Beiträge von Benji05

    Sorry, dass ich deinen Beitrag hier so rauspicke, aber – hier sieht man mal, wie unterschiedlich die Definition von "verträglich" sein kann und warum es so schwierig ist, über dieses Thema zu diskutieren:

    Meine Hunde müssen z.B. keinen Kontakt zu "verschiedenen Gruppen" von Hunden haben, die ihnen durch ihre Anatomie bedrohlich erscheinen; ich sorge beispielweise dafür, dass sie im Freilauf nicht auf Hunde treffen, die beim Atmen röcheln. Meine Hunde finden das gruselig und reagieren entsprechend. Vielleicht verstehe ich dich falsch, dann korrigier mich gerne :smile: , aber mein Ziel ist es nicht, dass jeder fremde Hund geliebt wird. Und deshalb muss ich meine Hunde auch nicht an alles "gewöhnen"; die dürfen durchaus Vorlieben und Abneigungen bei ihren Sozialkontakten haben. (Dass auch "gruselige Hunde" toleriert und an der Leine in Ruhe gelassen werden, ist für mich dabei selbstverständlich.)
    Was der Abruf jetzt allerdings mit Sozialverhalten zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht – ich hatte das so verstanden, dass es hier im Thread um das Verhalten der Hunde untereinander geht, also weitesgehend ohne menschliche Einwirkung. Lieg' ich da falsch?


    Nein, da liegst du richtig. Dass es durch "falsche" oder "richtige" Einwirkung, Sozialisierung, Frühprägung etc. zu einem positiven oder negativen Einfluss auf das Sozialverhalten kommen kann, ist denke ich klar. Trotzdem gibt es ja Tendenzen bei den verschiedenen Hunderassen ob Hunde untereinander ohne Einwirkung des Menschen miteinander "klarkommen" würden oder nicht. Für mich zählt ignorieren da in jedem Fall auch zu verträglich.

    Die Definition ist freilich spannend, ich für mich würde sagen, dass es ohne Einwirkung des Menschen bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht gehäuft zu Verletzungen kommt.
    Ein Hund der regelmäßig durch Draufhauen zeigen muss, dass er den Kontakt zum Fremdhund nicht wünscht, würde für mich nicht unter verträglich fallen, auch wenn der andere sich aus seiner Sicht vielleicht unhöflich verhalten hat.

    Also wenn ich eine Skala ansetzen müsste, dann würde ich sagen: je weniger es zu körperlichen Auseinandersetzungen im Sinne von Prügeleien kommt, desto verträglicher. Am Ende der Skala würde stehen: haut auf jeden Hund in Beschädigungsabsicht drauf.
    Am Anfang der Skala ist es aber in der Tat spannend. Wir hatten ja hier auch schon mal das Beispiel Labbi - die finden meist andere Hunde vielleicht schon toll, aber andere Hunde sie ggf. nicht durch das häufig distanzlose Verhalten. Und die Frage ist dann für mich, wie die gesamte Begegnung aussieht - also: was macht der Labbi, nachdem Fremdhund höflich signalisiert hat, dass er auf stürmische Annäherungen keine Lust hat?

    Also wäre für mich sehr verträglich, wenn Hund grundsätzlich aus 100% der Fremdhundebegegnungen ohne Ärger rausgeht, sich die Begegnungen entspannt abspielen und der Hund Freude am Kontakt mit Artgenossen hat.

    Meinen eigenen Hund würde ich demnach in der Mitte der Skala sehen. Er könnte auf die meisten Kontakte gern verzichten, wenn er im Freilauf einen Fremdhund trifft, kommt es zu 99% aber nicht zu Auseinandersetzungen. Spielen möchte er nicht - einmal Kontrollschnuppern reicht, danach signalisiert er mir aber auch deutlich dass er weiter möchte. Bei dem 1% das übrig ist, kommt es zu einer ordentlichen Rauferei (das betrifft bestimmte Rassen (Husky, Bearded Collie - also das obige Thema mit ggf. schwer zu lesen für ein Kurzhaarschlappohr)) :roll:

    LG Betty mit Ben

    Hallo liebe Foris,

    welche Hunderassen neigen aus eurer Sicht dazu mit anderen Hunden sehr sozialverträglich zu sein (und welche gar nicht)? Vorab: ich weiß, dass das natürlich auch von der Prägung etc. abhängt, dennoch scheint es ja so zu sein, dass es Hunderassen gibt, bei denen viele Vertreter dazu neigen mit anderen Hunden verträglich zu sein - oder eben nicht.

    Wie ist das aus eurer Sicht?

    Ich fange mal an: ich kenne einige Akita-Rüden, die alle so gar nicht verträglich sind. Da würde ich dazu neigen etwas zu pauschalieren, außerdem habe ich das auch schon häufiger gehört. Die Schäferhunde bei uns sind auch alle eher nicht verträglich (egal ob Rüde oder Hündin). Bei den Aussies habe ich das "Klischee" schon in die eine wie auch die andere Richtung gehört (sehr verträglich / gar nicht) - da weiß ich nicht was dran ist, würde mich aber interessieren. Bei den Retrievern habe ich den Eindruck, dass die meisten mit Artgenossen sehr entspannt sind??!!

    LG Betty mit Ben

    An dem Tratsch anderer Mitmenschen würde ich mich dahingehend ganz sicher nicht orientieren......
    Eher an dem, was mein persönlicher Eindruck ist ;)

    Da hast du sicher recht, seine Quellen sollte man prüfen und ich meinte auch nicht dass man auf einem kleinen Dorf jetzt ein Fass aufmachen sollte - da bin ich auch mal gar nicht für zu haben. Aber wenn ich von anderen Hundehaltern mitbekommen würde dass es schon häufiger passiert ist, würde ich zumindest schon anders abwägen. Ab einem gewissen Zeitpunkt hat man ja anderen Hunden gegenüber (und wenn man da öfter spazieren geht auch dem eigenen) eine Verantwortung.
    Wobei ich dann trotzdem lieber noch mal das Gespräch mit den Haltern suchen würde und auch erst wenn gar nix anderes mehr geht das OA hinzuziehen würde.

    LG Betty mit Ben

    Für deinen finanziellen Anspruch ist es grundsätzlich nicht entscheidend, ob du beim Ordnungsamt anzeigst. Wenn die Halter nichts bestreiten dann ist es ja kein Thema dass sie die TA Kosten Erstatten, haben sie eine Haftpflicht?
    Ich wüsste jetzt auch nicht, warum du nicht 100% erstattet bekommen solltest, wenn dein Hund an der Leine war und der andere ihn angegriffen hat.

    Das Ordnungsamt brauchst du nur, wenn du denkst dass die Halter kontrolliert gehören, weil der Hund potentiell auch für andere Hunde zu einer Gefahr werden kann. Das müsstest du selbst entscheiden - ich würde mich daran orientieren, ob ich von den Haltern oder anderen Menschen die Info erhalte, dass der Hund schon häufiger auffällig geworden ist und schlecht gesichert wird und die Halter sich hier nicht einsichtig zeigen.
    Haben sie dazu denn etwas gesagt? Wenn der Halter mir sagt, dass das zum ersten Mal passiert ist und sie künftig Sorge tragen, dass es nicht mehr vorkommt, den Hund sichern etc. und ich sonst auch nicht weiß, dass es bei anderen Hunden zu Vorfällen gekommen ist, würde ich keine Anzeige erstatten.

    LG Betty mit Ben

    Zum Thema Besucher: Mein Hund wird schon mal weggesperrt - z.B. wenn wir hier Mutter-Kind Gruppe haben. Das kommt alle 6 Wochen mal vor und dann will ich es weder ihm antun das Gewusel von 8 Kindern und 6 Erwachsenen aushalten zu müssen, noch mir, dass ich permanent aufpassen müsste ob ihn ein einjähriger Zwerg ärgert.
    Bei Besuchern die Angst vor Hunden haben, bleibt der Hund ggf auch mal auf dem Platz. Das war mal abends für 2 Stunden der Fall, da schläft der Hund sonst auch und hat damit kein Thema. Besuch der länger da ist muss es aushalten dass der Hund sich hier frei bewegt, darf den Hund aber ignorieren und ich kann auch damit leben, dass ich den Hund vom Besucher wegschicke, wenn ich weiß dass der es nicht so hat mit Hunden. Bisher haben wir noch alles unter einen Hut bekommen und ich hab kein Thema damit wenn jemand es nicht so hat mit meinem Hund.

    Was ich nicht mache, ist den Hund länger im Auto lassen, wenn jemand ihn in seiner Wohnung nicht haben will. Hatten wir auch schon, haben wir uns dann in einem Kaffee getroffen, wo der Hund mit rein durfte oder bei uns.

    LG Betty mit Ben

    Also das mit dem Aufreiten macht der Ben nicht regelmäßig (der Vollständigkeit halber - er ist kastriert). Es ist nur so: er spielt generell mit keinem Hund, außer mit Hunden im eigenen Haushalt. D.h. - wenn ich ihn in unserer Urlaubsbetreuung hab dann spielt er dort mit fast allen Hunden, die bei ihm im Haus wohnen und kann auch nicht genug bekommen. Wenn wir Besuch von anderen Hunden haben, dauert es ziemlich lange bis er auftaut, aber irgendwann spielt er auch mit Besuchshunden im Garten.
    Bei Spaziergängen spielt er nie mit anderen Hunden. Er interessiert sich auch nicht sonderlich für sie, einmal Kontrollschnuppern und gut. Ausnahme ist nun besagter Labbi-Rüde (der ist definitiv schwerer als er :D ) - der scheint ihn irgendwie zu interessieren. Der andere Labbi springt bei den Begegnungen ziemlich wild umher - Nasen schnuppern ist ok, dann dreht er sein Hinterteil aber immer wieder weg, indem er zur Seite springt - lässt sich also von Ben nicht beschnuppern. Der Labbi rennt dann weg, donnert aber auch gleich wieder auf Ben zu und nimmt wieder Kontakt auf. Insgesamt ist er sehr aufgeregt und stürmisch. Irgendwann hat Ben dann versucht aufzureiten. Der andere würde es machen lassen und sich soweit ich sehen konnte erst mal nicht wehren.
    Ich habe das Aufreiten immer im Ansatz unterbunden. Mein Hund lässt sich auch sofort stoppen, steht dann aber etwas ratlos rum und kommt zu mir. Dann nehmen sie irgendwann wieder Kontakt auf, wenn man weiter stehen bleibt und das Spielchen geht von vorne los. Wir sind dann weitergelaufen.

    Ich war mir zum ersten Mal unsicher, ob ich das Aufreiten nicht laufen lassen soll?! Wahrscheinlich ist es trotzdem richtig das abzubrechen, ihr merkt es schwingt bei mir die Hoffnung mit dass er mal einen Spielkumpel gefunden hätte und ich zu früh abgebrochen hab xD

    LG Betty mit Ben

    Bei mir spielt der Wauz auch eine große Rolle, aber die Kinds gehen im Ernstfall eindeutig vor :D
    Aber Grundsätzlich: Er ist ein Lebewesen in unserer Familie, so wie die zweibeinigen auch. Und genauso versuche ich ihm gerecht zu werden, er muss aber auch mal zurückstecken. So ist es bei den Zweibeinern auch - jeder hat mal gute und mal schlechte Tage..
    Mit dem Kindergartenkind wird mal gebastelt und gemalt - und mal muss es etwas zurückstecken wenn die Mutti Wäsche waschen muss. Und der Wauz bekommt mal Dummyarbeit und mal Spar-Gassi-Programm. Man tut halt was man kann...

    LG Betty mit Ben