Beiträge von physioclaudi

    Es gibt leider einfach viele unsichere Collies (Kurz- wie Langhaar). Da wird keine schlechte Aufzucht hinterstecken.

    Ja leider. Fiete hat vor wirklich vielen Dingen Angst, nicht immer greifbar.

    Bei Lucifer ist es weniger deutlich, weil er andere Strategien nutzt. Fiddelig wird er schon auch oft (oooooh, er freut sich so) :muede: und halt das Kommentieren von allem, was er sieht. Und das schnelle hoch drehen im kontakt mit menschen.

    Emil hat das als Junghund auch gemacht, seit er erwachsen ist, ist das schlicht vorbei. Der ist aber im Alter auch ein kleiner Napoleon geworden. Alle Unsicherheit der Jugend abgelegt und hält sich jetzt für unsterblich. Aber Sachen, die ihn früher aufgeregt haben, sind damit auch unwichtig geworden. Oder halt bekannt und gut.

    Kennen?

    Als Befehl?

    Das finde(fand) ich beim Hüten immer mega schwierig den Hunden zu erklären, weil sie Drang nach vorne hatten.

    Hat bei mir nie gut funktioniert. Hatte immer eher was wie mit angezogener Handbremse schnell zu fahren.

    Ansonsten: weiter so, scheint ja so, dass die einen Schalter umgelegt hast.

    Ne, weniger ein Befehl, ich hab es schlicht immer wieder genutzt, bis die Hunde eine Idee hatten, weil ich halt das befolgen dann auch belohnt habe. Also irgendwie schon ein Befehl, aber ohne wirklich Aufbau und die Konsequenz bei nicht befolgen ist halt kurze Leine, um runter zu fahren. Das sehe ich aber nicht als Strafe und Lucifer auch nicht, denke ich. Bei Luci nutze ich das langsam, damit er mir nicht in Flexi, oder SL kracht. Ich hasse das. Und er macht, solange er nicht gestresst ist, genau das. Langsamer werden, vor erreichen des Endes. Vor mir geht er eh im allgemeinen.

    Ne, ein Schalter ist nicht umgelegt. Im Dunkeln und bei Katzen hab ich nach wie vor keine Chance und bin auch echt ratlos. Im Alltag reagiere ich einfach sehr schnell. Diese Art Abbruch kannte Luci schon, ich hab aber oft zu lange gewartet in der Hoffnung er hört auf den verbalen Abbruch und den halt zu oft genutzt ohne erfolg. Und ich versuche eher eben wirklich den Hund zu sehen. Was dreht ihn hoch, was kann ich vermeiden, auch wie passe ich den Alltag an. Und wo muss er sich halt anpassen.

    Oft schätze ich das auch falsch ein. Komme ich mit ihm in meine Kurse, sind da viele Menschen und Hunde. Und er wird laut. Lange dachte ich, dass es dann einfach nicht geht. Und dann hab ich festgestellt, daß er tatsächlich relativ schnell aufhört und sich gar nicht weg schießt. Ich hab immer so viel vermieden, weil ich das Geschrei und die Aufmerksamkeit, die das erregt nicht wollte. Das ist aber mehr meine Baustelle als seine.

    Ich hoffe einfach durch mein schnelles reagieren auf Dauer einen besseren Zugriff zu bekommen. Und gerade sieht es danach aus.

    Also wenn jemand eine zündende Idee hat wegen Dunkelheit und Katzen, immer her damit

    Ich würde wahrscheinlich ein Ruhewort etablieren, nicht einfach nur den Namen sagen. Das nutzt sich ab. Bei mir ist es Laaaangsaaaaaam in tiefer netterer Stimme und Warten, bis die richtige Einstellung da ist.

    Denk dran, dass ihm auch täglich genug Freiraum gegeben wird, dass er mal richtig frech sein darf. Sei es Rennen oder richtig wildes Spiel mit dir. Plus Kopfarbeit, wo er auch richtig für gelobt wird. Sonst wird sich die Ansprechbarkeit schnell wieder verschlechtern.

    Es geht ja nicht darum, dass der Hund jetzt ruhig gestellt wird und sein Selbstbewusstsein gedrückt wird.

    Ja, das laaaaaangsam kennen meine Hunde auch. Bis zu einem gewissen Zustand nimmt Luci das auch an. Emil kann ja auch hirnlos sich hoch schrauben, wenn ich dann langsam sage, weiß er, dass er sich zurück nehmen soll. Isses gerade schwer beisst er in irgendeinen Stock, oder Grasbüschel. Er tut dann halt was nötig ist, um meiner Aufforderung zu folgen. Bei Luci schwieriger.

    Ballern und frech sein dürfen meine zuhause eh täglich, weil ich ja jetzt einen gigantischen Garten habe. Beim Gassi muss Luci minimum an der SL sein, weil ich keinesfalls riskieren will, daß er bei wild durch startet. Aber unterwegs zergel ich auch mal mit ihm, weil ich ja auch will, dass er sich mit mir beschäftigt.

    Diese Woche dann Training mit einem Hütehund, da musste ich die Besitzerin auch ein wenig Erden, dass sie die 5-jährige Hündin nicht mit dem Senior vergleichen kann, was das Verhalten angeht und auch Gruppendynamik war ein Thema, weil das dann doch gerne mal unterschätzt wird.

    Ja, finde ich auch wichtig. Den Hund als Individuum wahr nehmen.

    Als ich das erste Mal mit Emil bei Micha war und genervt war, dass ich nicht einfach mal entspannt Gassi gehen kann, wobei das heutzutage mit dem Zwerg kein Thema mehr ist, meinte er ich dürfe mir halt keinen Ferrari kaufen und erwarten, dass er sich wie ein Panda fährt. Den Vergleich fand ich sehr anschaulich.

    Also halt bei aller Erziehung den Hund als Individuum wahr nehmen. Und ein Lucifer ist halt kein Fiete. Obwohl beides collies, könnten die unterschiedlicher nicht sein.

    Also ich bin gerade in der Schweiz und es ist ganz spannend. Generell kennt er die Gegend, sind ja nicht zum ersten Mal hier. Wir haben morgens eine kleine Feld Runde, gute halbe Stunde. Sehr übersichtlich, Wild hab ich dort ewig nicht gesehen. Lucifer geht gechillt Gassi, schnüffelt, wartet auf mich, läuft weiter.

    Nachmittags, bzw früher Abend, wir gehen in den Wald, es schüttet und ist schon dämmrig. Rute und Kopf oben. Sobald ich die Tendenz sehe, spreche ich ihn an. Erstmal nur seinen Namen. Er guckt mich an, Spannung geht raus. Prima. Wir sind tiefer im Wald, er fährt hoch, fiept, geht in die Leine, Abbruchwort reicht.

    Micha meinte beim letzten Training, man solle sich ein Bild machen, wie der Hund entspannt aussieht. Also wenn er zuhause aus dem Bett stolpert quasi. Und daran den Hund messen, um zu entscheiden, ob da was abzubrechen ist. Und seit ich das so mache, nehme ich seine Aufregung viel früher wahr. Und das hilft, um den Hund zu erreichen bevor er sich abschließt, was bei ihm sehr flott geht.

    Aufregung kippt bei ihm leider sehr schnell. Und ich sehe das aber jetzt auch früher.

    Natürlich darf er sich mal hoch drehen, albern sein, mal los brettern, aber ich möchte Zugriff auf ihn haben. Bei Emil hab ich das. Auch ein reizoffener Hund, nur viel mehr WTP. Der kann mit mir rennen, bellen, schnappen, was immer, wenn ich sage jetzt ist gut, dann reicht mein unterbrechen der Dynamik und er hört auf. Also zumindest, seit er erwachsen ist. Lucifer hört eher nicht auf, sondern wird frech. Vor allem bei meinem Mann, der halt immer nett mit ihm sein will. Ich will das eigentlich auch, aber es klappt bei Lucifer nicht. Je konsequenter ich jetzt ein SCHLUSS als Abbruch durchsetze, um so weniger muss ich das noch aversiv durchsetzen. Er reagiert einfach viel früher. Mein Mann eiert dann rum, um nett zu bleiben und motzt den Hund irgendwann an, weil er halt weiter macht. Tatsächlich finde ich das dem Hund gegenüber deutlich unfairer, als halt deutlich zu vermitteln, daß jetzt Schluss ist.

    Lieb, dass du fragst.

    Also, wir sind dran. Ich hatte zwischenzeitlich eine Woche Training bei Michael Stephan, war eine tolle Woche mit vielen Menschen und Hunden und Eindrücken. Am letzten Tag Fußgängerzone und Markt mit allen Hunden, meine waren super.

    Ich nenne das auch den Michaeffekt. Wenn ich da auf Seminar bin, klappt gefühlt alles. Im Alltag klappt es momentan auch recht gut. Ich kann tagsüber bei Gassi, oder auch am fremden Orten, wo ich Kurse gebe Ruhe einfordern und das klappt auch. Endgegner sind Dunkelheit, wo er Angst hat und dazu dann auch gerne noch die Freigängerkatzen des Nachbarn und dann ist sense. Ich könnte ihm dann einen Baseballschläger an den Kopf knallen, der nimmt mich dann nicht wahr. Weder Abbruch, noch Zuwendung. Da bin ich noch recht ratlos.

    Im Training, im Verein, haben wir jetzt mit der Erwartungshaltung zu tun, seit er weiß, was wir dort machen. Und er findet es super. Ich schaffe es relativ gut Ruhe zu fordern, aber es ist durchaus anstrengend für uns beide.

    Alles in allem finde ich Lucifers Benehmen deutlich positiver, aber ich muss schon sehr den Daumen drauf haben. Er fragt halt nach. Und geht mein Mann Gassi, bricht spontan Anarchie aus. Ich höre beide Hunde brüllen, sobald mein Mann die Tür öffnet. Er geht aber eher selten mit den Hunden. Dennoch krass, was das für einen Unterschied macht.

    Der entspannte Begleiter, den ich mir im Collie gewünscht hätte, wird Lucifer nie werden. Aber momentan bin ich bis auf den Nerv im Dunkeln, ziemlich angetan, wie wir den Alltag so hin bekommen. Er war letztes WE, wo ich unterrichtet habe mit im Kurs. Ich hab das schon gelegentlich gemacht, das ist jetzt nix komplett Neues für ihn, er war für mich aber besser erreichbar. Eine Teilnehmerin hat ihn unbeabsichtigt hoch gedreht, das geht bei Lucifer halt auch schnell. Er wird dann kläffig und frech. Ich hab einmal SCHLUSS gesagt, er brummte noch einmal und hat sich dann wieder hin gelegt. Das fand ich mega. Ich war durchaus erstaunt, daß er sofort reagiert hat.

    Gechillt ist er da gerade nicht, aber zwischendurch hat er auch geschlafen.

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    Ich finde einerseits ganz praktisch so viele Hunde, wie Hände zu haben, außerdem ist Lucifer unterwegs auch kein Selbstläufer, daher kommt kein dritter Hund ins Haus. Davon abgesehen will mein Mann eigentlich, nach unseren beiden, gar keine Hunde mehr, ich denke aber das kann ich einfach nicht.

    Zu Emil, der fremde Hunde unnötig findet, und nach der Geschichte mit ihm und Fiete, kommt eh kein dritter Hund ins Haus. Sollte er mal nicht mehr sein, könnte ich mir für den Luci eine Hündin vorstellen, aber vermutlich keinen Welpen mehr. Lucifer ist gerne Zweithund, ich denke allein wäre er weniger glücklich. Ist tatsächlich der erste meiner Hunde, wo ich das so empfinde

    Die Mädels haben ein wahnsinnig gutes Grundvertrauen in Menschen. Medical Training ist bei uns nicht nötig. Wenn ich sage, das muss jetzt sein, dann halten die Mädels das aus - egal was es ist und auch ohne Vertrauensverlust.

    Ist bei Emil auch so. Grundvertrauen in alle Menschen hat er eher nicht, er fremdelt ja schon sehr, aber wenn Mutti sagt "steh und halt es aus", dann steht er und hält es aus. Bis hin zum Aufschneiden eines wirklich großen Abzess im Stehen auf dem Tisch. Da war er so dermaßen tapfer.

    Meine alte Hündin war da ähnlich, allerdings musste ich sie halten, sonst hat sie geschnappt. Emil und Lucifer halte ich auch grundsätzlich immer selber, eben weil ich erleben musste, wie meine Alte zur Furie wurde, als jemand Fremdes sie festhalten wollte. Mein alter Rüde fand TA toll, weil gibt ja Kekse.

    Fiete ging und geht nur mit MK, hat er das Ding auf, versucht er aber auch nichts und lässt alles geschehen.

    Lucifer war fröhlich interessiert beim TA, bis dann mit einem guten halben Jahr eine Bindehautentzündung blühte. Wir stellten ihn auf den Tisch, er knutschte noch eben die TÄ, dann will sie in sein Auge gucken und er flippt völlig aus. Da war noch nix. Niemand hat angefasst, keine Tropfen, gar nichts. Da er danach völlig panisch war, bekamen wir Salbe mit auf gut Glück. Das wiederum zuhause, war kein Thema.

    Seit diesem Event kann Lucifer nur noch auf der Erde behandelt werden, Tisch ist verbrannte Erde. Da haben wir inzwischen auch Ruhe, er lässt es über sich ergehen, ist brav, lieben tut er es nicht.

    Zuhause kann ich bei Lucifer alles machen. Ohren gucken, Augen gucken, alles sauber machen, Krallen schneiden, Zähne putzen, kein Ding.

    Ich kenne auch ehrlich gesagt von Leuten, die MT machen, sehr oft die Aussage, dass sie das ewig geübt haben, zuhause alles super, beim TA klappt nix.