Jein.
Ein vom Charakter ruhiger Hund, wird durch einen hektischen Menschen nicht übermäßig nervös werden, genauso wie ein hektischer Hund durch einen ruhigen Menschen nicht total tiefenentspannt werden wird. Aber in den Tendenzen stimmts sicher.
Jupp, sehe ich auch so. Ist ja auch nicht mein erster Hund und ich bin definitiv selber keine Stressbacke. Alle meine Hunde waren grundverschieden.
Natürlich nimmt man Einfluss. Und wenn Emil einen Nervtag hat und immer wieder bellt wie blöd, ich selber evtl noch Stress habe, dann fährt er noch weiter hoch. Das sind aber einzelne Situationen und kein Grundproblem.
Wir hatten gerade ein schönes Gassi auf unserem "Zeckenfeld". Emil war anfangs ein bisschen aufgeregt, weil ich ja erst eine Woche nicht da war, dann einen Tag zuhause und dann wieder das WE weg. Das stresst ihn dann schon. Meinte dann auch Ansätze machen zu müssen Chica zu bomben, aber er hatte eine SL dran und so habe ich es geschafft zweimal präzise und deutlich das abzubrechen und danach war damit Schluss. Es war extrem windig und irgendwann kam das Plüsch auf die Idee man könnte Blätter jagen, da habe ich den beiden ein paar kurze Fährten gelegt. Ich habe das länger nicht gemacht, denn in dem Auslaufgebiet, wo wir sonst unterwegs sind, ist das kaum möglich. Wenn ich den Jackpot gerade versteckt habe und zurückschlurfe zu den Hundis kommen derweil schon mehrere Hunde vorbei, denen meine Kekse gerade recht kommen.
Es klappte auch erstaunlich gut. Beide Hunde blieben sitzen, während ich die Fährte gemacht habe, nach meiner "Rückkehr" konnte ich sie in Ruhe anleinen und nach kurzem Erinnern, dass sie die Fährte suchen sollen und nicht einfach zur keksablage donnern sollen sind sie schön meine Fährte abgelaufen. Mit Emil ist das "bleib" während ich die Fährte lege gar kein Problem. Da klappt die Impulskontrolle gut. Da habe ich eher das Problem, dass Chica das Kommando auflöst und Emil sich dann darüber echauffieren muss " Frauchen guck mal, guck mal, das daaaaarf die doch nicht"
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Emil hat dann noch seinen ersten Storch gesehen. Der flog recht tief und segelte über eine der Wiesen, Emil bretterte hinterher. Ich habs halt zu spät gesehen und soooo einen großen Vogel hat er eben auch noch nie gesehen. Ich habe ihn erst etwa 150m flitzen lassen, dann mein "kehrt" gerufen und er kam angeschossen wie eine Kanonenkugel. Joa, so gehts auch gelegentlich. Da in den Rieselfeldern "funktioniert" der Hund erstaunlich gut. Wir haben auch einen Hund getroffen, der auf uns zu kam. Kurz bevor die bei uns waren habe ich den Emil rangerufen und wir sind abgebogen. Der Hund lief allerhöchstens 20m hinter uns vorbei, Emil guckte kurz und lief dann brav hinter mir her. Hatte die SL zwar in der Hand (was er natürlich auch weiß), aber am letzten Ende und Emil hat keinen Versuch unternommen sich aufzuregen.
Also wenn wir, wie eben auf den Feldern, gelegentliche Reize haben und nicht dauernd irgendwas passiert wie im Auslaufgebiet, habe ich einen traumhaften junghund. Noch immer ein Kindskopf, aber macht es da einfach toll.
Dann haben wir noch Besuch zum Frühstück gehabt, beide Hunde haben gebellt, als diejenigen herein kamen, aber sind auf ihren Plätzen geblieben. Chica war schnell ruhig, als sie erkannt hat wer das ist, Emil musste noch eine Weile Backenblasen und einmal kurz aufstehen, ließ sich aber gleich wieder ablegen. Als ich beide freigegeben habe war ihm der Besuch auch schon egal. 