Also ich bin gerade in der Schweiz und es ist ganz spannend. Generell kennt er die Gegend, sind ja nicht zum ersten Mal hier. Wir haben morgens eine kleine Feld Runde, gute halbe Stunde. Sehr übersichtlich, Wild hab ich dort ewig nicht gesehen. Lucifer geht gechillt Gassi, schnüffelt, wartet auf mich, läuft weiter.
Nachmittags, bzw früher Abend, wir gehen in den Wald, es schüttet und ist schon dämmrig. Rute und Kopf oben. Sobald ich die Tendenz sehe, spreche ich ihn an. Erstmal nur seinen Namen. Er guckt mich an, Spannung geht raus. Prima. Wir sind tiefer im Wald, er fährt hoch, fiept, geht in die Leine, Abbruchwort reicht.
Micha meinte beim letzten Training, man solle sich ein Bild machen, wie der Hund entspannt aussieht. Also wenn er zuhause aus dem Bett stolpert quasi. Und daran den Hund messen, um zu entscheiden, ob da was abzubrechen ist. Und seit ich das so mache, nehme ich seine Aufregung viel früher wahr. Und das hilft, um den Hund zu erreichen bevor er sich abschließt, was bei ihm sehr flott geht.
Aufregung kippt bei ihm leider sehr schnell. Und ich sehe das aber jetzt auch früher.
Natürlich darf er sich mal hoch drehen, albern sein, mal los brettern, aber ich möchte Zugriff auf ihn haben. Bei Emil hab ich das. Auch ein reizoffener Hund, nur viel mehr WTP. Der kann mit mir rennen, bellen, schnappen, was immer, wenn ich sage jetzt ist gut, dann reicht mein unterbrechen der Dynamik und er hört auf. Also zumindest, seit er erwachsen ist. Lucifer hört eher nicht auf, sondern wird frech. Vor allem bei meinem Mann, der halt immer nett mit ihm sein will. Ich will das eigentlich auch, aber es klappt bei Lucifer nicht. Je konsequenter ich jetzt ein SCHLUSS als Abbruch durchsetze, um so weniger muss ich das noch aversiv durchsetzen. Er reagiert einfach viel früher. Mein Mann eiert dann rum, um nett zu bleiben und motzt den Hund irgendwann an, weil er halt weiter macht. Tatsächlich finde ich das dem Hund gegenüber deutlich unfairer, als halt deutlich zu vermitteln, daß jetzt Schluss ist.