In der Mehrhundehaltung verliert der Ersthund am meisten, weil er mal der exclusive Liebling war. Und das er beim Rammeln "wie von Sinnen"! war und nicht aufhören konnte ... es ist für eine eh schon schüchterne Hündin nicht so einfach mit einem Rammelrüden zu leben, schon gar nicht, wenn sie so zart ist. Er wiegt dennoch fast das Doppelte ... Er macht das ja wohl als Stressverhalten und wird das auch nicht lassen, wenn er kastriert wird. Also wenn du dann nicht aufpasst, hat sie ihn im Kreuz ... und muss sich wehren ...
Wie man das verhindert? Viel früher eingreifen, aber das grundlegende Problem, dass er dann in der Situation nicht klarkommt, da muss man rausfinden, warum er das wann macht und ihm ne Alternative anbieten. Das muss man sich ankucken. Generell scheint es vom geschriebenen her zu sein, dass du viel zu spät aktiv wirst und immer erstmal kuckst, ob es von alleine "weggeht". Aber du müsstest eben sehen, hm, wenn er so trippelt und die Augen groß werden, ist ihm zuviel, bevor er das Rammeln anfängt. Ihn dann beruhigen und jedes Alternativverhalten fördern (also nicht mit Keksen "loben" weil er dann aus der Situation raus ist, und ja nicht weiter handeln kann, sondern ihn in der Situation unterstützen, das ist wirklich nicht übers Internet erklärbar). Das ist schon ein schwierigeres Problem, das man nicht so einfach trainieren kann und als Ursache bietet sich halt an, dass er generell angespannt ist und halt ein jünger Rüde ...
Und wenn ein Rüde dann sein Mädchen hat, wird das Leben draußen nicht unbedingt unanstrengender für dich, wenn 5 Kilo dann andere Rüden vertreiben wollen, egal welcher Größe. Gerade wenn ihr viel Hundekontakt habt ist eine Rüde/Hündin Kombi nicht unbedingt stressfreier. Besonders wenn die Hündin schüchtern ist und wahrscheinlich öfter Signalisieren, dass sie Angst hat vor einer Situation/Hund/Mensch. Dann ist die Hündin ruhig im Hintergrund und der Rüde bellt "plötzlich" in Situationen, die ihm vorher egal waren. Und diese Dynamik tritt halt dann in der Regel auf, wenn sie sich als Paar zusammen gefunden haben.
Generell bei Mehrhundehaltung ist es eben nicht, nur zwei Einzelhunde zur selben Zeit zu haben, man muss sowohl drinnen als auch draußen mit sehr viel Komplexeren Problemen rechnen. Eben einer will Kontakt mit einem Hund der andere nicht, oder eben der Eifersüchtige, will das verhindern, die Hunde sind an verschiedenen Stellen, du musst beide im Blick haben, wenn dann der eine versucht gerade Mist zu fressen und der andere Probleme mit einem Hund kriegt, oder der einen Menschen anbellt, weil Huch ...
Und drinnen ists eben auch nicht mehr einfach entspannt. Gerade dass dann Innigkeit mit einem Hund immer bedeutet, der andere muss zurückstecken, das belastet vorherige Einzelhundhalter. Die Hunde sprechen sich nicht ab und sagen, ist okay, dass Frauchen jetzt nur für die andere da ist, ich weiß ja, ich bin auch bald wieder dran ... Wenn man das nicht regelt, kann das enorme Spannungen unter den Hunden verursachen und eben drei Stunden, ohne schlechtes Gewissen nur mit einem Kuscheln ... ne ...
Und alleine Bleiben, wenn er da einige Minuten Theater macht, kann es sein, dass er mit Hündin alleine sie dann verängstigt und sie dann durchbellt ect ect ... oder er nimmt dann halt sie und rammelt um den Stress das du weggehst abzureagieren, also trennen wenn du alleine bist, was die nicht unbedingt mögen müssen und dann wird an Türen gekratzt ...
Baustellen, die der Hund hatte und hat, werden es komplizierter Machen, haben zwei Hunde Baustellen, können die sich gegenseitig verschlimmern und neue dazu kommen, wenn dann zwei Hunde stressanfällig sind, baden die in Stresshormonen, was das Lernen schwieriger macht und eben die Chancen erhöht, dass Stressabbauverhalten gezeigt würd, bei deinem Rüden rammeln, bei ihr ... wird man sehen. Plus eben Läufigkeit ect. Läufigkeiten sind Entwicklungsschübe in der regel, die sie wahrscheinlich noch gut gebrauchen kann, aber dein rüde halt zuhause nicht.Blut im Büro?
Und dein bisherige Ansatz, so wie es sich ließt, den Rüden draußen viel machen zu lassen ... damit übs du aber auch wenig Einfluss zu haben, das mal zwei ... Die Zeit draußen, ja schnuppern und machen können ist wichtig, aber eben auch Training von Kooperation in wichtigen Situationen (wobei die allerablenkendste läufige Hündinnen sind) Dann musst du die Aufmerksamkeit aber teilen, immer ...
Also alles nicht so einfach, eben weil dein Rüde Stressanfällig ist und nicht wirklich ein sozialer Selbstläufer. Wenn die Hündin nicht wäre, würde ich definitiv sagen, der braucht noch ein Jahr und ich würde mir auch mal Trainerhilfe besorgen, der dir noch mehr vermittelt, wie du ihm bei der Entwicklung von mehr Souveränität helfen kannst.
Und mit der Kleinen Maus würde ich definitiv dann einen Mehrhunderfahrenen Trainer suchen, der dir da hilft von Anfang an, denn laufen lassen, da hast du dann zwei sehr gestresste her unsichere Hunde, die sich zu Hause angiften, weiöl Menschen teilen, spielzeug, Plätze, Zeit, Futter, alles teilen ... Sich unter mehreren Hunden aufzuteilen, fair und die Situation beruhigend einzugreifen, das ist schwerer und wie du sagst, ne Schimpfen hilft da nicht alles zum guten zu wenden. Es geht da nicht um bestrafen, sondern zeigen wie mans besser macht. Mit Autorität da das auch nichts zu tun. Das wäre dann ja wie eine Familie, wo der Erziehungsberechtigte einfach mit der Faust auf den Tisch haut und Ruhe! schreit. Davon werden Geschwisterstreitigkeiten ja nicht besser und die Beziehung zu demjenigen auch nicht. Und das Ding mit dem Rudelführer ... ja hm ... Heute will man sich ja eher mit einem Erziehungsberechtigten vergleichen, der sozial und Liebevoll handelt wenn er Entscheidungen zum Wohl aller trifft. Aber vorallem ist die Aufgabe bei so Mäusen ja, ihre soziale Kompetenz zu fördern. Und hättest du darin Erfahrung, müsstest du nicht fragen. Also da brauchst du Hilfe vor Ort von jemandem, der nicht sagt, klar, da verbietet man halt und dann ist Ruhe im Haus! Lass es! ist relativ leicht herzustellen, tue was besseres, entspanne dich, interagiere besser ... das ist .. schon nicht so leicht. Und eben wir gesagt, man hat nicht einfach zwei Einzelhunde, und damit doppelte liebe. Es ist eine andere Art zu leben und ein anderer Anspruch an sich selbst und alle hündischen Beteiligten. Und das Ziel ist da auch selten perfekte Harmonie. Eben wie in allen Beziehungen wird eben auch mal verhandelt, gibts schlechte Tage ... es wird halt nie wieder wie vorher.
Wie man am Avatar sieht ... ich leb das gern. Und ich hatte auch Kombis, wo es einfach perfekt war, im Moment aber eben eine die Anstrengend ist und auch wenn wir vorankommen mit dem zusammenwachsen und Baustellen abarbeiten ... es bleibt anstrengend. Einfach so spazierengehen und Seele baumeln lassen ... ist nicht mehr.
Und was die Veränderung einen kostet und was man dazu gewinnt ... das zeigt sich eben erst später. Ich kenne jedenfalls einige, die lieber wieder Einhundhalter werden, weil sie den Preis unterschätzt haben. So sehr sie auch beide Hunde lieben.
Und sie sind halt süß .. kann ich sehr gut verstehen, gerade wenn sie Kleine es nicht gut hatte ... und CC sind ja auch sehr süß und keine per se schwierige Rasse ...
In jedem Fall wünsch ich der Kleinen viel Glück bei ihrer Vermittlung und dir bei der Entscheidung und gutes Weiterkommen mit deinem Knirps mehr Entspannung und Souveränität in Hundebegegnungen zu vermitteln, das mit der Rammellei musst du in jedem Fall angehen und verbessern, ds ist ein großes Stressanzeichen und kann sich halt auch mit dem Alter nur verfestigen ...