Edit: ist jetzt lang geworden, hab aber keine Zeit zu kürzen, nimms als Gedankenstrauß und kuck, ob irgendwas davon dich zu Gedanken anregt, die eurer Beziehung guttun, oder eben auch das Gegenteil. Beides ist in so einer Diskussion unterschiedlicher Menschen und Ansätze wertvoll!
Wenn der Welpe so richtig raufig ist und hohldreht, hab ich ein Zerrspielzeug, fang die Energie auf, bin also auch raufig und dann wird das Spielzeug müde, die Bewegung werden langsamer, ich atme Tiefer, mache nicht mehr so heftige Bewegungen und dann muss man eben ein Gefühl dafür bekommen, wie man den Welpen mitnimmt ins ruhigere, mal wieder etwas doller, wenn sie überlegt lieber in den Menschen zu beißen für eine Reaktion und wieder langsaaamer, das spielzeug sinkt zu Boden und wenn sie dann nur noch bisschen drauf rumknurbschelt und wirklich ruhiger ist! dann kommt das wort Paaaussse machen.
Selber aaaatmen! seuftzen, Pause ausstrahlen. Muss man bei jedem Hund anders ein Gefühl für bekommen, klappt ja nun auch nicht peerfekt vom start weg, aber nun nach sechs Wochen gemeinsamem Leben kann ich auch Pause! rufen, wenns im Spiel zu wild wird und es wird sich zurückgenommen. In der Stadt auf dem Parkplatz, wir machen Pause. Sie legt sich hin und wartet halt. einschlafen muss sie in dem Alter mit 17 Wochen dann nicht mehr so oft, wie mit 11 Wochen.
Dranbleiben, nicht die Nerven verlieren. manchen Hilft erstmal Hand auflegen (nicht! streicheln) oder gerade ein abstreichen in Fellrichtung mit beiden Händen auf beiden Seiten. Manchen kann auch helfen raufen grrr Zerrseil schütteln und dann mit Quasi dem Spielzeug als "Leine im Maul", ins Gehen überzugehen, ohne schütteln, wo man auf ihrer Maulhöhe ist und sie quasi vom raufen ins aufmerksame neben einem laufen überführt.
Man kann sie auch gewinnen lassen, Yeah du hast es! und dann rennen sie stolz mit ihrer Beute weg und schütteln es halt selber noch ne weile, während man selber sich ruhig! aufrichtet, sich streckt, ein gähnen zum Beispiel vortäuscht und dann halt wieder Menschendinge tut.
Klappt das runterfahren so nicht, und ist Hund derbe drüber, weil eigentlich ne Ruhepause dringend nötig ist, kann man sie wenns mans versucht! hat (nicht auf dem Höhepunkt einer Rauferrei) den Welpen auf den Arm nehmen, sich hinsetzen, ihn so an sich lehnen und den Kopf abstreichen, das nicht gebissen wird und kleine Monster müssen jetzt schlafen gehen üben. Selber ruhig bleiben, aatmen, ausstrahlen, was man möchte. Dann wird meist etwas gequengelt und dann nachgegeben, je nach Typ, muss man sehen, ob dann auf dem Arm gepennt wird oder man den Welpen dann runtergleiten lässt. Meine kleine Border überhitzt so arg, damit sie sich entspannen und einschlafen kann, muss es der kühle Fußboden sein, wenn die sich körperlich betätigt hat.
Meine Rote Aussie, der konnte es nicht heiß genug sein, am Besten noch in ne Decke gemummelt bei 30 Grad und Kopf unter die Achsel geschoben. Meine erste Border Dont Touch, die brauchte nur Stimme. Meine Blue Merle Aussie, dont touch! aber da hab ich durch streicheln so lange sie ans anfassen gewöhnt, bis sie endlich Bewegung und Berührung nicht mehr als Attackeangriff verstanden hat, sondern sich wohlig gestreckt und weitergeschlafen hat, weil dieser Hund eben auch immer im Schlaf auf hab acht war, fass mich bloss nicht an, trag mich bloss nicht weg.. Hätte ich meine alte Border ständig gestreichelt, hätte die halt nie mehr geschlafen in Anwesenheit von Menschen.
Jeder Hund ist anders, jeder Mensch ist anders.
Das herauszufinden, kann einem keiner Abnehmen.
Was ich gerade bei Anfängern oft sehe ist Verzweiflung, ganz schnell wenn der Hund sich auf Maßnahme X nicht sofort entspannt wird aufgegeben und nervös dieses jenes und welches auch noch gemacht, und wenn Mensch macht, puscht es den Hund immer weiter. Man findet nicht eine Sache und Peng ist der Hund ausgeschaltet, es braucht Geduld und genaues beobachten, wo muss ich nur einen widerstand aushalten, damit Hund sich dann seufzend entspannt, wo fängt man so nen Krieg an, dass das gar nicht guttut und so auch nix wird. Wenn ich selber Puls 200 habe in Situation X, wie soll ein Baby dann runterkommen? Später dann, wirds zum Ritual und Gewohnheit und es funktioniert immer schneller und man kanns an andere Orte und Situationen mitnehmen. Die Anfänge vom runterfahren trotz aufregend, sehen dann nicht so toll aus. Man muss sich reinfühlen und jeder Reaktion gibt einem aufschluss über, was will braucht der hund, wasm us er noch lernen, wie komme ich dahin, und dann eben das was Anfänger noch weniger drauf haben, das sich auc noch selber beobachten und miteinbeziehen. Moment mal, ich bin so laut, das kann ja nix werden, ich bin so sauer und will nicht gebissen werden, ich bin gerade der der sich auf Streit einlässt, boah, ich bin so ungeschickt, dreimal fell grupft, natürlich pennt sie so nicht. Und dann auch noch in Kombi, mein Hund kanns wenn sie müde ist, nicht ab, wenn ich mich drüberbeuge, sonst ist das okay, ahhaa! Licht geh auf ...
Klar, ich habe viel mehr Erfahrung, viele Hunde aufwachsen sehen, es ist auch noch so mein Ding, Hüter, aber ich muss mich in jeden Hund auch wieder neu einfühlen, rumdenken, ausprobieren, kucken, aus Fehlern lernen und aus Ausnahmen lernen und dann erst am Erfolg. Das ist das, was heute auch so im Gesellschaftlichen Druck und der Idee positiven Trainings untergeht. Dass funktioniert so nicht, noch nicht, heute mal wieder nicht, muss mein Verhalten anpassen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren, aber das wird erst nicht so aussehen, wie später einmal ... Wenn ein Kind anfängt laufen zu lernen, denkt man auch nicht, oh die 'Ich halte die Hand Methode ist blöd, der plumst immer noch hin. Aber vielleicht muss ich die hände niedriger halten, oder Höher, vielleicht ist am Tisch langlaufen erstmal besser ect ect. Das ist verloren gegangen, in dem bestreben, man macht das richtig und dann belohnt man das und dann funktioniert das immer .... nein, tuts nicht. Leben ist unperfekt und trotzdem muss man natürlich laufen lehren, laufen lernen und wenn Kind das nach Zeit X nicht kann, kuckt man das man einen Experten findet mit dem man das erläutert.