigungen bei ihren Sozialkontakten haben. (Dass auch "gruselige Hunde" toleriert und an der Leine in Ruhe gelassen werden, ist für mich dabei selbstverständlich.)
Was der Abruf jetzt allerdings mit Sozialverhalten zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht – ich hatte das so verstanden, dass es hier im Thread um das Verhalten der Hunde untereinander geht, also weitesgehend ohne menschliche Einwirkung. Lieg' ich da falsch?
Nein, da liegst du richtig. Dass es durch "falsche" oder "richtige" Einwirkung, Sozialisierung, Frühprägung etc. zu einem positiven oder negativen Einfluss auf das Sozialverhalten kommen kann, ist denke ich klar. Trotzdem gibt es ja Tendenzen bei den verschiedenen Hunderassen ob Hunde untereinander ohne Einwirkung des Menschen miteinander "klarkommen" würden oder nicht. Für mich zählt ignorieren da in jedem Fall auch zu verträglich.
Die Definition ist freilich spannend, ich für mich würde sagen, dass es ohne Einwirkung des Menschen bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht gehäuft zu Verletzungen kommt.
Ein Hund der regelmäßig durch Draufhauen zeigen muss, dass er den Kontakt zum Fremdhund nicht wünscht, würde für mich nicht unter verträglich fallen, auch wenn der andere sich aus seiner Sicht vielleicht unhöflich verhalten hat.
Also wenn ich eine Skala ansetzen müsste, dann würde ich sagen: je weniger es zu körperlichen Auseinandersetzungen im Sinne von Prügeleien kommt, desto verträglicher. Am Ende der Skala würde stehen: haut auf jeden Hund in Beschädigungsabsicht drauf.
Am Anfang der Skala ist es aber in der Tat spannend. Wir hatten ja hier auch schon mal das Beispiel Labbi - die finden meist andere Hunde vielleicht schon toll, aber andere Hunde sie ggf. nicht durch das häufig distanzlose Verhalten. Und die Frage ist dann für mich, wie die gesamte Begegnung aussieht - also: was macht der Labbi, nachdem Fremdhund höflich signalisiert hat, dass er auf stürmische Annäherungen keine Lust hat?
Also wäre für mich sehr verträglich, wenn Hund grundsätzlich aus 100% der Fremdhundebegegnungen ohne Ärger rausgeht, sich die Begegnungen entspannt abspielen und der Hund Freude am Kontakt mit Artgenossen hat.
Meinen eigenen Hund würde ich demnach in der Mitte der Skala sehen. Er könnte auf die meisten Kontakte gern verzichten, wenn er im Freilauf einen Fremdhund trifft, kommt es zu 99% aber nicht zu Auseinandersetzungen. Spielen möchte er nicht - einmal Kontrollschnuppern reicht, danach signalisiert er mir aber auch deutlich dass er weiter möchte. Bei dem 1% das übrig ist, kommt es zu einer ordentlichen Rauferei (das betrifft bestimmte Rassen (Husky, Bearded Collie - also das obige Thema mit ggf. schwer zu lesen für ein Kurzhaarschlappohr))
LG Betty mit Ben