als leser im hintergrund habe ich mir oft die beiträge durchgelesen und mir damit hilfe holen können. über die "dürfen hunde an häuser pinkeln" bin ich erneut auf diese seite gestoßen, da mich ein mann ansprach, ich solle den hund nicht an's haus urinieren lassen, weil das verboten sei. nun suchte ich hier infos und stieß auf diese seite.
mittlerweile habe ich mich auch bei der stadt informiert und kann sagen: es ist von stadt zu stadt separat geregelt, in der stadt, in der ich wohne und auch in den nachbarstädten (ruhrgebiet) ist es nicht verboten, was zivilrechtliche schritte im einzelnen nicht ausschließt.
viele hier auf dieser seite (eigentlich alle beiträge) beziehen die position, es sei nicht in ordnung, den hund an die häuserwand pinkeln zu lassen.
ich habe da doch eine andere einstellung.
menschen und tiere sollten ja weitestgehend im einklang mit der natur und in rücksichtnahme aufeinander leben. das bedeutet in der tat, dass hundehaufen nicht auf dem gehweg liegen müssen. auf den sog. baumscheiben ist es für das menschliche auge nicht schön, für den baum selbst ja schon dünger. auch auf geschnittenen wiesen - insbesondere mit spielmöglichkeit für kinder - ist es auch selbstverständlich, die häufchen (auch wenn man dann in die der anderen tritt, wenn man nicht aufpasst) zu entsorgen.
aber hundeurin??? ich habe häuserwände - seit unser hund sein beinchen hebt - angesehen und es gibt eigentlich bei gepflegten häusern (die also gut gestrichen sind) keinerlei zeichen außer dass man sieht, dass ein hund (oder mehrere) daran uriniert haben. in der gesamten nachbarschaft gibt es zwei häuser, die scheinbar dem verfall preisgegeben sind, da sieht man an den ecken in der tat die abbröckelnde fassade.
der urin wird durch den regen ja wieder abgewaschen (in der tat wohne ich hier im ruhrgebiet in einer niederschlagreichen gegend).
das wir menschen das "ekelig" finden hat ja erstmal nichts zu sagen zu schädlichkeit oder nützlichkeit. betrachtet aus der sicht des hundes ist ja in der ohnehin einschränkungsreichen stadt DAS das interessante, dass es viel zu beschnüffeln und zu erfahren gibt. und natürlich, das man auch selbst seine "nachrichten" hinterlassen darf. was soll daran so schlimm sein im sinn von wirklich schädlich und nicht nur persönlich bewertet unangenehm. an pflanzen und bäumen wäre es bei geringen niederschlägen wirklich ein risiko, aber nicht an häuserwänden.
raucher, die auf offener strasse mit ihren zigaretten alle vollqualmen schädigen nachweislich, autofahrer mit ihren abgasen ebenfalls, noch mehr urlauber per flugzeug .... was ist hundepipi an der häuserwand für ein risiko? nur eins der einstellung (außer vielleicht an nicht lackierten sandsteinhäusern).
ich finde schon, das man als hundebesitzer rücksicht nehmen sollte auf nicht - hundebesitzer und andere hundebesitzer und das ein hund gut erzogen sein sollte, der hund nicht in offene kellerfenster urinieren sollte und die häufchen auch wirklich konsequent mitgenommen werden (trotz obigem gegenargument, dass es eigentlich dünger ist und regelmäßig untersuchte hunde kein risiko wegen des wurmbefalls darstellen - bei unserem hund lassen wir monatlich kotproben auf würmer untersuchen).
aber ich finde auch, man sollte die kirche im dorf lassen und nun nicht alle zivilisierten forderungen gegen die natur ohne kritisches hinterfragen übernehmen. schließlich sind es unsere expandierenden raumforderungen, die immer mehr natur den menschlichen bedürfnissen opfern und da sollten die hunde die kleinen orte des wohlfühlens haben dürfen. natürlich gibt es den wald und natürlich sollten hunde soviel als möglich dort ihren auslauf haben. aber sie gehören mittlerweile auch in unser urbanisiertes leben und da sollten sie ihren platz haben und die häuserecken sollten als notwendiger kompromiss an die hunde gesehen werden.
im übrigen kann jeder hausbesitzer das geld, was er bei den krankenkassenbeiträgen dank vieler hundebesitzer spart, in eine vernünftige, "hundepipifeste" fassade investieren und wird über die jahre sicher noch immer tauserende gewinn haben. wir sollten mal überlegen, wie hoch unser krankenkassenbeitrag wäre ohne die gesundheitsfördernden aspekte der hunde (haustiere, also auch freilaufkatzen): allein herz - kreislauferkrankungen wären wohl um vieles mehr mit all den kostspieligen, von der gemeinschaft zu tragenden konsequenzen (das streicheln eines hundes senkt nachweislich blutdruck und puls bei jedem, nicht nur bei hundebesitzern, die täglichen spaziergänge des hundebesitzers bei wind und wetter stärken bei ihm das immunsystem, die knochen und muskeln), von seelische erkrankungen ganz zu schweigen, wenn nicht so viele hunde täglich ihren menschen liebe und zuneigung, jedoch auch spass und abwechslung geben würden. zu nennen wären auch die vielen arbeits - oder therapiehunde.
und so finde ich ist es die pflicht des menschen, diesem wesen hund auch hundgerechtes leben soweit als möglich zu geben und dazu gehört nun einfach auch das schnüffeln, hinterlassen und antworten auf botschaften via urin. ich werde also auch weiterhin bewußtermaßen meinem hund erlauben, diesem zutiefst hundlichem bedürfnis nachzugehen, werde mich dabei nicht schlecht fühlen sondern mich weiter freuen daran, dass hunde so kompromissbereit sind und sich neben viel wald und pflanzen auch mit stadt und ihren gegebenheiten arrangieren.
da ich neu in diesem forum bin und mich nur eigens für diesen artikel angemeldet habe kenne ich mich hier absolut nicht aus. sollte mir also etwas entgehen bitte ich um nachsicht.