Beiträge von physioclaudi

    Heute morgen im Wald hatte Chica ihren Equafleece-Pullunder an. Nicht weil es so kalt war, sondern weil es so matschig war (s.u.). Eine ältere Dame sagte zu ihr: "du bist aber fein angezogen. ein richtiger kleiner Weihnachtshund". Hat einen Moment gedauert, bis mir klar war, dass sie das meinte, weil der Mantel rot ist. Sollte Chica noch ne Weihnachtsmannmütze aufsetzen xD


    Ich hätte gedacht: ist selbstbewusst.

    Ne, die ist ein absolut unsicherer Hund.


    Sage ich beim Anblick eines Hundes zb Sitz, dann wird er sofort aufgeregt und will dann unbedingt hin. Das ist ihm offensichtlich noch eine Nummer zu groß? Weil er sich offensichtlich nicht dreinreden lassen will, soll er selbst zeigen, was er möchte und ich unterstütze das, wenn es in die von mir gewünschte Richtung geht.

    Ich werde berichten :)

    Das geht bei Emil auch nicht gut. Er nähert sich ja im allgemeinen höflich, das ist nicht unsere Baustelle, aber er wollte lange zu jeeeeedem Hund. Und wurde von Hund zu Hund aufgeregter. Absitzen hat er zwar gemacht, auch ohne Leine wenn andere Hunde kamen, habe ich aber aufgelöst bretterte er los. Auch wenn die anderen schon weit weg waren. Das ist auch bei Joggern und Fahrrädern so. Wenn ich ihn aber zu mir ran hole und bei Fuß gehen lasse (je nach Erregung auch mit Leine, wenn ich nicht sicher bin dass er es aushält), zwischendurch bestätige und zügig weiter gehe, das schafft er super. Kapiert auch, dass er dran vorbei soll und das jetzt nicht sein Film ist. Wenn er sitzt habe ich den Eindruck die Spannung steigt und steigt und auf mein Auflösekommando explodiert der Hund quasi.

    Empfinde ich gar nicht als missglückt. Ein Hund, der über (sicheres) Aggressionsverhalten klar macht, dass er keine weitere Distanzunterschreitung wünscht, ist nicht auf dem Holzweg. Er ist nur auf einem unpopulärem Weg - also gesellschaftlich gesehen. Leider erkennt das gegenüber oft nicht, dass da schon Drohverhalten ist, weil es davor immer bewahrt wurde oder typbedingt keine adäquate Lösungsstrategie hat.

    Würdet ihr sagen eine klare Ansage, wegen Distanzunterschreitung ist Aggressionsverhalten? Finde ich eigentlich noch nicht...meine Hündin steht nicht so auf Fremdhunde. Sie ist nie einfach auf einen Hund los gegangen, oder hat gelauert, oder gestarrt. Sie ignoriert andere Hunde meist, macht so ihr Ding. Wird ein Hund aufdringlich, hebt sie die Lefzen. Diese Drohung kommt bei erneuter Annäherung wieder, wenn sie einen guten Tag hat, vllt ein drittes Mal. Aber dann gibt’s für die Beratungsresistenten kurz und heftig auf die Mütze. Aber eben kurz. Dann geht sie ihrer Wege.
    Tatsächlich ist das bei ihr die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln :hust: . Danach ist alles wieder easy.
    Ich finde viele Hunde da echt kommunikationsgestört. Klar habe ich einen in der Tutnixfraktion als bösartig angesehenen Hund. Meist registrieren die HH das Lefzen heben meiner Hündin gar nicht und ihre Hunde anscheinend auch nicht :???: . Und selbst wenn, ist ihnen das auch unklar, weil ihrer ja so lieb ist.
    Lange Zeit war mir Chicas Verhalten unangenehm, inzwischen sehe ich das als konkrete Kommunikation.
    Jetzt wo sie ihren Emil hat, der auf jeden ankommenden Hund erfreut zu geht, zeigt sie dieses Verhalten so gut wie gar nicht mehr, sie überlässt Fremdhundebeschäftigung Emil und schleicht sich davon.

    Sagt mal wie lange habt ihr eure Welpen/Junghunde Treppen etc. hoch und runter getragen?
    Ich trage Pix meistens, er wiegt jetzt aber bereits stolze 15kg...was ja noch durchaus tragbar ist, aber so easy untern Arm klemmen ists halt auch nicht mehr. :roll: Wenn er dann jetzt noch kräftiger wird, wird das echt ein Kraftakt. Ich möchte natürlich nicht, dass ich seine Gelenke schädige, aber andererseits denke ich einmal am Tag die Treppe rauf und einmal die Treppe runter ist doch nicht sooo wild oder? Er rast ja nicht dauernd auf und ab...die Treppe zum Garten läuft er eh immer selbst, aber das sind ja auch bloß 2 Stufen. xD

    Also die Gartenstufen, hier drei, hat Emil von Anfang an immer mal genommen. Ich hatte zwar ein langes Brett drüber gelegt, aber da wollte er nicht immer drüber. Die Treppe ins OG habe ich ihn mit etwa 9 Monaten gehen lassen. Anfangs hatte er Angst, die ist auch relativ steil, geöltes Holz und daher ein wenig rutschig. Naja, nicht wirklich, war aber wohl seine Sorge. Ich habe ihn die ersten Male hoch gelockt und hatte ihn am Geschirr, damit er Schritt für Schritt geht. Vor allem auch runter. Anfangs war er dabei sehr konzentriert, auch als er dann ohne Geschirr ging, irgendwann war er der Held und dann kam de Irrsinn. Die Treppe runterschießen und die letzten drei Stufen springen :muede: . Immer und überall kann man sowas ja auch nicht vermeiden.
    Große Rassen sollten von Kamikazeaktionen schon länger abgehalten werden.

    Danke für Deine aufbauenden Worte. Ja das Forum und vor allem dieser Thread helfen mir da auch sehr. Habe schon so viele gute Tips bekommen und man sieht eben auch, dass es anderswo auch Probleme gibt.
    Emils Gebelle kann schon an den Nerven zerren, aber Fiepen ist auch total nervig, klar. Wir sind meist die lautesten im Wald, dafür hat Emil eine tolle Sozialkompetenz, kommt mit allen Hunden klar und geht den inkompatiblen eben aus dem Weg. Gibt durch seine offene Art anderen Hunden gegenüber Chica Sicherheit. Die denkt nun nicht mehr, dass Angriff die beste Verteidigung ist, sondern schummelt sich an Emil vorbei und läuft schonmal weiter. Aussenminister ist eindeutig der Emil, Chica hat dadurch einen Schutzwall. Zuhause hat sie allerdings die Hosen an :D .
    Wenn Besuch zu uns kommt ist er zwar sehr aufgeregt und bellt auch erst, aber ich muss nie wie bei Chica, gucken, was er gerade macht. Erst hält er Abstand und äugt, dann versucht er unbemerkt die Leute zu beschnuppern und dann nimmt er Kontakt auf. Ich denke auch, dass er Menschen eigentlich mag. Dennoch werden Fremde draußen gerne mal angepöbelt.

    Ich bin oft auch inkonsequent, das weiß ich, sonst wären wir vllt auch schon weiter. Wäre das nicht mein erster Welpe gewesen, wäre es vllt auch einfacher. So vergleiche ich halt immer mit anderen Hunden und denke er müßte wohl weiter sein.
    Na, ich habe zwei Kinder groß gezogen, da werde ich doch vllt einen halbwegs erträglichen Hund aus Emil machen können.

    Wir haben das Shapen angefangen mit Hinlegen auf Sichtzeichen. Was Emil irgendwann mal auf Entfernung machen soll. Sieht mich mit komisch abgewinkeltem Arm rumstehen und legt sich dort hin, wo er gerade ist. Ich habe mich also so hin gestellt und abgewartet. Erst guckt er mich an, als hätte ich sie nicht alle, dann geht er schnüffeln. Dann kommt er wieder, man sieht wie er überlegt, ob das was mit ihm zu tun hat, lässt mich dann nicht mehr aus den Augen. Weil es ihm zu langweilig wurde hat er sich irgendwann hingelegt und das hab ich gemarkert. Hatte er sehr schnell raus.
    High five habe ich vor ihm gehockt, die Hand erhoben. Und dann kommt schnüffeln, stupsen, touchen und wenn das Maul nicht gefragt ist, dann kam irgendwann die Pfote. Hat glaube ich 2 Minuten gedauert dann konnte er das.

    Als Versöhnung für das katastrophale Gassi gestern nachmittag hatten wir eine wunderbare Morgenrunde. Glücklicherweise hat Emil nach 20Min eine Schnauzerhündin im gleichen Alter und in ähnlicher Größe gefunden und die beiden haben bestimmt 10 Min getobt. Total schön. Dann kam er auch anstandslos weiter mit und es war eine Fülle im Wald wie auf dem Bahnhof. Hunde kamen entgegen, liefen die gleiche Richtung, kreuzten, gingen auf allen Parallelwegen. Für Emil im aufgeregten Zustand der Supergau (alter Kontroletti). Heute hat er es toll gemacht. Höflich mit allen Hunden, mal schnuppern, mal bisschen rennen, ansonsten weiter. Joggerin, Walker, Fahrräder, alles kein Ding heute.
    Darf ich bitte nochmal anmerken, dass das jetzt ruhig so bleiben kann?

    Die Sorge, dass dieser Hund später den Sohn bewacht würde ich nicht unterschätzen.
    Denn dem Sohn anschliessen wird Hund sich nicht. Wenn, dann nimmt Hund die Aufgabe: AUFPASSEN für sich in Anspruch.
    Und genau das kann (muss nicht) Probleme machen.

    Könnte ich mir auch vorstellen, ist bei unserer Chica nämlich auch so. sie pöbelt gerne mal, wenn sie mit der Tochter allein unterwegs ist. Hat nämlich von je her die Idee, das Kind beschützen zu müssen. Bin ich mit ihr unterwegs läuft es andersherum. da sucht sie Schutz bei mir. Der Hund wiegt 7kg und ist 28cm hoch, also auch keiffend händelbar. Ich rede seit Jahren auf das Kind ein, dass wir daran arbeiten müssen, der ist das aber egal. Daher schwierig.

    Bei einem Mix, wie dem von Euch anvisierten kommt ein rassetypischer Schutztrieb dazu und das Körpergewicht.
    Keineswegs finde ich die Idee schlecht mit der Hündin, wenn alle sich mögen, die Chemie stimmt. Das ist ja sehr wichtig und m.E. die Basis. Aber tatsächlich würde ich mich schon bevor sie bei Euch einzieht um einen Trainer bemühen, der viel Erfahrung hat, wenn möglich auch mit der Arbeit Hund/behinderter Mensch.
    Und dann freue ich mich darauf von Euch berichte zu lesen, wie ihr Euer Leben mit Hund so empfindet. Denn es kann nichts schöneres geben, als einen feuchtnasigen Partner an seiner Seite :applaus:

    @physioclaudi
    Klingt ein bisschen wie der erste Teil unserer Morgenrunde heute :ugly:
    Ich war so bemüht schön ruhig und mit einem konzentrierten Frodo bis zur Wiese zu gehen und das hat so gut geklappt und dann ist mir Lünni wegen einem Eichhörnchen volle Kanne in die Leine gekracht, als ich gerade am Kacke aufsammeln war. Frodo hat sich total erschrocken (hatte seine Leine ja auch in der gleichen Hand, ergo ist er ein Stückchen geruckt worden) und dann wars erstmal vorbei :verzweifelt:
    Da konnte er dann auch erstmal nicht freilaufen, weil er sich nur gepusht hat ohne Ende. (weitere Details kürze ich mal raus^^)
    Als wir dann endlich auf den Feldern waren nach 20min gings wieder und er konnte die restliche Runde freilaufen. Da ist er ja wirklich ein Engel, aber diese Sensibilität macht ihm das Leben echt schwer.

    Jupp, die zart besaiteten. Ist schon ganz schön anstrengend. Zumal sie ja auch noch nervöser werden, wenn man selbst langsam genervt ist. Und wauwauwau :ugly:

    Aber die Leute sehen ja immer nur einen kleinen Ausschnitt.

    Ja, genau. Das ist auch immer sehr lustig. Wenn ich mit Fahrrad unterwegs bin, hinten im Korb Chica, neben mir trabt der konzentrierte Emil, dann werfen die Leute uns verzückte Blicke zu. Ach ist das goldig die zwei Süßen.
    Joa, aber sprich bitte keinen der Süßen an, dann geht der Wahn los.

    Habt ihr manchmal auch das Gefühl, euer Hund sei nicht ganz helle?

    Emil findet shapen schon super, eine Weile ist er dabei auch sehr konzentriert. Vor allem hier im reizarmen Wohnzimmer. Aber in der Huschu, wo er ständig irgendwo hin guckt, weil sich was /wer bewegt, da kann er schlecht denken. Seine Lösungsstrategie ist dann mich an zu motzen "Frauchen, nun zeig mir, was ich machen soll". Also üben wir die Sachen, die er da nicht schnallt, in unserem Wohnzimmer xD